Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Josef Eckert
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#46

Beitrag von Josef Eckert » 9. Jul 2016, 21:05

Frank,
immer noch zu mager. Wenn er patscht ist es m.E. zu mager. Bei zu fettem Gemisch patscht der Motor nicht.
Hat da jemand an den Vergasern gebastelt? und die originalen Nadeln gegen andere getauscht? Da liegt irgend etwas im Argen und es ist Zeit für den Besuch in der Fachwerkstatt (bzw. Vergaserspezialisten) die sich damit auskennt.
Gruß
Josef

MBL546E

Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#47

Beitrag von MBL546E » 9. Jul 2016, 21:30

Sehe ich etwas anders, Josef. Man muß unterscheiden, ob es patscht oder aussetzt im Auspuff. Bei zu mager patscht es eher in den Vergaser rein, bei zu fett in den Auspuff.

Auf jeden Fall ist das 2. Kerzenbild deutlich fetter als das 1.; vielleicht einfach zu viel des Guten oder eben eine falsche Nadel.

Ohne vernünftige Messwerte wird es aber keine Sicherheit geben können.

Gruß,
Darius

Josef Eckert
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#48

Beitrag von Josef Eckert » 9. Jul 2016, 21:39

Ich halte mich da auch jetzt raus. Ich arbeite da zuviel mit Gefühl. Bin nicht der große Messgeräte Mensch. Messgeräte verwende ich in der Elektrik, aber sonst höre ich was mir der Motor erzählt. Klingt blöd, aber mein Lehrmeister war auch ein Gefühlsmensch der nicht einmal einen Drehmomentschlüssel in die Hand genommen hatte.
Gruß
Josef

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Ralph 7H
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#49

Beitrag von Ralph 7H » 9. Jul 2016, 21:56

Wenn ich so manches hier lese, wundere ich mich, dass bei mir gut über 40 bis 70 Jahre alte Motoren immer noch vernünftig laufen, trotz der ergrauten Technik und mit heutigen Treibstoffen. Teilweise sogar in ungeöffnetem Originalzustand und ohne Lamdamessungen, wobei deren Haltbarkeit Auslesung bei Autos der 1990er Jahre durch Ausfall unmöglich machen.

Wird vernünftig ingenieurtechnich gearbeitet, lassen sich beim B-Series Triebwerk recht hohe Straßentaugliche Schwungrad- PS erzielen. 140 bis 150 PS kann man da mobilisieren, wenn man den Aufwand abschätzen kann und weiß, wie es gemacht werden muss. Mehr ist möglich, kompromitiert aber den Einsatz außerhalb der Rennstrecke.

Vergasereinstellunf/Abgas: Bei unseren Autos ist das einfach, wenn man sich die 30 Minuten Zeit zubilligt, die nötig sind, dass Prinzip der SU-Vergaser zu verstehen. Wer keine Probleme mit englischen Publkationen hat, schafft es in der halben Zeit. Für 'faule' Zeitgenossen, wie ich einer bin, ist ein Synchrontester dann natürlich noch eine Krücke zur Bequemlichkeit. Stimmt es dann Statisch und, wenn es wirklich erforderlich ist, im mobilen Einsatz- Rolling Road mal eben anders herum aber übersichtlich und auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmt und schließlich mit den Ergebnissen hinsichtlich der Fahrdynamik, die angestrebt worden sind. Mit Lamdamessungen ist das bisher leider nicht machbar. Lamda bei unseren Autos ist Messen des IST-Zustands, Tuning (innerhalb erlaubter Emmisionsgerenzen) ein anderes Thema. Man muss sich also entscheiden den erlaubten Korridor des Messspektrums auszunutzen, wenn ASU eine Rolle spielt, Baujahrabhängig. Und da spielt für die AFR-Messung keine Vorgabe eine Rolle bei Autos die wir hier fahren.

Vielleicht gehört dazu auch ein wenig Erfahrung, die manche über viele Jahrzehnte gesammelt haben, manche eben, nicht alle, die dann glauben mit Digitaltechnik das alles überspielen zu können. Sorry, fragt euch mal selbst, ob ihr das Thema verstanden habt, Die Hintergründe begriffen habt und wisst über welche Zusammenhänge Ihr da teilweise 'Halbwissen' hier zur Verunsicherung anderer und manchmal zur Selbstprofilierung (hier absolut unerwünscht) einstellt!

Wie gut und präzise eine Messung des Lamdawertes mit billigen Messgeräten ist, kann ich nicht beurteilen. Wenn man dadurch ein Leitfaden 5 Abgastester für einen Bruchteil der Kosten ersetzen kann frage ich mich allerdings ob all die Prüfstellen mit 'dummen' Meistern gesegnet sind. Sollten wir hier vielleicht mal Seminare von hiesigen Amateuren für die dummen Profis anbieten? Einige hier verfügen ja offenbar über ein weites Wissen diesbezüglich. Möglicherweise arbeiten da irgend welche Kontibrutoren daran einen Ehrendoktortitel bezüglich der 'empirischen' Leistung zum Thema' verliehen bekommen zu wollen? Keine Ahnung.

Lasst euch nicht nervös machen, Kollegen. Mehr als das, was das Werkstatthandbuch beschreibt, braucht kein MG! Der Rest ist Spielerei die wir uns gönnen (können). Der Einfachheit halber für Besuche beim Tüv oder der persönlichen Zufriedenheit es besser zu machen als alle anderen Dummies... :roll: :roll: :roll: ?

Kurzum, solange es keine gesetzlichen Vorgaben dazu gibt Autos, die bis 1980 gebaut wurden, mit Maßstäben heutiger Neuwagen einzustufen, ist der unnötige - wenn auch mögliche technische Aufwand- Unsinn und nur als Spielerei zu entschuldigen.
Spielernaturen mögen das anders sehen, Alle anderen sind willkommen in unserer heutigen Realität.

Safety Fast !

Ralph

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Rule Britannia
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#50

Beitrag von Rule Britannia » 10. Jul 2016, 11:08

Heiner82 hat geschrieben:Hallo,
nach den ersten Meldungen zu meinem Kerzenbild habe ich ihn fetter eingestellt. Von komplett verrußt habe ich mich nun zu folgendem Bild vorgearbeitet. Entstandan nach ca. 10Km Landstraßenfahrt mit Beschleunigungspassagen.
Für mein Empfinden lief er vorher besser. Im Standgas habe ich nun dezentes patschen und ganz dezente Rußfahne. Soll das so sein?
Wenn ich nun nen ticken magerer drehe bin ich wohl da wo ich vorher war.

Vielleicht doch zum Oldie Experten geben.... Bin langsam ein wenig frustriert.

Gruß Frank


Moin Frank,

ich sehe es genauso wie Darius :wink: und Du selber hast es ja auch schon gemerkt. Die sind nun zu fett. Ich fand Deine Kerzenfarbe vorher, wenn bei ähnlicher Strecke bzw. Auswertung, sehr gut in dem hellen braun. Mehr kann man per Ferndiagnose ohne Rollenprüfstand oder Lambdamessung nicht sagen. Ja, eine Kontrolle auf die richtigen "normalen" Nadeln kann nicht schaden. Aber auch das Patschen und Rußen hinten raus sagt schon alles. Ich würde sie so einstellen wie sie vorher waren und schauen, dass er keine flatspots hat, also nicht bei Teillast eintaucht und bockt.

Im Leerlauf und Teillast passt also schon alles an Deinem Gemisch. Ob das Gemisch in Volllast fett genug ist, ist ausschließlich vom unteren Nadelprofil abhängig und kann man nicht bzw. kaum durch drehen an den Nadeln beeinflussen. Mit einem Lambdamessgerät kann man das in wenigen Minuten herausfinden. Kennst Du niemanden in Deiner Gegend der eins hat?

Wenn er nicht willig hochdrehen will ist er bei Volllast zu mager oder es liegt an der Zündkurve oder an zu wenig Spritförderung. Wie spontan reagiert er denn, wenn Du ihn mit einem Gasstoß auf 3.000, 4.000U und 5.000U bringst? Hast Du mal den Strom durch die Zündspule bei laufendem Betrieb gemessen? Bei meinem MGA mit der 123 sind's 5.5Ampere, also satt. Vergleiche Deine originale Zündkurve mit denen der 123 und wechsel ggf. noch einmal die Kurve. Geh systematisch vor. Vielleicht liegt es auch an mehren Sachen. Sorry, wie gesagt, ist alles per Ferndiagnose eher nur ein Rumstochern...

Viel Erfolgt!
.
Gruß
Frank

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Günter Paul
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#51

Beitrag von Günter Paul » 13. Jul 2016, 11:53

Hi zusammen.. :D
Ich frage mich die ganze Zeit , wie meine Kerzen aussehen , ich hab`mal die ersten drei rausgedreht , da sie eigentlich alle gleich aussehen , habe ich die vierte dringelassen .
Der Motor wurde zuletzt gejagt , mache ich selten , war aber so ,... der Wagen läuft , dass es ein Vergnügen ist Anspringen , Drehzalbereiche ,Last , das volle Programm einfach nur topp .

Keine Angst , ich werde jetzt nicht wieder die 123 loben , aber wenn ich mir die Kerzen mit dem klassischen Verteiler befeuert ansehe ,dann neigen die eher zum traditionellen Rehbraun , jedenfalls sahen meine früher dunkler aus .

Kann es nicht sein , dass durch den stärkeren Zündfunken die Tendenz ohnehin zur helleren Kerze geht ?

Obwohl sie sehr hell aussehen , will ich jetzt nicht daran rumdrehen ...hier sind sie .
Gruß
Günter
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Bimbi
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#52

Beitrag von Bimbi » 13. Jul 2016, 13:10

Günter Paul hat geschrieben:Obwohl sie sehr hell aussehen , will ich jetzt nicht daran rumdrehen ...hier sind sie .
Dank der heutigen Zusammensetzung dessen, was einem als Treibstoff verkauft wird, kann man dein Kerzenbild meiner Meinung nach getrost als das neue Rehbraun durchgehen lassen.
Die Frage ist nur, welchen Lastzustand die Isolatoren gerade abbilden.
Das ist nämlich der Knackpunkt...

In diesem Zusammenhang @ Ralph7H:
Ich muss gestehen, ich habe nicht ganz kapiert, was du zuletzt gepostet hast. Liegt wahrscheinlich an mir... :mrgreen:
Aber mit den althergebrachten Messmethoden ist es doch so, dass man nur das Gemisch ohne Last eingeregelt bekommt.
Wenn der Motor serienmäßig ist, mag das genügen; hat man jedoch einen Motor, bei dem wie auch immer einige Parameter verändert wurden, schaut es schon wieder anders aus.
Ob das Lambda-Messgerät für zweihundertundungerade nun präzise genug ist und eine ingenieursmäßige Messung auf der Rolling-Road ersetzen kann, weiss ich nicht.
Aber ich vermute, dass es allemal exaktere Auskunft gibt, als die Lastzustände auf der Landstraße zu simulieren (wiederholbar!) und mit spitzen Fingern über heißen Kerzenbildern zu philosophieren.
Wäre doch eine praktikable Alternative zu einer Prüfstandsmessung bei IOZ, auf deren Termin man länger warten muss als ein Kassenpatient auf den Termin beim Radiologen.
Natürlich vorausgesetzt, man macht sich damit vertraut, was man tut.
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Ich habe einen Kumpel, der stellt seine ollen Zweizylinder-Motorräder (Ducati, Guzzi, XS) nach Gehör und Gefühl ein; die laufen top.
Ich selbst habe das lange Jahre auch so gemacht, die Mopeds liefen auch nie schlecht, aber ich misstraue meinem Gefühl etwas...
Heute mache ich das mit Boehme-Unterdruckuhren und Colortune.
Das ist definitiv noch eine ganze Ecke besser.
Warum soll das mit einem Lambda-Messgerät nicht auch so sein?

Ich will dir nicht dagegreden, Ralph.
Ich frage aus wirklichem Interesse.

Gruß
Uli
Grüße von
Uli

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Ralph 7H
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#53

Beitrag von Ralph 7H » 13. Jul 2016, 19:38

Uli,

ist doch einfach. Mit der CO_Messung im Stand kannst du das Auto für die unsinnige Asu dieser Autos einstellen. Ob es jetzt ein Auto aus Januar 1968 oder eins als April 1971 ist, macht keinen Unterschied in technischen Belangen und allen Details beim MGB, wohl aber für die Tintenklexer der Gesetzgebung und die beauftragten Prüfer. Tatsächlich sind diese Autos hinsichtlich Bestückung der Gemischaufbereitung alle mit gleichen Armaturen (Vergaser, Treibstoffpumpe, Zündsystem) bestückt. Allein die willkürliche, durch Dummheit hiesiger Gesetzgebung gezogene Datumsgrenze, macht den Unterschied aus und verlangt ab Stichtag die CO-Untersuchung. Früher nannte man diese Vorgehensweise Wegelagerei und hat so manchen dafür eingekerkert.

Zurück zu deiner Einstellung...
Trau dir einfach auf deine Weise zu, die Vergasereinstellung zu machen. Mit HIF-Vergasern ist es einfacher als mit den HS und auch bei denen (HS) gibt es Unterschide zwischen Fixed Needle und Swinging (biased) Needle-Varianten. Halt dich an das, was im Workshop-Manual steht und es wird funktionieren, solange die Drosselklappenwellen nicht ausgeschlagen sind (beim HS4 passiert das schon öffter, der HIF4 hat andere Lager die das verhindern) und tausch die Drosselklappen gegen einfache aus, falls die unsinnigen Pop Up Ventile dort eingebaut sind, die man aber auch entfernen kann und die Löcher dann zulötet (Klappen vorher ausbauen!).

Wir haben immer noch das Thema CO hier für unsere Autos, nicht Nox, dass bei unseren nicht in die ASU einfließt.
Hinsichtlich der Kerzenbräunung muss immer berücksichtigt werden, dass Treibstoffe heute eben kein Blei mehr enthalten und zusätzlich inzwischen zusätzlich 5 bis 10% Äthanol verlängert werden. Durch die Zunahme der wässrigen Bestandteile im Treibstoff ergibt sich weniger bis keine Bräunung mehr. Sorgt auch für weniger Klopfen bei zu optimistisch eingestellter Zündung und weniger Ölkohle in den Brennräumen und am Kolbenboden.
That's it, so far.

Was ich mir nicht verkneifen kann:

Man muss aber auf eines ganz deutlich in unserem Märchenland hinweisen bei unserer parlamentarischen Diktatur durch unsere meist demokratischen Volksvertreter (im Rahmen der Parteiinternen Maßregeln):

Treibstoff an der Zapfsäule: Gesetzlich bestimmter Betrug hinsichtlich der Besteuerung der E95/E90 Kraftstoffe, die uns heute zur Verfügung stehen, ist aber wieder mal ein deutliches Indiz der verbreitet vorhandenen Blindflansche in Ministerien und der Legislative (getrieben von einem christlichen Fraktionsvorsitzenden, der vor zwei Jahren noch meinte: "In Europa wird wieder deutsch gesprochen" :evil: ), die gerne 'Wasser für Wein' verkaufen und unser Bundesfinanzminister träumt noch immer über sein eigenes Denkmal vor dem Reichstagsgebäude nach, wie man den Eindruck gewinnt...

Safety Fast !

Ralph

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Rule Britannia
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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#54

Beitrag von Rule Britannia » 13. Jul 2016, 20:35

Bimbi hat geschrieben:
Günter Paul hat geschrieben:Obwohl sie sehr hell aussehen , will ich jetzt nicht daran rumdrehen ...hier sind sie .
Dank der heutigen Zusammensetzung dessen, was einem als Treibstoff verkauft wird, kann man dein Kerzenbild meiner Meinung nach getrost als das neue Rehbraun durchgehen lassen.
Die Frage ist nur, welchen Lastzustand die Isolatoren gerade abbilden.
Das ist nämlich der Knackpunkt...

In diesem Zusammenhang @ Ralph7H:
Ich muss gestehen, ich habe nicht ganz kapiert, was du zuletzt gepostet hast. Liegt wahrscheinlich an mir... :mrgreen:
Aber mit den althergebrachten Messmethoden ist es doch so, dass man nur das Gemisch ohne Last eingeregelt bekommt.
Wenn der Motor serienmäßig ist, mag das genügen; hat man jedoch einen Motor, bei dem wie auch immer einige Parameter verändert wurden, schaut es schon wieder anders aus.
Ob das Lambda-Messgerät für zweihundertundungerade nun präzise genug ist und eine ingenieursmäßige Messung auf der Rolling-Road ersetzen kann, weiss ich nicht.
Aber ich vermute, dass es allemal exaktere Auskunft gibt, als die Lastzustände auf der Landstraße zu simulieren (wiederholbar!) und mit spitzen Fingern über heißen Kerzenbildern zu philosophieren.
Wäre doch eine praktikable Alternative zu einer Prüfstandsmessung bei IOZ, auf deren Termin man länger warten muss als ein Kassenpatient auf den Termin beim Radiologen.
Natürlich vorausgesetzt, man macht sich damit vertraut, was man tut.
Oder habe ich etwas falsch verstanden?
Ich habe einen Kumpel, der stellt seine ollen Zweizylinder-Motorräder (Ducati, Guzzi, XS) nach...

Gruß
Uli

Moin Uli,

nein, Du hast nichts falsch verstanden, denn genau so ist es! Ohne Rollenprüfstand oder Lambdamessgerät kann man den wichtigsten und am schwersten einzustellenden Lastzustand "Volllast", eben mit maximaler Motorleistung um Lambda 0,85 nicht einstellen. Bei original ungeöffneten Motoren mit originalen Vergasernadeln passt trotz modernem Sprit so eine einfache CO-Gehalt-Leerlaufeinstellung oder ein gutes Gehör oder ein Blatt Papier, oder oder, aber danach mit überholten Motoren, oder lauten Edelstahlabgasanlagen, oder kalte Ansaugluft, oder leichtem Tuning, oder oder, mal abgesehen von exersivem Tuning, ist da nichts gescheites möglich. Nur ein Narr zählt heutzutage noch bei den einzelnen 1-6 Stages die PS, um sie später ohne die modernen Hilfsmittel auf die Straße zu bringen. Mal ganz lieb ausgedrückt. Früher in den Anfängen der Automobiltechnik oder eben noch vor 20-30 Jahren stellte man auf sehr fett die Vergaser und es rußte wie sau, aber besser könnten es die Mechaniker eben nicht. Fett kann jeder. So ein Inovate MTX-L für 200€ incl. der 79€ Bosch Lambdasonde ist auf wenige Prozent absolut genau. Wer was anderes behauptet hat von dieser mittlerer Weile schon wieder alten Technik keine Ahnung. Ohne geht's nur auf der Rolle. Kinders, in der Zeit von Smart-Mobiltelefonen und Goggle bleibt doch auch die Kfz-Technik nicht stehen. Wir sind doch nicht in 1980. Aber wie mit alten lieben Mechanikern und den lieben Bauern eben passend der Spruch: "Wat de Buer nich kennt, dat frett he nich!" Das ist nicht abwertend gemeint, aber so ist das eben wenn man alt wird und die Uhr sich weiter dreht. Ich bin ja erst knapp vor 53, aber entwickel mich weiter...

Gruß von einem, der auch seine XS damit einstellt ;-)
Gruß
Frank

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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#55

Beitrag von Bimbi » 13. Jul 2016, 22:30

Rule Britannia hat geschrieben:Gruß von einem, der auch seine XS damit einstellt ;-)
Über eine Auspuffsonde oder hast du Muttern in die Krümmer geschweißt?

Grüße
Uli
(der die HD seiner optimierten Commando noch nach Kerzenbild ausgesucht hat...)
Grüße von
Uli

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Re: Motor zickt ab 3500 rpm (123 Zündung)

#56

Beitrag von Rule Britannia » 14. Jul 2016, 10:50

Bimbi hat geschrieben:
Rule Britannia hat geschrieben:Gruß von einem, der auch seine XS damit einstellt ;-)
Über eine Auspuffsonde oder hast du Muttern in die Krümmer geschweißt?

Grüße
Uli
(der die HD seiner optimierten Commando noch nach Kerzenbild ausgesucht hat...)


Moin Uli,

:D

meine schwarze neuwertige und fast originale 4M4 XS650SE aus 81 hat nicht mehr die originalen beiden Pötte mit dem dazwischenliegendem Resonanzrohr, daher kann ich hinten jeweils ohne Beeinflussung mit der Auspuffsonde messen. Geht trotz der sehr kräftigen Impulse perfekt. Habe sie seit 25 Jahren. Bei mehreren Oldis empfiehlt sich so eine Abgasklemme. Nur bei starkem Wind von hinten kann die Lambdaanzeigen mal etwas spinnen...
Gruß
Frank

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