Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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ThomasM
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Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#1

Beitrag von ThomasM » 11. Jan 2009, 19:47

Hallo liebes Forum,

ich habe wieder einmal ein Frage an euch.

Ich war am Wochenende mit meinem MG unterwegs und musste feststellen das ich auch bei niedrigen Motor Temperaturen ca. 60 - 70 C° beim abstellen des Motors durch den Kühlerüberlauf Wasser verloren habe. Ich habe dann das Wasser nachgefüllt ca. 1,5 Liter und bin wieder weiter gefahren. Trotz der Außentemperatur von ca. -5C° habe ich während des Fahren wieder Wasser verloren! (Die Heizung war auch eingeschaltet) Hat jemand von euch Erfahrung mit einem solchem Problem? Wasser im Öl konnte ich nicht feststellen und über den Auspuff kam auch kein weißer Rauch. Ich vermute nun auch dass eventuell mein Zylinder Kopf bei den Wasserkanälen einen Riss hat und sich dadurch ein Überdruck aufbauen kann. Ach ja ich habe auch noch das Thermostat ausgebaut da ich mir dachte das dass im Winter besser wäre?
Für Infos wäre ich sehr dankbar.
Vielen Dank
Thomas

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Gagamohn
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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#2

Beitrag von Gagamohn » 11. Jan 2009, 20:08

Hallo Thomas,
wie sieht es mit dem Kühlerverschlussdeckel aus? Wenn der einen zu schwachen Federdruck, durch Alterung hat, dann kann dort auch der Fehler liegen. Der Thermostat muss im Winter eingebaut sein, weil sonst der Motor nicht auf seine Betriebstemperatur kommen kann.

Gruss
Bernd

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Ralph 7H
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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#3

Beitrag von Ralph 7H » 11. Jan 2009, 20:17

Hallo Thomas,

ohne Thermostat solltest du eigentlich nicht fahren. Es ist keine Verbesserung und fördert lediglich den Verschleiß des Triebwerks.
Dein Problem kann unterschiedliche Ursachen haben. Ein anfangender Defekt an der Zylinderkopfdichtung ist möglich, solange es nicht weiß hinter rausnebelt ist sie noch nicht durch, kann aber durchaus Wasserverlust verursachen. Zusätzlich kommen natürlich auch die Wasserpumpe und die Kühlwasserschläuche in Betracht, genauso wie ein leckendes Heizungsventil oder eine undichte Heizung.
Ich würde in eine Werkstatt fahren und eine Druckprüfung machen lassen. Zusätzlich wird man dort auch feststellen können, ob das Kühlwasser mit Verbrennungsrückständen angereichert ist, was dann die Zylinderkopfdichtung in den Mittelpunkt der Betrachtungen rücken würde.
Undichte Kühler sind altersbedingt mitunter ein weiteres Problem, eine Druckprüfung schafft auch hier verlässliche Ergebnisse und zeigt poröse stellen in den Kapilaren schnell auf.

Es gibt also eine Vielzahl möglicher Ursachen und der Werkstattbesuch zur Überprüfung ist da schon gerechtfertigt wenn man nicht alle möglichen Fehlerquellen durch Ersatz mit Neuteilen ausschalten will.

Bitte achte im Augenblick darauf, dass die Frostschutzmischung ausreichend gefrierschutz bietet. Wurde nur Wasser ergänzt ist das vermutlich nicht mehr der Fall und Folgeschäden durch Frost könnten auftreten.
Im Zweifelsfall ca. 2 Liter ablassen (Kühlerschlauch unten kurz abziehen) und mit Frostschutzkonzentrat auffüllen, laufen lassen und mit Wasser auffüllen.

Wenn die Zeit zur genauen Prüfung fehlt, kannst du auch mit Dichtmitteln versuchen dem Problem zu begegnen. Bei einem Volvo 144 und einem Alfa 75 habe ich das schon mal erfolgreich probiert und damit mehrere 10K Kilometer dann fahren können, aber es ist keine echte Problemlösung.

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#4

Beitrag von jupp1000 » 11. Jan 2009, 22:16

...vermutlich ist die Kopfdichtung durch oder der Kopf gerissen. Dabei gelangt Kompression durch den Riss ins Kühlwasser und drückt es raus. Lass doch mal prüfen, ob CO im Kühlwasser ist. Dafür gibt es eine Prüfflüssigkeit, die mit CO reagiert (Kfz - Werkstatt, Motorenbauer).

Viel Glück
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

ThomasM
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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#5

Beitrag von ThomasM » 11. Jan 2009, 22:29

Lieber Ralph, Bernd, Heinz

danke für eure schnellen Antworten. Der Kühlerdeckel ist neu und Frostschutz habe ich auch nachgefüllt. Ich denke dass ich am besten bei einer Werkstätte das System überprüfen lassen sollte. Die Idee mit der CO Prüfung ist sicherlich auch sehr hilfreich.

Vielen Dank
Thomas

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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#6

Beitrag von TwinCam » 12. Jan 2009, 19:16

Hallo Thomas,

ein neuer Kühlerdeckel ist gut, ist es aber auch der Richtige?
Nicht nur der Federdruck, auch die Länge der Feder ist wichtig. Sie muß garantieren dass das Kühlmittel unterhalb des Überlaufröhrchens eingesperrt ist, normalerweise ist diese Feder einschließlich Gummidichtung ca. 26mm lang. Je nach eingebautem Kühler kann das aber auch anders sein.

Das ist die erste durchzuführende Prüfung, dann kann das Schwein immer noch geschlachtet werden ;-)

MGrüße

Siggi

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Andreas
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Re: Wasserverlust auch bei niedrigen Temperaturen

#7

Beitrag von Andreas » 14. Jan 2009, 16:41

Hallo, Thomas!

Wenn die Kopfdichtung ein echtes Problem hat, siehst Du lustige Bläschen, wenn Du bei laufendem Motor (Vorsicht! Ggfs. Überdruck!) den Kühlerdeckel abschraubst.

Die unterschiedlichenDeckel zeichnen sich durch entsprechende Einprägungen des aushaltenden Druckes aus, hierzu habe ich folgende Zuordnungen gefunden (MOSS-Ersatzteilkatalog):
7 lbs. Roadster bis Fgst. Nr. 138400, GT bis 139471
10 lbs. Roadster von 138401 bis 386000, GT ab 139472
13 lbs., ab Modelljahr 1976

Also: Hast Du den richtigen Deckel drauf, wie schon Siggi anmerkte?

Cheers, Andreas

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