Spritverbrauch/Umbau auf Weber

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez

Antworten
Peter Goebel-Vollerthun
Beiträge: 27
Registriert: 8. Mai 2001, 01:01
Wohnort: Deutschland,40625 Düsseldorf

Spritverbrauch/Umbau auf Weber

#1

Beitrag von Peter Goebel-Vollerthun » 29. Okt 2003, 11:00

Hallo Freunde,

nach einer Vollrestaurierung meines GT (71) bin ich nun ca. 1200 km gefahren. Was mich stört, ist der relativ hohe Benzinverbrauch von mehr als 12 Litern (bei hellbraunem Kerzenbild, überholte Vergaser, neu gemachter Motor, moderate Drehzahlen). Vor einem halben Jahr habe ich einen 40er Weber mit Ansaugbrücke für MGB günstig ersteigert und möchte evtl. umrüsten. Wer hat Erfahrungen mit Bedüsung, Trichter usw. und kann mir Tipps geben ? Weiter habe ich festgestellt, dass beim Schalten von 1. zum 2. Gang ein kleines Ölwölkchen entsteht. Ist das für den MGB Motor in der Einlaufphase typisch oder ist ein Nachrüsten von Ventilschaftdichtungen sinnvoll ? Wie lange läuft der Motor ein (bzw. die Ölabstreifringe)? Dies ist der erste Motor, den ich nicht selbst gemacht habe, sondern Carpoint. Das Angebot war zu günstig: Mein Motor wurde abgeholt, nach England geschickt und 6 Wochen später hatte ich ihn wieder (damals 2000,-DM) mit geschliffener Kurbelwelle, neuen Lagern, neuer Nockenwelle, neuen Kolben, neuer Kette, bleifrei, neue Ventile und Führungen usw. Ich hatte vorher den Motor aufgemacht, er war noch nicht geschliffen worde, hat also jetzt das erste Übermass. Der Ölverbrauch lag auf den ersten 1000 km nach Revidierung bei ca. o,5 L. Wie war`s bei Euch ? Wie sind Eure Erfahrungen ?

Gruß
Peter

Thomas B
Beiträge: 243
Registriert: 14. Jul 2000, 01:01
Fahrzeug(e): B MK III
Wohnort: 53773 Hennef
Kontaktdaten:

#2

Beitrag von Thomas B » 29. Okt 2003, 19:50

Hallo Peter,
zum Ölverbrauch: alles unter einem Liter ist normal und kein Grund zur Sorge. Das blaue Wölkchen kommt sicher auch beim Schalten in die anderen Gänge, nur wird es dann durch den Fahrtwind zersteut. Trotzdem ist es wie gesagt kein Grund zur Sorge.

Nach einer Überholung solltest Du die ersten 2000 km etwas vorsichtiger mit der maximalen Drehzahl umgehen. Ich denke 4000 sollten mehr als genug sein. Das sollte Dich aber nicht davon abhalten den Motor bis dahin ruhig zu fordern!

Zum Verbrauch:
Vorausgesetzt Du hast noch HS oder HIF 4 Vergaser drauf, ist der Verbrauch von 12L/100km eindeutig zu hoch. Mehr als 8-10l sollten es bei normaler Gangart nicht werden. Einer der Vorteile eines Su's im Vergleich zu einem Weber ist gerade der geringere Verbrauch. Mit dem Umrüsten auf einen Weber wirst Du dieses Problem höchwahrscheinlich nicht lösen.

Ich empfehle mal den CO Gehalt zu prüfen, am besten auf einem Prüfstand und unter Last. Der Maximalwert sollte bei rund 6% liegen.

HTH
Gruß
Thomas B
#1427

Peter Goebel-Vollerthun
Beiträge: 27
Registriert: 8. Mai 2001, 01:01
Wohnort: Deutschland,40625 Düsseldorf

#3

Beitrag von Peter Goebel-Vollerthun » 30. Okt 2003, 11:51

Hallo Thomas,

danke für die Tipps. Kennst Du jemanden der Ventilschaftdichtungen nachgerüstet hat ?

Gruß

Peter

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 2427
Registriert: 8. Mai 2000, 01:01
Wohnort: 40239 Düsseldorf
Kontaktdaten:

#4

Beitrag von Andreas » 30. Okt 2003, 13:06

Ventilschaftdichtungen:
Es gibt 2 Varianten, einmal "Hütchen" (empfehlenswert), die auf das Ventil aufgeschoben werden, sodaß sie direkt gegen den Kopf abdichten, und O-Ringe (nicht empfehelenswert), die oben am Ventil befestigt werden, deren Funktionalität mir aber völlig schleierhaft ist.
Einbau geht bei eingebautem Zylinderkopf, Federn müssen ab, dabei sollten tunlichst die Ventile nicht in den Motor fallen ;-) (Pressluft, Seilstück in Brennraum einführen und gegen OT kurbeln).

Andreas

Harald
Beiträge: 322
Registriert: 10. Jan 2003, 01:01
Wohnort: D 66798 Wallerfangen

#5

Beitrag von Harald » 30. Okt 2003, 15:27

Hallo Peter und Andreas,

die Variante mit der Druckluft habe ich selbst schon gemacht. Porzelan der Kerze entfernen und an den Metallteil einen Stecknippel mit Silberlot anlöten. Der benötigte Druck braucht nicht hoch zu sein.
Ich denke das 1 bar Druck genügen. Zur Not
ist ein Autoreifen als Druckluftspeicher
zu verwenden, muß dann aber schnell gearbeitet werden!

Gruß

Harald

Benutzeravatar
jupp1000
Beiträge: 3942
Registriert: 17. Nov 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MG MIDGET
Wohnort: Westerwald

#6

Beitrag von jupp1000 » 30. Okt 2003, 17:52

Hallo zusammen,

das Thema "Ventilschaftdichtungen" hatte ich kürzlich schon einmal angestoßen. Dabei gab es die unterschiedlichsten Meinungen.
Die reichten von "einfach weglassen" bis zu "unbedingt (keinesfalls) die Käppchen einbauen".
Bei engen Ventilführungen kann es mit den Käppchen zu V.-Klemmern wegen mangelhafter Ölversorgung der V.- Schäfte kommen.
Ich habe die Ringelchen als Alibifunktion eingebaut - Der Sinn hat sich mir, genau wie Andreas, nicht erschlossen.
Das kleine, sympatische Wölkchen beim Schalten ist kaum zu sehen, und der Ölverbrauch bei ca. 0,25 - 0,5 l, Tendenz sinkend, auf 1000 km nicht der Rede wert.

Gruß
Heinz #1565

Peter Goebel-Vollerthun
Beiträge: 27
Registriert: 8. Mai 2001, 01:01
Wohnort: Deutschland,40625 Düsseldorf

#7

Beitrag von Peter Goebel-Vollerthun » 3. Nov 2003, 16:21

Danke noch einmal an alle, insbesondere an den Hinweis von Jupp, dass die Schäfte evtl. klemmen können. Alle modernen Motoren haben diese Dichtungen, allerdings in Verbindung mit entsprechendem Material (Bronze mit hohen Notlaufeigenschaften)der Ventilführung; daher meine Frage: Aus welcher Legierung bestehen die serienmäßigen Ventilführungen MGB ? Ich habe schon häufig Ventilschaftdichtungen an anderen Fabrikaten eingebaut und besitze auch eine Spezialzündkerze mit Druckluftanschluss. Meine Frage ging eher in die Richtung, dass ich gerne wissen möchte, welche Dichtung von Fremdfabrikaten passt ? Die Frage nach den Einlaufzeiten der Ringe zielte in die Richtung, dass ich schon häufiger die Beobachtung gemacht habe, dass neu revidierte Motoren bedingt durch etwas schlechtere Abdichtung der Ringe einen höheren Kurbelgehäuseinnendruck aufbauen und entsprechend mehr Luft/Ölgemisch über die Entlüftung in die Vergaser gelangt. Im Leerlauf sammelt sich etwas Öl bedingt durch die unvollständige Verbrennung und wird erst beim Anfahren verbrannt. Wie sieht das bei Euren Motoren aus ?

Gruß aus Düsseldorf


Peter

Antworten