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Frage zu H-Abnahme von 76'er Sebring MG-B
Verfasst: 21. Mär 2006, 18:15
von Gun
Hallo zusammen,
in den nächsten Wochen würde ich gerne für mein mit Sebringteilen umgebautes Gummiboot eine H-Zulassung bekommen wollen.
Daher meine Frage, ob mit jemand freundlicherweise eine Briefkopie eines entsprechenden Fahrzeuges zur Verfügung stellen könnte.
Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich für diesen Umbau historische Belegbilder "Belegbilder" bekommen könnte.
Und vor allem: Drückt mir die Daumen
Vielen Dank an Alle!
Gruß
Gunther
Verfasst: 21. Mär 2006, 20:05
von Jörn
Gunther,
Nichts gegen Dein Auto und nichts gegen einen Sebring-Umbau. Nur: so etwas gab es 76 nicht, 75 nicht und auch in den Jahren davor nicht. Nicht ab Werk, nicht in der Aufpreisliste. Die paar "Sebring-MGs" wurden Mitte der 60er in der Rennabteilung handgedengelt und die geänderten Karrosserieteile wurden nie offiziell angeboten.
Die Kriterien für das "H" untersagen eindeutig Umbauten, die nicht der Serie entsprechen, mit Ausnahmen bei sicherheitsrelevanten Teilen und Reifen/Felgen, soweit sie zulassungsfähig sind. Ach hier gibt es jedoch Grenzen, nämlich maximal 2 Größen über der Serienbereifung.
Abgesehen davon kann auch die Versicherung mit der Oldie-Police Zicken machen, weil die bei größeren Umbauten auch gerne annehmen, dass das Auto nicht als "Kulturgut", sondern als Sportwagen mit entsprechend höherem Risiko bewegt wird.
Wenn ich mitkriege, dass manche MG-Freunde beim H schon Probleme kriegen, weil sie ein Holz-Lenkrad, oder andere als die Serien-Felgen verbaut haben, dann habe ich so meine Schwierigkeiten dabei, einem 76er-B mit Sebring-Teilen zu wünschen, dass der TÜV-Termin für das H erfolgreich ist.
Sorry, wenn das jetzt krass klingt, es geht überhaupt nicht gegen Dein Auto oder solchen Umbau an sich.
Es geht darum, dass die Regeln für das H so etwas nicht akzeptieren, ob ich das nun gut finde oder nicht, steht dabei nicht zur Debatte. Ich kenne 76er Bs mit V8-umbau, die mit einem 69er KFZ-Brief mit H-Kennzeichen zugelassen wurden, weil der Besitzer natürlich gerne Steuern sparen möchte. Abgesehen vom Straftatbestand der Urkundenfälschung (Änderung der Chassis-Nummer) ist das eine historische Verfälschung, weil es zu keinem Zeitpunkt Roadster mit V8 gab und 69 schon gar nicht.
Auch hier wieder: ich habe nichts gegen solche Umbauten (jeder nach seiner Fasson), aber ich habe etwas gegen die Vortäuschung falscher Tatsachen, die damit verbunden ist.
Also meine Bitte: entweder Sebring mit Saison-Kennzeichen fahren oder seriennäher umbauen und dann ohne Schummel und schlechtes Gewissen über das H freuen! Nix für Ungut :-) Jörn
Verfasst: 21. Mär 2006, 20:38
von dieterrauh
Hallo Jörn,
bin ganz deiner Meinung - mit einer klitzekleinen Ergänzung(?).
Hat nicht Costello auch V8-Roadster gebaut? Bin mir da fast sicher. Und die würden doch dann auch das H verdienen, oder? Solche Kleinserien sind nämlich absolut historisch. Man denke nur an die Coune Berlinette. Und zeitgenössische!! Umbauten sind doch erlaubt, oder?
Das 69er Baujahr bei dem umgestrickten V8 wurde vermutlich wegen der dann nicht anfallenden AU gewählt.
Gruß
Dieter
Verfasst: 22. Mär 2006, 08:15
von Jörg Hüsken
@Jörn
Das ist reichlich starker Tobak, den du hier vom Stapel läßt!
Ich denke, dass eine Organisation wie der TÜV oder die Dekra Sachverstand genung besitzen um die Abnahme nach §21c STVO durchzuführen. Wenn du dann bescheinigst bekommst, dass das Fahrzeug den "H" Kriterien entspricht ist aus meiner Sicht alles in Ordnung.
Das H-Kennzeichen im Allgemeinen totaler Blödsinn sind und man besser ab einem bestimmten Baujahr den Steuersatz pauschal reduzieren könnte, steht auf einem anderen Blatt.
Das bestimmte Erstzulassungsjahrgänge sich ehr für einen Umbau eignen als andere, (wegen der für diese Baujahre geltenden Zulassungsvorschriften) ist sicher nicht zu bestreiten.
Von daher hättest du GUN raten können, beim nächsten Umbau ein älteres Fahrzeug zu wählen, anstatt hier mal wieder rüde Beschimpfungen vom Stapel zu lassen.
Zudem bezweifle ich, dass überhaupt jemand diese Sebringumbausätze eingetragen bekommen hat - wenn Eintragungen, dann die von entsprechenden Reifen und Rädern oder Spurverbreiterungen, die Sebringverbreiterung ist dann doch nur zur "Abdeckung" der Räder nötig.
Was den Umbau angeht, er ist schon H-würdig wenn es diese Umbauteile zur Zeit der Erstzulassung gab und 1976 gab es definitiv schon diese GFK - Schürzen um den "Rennlook" für die MG´s anzuspachteln.
Also erst denken, dann Leute beschimpfen!

Joerg
PS: Über Geschmack kann man nicht streiten:
[Dieser Beitrag wurde von Jörg Hüsken am 22.03.2006 editiert.]
Verfasst: 22. Mär 2006, 08:24
von Gun
Klasse... die Diskussion läuft
Könnte das Ganze dann nicht als "zeitgenössischer Umbau gewertet werden? Wenn es die Teile bereits 76 aus GFK gab.
Ich meine auch, in der Vergangenheit soclhe Autos mit H-Kennzeichen gesehen zu haben.
Noch was zu Klärung: Mein Umbau beschränkt sich auf Front und Heck. Die Verbreiterungen sind nicht verbaut.
Über jeden Tipp bin ich dankbar.
Gruß
Gunther
Verfasst: 22. Mär 2006, 09:07
von 8eckler
Hallo Gun,
Bilder dazu solltest Du in jedem MG-Buch finden. Oder z.B. auf
www.historique.co.uk .
Wg der H-Zulassung würde ich an Deiner Stelle evtl Kontakt zu Classic Wheels in Berlin aufnehmen. Das sind die Jungs die den GT fürs TV aufgebaut haben. Einen entsprechenden Thread gabs hier im Forum schon. Außerdem sind die Jungs echt sehr nett!
Prinzipiell würde ich sagen, das die H-Zulassung stark vom Prüfer abhängig ist. Da der MG B aber eh ein sehr sympatisches Auto ist, über das sich auch die Prüfer freuen, sollte es mit dem Bildmaterial wohl keine allzu großen Schwierigkeiten geben.
Aber im Notfall kannst Du ja auch die "rote" Nummer beantragen. Dann hast Du das ganze Geschiß nicht.
Ich persönlich freue mich übrigens über jede "Sebring-Replika" ! Der MG B ob Roadster oder Coupe wurde seit jeher umgebaut. Und Tuning bedeutet übersetzt nicht anderes als verbessern.
Gruß
Ralf
P.S. wieviele Sebring-Replikas gibt es im Drivers Club eigentlich?
Verfasst: 22. Mär 2006, 09:43
von Axel
Hallo Zusammen,
seht es doch mal positiv. Viele Gummiboote werden auf Chrom umgerüstet, dieser Umbau greift nachhaltig in die Substanz des Fahrzeugs ein....schweißen, flexen etc.... Bei den Sebringschürzen sind meines Wissens keine Veränderungen an der Fahrzeugsubstanz notwendig, die alte Stossstangenhalterung kann verwendet werden d.h. wer möchte kann das Fahrzeug problemlos wieder auf "Gummi" rückrüsten. Evtl ist das auch ein Weg ohne große Probleme das "H" zu bekommen. Schürzen abgeschraubt + Gummi für die H-Abnahme angebaut...sofern die
Altteile noch vorhanden sind...
Gruß Axel
Verfasst: 22. Mär 2006, 10:32
von Jörn
Axel,
und nach der Vollabnahme mit dem Ergebnis "H" wieder umbauen und dann seelenruhig ihne gültige Zulassung und ohne Versicherungsschutz fahren? Sebring-Umbauten sind Umbauten, die ohne Abnahme und Eintragung dazu führen, dass die Betriebserlaubnis erlischt. Klasse Tipp.......
P.S. und mir ist klar, dass bei unseren Autos viele Dinge sowohl von TÜV wie den Freunden in Grün etwas toleranter gesehen werden (gottseidank!) als bei modernen Autos. Daraus aber eine Generallizenz zum Schummeln ableiten zu wollen halte ich für gewagt.
Verfasst: 22. Mär 2006, 13:48
von Axel
Hallo Jörn,
ich erteile keine Generallizenz zum Schummeln. Wenn ich deinen Text richtig lese stellst Du im P.S. deine Mahnung an Recht und Ordnung wieder selbst in Frage. Jegliche der sehr gängigen Veränderungen a la Moto-Lita, Spax, Edelstahldämpfer, K&N Filtern, Flügelmuttern, Motoroptimierung etc sind alles Teile für die Du nach Gesetzestext nie eine ABE, H-Abnahme oder Eintragung bekommen würdest. Sollte im Schadenfall eines der ABE-unkonformen Bauteile als Verursacher nachgewiesen werden ist Schluß mit Toleranz...darüber sollte sich jeder klar sein...
Tolerante Grüsse
Axel
Gruß Axel
Verfasst: 22. Mär 2006, 16:22
von Gun
Ich fürchte meine Plastikanbauteile spalten die Markenanhänger ganz gewaltig...
Wie gesagt... es geht um Frontschürze (bei anderen Autos nennen die sich Frontspoiler) und einer Heckschürze - eigentlich relativ "normalen" Umbauten.
Habt Ihr zufällig oder kennt Ihr MGs die "trotz" einem solchen Umbaus mit H-Kennzeichen unterwegs sind?
Viele Grüße
Gunther
Verfasst: 22. Mär 2006, 16:50
von jjbbo
Hallo Gunther,
wenn es Dich dann tröstet:
Bin gerade dabei eine Heck-und Frontschürze der besagten Sebringteile dranzubauen.
Und dann noch an ein EX-Gummiboot jetzt mit V8 Motor.
Und das Verwunderliche ist:
Es sieht tatsächlich noch MGB GT aus.
Wer hätte das gedacht!
Und genau diese Karosserieumrüstungen gab es meinen Büchern zufolge schon in den 60ern.
Also, was soll die Aufregung?
Darius hat recht mit seiner Meinung.(finde ich)
Da ich wegen 78er Bj. mit 07 fahre,leider noch kein H.
Aber das kommt noch!
Viel Spaß mit dem Auto und Gruß
Jürgen
Verfasst: 22. Mär 2006, 17:33
von 8eckler
Hallo Gunther,
Deine paar "Plastikteile" spalten die Meinungen sicher nicht.
Der Umbau ändert nichts an der Sicherheit Deines oder jeden anderen MGB. Ob Roadster oder GT. Das einzige was der Tüv oder andere Banditen machen werden, ist wohl die Länge des Autos neu vermessen. Durch den Umbau wird das Dingens nämlich kürzer.
Das einzige was mich an einem "Sebring" stören würde, wäre eine Batterie Stoppuhren, da es die im heutigen Umfang früher nicht gab. Ist aber auch Geschmackssache!
Gruß
Ralf
Verfasst: 22. Mär 2006, 18:01
von reservoirjock
Ich kann dem Sebring-Umbau bedeutend mehr abgewinnen als dem Umbau eines Gummibootes auf Chrom, was ja dann nach der herrschenden Logik niemals ein H bekommen dürfte. Ist das so?
Falls ich jemals an meinem Gummiboot was umbaue, dann zehnmal lieber Sebring, und zwar so wie du lediglich die Front- und die Heckschürze.
Viel Glück bei der Suche nach einen entsprechenden Referenzauto, ich habe mal nen 66 GT mit Sebring Front und Heck gesehen und der hatte eindeutig ein großes fettes H.
Joachim
P.S.: Und stelle doch mal Bilder rein, um mir den Mund wässrig zu machen ;-)
Verfasst: 22. Mär 2006, 18:40
von Gun
Für Joachim: So sieht der "Umbau" also aus (Stand vor dem Winter). Neben viel Arbeit fehlen noch die alten Lichter und entsprechende Minilites (Muss ich noch suchen).
und....?
[Dieser Beitrag wurde von Gun am 22.03.2006 editiert.]
Verfasst: 22. Mär 2006, 19:30
von reservoirjock
Also mir gefällts *duck*
Verfasst: 22. Mär 2006, 19:49
von MichaelW
Ich bin zwar kein Freund von entgummierung, den Umbau finde ich aber auch schöner als ein Chromumbau.
Michael
Verfasst: 22. Mär 2006, 20:27
von Heiner Thüroff
Also,schöner als ein Chrommodell,na ja,würde ich nicht sagen.Schöner als ein Gummiboot,auch so ne Sache.Kommt immer auf die Farbe an.Ein Gummiboot in Schwarz sieht auch Klasse aus,Heinz hat so eins.
Alles ne Sache des Geschmacks.
Verfasst: 22. Mär 2006, 20:45
von Andre
Hallo Gun,
ich habe die Heckschürze montiert und noch ein paar andere Einbauten. Der 74er B GT hat jetzt ein H Kennzeichen. Der Prüfer hat vermerkt "Rally-Ausstattung". FIVA (Deuvet) Papiere waren auch kein Problem. Bilder unter
http://www.le-jog.de und
http://www.luettich-rom-luettich.de
Gruß Andre
Verfasst: 22. Mär 2006, 21:03
von Andreas
Chrom auf Gummi gibt "H" - ist eine der netten und in den einschlägigen Verordnungen sogar ausdrücklich erwähnten Ausnahmen bezüglich Originalität.
Im Übrigen sollte eskein großes Problem, Sebring-Front- und Heckschürzen auf zeitgenössischen Photos von Clubracing-Events zu identifizeren.
Mithin dürfte ein TÜVler die Geschichte vermutlich entsprechend als zeitgenössischen Umbau werten.
mein Tip: Einfach mal mit ein paar Büchern und Bildern bewaffnet zum TÜV des Vertrauens - das sind auch nur Menschen, zudem solche mit Herzblut für Automobile.
Eine Überzeugung sollte nicht schwerfallen.
Viele Grüße,
Andreas
[Dieser Beitrag wurde von Andreas am 23.03.2006 editiert.]
Verfasst: 23. Mär 2006, 08:16
von 8eckler
@Gunther,
sehr schönes Auto! Die Minilites gibt es relativ günstig bei Midlans Wheel Suplies in UK. Ne Alternative wäre aber evtl auch, die Steelies verbreitern zu lassen.
Sehr schön!
Gruß
Ralf