Gedanken nach Japan

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG ist hier die Hauptsache.

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Andreas
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Gedanken nach Japan

#1

Beitrag von Andreas » 12. Mär 2011, 12:27

Die Lage in Japan wird immer schwieriger. Ich hoffe inständig, dass unsere in Japan lebenden Forumsteilnehmer wohlauf sind und keine Verluste beklagen müssen.

Einige von Euch kennen auch unsere ehemaligen Nachbarn und MG-Freunde hier in Düsseldorf, Hisato und Naoko Kato. Sie selbst leben zur Zeit im Ausland, aber von dort ist alles okay gemeldet, was Freunde und Verwandte in Japan angeht.

Unsere Gedanken sind bei Euch!

Andreas

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Re: Gedanken nach Japan

#2

Beitrag von 517894 » 12. Mär 2011, 19:20

hallo MG-Freunde!

Vielen Dank fuer die Anteilnahme!

Uns geht es gut! Auch unserer Familie hier,Freunde, alles OK!
Wir sind inzwischen wieder zu Hause in Tokyo!

Mit Stephan u Saeko hatte ich heute mail-kontakt.
Es geht Ihnen auch gut, sie sind zu Hause !

Soweit scheint alles OK!
In Tokyo ist nicht so viel Schaden entstanden,was ich so beurteilen kann, ich denke das meiste ist an den Kuesten durch die Tsunamis passiert,und noch passieren wird, denn es sind noch mehr Tsunamis angesagt!! Es wird im TV von ca 1500 registrierten Toten gesprochen!
Es bebt halt immer wieder, seit nun 36 Std.

Ich denke der Reaktor ist ein ernst zu nehmendes Problem..!
Keine Ahnung wie sich das entwickelt!
Das ist 210 Km von hier!

Abwarten wie sich die Dinge hier entwickeln...!

Einen nachdenklichen Gruss aus Tokyo

Oliver! #1618
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MikeH
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Re: Gedanken nach Japan

#3

Beitrag von MikeH » 12. Mär 2011, 19:46

Hallo Oliver und alle anderen in und um Tokyo,

ich habe heute auch den ganzen Tag an euch gedacht.
Man hört immer wieder von Katastrophen und weil Sie weit weg sind,
vergisst man auch schnell, dass dort immer Menschen betroffen sind!
Als ich gestern das erste mal davon gehört habe, dachte ich sofort:
Da sind auch Forumsteilnehmer zuhause. Wie geht es denen?
Nun ist Andreas mir zuvorgekommen und ich freue mich, das es euch gut geht!!

Ich wünsche euch alles erdenklich gute
und das der Reaktor ruhig bleibt!

Gruß
Michael
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517894
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Re: Gedanken nach Japan

#4

Beitrag von 517894 » 14. Mär 2011, 10:19

Hallo Zusammen! Liebe MGler!

Wollte mich nur mal melden!
In Deutschland ueberschlagen sich ja die Panikmacher in Politik u Presse, dagegen ist es in Japan relativ ruhig, abgesehen von weiteren Erdbeben alle paar Minuten!
Das dauernde gewackel, man weiss schon gar nicht mehr ob man selbst oder die Erde wackelt!
anyway.
Habe gerade mit der Dt. Botschaft in Tokyo telefoniert, wobei mir der Mitarbeiter dort gesagt hat das die Botschaft hier in Tokyo ziemlich beschaemt ist ueber die Panikmache von manchen Leuten in Politik, Presse und von selbsternanten Spezialisten im Dt. TV!
Es hat eine weitere H-explosion in dem AKW Fukushima gegeben, der Reaktor ist aber nicht beschaedigt! Es ist nur eine geringe Menge an Radioaktivem Material ausgetreten!
Tokyo sei sicher! Sie haetten einen Strahlenexperten aus Dt. jetzt da, der Messungen in und um Tokyo vorgenommen haette und dieses bestaetigt haette!

In Deutschland wird eine ziemliche Panik verbreitet!-man muss nicht alles glauben..!
Deutsche Presse rennt mir hier die Bude ein...!"...Aber die Deutschen wollen doch gerne wissen wie sie mit der Situation fertigwerden!" Ars........!
Politisches Kalkuel, Profilierungssucht usw bringt niemanden weiter, schon gar nicht die Betroffenen!
Und um die sollte es doch eigendlich gehen! Da haben Leute alles, wirklich alles verloren!
Ich rede hier nicht ueber Geld!
Ich finde das Verhalten in Deutschland wrklich Beschaemend, als Deutscher!
Hilfe ist noetig, nicht bloedsinnge z.Zt unangebrachte politische Disskussionen!

Uns geht es gut! Kein Grund zur Besorgniss!
Heute auch mit S u S telefoniert! Geht Ihnen auch gut!
Wir sind alle Zu Hause!Abwarten was passiert!

Entschuldigt bitte wenn ich mich hier etwas ausgelassen habe, aber das regt mich wirklich auf!

Gruesse aus Tokyo

Oliver #1618
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JJ'sF
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Re: Gedanken nach Japan

#5

Beitrag von JJ'sF » 14. Mär 2011, 11:36

Hallo Oliver,

ja die Presse und die Politik, endlich wieder was gefunden um panik zu schüren und sich gegenseitig vorwürfe zu machen.

Gut zu hören, das es in Japan anders ausschaut als die Bilder und Berichte es hier darstellen.

Hilfe nötig und erwünscht, kann ich bei dem Ausmass an Zerstörung nachvollziehen. Ein wenig hat "good old Germany" ja schon getan und 40 THW Kameradinnen und Kameraden geschickt, um "euch" zu helfen. Auch wenn das nur ein Tropfen auf den berühmten heissen stein sein kann, so hoffe ich doch das die Kameradinnen und Kameraden etwas bewirken können um der ein oder anderen Familie klarheit zu bringen. Mir war leider ein Mitflug aufgrund des Jobs nicht vergönnt. Mögen Sie alle heil wiederkommen und euch nicht weiteres Ungemach aus der Natur drohen, man erwartet ja noch ein starkes Nachbeben in den nächsten Tagen.

Alles gute nach Japan und gut zu wissen das es euch soweit gut geht.

Jürgen
(mitglied der thw seeba nrw)

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jupp1000
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Re: Gedanken nach Japan

#6

Beitrag von jupp1000 » 14. Mär 2011, 14:19

...mit großem Bedauern, Trauer und Anteilnahme schaue ich nach Japan und wünsche allen dort viel Erfolg bei der Bewältigung der immensen Probleme.

Was die Medien allerdings hier bei uns veranstalten ist der helle Wahnsinn. Kein Radio- oder Fernsehprogramm in dem nicht ständig Sondersendungen laufen und ganze Programme gecancelt werden. Es gibt fast kein Entkommen. Das macht einem ganz wuschig und unsicher.

Die Frage sei erlaubt, ob im umgekehrten Fall in allen jap. TV Sendern Sondersendungen laufen würden. Ich glaube nicht....!

Ich finde es allerdings sehr gut, dass man die Kernenergie jetzt auch bei uns wieder neu bewerten will.
schöne Grüße

Heinz #1565

Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun, und andere Ergebnisse zu erwarten.

Josef Eckert
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Re: Gedanken nach Japan

#7

Beitrag von Josef Eckert » 14. Mär 2011, 19:58

Mal abgesehen von den unvorstellbaren Opfern und Schäden in Japan wundere ich mich persönlich doch, wie dort die Verstrahlungsgefahr kleingehalten wird.
Als Ingenieur, der mal Regelungstechnik für Kernkraftwerke studiert hat, damals war das noch eine zukunftsweisende Technik, kann ich mir sehr gut vorstellen, was dort abgeht. Da haben schlicht und ergreifend die Zauberlehrlinge die Kontrolle verloren und versuchen nur noch zu retten was zu retten ist. Dabei sind die Kräfte die da zutage treten eigentlich nicht mehr beherrschbar.
Also ich würde wenn ich dort wäre alles zusammen
kglauben und den nächsten Flieger möglichst weit weg nehmen. Die Us_amerikaner haben ihren Hilfsflugzeugträger auch abdrehen lassen. Die wissen auch was los ist. Aber wir machen ja nur Panik. Bitte nicht falsch verstehen, aber ich bin froh, dass dieser Super-Gau so weit weg von uns abläuft.

Gruß
Josef

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Re: Gedanken nach Japan

#8

Beitrag von Josef Eckert » 14. Mär 2011, 21:47

Hallo DP,
Glaubst Du die Japaner würden für uns spenden, wenn wir diese Katastrophe hätten?
Ich bin mir da nicht sicher. Dann ist schon seit Jahren das hohe Risiko der Japaner bekannt fast ausnahmslos auf Kernkraft zu setzen und das bei einem Land mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt und riesigem Erdbebenpotential. Gut, Japan hat kaum Bodenschätze, also bietet sich die Kernkraft an, naja wenn man halt nur das 99% Risiko abdeckt. Leider ist jetzt die Natur etwas weiter gegangen. Nur, die Japaner scheren sich auch nicht um den Rest der Welt, wenn es um ihre Interessen geht, da fällt mir der Tunfisch, der Walfang und so manch anderes ein. Auch klar, eine Katastrophe diesen Ausmasses, da steht alles hinten an. Nur, trifft die Katastrophe wirtklich nur die Japaner? Kommt nicht die atomare Verseuchung auch zu uns? Wer weiß das? Sollen wir jetzt sagen, ach die armen Japaner, wenn wir vielleicht selbst betroffen werden. Gut das Risiko ist nicht so groß, dennoch. Ist das nicht auch rücksichtslos von den Japanern? Oder ist diese Frage tabu und man darf sie nicht stellen? Nur so ein paar Gedanken die mir durch den Kopf gehen.
Gruß
Josef

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Ralph 7H
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Re: Gedanken nach Japan

#9

Beitrag von Ralph 7H » 14. Mär 2011, 22:52

...Gedanken nach Japan... Andreas, eine gut gewählte Headline!

Natürlich ist das individuelle Leid der Überlebenden dramatisch und verlangt unser Mitgefühl und die verständliche Anteilnahme für die geschädigten. Man wird dort aber genauer wissen wer was wann und wo an Hilfsleistungen bereitstellen kann und soll und zeitnah die passenden Angebote zur Hilfe abrufen.

Die Disskusion über zivile Nutzung der Kernkraft ist aber ein anderes Thema, dass nur durch die Umstände dort besonders in den Fokus geraten ist. Leider mit der bestürzenden und erneuten Erfahrung, dass eine völlige Sicherheit in der Beherrschung mancher Technologien jenseits des menschlichen Vorstellungsvermögens liegt.
Erfahrungen mit Kraftwerksbau habe ich keine, als Schiffbauer wohl aber das Thema im Bereich der Antriebstechnik mal getreift und die sicherheitsrelevanten Rahmenbedingungen im maritimen Umfeld kennen gelernt. Eine tolle Herausforderung aber abseits einer kommerziell kalkulierbaren Ertragserwartung wie sie bei AKW's zwangsläufig angelegt werden müssen.
Schlicht weg unrentabel und nur eingeschränkt beherrschbar, es sei denn es ist politisch oder militärisch erwünscht und die finalen Kosten werden den Steuerzahlern irgend wann auferlegt, so wie das hierzulande ja funktioniert, damit die Betreiber ihre Erträge sichern können und kaum eigene Restrisiken befürchten müssen.

Jetzt hat unsere Kaiserin der Ukkermark mal wieder ihre Laberfloskeln an die Medien verteilt, offensichtlich in der Hoffnung doch weiter die eigenen CDU-Kader in Stuttgart in 14 Tagen wieder gewählt zu bekommen. Nicht mal 20 Stunden zuvor war sie noch gegenteiliger Meinung, die Frau Doktor der Physik, promoviert an der Universität Moskau als Stipendiatin und 'Systemkritikerin' der DDR in Personalunion, so wie sie es mal sagte... . Da kommt mir Herr zu Gutenberg schon fast wie ein Leichtmatrose vor.

Bei allem Leid, dass über Japan hereingebrochen ist hoffe ich aber, dass es hinreichend sein wird die Kernkraft sofort aus unserem Land zu verbannen und damit auch anderen Nationen zu zeigen, dass es auch ohne geht und Mitmacher weltweit zu finden.

Otto Hahn hat in diesem Land die Grundlagen für diese Fehlentwicklung geschaffen, jetzt müssen wir auch den Mut haben mit dem Ende dieser Technik sofort anzufangen!

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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mic
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Re: Gedanken nach Japan

#10

Beitrag von mic » 14. Mär 2011, 23:01

Hi there,

die auch hier im forum offensichtliche unfaehigkeit 'nuclear power' emotionfrei
zu diskutieren, ist fuer mich nur ein weiteres indiz, sich von dieser technologie zu verabschieden.

atomkraft-nein-danke ist in den achtzigern auch ein grund gewesen, warum ich mich
nach irland aufgemacht habe - im vertrauen auf staendige westwinde ;-)

heute sage ich, wir brauchen eine technologie fuer DIESES jahrtausend - und die ist 'erneuerbar' - 'sustainable'.

symtomatisch: fuer mich war der absturz der Concorde am 25. Juli 2000 der abgesang auf alle konzepte des 20sten Jahrhunderts.

gott war ja schon tot, an diesem tag starb auch noch james bond. :-)

traurig, aber wahr: diese technologie ist so unzeitgemaess wie ein...

...MGB.

cheers.

Mic
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Dietrich Krahn
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Re: Gedanken nach Japan

#11

Beitrag von Dietrich Krahn » 16. Mär 2011, 22:16

DP,
Danke als Depperter bezeichnet zu werden, was soll das? Jeder kann seine Meinung äußern, auch "Depperte"! Hier wird kaum ein Licht ausgehen, wenn AKW`s abgeschaltet werden. Anders in Japan oder in Frankreich, die hätten dann ein Problem! Sich nicht zu äußern in so einer Situation, ist deppert! Vielleicht ist dies aber eine nicht so bekannte bayrische Liebesbezeichnung, oder :lol: ?
Der Auslöser für die nukleare Katastrophe war ein Erdbeben nicht vorhersehbaren Ausmaßes, es zeigte sich dann aber, daß bei Schäden an der elektrischen Versorgung/Kühlungssystemen irgendwann der point of no return kommt, ab dem dann auch die besten Techniker und Ingenieure nichts mehr machen können, darum geht es! Erdbeben können wir nicht verhindern, sehr wohl aber Schäden an technischen Einrichtungen, die evtl. globale Auswirkungen haben können, in dem wir das Restrisiko minimieren bzw. ganz vermeiden. Dazu kommt bei der Kernkraft auch noch die nirgenwo auf der Welt gelöste Frage der Endlagerung!
Auch nur so Gedanken!
Da sich hier Fachleute geäußert haben, kann ich meinen Senf auch dazu beitragen: noch heute betreue ich als Arzt Menschen, die das Pech hatten, vor 25 Jahren in der weiteren und näheren Umgebung eines bekannten Kernkraftwerkes etliche Kilometer östlich von hier zu sein, wo es ein theoretisches Problem gab, daß bis heute (und noch etliche Jahrhunderte) nicht dauerhaft gelöst werden konnte! Ist auch kein lokales Problem! :cry:
Gruß Dietrich

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Re: Gedanken nach Japan

#12

Beitrag von mic » 17. Mär 2011, 01:51

@Dietrich

deine antwort: fully supported.

@ depee

spendenaktionen sind wohl mehr etwas fuer die katholische 'missionsarbeit'.

cheers and a happy st patricks-day to you tomorrow, soweit das passt. :(

mic
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