Motor fest! Was tun?

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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superholle
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Motor fest! Was tun?

#1

Beitrag von superholle » 10. Okt 2005, 17:39

Hallo zusammen,

gestern zum letzten mal in dieser Saison mit meinem MGA 1600 (Bj 59) unterwegs gewesen (ca. 60km) - im wahrsten Sinne des Wortes. Motor machte nagelnde Geräusche, nachdem ich rechts ran bin ging der Motor aus und nicht mehr an. Etwas weißer Rauch aus Vergaser und Öldeckel. Öl war leer, obwohl einen Tag vorher alles i.O. war. Naheliegend ist: Eine Dichtung ist kaputt gegangen, Motor trocken gelaufen, wahrscheinlich Kolbenfresser :-(. Eine eingehendere Begutachtung war bisher nicht möglich.

Da ich bisher immer nur kleinere Sachen reparieren mußte, stellen sich mir nun einige Fragen (vorausgetzt die Erstdiagnose stimmt).
1. Wie teuer ist eine Motorinstandsetzung (ggf. im Vergleich zu einem AT-Motor)?
2. Was macht man sinnvollerweise gleich mit, wenn der Motor raus ist?
3. Passen auch andere Motoren (außer dem 1622er) z.B. mit besserer Leistung oder geringerer Laufleistung? Was wäre empfehlenswert?
4. Welche Tuning-Maßnahmen sind ggf. sinnvoll? Was bringt was?

Besten Dank

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Andreas
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#2

Beitrag von Andreas » 10. Okt 2005, 18:25

Schade mit dem Motor - aber so etwas passiert, und nachher ist er bstimmt noch schöner als vorher. Also ran ans Werk:

ad 1: Rechne mal mit ca. 2.000 EUR für eine Instandsetzung, welche Polieren der Welle, Block ausschleifen, Übermaßkolben, Kopf und Block planen, neue Nockenwelle nebst Zubehör, Kopf planen mit neuen Ventilen umfasst. Können - je nach Werkstatt und Teileleifernat - auch ein paar Hunderte mehr oder weniger. Das Motor selbst aus- und eingebaut, zerlegt und zusammengesetzt wird, habe ich dabei vorausgesetzt. Austauschmotoren liegen in ähnlicher Preislage. Ich persönlich würde aber den Motorbauer um die Ecke dem Austauschmotorlieferanten vorziehen - beim Motorenbauer kann ich zumindestens ansatzweise nachvollziehen, daß da orderntlich gearbeitet wird, beim Austauschmotor kann ich es nur hoffen.

ad 2: Wenn das Getriebe irgendwie fragwürdig rüberkommt, kann man es mitmachen. Kupplung genau angucken und ggfs. tauschen. Bei gesteigerter Lust am Basteln: Vorderen Abschlußdeckel des Getriebes nebst Kupplungshebel und Schwungscheibe vom 3-fach-MGB-Setup organsieren und den MGA auf B-Kupplung umbauen; hält länger und ist wesentlich leichter als die Original-Mimik. Motorraum und Vorderachse technisch und optisch auf Vordermann.

ad 3: Ohne große Änderungen passen auch MGA 1500, MGA 1600 Mk II, frühe MGB (3-fach-gelagert), hier muß maximal die Motorrückwand getauscht werden (Anlasserposition). Mit etwas mehr Teilebeschaffungsaufwand (Wasserpumpe, spezielle Motorrückwand, Drehzahlmesser, Schwungscheibe, Kupplung, Kupplungshebel, Getriebedeckel vorne) passt auch MGB 5-fach gelagert. Wenn man also einen guten MGB 5-fach im Keller liegen hat, wäre das preiswerter, als den defekten Motor zu renovieren...

ad 4: Och, das ist ein weites Feld ;-)
...größere Ventile, veränderte Steuerzeiten, optimierte Brennräume und Kanäle, höhere Verdichtung, erleichterte Schwungscheibe, ein anderer Verteiler, andere Vergaser bringen mehr Leistung, schlechteres Leerlaufverhalten, höheren Verbrauch und bessere Rundenzeiten :-)

Ich drück die Daumen!

Cheers,

Andreas

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Geronimo
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#3

Beitrag von Geronimo » 10. Okt 2005, 22:30

kannst von glück reden das es am ende der saison passiert ist... ärgerlich sowas...

cademidget
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#4

Beitrag von cademidget » 11. Okt 2005, 08:41

Das ist wirklich Pech!!
Bei Deinen Überlegungen würd ich auch die Originalität mit einbeziehen. Ich bin mir nicht sicher, aber gibt es bei den Engländern auch sowas wie "matching numbers" ? Wenn sonst alles Original an Deinem Wagen ist, würd ich mit Blick auf langfristigen Werterhalt/-Steigerung den Originalmotor aufbauen und alles andere auch original lassen...

Gruß Carsten

superholle
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#5

Beitrag von superholle » 13. Okt 2005, 11:01

Vielen Dank für diese ersten Tipps!

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