Die kuriosesten Pannen

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Thomas B
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Die kuriosesten Pannen

#1

Beitrag von Thomas B » 10. Mär 2012, 20:15

Hallo zusammen,
motiviert durch den heutigen Pannenhilfe-Workshop und die diversen Fehlerquellen :roll: bei unseren Lieblingen, möchte ich mal einen Threat anstossen indem die kuriosesten Pannen beschrieben werden sollten. Wer also schon mal mit einem Defekt liegengeblieben ist :evil: , der nicht ganz alltäglich ist - Feuer frei. Ich hoffe auf viele lehrreiche und vielleicht auch unterhaltsame Beiträge... :lol: :lol:

Take care
Thomas

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Ralph 7H
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Re: Die kuriosesten Pannen

#2

Beitrag von Ralph 7H » 10. Mär 2012, 20:54

Hallo Thomas,

ja, zwei mal bin ich mit einem B liegen geblieben. Das war 1981 in Köln, am Heumarkt. Das Kabel der Benzinpumpe war vom Erstbesitzer mit einem neuen Kabelschuh versehen worden. Mit einer vernünftigen Crimpzange hätte es vermutlich gehalten, das was ich nach einer guten Stunde dann fand war eine absolute no go Lösung.
Sonst gab es bei mir seit 1976 nur einen weiteren Ausfall 2003. Die Zylinderschleiferei Meurers in Mönchengladbach hatte den Auftrag zum Bohren des Blocks. Die Froststopfen sollten NICHT erneuert werden. Hat der Meurers dann aber genacht. Nach 30 KM ist der hintere (Richtung Getriebe an der Kupplungsseite rausgeflogen. Andere Arbeiten, die ich in Auftrag gegeben hatte, wurden auch nur UNGENÜGEND ausgeführt und diese Firma kann ich niemandem empfehlen (wurde mir seinerzeit von einem langjährigen Vereinskollegen angeraten :roll:, ein unfähiger Quatschkopf ohne jeder praktische Erfahrung, wie sich danach herausstellte). Habe inzwischen erheblich besseren Instandsetzer in Heinsberg gefunden :D. Der hat sein Handwerk gelernt und weiß, was geht. Neun von 10 Pukten!

Beim V8 habe ich einmal eine der acht Krümmerdichtungen verloren. Das Auto war danach noch fahrbereit. Diesmal mein Fehler! Ich hatte auf die Sicherungsbleche der Krümmerbolzen verzichtet.
Verglichen mit dem, was man so bei normalen 'modernen' Autos erlebt (Ford, Mercedes, Katastrophen-Alfa, Lancia... mein Fazit: Noch nie habe ich so ein unproblematisches Auto wie den B besessen!

Safety Fast !

Ralph

Thomas B
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Re: Die kuriosesten Pannen

#3

Beitrag von Thomas B » 10. Mär 2012, 21:27

Einen kann ich in dem Zusammenhang auch noch beisteuern:
Anno 2001 waren wir auf dem Weg zu einer netten Pension in der Toskana. Da die Unterkunft etwas abgelegen war und wir es nicht gleich (ohne Navi) finden konnten, hielten wir ca. 2km vor dem Ziel in einem kleinen Dorf um nach dem Weg zu fragen. Damit wir auch etwas verstehen konnten, schaltete ich den Motor ab. Als wir wieder aufbrechen wollten, drehte sich der Zündschlüssel ohne jeglichen Widerstand im Schloss und der Motor war nicht mehr zum Anlassen zu bewegen. Erste Diagnose: Zündschloss gebrochen. So musste ich die verbleibende Strecke letztendlich schmachvoll am Haken des, inzwischen herbeigerufenen Wirts, zurücklegen. Am Abend wurde dann schon mal der Mosskatalog nach dem entsprechenden Ersatzteil gewälzt. Am folgenden Sonntag, habe ich dann versucht das Schloss totzulegen und den B mittels direktem Kontakt der Kabel zu starten, was auch tadellos funktionierte. Der Urlaub schien gerettet und wir wollten zu unserem ersten Ausflug starten. Aber bereits bei der ersten Lenkbewegung machte es unheilvoll "klack" und das Zündschloss rastete ein (und ich aus :twisted: ).

Nach dem entfernen der Abdeckung stellte ich aber zu meinem Erstaunen fest, dass die Abreisschrauben bei der Produktion des Bs nicht abgedreht wurden und es mir somit möglich war, das Schloss (sehr vorsichtig) ohne rohe Gewalt auszubauen. Nun fährt wohl niemand gern in Italien ohne den entsprechenden Diebstahlschutz, aber zu meiner Verwunderung war ich mit vermutlich dem einzigen B in ganz Europa unterwegs, dessen Fahrer (neben vielen anderen E-Teilen) ein Ersatzzündschloss :shock: mit sich führte. An dieser Stelle nochmals vielen herzlichen Dank an Alex!!!!
To make a long story short, dieses Zundschloss tut notch heute seinen Dienst und der Urlaub war gerettet!


Cheers
Thomas

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Re: Die kuriosesten Pannen

#4

Beitrag von Josef Eckert » 10. Mär 2012, 22:08

Selbst hatte ich noch keine kuriose Panne, doch Freunde von mir:
Sprite hatte Benzinpumpendefekt, die Pierburg Pumpe wollte nicht mehr, daraufhin Hardi eingebaut, nach ca. einem Jahr hatte er das gleiche Problem wieder, Pumpe defekt. Ich hab da mit den Achseln gezuckt und auf Holz geklopft. Meine SU ticken seit über 20 Jahren anstandslos. Einmal überholt und seither keine Probleme.
Anderer Freund mit MG A: Linkes Vorderrad machte sich selbständig und blockierte im Radhaus. Ursache: King Pin abgebrochen.
Gruß
Josef

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Re: Die kuriosesten Pannen

#5

Beitrag von achimroll » 11. Mär 2012, 11:10

Hallo zusammen,

kleine Ursache, beinahe große Wirkung. Es war auf der Fahrt in den Schweizurlaub im vergangenen Jahr. Wir fuhren Autobahn, ca. Tempo 120, als ich mehr zufällig den Öldruckzeiger deutlich unter 20 sah. Ich gab noch einmal kurz Gas, um die Reaktion des Zeigers zu beobachten, aber nichts passierte. Also sind wir sofort angehalten. Zufällig war direkt hinter einer Brücke ein schmaler Zufahrtsweg für Straßendienstler, in den wir den MGA dann rückwärts hinein schoben. Am Ölmessstab war kein Öl mehr zu erkennen. Was geht einem da durch den Kopf: Der Motor, die Kosten, der Urlaub ... Zunächst habe ich dann drei Liter Öl, die ich sicherheitshalber dabei hatte, nachgefüllt. Beim Anlassen war der Öldruck wieder da, aber Bernadette bemerkte dann, dass es unter dem Motor schon wieder tropfte. Also ausgestellt und erst einmal zu Fuß ins ca. 500 Meter entfernte nächste Dorf, wo sich ein Gebrauchtfahrzeughandel und eine Tankstelle befanden. Der Gebrauchthändler willigte ein, dass wir auf seiner Bühne nach dem Rechten sehen konnten. Also sind wir vorsichtig, es war ja wieder Öl im Motor, dort hin gerollt. Es stellte sich heraus, dass der Dichtring des Ölfilterbehälters, den ich zwei Wochen zuvor beim Ölwechsel ausgetauscht hatte, anfing, sich in Wohlgefallen aufzulösen.

Nach mehreren Telefonaten mit Clubmitgliedern aus dem Raum Stuttgart kam ich dann von der Tankstelle zurück zur Hebebühne, wo sich inzwischen der Bruder des Autohändlers eingefunden hate. Er bot an, bei ihm zu Hause nach einem Ring zu suchen. Es betreibt einen Servicebetrieb für Baumaschinen und fand tatsächlich einen vom Profil her passenden, wenn auch zu großen Dichtring. Den haben wir dann gekürzt und mit Sekundenkleber wieder zusammengesetzt. Er meinte, das sei normal, oft würden diese Ringe im Servicebereich auch aus Meterware durch Kleben hergestellt.

Gesagt, getan, alles montiert, neues Öl eingefüllt und mit etwas Verspätung ging es dann weiter Richtung Interlaken. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass mich jedes kleine Geräusch in diesem Urlaub aufgeschreckt hat. Der Motor scheint es aber gut überstanden zu haben. Das muss wohl daran liegen, dass wegen der ruhigen Fahrt auf der Autobahn immer noch Öl angesaugt werden konnte. Der Urlaub war gerettet.

Ärgerlich ist nur, dass dieses Ersatzteil für 20 Cent beinahe einen kapitalen Motorschaden verursacht hätte. Ich bin nun auf der Suche, wo man derartige Dichtringe in guter Qualität kaufen oder anfertigen lassen kann, auch wenn das Stück 5 Euro kostet.

Nette Grüße
Achim Roll
MGDC

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Re: Die kuriosesten Pannen

#6

Beitrag von Josef Eckert » 11. Mär 2012, 14:17

Hallo Achim,
mir ist was ähnliches schon mal mit dem Morris Minor passiert. Für den Ölfilter gibt es leider nicht für Geld und gute Worte den Dichtungsring in der richtigen Größe. Also muss ich zwangsläufig einen O-Ring verwenden auf den aber die Ölfilterdose sehr genau zentriert werden muss. Leider war ich mal zu faul beim Filterwechsel den Filteranschluss mit auszubauen damit dich die Lage der festgeschraubten Dose genau sehen kann.
Ergebnis: Im Probelauf war alles dicht und auf der ersten Probefahrt sehe ich wie der Zeiger des Öldruckmessers gegen 0 geht. Sofort angehalten (zufällig war da eine Tankstelle) und da sah ich schon die Sauerei. Die ganze Strasse über mehrere 100 Meter voller Öl. Ursache war hier, dass die Dose vom Dichtring abgerutscht war. Ich hatte auch riesen Glück , dass der Motor keinen Schaden genommmen hatte und dass ich gute Beziehungen zur hiesigen Feuerwehr habe und mit einer Spende das Abstreuen regeln konnte. Ist aber schon sehr lange her und daher auch verjährt.
Gruß
Josef

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Re: Die kuriosesten Pannen

#7

Beitrag von martini » 11. Mär 2012, 20:56

mir ist mal ein Ölschlauch vom E-Type gerissen. Der war noch nicht alt :twisted: Ich hatte Glück das wir gerade in Schleichfahrt waren, so ist nichts weiter passiert als dass ich 4 Liter Öl auf der Str. verteilt habe. Auch mir hat dann ein Landmaschinenschlosser geholfen :wink: E hatte ein Stück ölfesten Schlauch für mich und die Ausfahrt konnte weitergehen.

Grüße
Martin
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Re: Die kuriosesten Pannen

#8

Beitrag von Guido_K » 14. Mär 2012, 16:09

Es war einmal...
auf der ersten Ausfahrt mit dem A nach Südtirol. Am Abend auf den Campingplatz gerollt, während alle anderen Camper schon vor dem Zelt in der Sonne saßen. Mit dem A sind wir natürlich kaum aufgefallen.
Leider blieb dann aber der Kofferraum verschlossen, eine Dose hatte sich in der Umlenkung der mechanischen Verringerung verhakt und vereitelte jeden Versuch. Nur ohne Heringe kein Zelt... ein Biker brachte zumindest etwas Werkzeug. Wir haben dann durch die Reserveradöffnung angefangen jeden Schuh einzeln aus dem Kofferraum zu holen. Beim dem hin und her des Reserverades öffnete sich dann noch die Dose Getriebeöl und verteilte sich im Kofferraum. Nun ja die Unterhaltung war gesichert, wir bekamen von "Dauercampern" Müllbeutel und Zewa gereicht.

Am Ende haben wir die Dose dann endlich entfernen können, anstatt der mechanischen Umlenkung arbeitet heute ein Bowdenzug im Kofferraum. Am nächsten morgen sind wir dann schnell weitergefahren... :wink:

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