Wie alt darf ein Reifen sein?

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig. Hier findet ihr Beiträge zu MGA, MGB und Co.

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Ralph 7H
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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#21

Beitrag von Ralph 7H » 14. Feb 2013, 16:39

Hallo zusammen,

es sind wohl nicht nur die Reifen alleine, die unterschiedliche Einschätzung genießen, auch bei Felgen stellt sich die Frage. Wie lange halten die? Das anhängende Bild zeigt eine vom Midget.
Kann schon nachdenklich machen, wenn das beim Bremsen plötzlich passiert...

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Ralph
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OXY
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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#22

Beitrag von OXY » 14. Feb 2013, 16:47

ohje, rost-style ...

Oder ist das beim Fahren passiert? Materialermüdung? Unfall?


Gruß
Stephan

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Ralph 7H
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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#23

Beitrag von Ralph 7H » 14. Feb 2013, 17:54

Nein, Stephan

Kerbwirkung durch Kaltverformung des Blechs an der Stanzkante.
Das Bild von der Minilite finde ich leider nicht mehr. Dort war die vernietete Nabe für den die Speichenradflansch abgeschert und wie gebrochene Speichen an den Räder aussehen wissen ja viele selbst.

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Ralph

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#24

Beitrag von nafets » 14. Feb 2013, 20:47

Sicherlich ist nicht nur das Alter der Reifen entscheidend für die Fahrsicherheit. Neben dem bereits erwähnten und drastisch illustrierten Alter der Felgen, gibt es Hinweise, dass auch das Alter des Fahrers Einfluss auf die Fahrsicherheit haben kann. Entgegen den vorgenannten mechanischen Faktoren scheint hier jedoch keine lineare Beziehung zwischen Alter und Sicherheit zu bestehen. Die bisher verfügbare Datenlage erlaubt den eindeutigen Schluss, dass zu geringes Alter (<25J) der Fahrsicherheit abträglich ist. Aber auch im Greisenalter scheint, häufig entgegen der subjektiven Wahrnehmung, die Fähigkeit zur Kontrolle eines Kraftfahrzeugs abzunehmen. Belastbare Daten fehlen, aber neben Sonnenexposition, Lagerbedingungen, Ozonbelastung und mechanischen Einwirkungen, sollen vor allem Nachlässigkeiten beim Blutdruck, den Blutfetten und der Glukosekonzentration ein Rolle spielen.... :?: :wink:
Stefan

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Ralph 7H
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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#25

Beitrag von Ralph 7H » 14. Feb 2013, 22:38

Hallo Stefan,

danke für den Aspekt. Natürlich ist die Selbsteinschätzung des Fahrvermögens wichtig. Wenn ich heute darüber nachdenke wie unbesorgt ich noch als 50zigjähriger unterwegs war, nervet es mich inzwischen ein paar Minuten zu gewinnen und mich stressbeladen nach einigen Stunden erst mal mit der passenden Dröhnung zu erholen :wink:, von der eigenen Fahrt, von dem, was man so an unerklärbarem sieht bei dem einige Mitmenschen offenbar die Grenzen der physikalischen Grundlagen diesbezüglich bestenfalls als eine neue Folge von Harry Potter erklären würden :lol:
Als die meisten unserer Autos in Abingdon entstanden (konzepiert worden sind) waren Autobahnen im UK noch rar und eine herausfordernde Neuheit. 50 bis 60 Mls auf den meisten Straßen waren ein herausragender Schnitt. Das mussten die Fahrzeuge dann verkraften und deren Fahrer ebenfalls. Lange galten in den USA auf Interstate Highways 55 Mls als Limit. An Off Limit Autobahnen dacht damals keiner, sowas gab es nur in einigen Ländern Europas.
Reifen für Hochgeschwindigkeit waren kein Thema in den 60er Jahren, deren 'Verfallsdatum' war noch nicht erfunden!
Heute geht die Marketingstrategie andere Wege. Hilfreich scheint es ja zu sein wenn man die Haltbarkeitsgrenzen formuliert, indess winden sich alle Anbieter Grenzen fatisch zu nennen. Haftungsgründe und Absatzwünsche machen das natürlich auch problematisch und was hilft da besser als der Hysterie der Fahrzeughalter Tür und Tor zu öffnen?
Abgesehen von dem Menschen hinter dem Lenkrad und seiner Konstitution, von der du, lieber Stefan, sicher mehr Ahnung hast als die meisten hier in diesem Forum, lässt sich tatsächlich seit den letzten 8 oder 9 Jahren wirklich sagen: Das Thema Reifenhaltbarkeit ist in den Oldieforen angekommen! In verschiedenen Boards streut diesbezüglich die Hysterie zwischen 5 Jahren maximal und dem Stolz noch originale alte Gummis für den 1946er TD gefunden zu haben. Schadensmeldungen gibt ews dann höchstens bei Neureifen, die innerhalb der ersten 500 Km versagen.
Nachweise über die Haltbarkeit wurden indes nie irgendwo erbracht. Natürlich kann ich verstehen, dass niemand mehr als die gesetzlich (landesspezifisch geforderte) Gewährleistung formuliert. Mit anderen Worten im Sinn dieses Threads: Hierzulande hängt jeder Fahrer am seidenen Faden, wenn 24 Monate und eine Sekunde seit dem Druck der Kaufquittung der Neureifen abgelaufen sind! "Angst fressen Seele auf :mrgreen:"
Mal ehrlich... wieviel Angst leistet man sich denn hier? Über Reifen und deren kritsche Haltbarkeitsgrenzen lässt sich sehr emotional diskutieren, echte Fakten gibt es jedoch nicht in Veröffentlichungen. Es wird lieber allerorts um die 'heiße Suppe' herumgeschwafelt.
Mir würde es eigentlich besser gefallen, wenn jeder das Reifenthema nach eigenem Gusto entscheidet aber dafür nicht vergisst dass andere Fahrwerkskomponenten (Federn, Dämpfer, Silente, Bremsen, Stabilisatoren, Hydeaulik etc. mal außerhalb der TÜV-Mängelliste gründlich inspeziert [inspezieren lässt]) die auch für die Verlässlichkeit der Reifen und des Fahrverhalten verantwortlich sind.

Abschließend kann ich nur aus eigener Erfahrung sagen: Reifen erneuern, wenn entweder offensichtliche Schäden erkennbar sind, z.B. Rissbildung in den Flanken oder die Fahrbarkeit auf nassen Straßen nahezu unmöglich wird oder die ausreichende Profiltiefe grenzwertig ist.
Ein DOT Datum sagt nur eins: In welcher Woche welchen Jahres der Reifen das Molding des Herstellers durchlaufen hat. Nicht mehr und nicht weniger!!! Der Rest ist der Phantasie und den Bedenken des Nutzers preisgegeben.

Safety Fast !

Ralph

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#26

Beitrag von Thurbold » 15. Feb 2013, 07:21

OXY hat geschrieben: Beim MG mit seinen Ganzjahresreifen werde ich es auch so machen.
Hallo Stephan,

hab ich Dich richtig verstanden, dass Du Ganzjahresreifen für Deinen MGB hast? Ich hab meinen B vor wenigen Monaten neu bereifen lassen, aber Ganzjahresreifen konnte mir kein Händler verkaufen (Aussage aller Händler "Gibt's nicht"). Also habe ich zu Sommerreifen gegriffen. Magst Du mir sagen, welche Reifen und welche Reifendimensionen Deinen B auf der Straße halten?
(Oder meinst Du mit Ganzjahresreifen, dass Du Deine Sommerreifen das ganze Jahr fährst? :wink: )

Danke und viele Grüße,
Christian

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#27

Beitrag von OXY » 15. Feb 2013, 08:57

Hallo Christian,

Ja, es ist ein Sommerreifen mit speziellem Regenprofil den ich ganzjährig nutze, sorry das war im Kontext missverständlich.

Uni Royal Rallye 380, 165 SR14 84T

Offen gestanden: ich bin damit nicht so zufrieden, angesichts der geringen Jahreskilometerleistung, meiner persönlichen Fahrweise und Austausch alle 5-6 Jahre könnte die Mischung für meinen Geschmack deutlich weicher sein.
Den hat mir mein Schrauber draufgemacht, er neigt zur kostengünstigen Lösung und ich hatte beim Restaurieren vergessen ihn zu briefen - da gab es so viele andere Baustellen.

Was fahrt ihr denn?

LG Stephan

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#28

Beitrag von ostfriese » 15. Feb 2013, 15:40

Moin Christian,
wieso geht das mit Ganzjahresreifen nicht? Liegts an den Felgen? Auf meinem B sind Ganzjahresreifen drauf, weil ich ihn auch ganzjährig fahre. Ich nehme dafür zwar ein wenig schlechteres Fahrverhalten im Sommer in Kauf und im Winter fehlen die echten Winterreifen - aber hier oben gibt's eh kaum "richtigen" Winter. Ach ja, es sind "Sava adapto 175/70", die den Kleinen auf der Straße halten.
Gruß
Klaus

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#29

Beitrag von Thurbold » 15. Feb 2013, 16:36

Hallo Klaus,
es ging nicht, weil es schlicht keinen Ganzjahresreifen in der Größe zu kaufen gab. Hab sowohl im Internet als auch bei diversen Reifenhökern in Hamburg gesucht. Na ja, was solls, bei Schnee und Salz fahr ich eh nicht und nun ist es der Barum Brillantis in 165/80 R14 Sommerreifen geworden. Bin noch nicht viel mit dem Reifen gefahren, der erste Eindruck war gut und sicher hundertmal besser als die überalterten Reifen, die vorher drauf waren (hab den B noch nicht soo lange und hab mich erstmal um andere Dinge gekümmert).

Viele Grüße,
Christian

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#30

Beitrag von Matthias » 15. Feb 2013, 17:58

Die besten Reifen kommen m.E. von den Platzhirschen Conti, Pirelli und Michelin. Deshalb liefern alle namhaften Automobilhersteller ihre Autos auch Reifen dieser Firmen als Erstausrüstung aus. Auch Yokohama und Bridgestone sind nicht schlecht, wenn sie in den Test der einschlägigen Zeitschriften auch nicht ganz an die erstgenannten heranreichen. Das Gleiche gilt für Vredestein und Uniroyal.

Aber Barum, sava und Co? Ich weiß nicht. Die sind in diesen Tests allenfalls auf trockener straße den erstgenannten Reifen halbwegs ebenbürtig.

Just my 2 cents. Und jetzt könnt ihr mich schlagen ;)


achteckige Grüße


Matthias #421

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#31

Beitrag von ostfriese » 15. Feb 2013, 18:22

.. ich schlag dich, Matthias 8) : nee, quatsch. Die Savas haben mich super durch die Pässe geschoben und gelenkt, ob nass oder trocken (aber stimmt - meistens trocken). Aber ich bin als EX-Chevy-Fan und -Fahrer das gemütliche Fahren gewohnt. Von daher bin ich sicher kein Maßstab. Das siehst du ja auch schon daran, dass ich Sommer- und Winterbereifung nicht trenne. Die Profis und sportlichen Fahrer tun das sicherlich.
Beim Familienauto sieht das bei uns auch anders aus.
Gruß
Klaus

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Re: Wie alt darf ein Reifen sein?

#32

Beitrag von OXY » 15. Feb 2013, 21:01

Hallo zusammen,

eigentlich hat Ralph einen schon recht umfassenden schönen Abschlusskommentar geschrieben und im Kern natürlich auch recht. Wir folgen ja alle nicht überall dem 100%igen Perfektionswahn, 80% müssen manchmal genügen, weil uns etwas nicht wichtig ist oder die letzen 20% den Aufwand oder Preis einer Sache in nicht nachvollziehbare Höhen treibt (ok, der Preis ist es bei MG Reifen sicher nicht). Aber das gesunde Mißtrauen gegenüber einer Reifenlobby, die sich hier ein schönes Geschäftmodell sicher nicht einfach aus der Hand nehmen lassen will, ist bestimmt auch nicht ganz verkehrt.

Trotz alledem: Hätte ich fahrerische Ambitionen am Volant des MG, dann sähe die Sache von vornherein klar aus. Beim Motorrad habe ich die - und dort ließ sich einiges lernen: 1) Moderne Karkassen mit modernen Gummimischungen machen aus einem Klassischen Sportmotorrad ein völlig anderes Gerät. Welten dazwischen. Nicht mehr wiederzukennen. Ich weiss es, denn die identische Maschine habe ich schon vor 30Jahren auf damals üblichen Pneus bewegt. Genau genommen sogar bis vor 10Jahren, denn solange gibt es die moderne Technologie erst auf den schmalen Klassik Formaten. Die Reifen haben sich dramatisch verbessert - und das tuen sie immer noch!
2) Diese modernen Reifen kleben nicht nur wie Sau und schmelzen recht schnell zu kleinen Gummibobbeln wie wir das von Rennslicks kennen - sie verlieren auch nach 2-3 Jahren bereits deutlich an Grip. Wenn man - wie ich mal eine zeitlang - wenig zum Fahren kommt dann wird das geradezu offensichtlich. Natürlich fällt sowas beim Motorrad sehr viel deutlicher auf und auch stärker ins Gewicht. Zum einen weil sich die vielen Weichmacher halt auch schneller verflüchtigen, zum anderen, weil ein Motorradreifen auch noch mal ganz anderen Belastungen ausgesetzt ist als wenn man im Blümchenpflückermodus seinen asthmatischen Oldtimer auf 4 Rädern um die Ecke pilotiert.

Aber das Prinzip ist das Gleiche. Die Dinger altern. Merken tut man das erst im Grenzbereich. Und in den kommt man nicht immer nur freiwillig. Das macht jemanden der sich für olle Technologie entscheidet, sei es bei Reifen, Fahrwerk, Bremsen oder Fahrer - oder gar dem Gesamtkonzept - noch nicht zum verantwortungslosen Verkehrsteilnehmer. Aber hoffentlich zu einem risikobewußteren und rücksichtsvolleren.

Amen - und jetzt ein Bier.

Ich wünsche euch einen schönen Abend.
Und immer eine handbreit Asphalt unterm Gummi.
Stephan

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