Seite 2 von 2

Verfasst: 9. Jul 2001, 09:48
von Jörn
So, jetzt mal kurz zurück zur eigentlichen Frage von Jakob: ich habe am Freitag mit Doug Smith von MG Motorsport gesprochen. Demnach gibt es zur Zeit nur das 3,07:1 Kegel/Tellerrad-Paar, also die längste im C verbaute Achse.
Ich frage mich allerdings, ob das wirklich nötig ist. Du solltest das Diff mal von einem Fachmann, also einem Menschen, der nachweislich sich mit Engländern auskennt, begutachten lassen. Oft kann man nämlich durch Neu-Justage des Zahnradspieles das lästige Geräusch und das Klacken beim Lastwechsel beseitigen oder zumindest minimieren. Häufiger als das Diff selbst sind auch die Halb(Steck)achsen verschlissen. Hier ist Ersatz zwar nicht ganz billig, aber sicherlich erhältlich.
Ansonsten bleibt mein Angebot: wenn Du Fragen hast, mail mich an (mgdriver@mac.com). Ich bin zwar kein Meister, dafür aber jemand, der seit über 20 Jahren MGs fährt und wartet und meine Autos sind, wie ich jetzt mal selbstbewußt behaupte, nicht die Schlechtesten Ihrer Gattung in BRD! (MGB Bj. 64, MGC GT Bj. 69)

Schöne Grüße

Verfasst: 9. Jul 2001, 22:34
von vanderVelde
Endlich ist hier mal jemand mit Sachverstand!

3.07:1 Teller und Kegelradpaare gibt es selbstverständlich, aber nur für Differentialkäfige des MGB. Diese Teile werden von den V8-Spezis für ihre Umbauwut benutzt, um ihre 3,9er Achse länger zu machen!

Verfasst: 13. Jul 2001, 07:41
von Oliver70
Hallo Darius

Habe jetzt extra nochmal im orginalen Werkstatthandbuch das Kapitel über die Hinterachse durchgelesen.
Im abschnit H.3 wird der ausbau des Flansches und austausch des Öldichtrings beschriben. Da wird dan auch der Flansch mit den 19,34m.kg angezogen. Keine ahnung was das absolut schwache Drehmoment mit anknallen oder gar Hammer zu tun haben soll.
Wen sich bei dem leichten Drehmoment die Abstandbuchse verformmen solte, dan würde sie bei der täglichen belastung auch nicht lange ihre Funktion erfülen.
Unter abschnit H.7 steht dan das bei dieser arbeit keinerlei neueinstelung notwendig ist.
Ich gehe einfach mal davon aus das man sich im groß und ganzen auf das Werkstatthandbuch verlaßen kann.
Gruß Oliver

Verfasst: 14. Jul 2001, 01:26
von Oliver70
Sorry Darius
Habe mir gerade nochmal gedanken über das Drehmoment gemacht und festgestel das ich irgendwie die kommastelle nicht richtig realisiert habe.Das Drehmoment ist ja echt gewaltig hoch. Aber es müste doch schon so seine richtigkeit haben wen es im Werkstathandbuch so beschrieben wird. Oder stimen die angaben nicht?

Oliver

Verfasst: 15. Jul 2001, 01:10
von Andreas
Liebe Freunde,

die Diskussion schlägt ja zeitweise hohe Wellen, also habe ich es mir heute als Ex-C-Fahrer nicht nehmen lassen, auch noch mal das Werkstatthandbuch herauszukramen.

Im MGC-Werkstatthandbuch, Teile-Nummer AKD7133, wird im Abschnitt 09.C3 beschrieben, wie Teller- und Kegelrad eingestellt und vorgespannt werden.

Was die Vorspannung angeht, verhält es sich offenbar so, wie die Meister hier beschrieben haben. Auch die benötigten Messwerkzeuge werden gezeigt (in unserem Falle ist dies das Werkzeug 18G207, Bearing pre-load gauge).
Wenn ich alle Beteiligten richtig verstanden habe, geht es am Ende ja darum, wem man denn trauen darf, wenn am geliebten MG geschraubt wird.

Und das Fazit könnte doch sein, das zeigen ja die vielen Facetten, die hier ins Spiel gebracht wurden: Erstmal die Literatur befragen, dann das Ganze mit der Werkstatt des Vertrauens durchsprechen, dann vielleicht die Geschichte nochmal im MG-Freundeskreis abwägen (ob in der virtuellen oder der mit Benzindunst geschwängerten Realität, sei dem persönlichen Geschmack anheimgestellt), und dann die Entscheidung treffen, was zu tun ist...

Denkt daran: Wir haben es hier nicht mit Schuco-Studio-Spielzeug zu tun, sondern mit richtigen Autos, 1000-Kilo-Objekte mit 140, 150 PS und fast 200 km/h Spitzengeschwindigkeit - da sollte man wirklich nur das Richtige tun, und nicht improvisieren (oder improvisieren lassen), um ein paar Mark zu sparen. Für Achsen, Motoren, Bremsen und Getriebe gibt es im Zweifel Spezialisten, die für ihre Arbeit auch geradestehen. Identifiziert diese in Eurer Umgebung und lasst schrauben oder holt Euch dort Rat (und nicht vergessen: GUTER Rat ist TEUER!), wenn ihr Euch nicht sicher seid.

Mit besten Grüssen aus dem Ölsumpf,

Andreas

Verfasst: 26. Jul 2001, 11:51
von Matthias
Ich bin zwar spät dran, aber ich möchte zu dem netten Thema Hinterachse jetzt doch ein paar Worte loswerden. Was die Demontage des Kardanwellenflansches betrifft, so hat der Kfz-Meister im Prinzip recht. Aber nur im Prinzip, denn zumindest zum Austauschen des Simmerings geht es auch anders und einfacher. Im "Enjoying MG" des MG Owners Clubs war ein guter Tip, der bei mir sowohl am B als auch am C einwandfrei funktioniert hat. Bevor man die Mutter löst, die den Flansch festhält, markiert man sowohl Mutter als auch Welle mit einem Körnerschlag. Danach löst man die Mutter und zählt die Umdrehungen, die notwendig sind, um die Mutter abzuschrauben. Wenn man beim Zusammnbau die Mutter wieder exakt genausoviele Umdrehungen hineinschraubt, stimmt hinterher noch alles, da die deformierbare Hülse nicht weiter zusammengestaucht wird.

Wenn der Flansch getauscht werden soll, dürfte das Verfahren allerdings nicht mehr klappen .

Was die Übersetzungen betrifft, so gab es meines Wissens Übersetzungen, die sich der C mit dem B geteilt hat. Ich müsste aber erst nachschauen, bevor ich genau sagen kann, welche Übersetzungen beide gemeinsam haben (3,7:1 müsste aber dabei sein). Vor ca. 6 Jahren habe ich übrigens eine 3,3:1 C-Speichenradachse für 1500 DM an einen V8 Umbauer verkauft. 250 DM für eine B-Achse erscheint mir extrem billig, ich glaube auch nicht, dass es jemanden gibt, der so etwas so günstig hergibt. Selbst Scheibenrad achsen sind normalerweise teurer.

Was die Aussage über die Leistungsfähigkeit der C-Bremsen betrifft, kann ich mich nur wundern. Wenn Sie in gutem Zusatnd sind, verzögern die C-Stopper nämlich ganz hervorragend, und das nicht nur im Flachland.

achteckige Grüße


Matthias