Markus,
das weiss / hellgrüne (WLG) Kabel vom Anlasser ist die Startspannungsanhebung (= 12 V, aber wegen Starten nur noch ca. 8V auf die Zündspule).
Das andere WLG Kabel kommt als weisses K. von der 3. Sicherung und ändert seine Farbe im Kabelbaum. Dort ist es ein Widerstandskabel und geht bis zu den Kabelsteckern der Scheinwerfer hinter dem Grill und gehr dann als Schleife zurück bis auf die Zündspule. Dieser Widerstandsdraht hat etwa den gleichen Widerstand wie die Zündspule, sodass sich im Betrieb eine Spannung von 1/2 x 12-14 V = 6-7 V einstellt.
Wenn Du also mit einem Multimeter die Spannung misst, wirst Du immer 12 V messen, da der Innenwiderstand solcher Messgeräte sehr hoch ist.
Grüße vom sonnigen linken Niederrhein
Peter
Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez, Xpower, Krukkuz
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Das ist nicht ganz korrekt und gilt nur für Messungen ohne Verbraucher. In diesem Fall sind aber das angeschlossene Zündmodul und die Zündspule selbst als Verbraucher zu sehen. Jedenfalls haben sie im Vergleich zum hochohmigen Meßgerät sehr viel niedrigere Widerstände.PM hat geschrieben:...Wenn Du also mit einem Multimeter die Spannung misst, wirst Du immer 12 V messen, da der Innenwiderstand solcher Messgeräte sehr hoch ist...
Peter
Bei laufendem Motor an der Plus-Klemme der Zündspule einfach die Spannung messen. Ist sie um einige Volt niedriger als die Spannung an der Batterie, dann ist ein Vorwiderstand vorhanden.
Das Zündmodul braucht zum vernünftigen Arbeiten allerdings die volle Betriebsspannung! Bei Zündanlage mit Vorwiderstand also nicht einfach "mit an die Zündpule klemmen", sondern an einen vom Zündschloß geschalteten 12V-Anschluß.
Gruß,
Jürgen
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Jürgen,
und was ist, wenn zwar Zündspule und Modul angeschlossen sind, aber der "Unterbrecher" offen ist ?
Dann hast Du genau das, was ich beschrieben habe!
Lastlose Situation, bei der die vollen 12 V am Ende des Widerstandskabels anstehen.
Da jedoch Markus 2 WLG Kabel an der Zündspule fand, ist klar, dass er ein System mit Vorwiderstand hat; anderenfalls ist nämlich nur ein Kabel verlegt. (siehe die bekannte Schaltplansammlung von advancewire)
In solchen Fällen ist die Versorgung des Moduls immer am einfachsten auf die 3. Si (weisse Kabel) mit 12 V Zündung direkt anzuschliessen; so wie Du empfohlen hast.
Gruß
Peter
und was ist, wenn zwar Zündspule und Modul angeschlossen sind, aber der "Unterbrecher" offen ist ?
Dann hast Du genau das, was ich beschrieben habe!
Lastlose Situation, bei der die vollen 12 V am Ende des Widerstandskabels anstehen.
Da jedoch Markus 2 WLG Kabel an der Zündspule fand, ist klar, dass er ein System mit Vorwiderstand hat; anderenfalls ist nämlich nur ein Kabel verlegt. (siehe die bekannte Schaltplansammlung von advancewire)
In solchen Fällen ist die Versorgung des Moduls immer am einfachsten auf die 3. Si (weisse Kabel) mit 12 V Zündung direkt anzuschliessen; so wie Du empfohlen hast.
Gruß
Peter
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Hi Peter,
die elektronische Zündanlage hat keinen Unterbrecher, das Modul "verbraucht" also ständig Strom. Die Stromaufnahme mag pulsieren, jedenfalls wird die Last hoch genug sein, um keine "Scheinspannungen" zu messen.
Bei kontaktgesteuerten Zündanlagen kann man (bei laufendem Motor) sehr verlässlich Spannungsmessungen an der Primärseite der Zündspule vornehmen. Ich hab verschiedene Oldtimer, mit und ohne Vorwiderstands-Zündanlagen. Ob mit teurem FLUKE, oder mit preiswerten Baumarkt-Multimetern, der Unterschied, ob ca. 6V oder ca. 12V lässt sich prima erfassen. Vielleicht genügt bei offenem Kontakt der Ladestrom des Kondensators als Last...? Das hier gesagte gilt generell nur bei in Betrieb befindlichen und funktionierenden Systemen.
Spannungsmessungen an offenen Enden taugen nichts (wg. dem hohen Innenwiderstand der Meßgeräte). Z.B. 12V-Messung an einer Birnchenfassung eines nicht funktionierenden Standlichts. In so einem Fall kann man u.U. eine Spannung von 12V messen, die ggf. aber wg. Übergangswiderständen unter Last wegbricht.
Können wir uns so in etwa einigen? :-)
Gruß,
Jürgen
die elektronische Zündanlage hat keinen Unterbrecher, das Modul "verbraucht" also ständig Strom. Die Stromaufnahme mag pulsieren, jedenfalls wird die Last hoch genug sein, um keine "Scheinspannungen" zu messen.
Bei kontaktgesteuerten Zündanlagen kann man (bei laufendem Motor) sehr verlässlich Spannungsmessungen an der Primärseite der Zündspule vornehmen. Ich hab verschiedene Oldtimer, mit und ohne Vorwiderstands-Zündanlagen. Ob mit teurem FLUKE, oder mit preiswerten Baumarkt-Multimetern, der Unterschied, ob ca. 6V oder ca. 12V lässt sich prima erfassen. Vielleicht genügt bei offenem Kontakt der Ladestrom des Kondensators als Last...? Das hier gesagte gilt generell nur bei in Betrieb befindlichen und funktionierenden Systemen.
Spannungsmessungen an offenen Enden taugen nichts (wg. dem hohen Innenwiderstand der Meßgeräte). Z.B. 12V-Messung an einer Birnchenfassung eines nicht funktionierenden Standlichts. In so einem Fall kann man u.U. eine Spannung von 12V messen, die ggf. aber wg. Übergangswiderständen unter Last wegbricht.
Können wir uns so in etwa einigen? :-)
Gruß,
Jürgen
- Bersi
- Beiträge: 20
- Registriert: 16. Nov 2014, 09:33
- Fahrzeug(e): 1979 MGB GT
- Wohnort: 71636 Ludwigsburg
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Hallo zusammen,
ich habe gestern mal im Betrieb gemessen, die WLG-farbene Spannungsleitung zur ZS, die nicht vom Anlasser geschaltet wird, liefert bei Betrieb 12V.
Ich hatte bisher noch nicht die komplette Isolierung des Kabelbaums bis zum Scheinwerfer aufgeschnitten, vielleicht sollte ich das mal tun, denn ein weißes Kabel kommt von dort nicht zurück.
Allerdings steht auf der Zündspule: "ACHTUNG! Nur mit Vorwiderstand 1,8 Ohm oder geregelter Endstufe betrieben"
Eine Transistorzündung ist doch eine geregelte Endstufe, vielleicht hat der Umrüster meines Fahrzeugs daher den Vorwiderstand entfernt.
Gruß,
Markus
ich habe gestern mal im Betrieb gemessen, die WLG-farbene Spannungsleitung zur ZS, die nicht vom Anlasser geschaltet wird, liefert bei Betrieb 12V.
Ich hatte bisher noch nicht die komplette Isolierung des Kabelbaums bis zum Scheinwerfer aufgeschnitten, vielleicht sollte ich das mal tun, denn ein weißes Kabel kommt von dort nicht zurück.
Allerdings steht auf der Zündspule: "ACHTUNG! Nur mit Vorwiderstand 1,8 Ohm oder geregelter Endstufe betrieben"
Eine Transistorzündung ist doch eine geregelte Endstufe, vielleicht hat der Umrüster meines Fahrzeugs daher den Vorwiderstand entfernt.
Gruß,
Markus
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Hi Markus,
so, wie du es beschreibst, scheint der Vorwiderstand bei Einbau der vorherigen, kontaktlosen Zündung irgendwo überbrückt worden zu sein. Macht Sinn.
Die jetzige Zündspule wird jedoch ohne Vorwiderstand zu heiß (geworden sein) und vielleicht schon nicht mehr ganz in Ordnung sein. Jedenfalls sind deiner Zündspule 12V im Betrieb zu viel.
Lösungen:
-Vorwiderstand suchen und wieder vor die Zündspule schalten. Da würde ich jedoch eher von abraten, weil du ja nicht weist, wie defekt die Zündspule evtl. schon ist.
- Neue, passende Zündspule kaufen
Gruß,
Jürgen
so, wie du es beschreibst, scheint der Vorwiderstand bei Einbau der vorherigen, kontaktlosen Zündung irgendwo überbrückt worden zu sein. Macht Sinn.
Die jetzige Zündspule wird jedoch ohne Vorwiderstand zu heiß (geworden sein) und vielleicht schon nicht mehr ganz in Ordnung sein. Jedenfalls sind deiner Zündspule 12V im Betrieb zu viel.
Lösungen:
-Vorwiderstand suchen und wieder vor die Zündspule schalten. Da würde ich jedoch eher von abraten, weil du ja nicht weist, wie defekt die Zündspule evtl. schon ist.
- Neue, passende Zündspule kaufen
Gruß,
Jürgen
- Bersi
- Beiträge: 20
- Registriert: 16. Nov 2014, 09:33
- Fahrzeug(e): 1979 MGB GT
- Wohnort: 71636 Ludwigsburg
Re: Zündung einstellen bei kontaktlosem Verteiler
Hallo zusammen,
nachdem ich mir in der Zwischenzeit mal einen Widerstand im Elektronikfachhandel besorgt und eingebaut hatte, ist mir einiges klar geworden. Nach Einbau des Widerstands lagen nämlich immer noch 12V an der Zündspule an.
Mein Denkfehler war folgender:
An einem ohmschen Widerstand fällt eine Spannung ab, indem ein Strom durch ihn hindurch fließt. Die Zündspule ist aber nur dann ein Verbraucher, wenn gerade der Unterbrecherkontakt geschlossen ist und die Zündspule somit Masse bekommt.
Im Betrieb des Fahrzeugs sind es also immer nur kurze Pulse, man könnte die Spannung nur mittels Oszilloskop messen, wobei dann die Spannung zwischen 12V und 6V springt. Legt man allerdings bei eingeschalteter Zündung und nicht laufendem Motor das vom Zündverteiler zur Zündspule laufende Massekabel kurzzeitig auf Masse, lässt sich auch der Spannungsabfall messen. Denn dann ist auch die Zündspule ein Verbraucher und lässt den Strom durch.
Elektrotechnik... da war doch mal was!
Gruß aus Ludwigsburg,
Markus
nachdem ich mir in der Zwischenzeit mal einen Widerstand im Elektronikfachhandel besorgt und eingebaut hatte, ist mir einiges klar geworden. Nach Einbau des Widerstands lagen nämlich immer noch 12V an der Zündspule an.
Mein Denkfehler war folgender:
An einem ohmschen Widerstand fällt eine Spannung ab, indem ein Strom durch ihn hindurch fließt. Die Zündspule ist aber nur dann ein Verbraucher, wenn gerade der Unterbrecherkontakt geschlossen ist und die Zündspule somit Masse bekommt.
Im Betrieb des Fahrzeugs sind es also immer nur kurze Pulse, man könnte die Spannung nur mittels Oszilloskop messen, wobei dann die Spannung zwischen 12V und 6V springt. Legt man allerdings bei eingeschalteter Zündung und nicht laufendem Motor das vom Zündverteiler zur Zündspule laufende Massekabel kurzzeitig auf Masse, lässt sich auch der Spannungsabfall messen. Denn dann ist auch die Zündspule ein Verbraucher und lässt den Strom durch.
Elektrotechnik... da war doch mal was!
Gruß aus Ludwigsburg,
Markus