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Vintage auf der Nordschleife

Verfasst: 27. Jun 2006, 18:43
von bernie
Komisch, keiner schreibt was über das Nordschleifenkreiseln.

Sind etwa alle noch betäubt von den Betriebsmittelausdünstungen der 150 Vintage- Teilnehmer?

Bei der Triumph-IG gibts im Forum teilweise helle Aufregung über den Ablauf in diesem Jahr. Ich fands zwar voll, aber nicht unbedingt furchtbar.

Bedenklich ist eher der Tenor, mit dem hier kritisiert wird.

Ich persönlich finde das ausgesprochen unenglisch, aber schaut einfach mal selbst:
http://www.triumph-ig.de

Verfasst: 27. Jun 2006, 23:33
von Andreas
Bernd,

habe jetzt auch etwas dazu geschrieben im Triumph-Forum. Wir hatten ja schon im Fahrerlager Eindrücke ausgetauscht.

Übrigens: Im Newsletter des Jan Wellem Pokals wird der schwere Unfall auf der Südschleife nicht mal erwähnt...

Gruß, Andreas

Verfasst: 27. Jun 2006, 23:48
von Heiner Thüroff
Mir hat es ,wie im letzten Jahr, wieder super Spaß gemacht .

Das die Strecke zu voll war kann ich nicht sagen. Hin und wieder ist schon mal ein Motorradfahrer oder ein "Älteres" Fahrzeug im Weg gewesen, :D aber wann kann man schon mal hinter einem SSK herfahren und dessen Sound und geballte Kraft bewundern, oder zuschauen wie sich zwei dicke Bentley`s ein Rennen liefern und wie die Fahrer dabei arbeiten.
Manchmal war ich dann aber auch mal sicher im Weg.So ist ein Mini mit einer affenartigen Geschwindigkeit an mir vorbei gerauscht......oder der MGB V8...ebenso sauschnell, und in den Kurfen echt mutig. :wink:
Sonst waren aber auch noch einige super zügig unterwegs, so das man nur staunte. Nicht zu vergessen die Triumph-Fraktion. Da waren auch einige ziemlich mutig.

Ich fand`s jedenfalls Klasse.
Bis 09:30 lief mein C wirklich prächtig (auch ich war zügig unterwegs... :wink: ) ,aber dann....die Temperatur schoss in die Höhe, rechts ran , Motor sofort aus, und erst mal den Qualm abgewartet.
Nach schon einer ganzen Reihe von tollen Diagnosen ,wie z.B Zylinderkopfdichtung oder Zylinderkopf, stellte sich heraus
das ich wegen eines defekten Heizungsschlauches ausgefallen war :evil: ,was mir dann eine Fahrt mit dem ADAC bescherte .Der Schlauch war in der Werkstatt dann recht schnell getausch,so das ich dann wieder mobil war.Abschleppen hat der ADAC übernommen,der Schlauch kostete 5 Euro,und das Sonntags! :lol:

Der weise TR6 dagegen hatte nicht so viel Glück .Der ist wohl total hin. Zum Glück ist aber den Fahrern nichts passiert.Wer den Wagen gesehen hat ,prost Mahlzeit.

Ich bin jedenfalls nächstes Jahr wieder dabei, vorher neue Bremsbeläge,die Schläuche überprüft ,und ab die Post.

Ach ja ,und die Sonnencreme, die ich dieses Jahr nicht dabei hatte. :wink:

Grüße
Heiner Thüroff

Verfasst: 27. Jun 2006, 23:49
von Heiner Thüroff
Hat jemand ein paar Fotos gemacht ??????
Wäre Klasse.

Verfasst: 27. Jun 2006, 23:56
von Andreas
Heiner,

Der MG V8 hat es auch nicht so recht überlebt - Pleuellagerschaden wird vermeldet.

Bilder gibt es hier:
http://www.tr4-rally.com/galerie2.html

Da ist auch ein bischen was von der Track Experience Samstag abend/Sonntag mittag dabei. Hier war es trotz vieler Touristen auf der Strecke deutlich ungefährlicher: Erstens gibt es mehr Platz, und zweitens haben die mitfahrenden Pacecars wirklich jeden, der sich danebenbenahm, rausgeholt und ihm die Leviten gelesen. Da gehörten vor allem einige Porsche 911 dazu, die auf den Geraden durchdas Feld pflügen, als gäbe es kein Morgen, und dann in den Kurven sich verbremsend und Linien wechselnd die anderen gefährdeten.

Viele Grüße,

Andreas

Verfasst: 28. Jun 2006, 08:38
von Bernd Schneider
Zuerst einmal vielen Dank an die Organistatoren dieser Veranstaltung, die - wen wundert's auf der Nordschleife - auf jeden Fall großen Spaß gemacht hat.
Der einzige Punkt, in dem ich die Kritik, die im TR-Forum aufkommt, wirklich nachvollziehen kann, ist der, dass Motorräder und Autos gleichzeitig auf die Strecke gelassen wurden. Das geht einfach nicht - nirgendwo. Die Linien sind zu unterschiedlich, und wenn dann auch noch große Geschwindigkeitsunterschiede hinzu kommen, sind die Probleme vorprogrammiert.
Dass so viele Fahrzeuge auf der Strecke waren, fand ich eigentlich eher positiv. Es macht doch viel mehr Spaß sich ständig mit (oder gegen??) einigen anderen Fahrzeugen auf der Strecke zu messen. Wer alleine die Nordschleife "geniessen" möchte, muss an einem normalen Wochentag bei mittelprächtigem Wetter zum Ring fahren. Dann gibt's meist freie Bahn.
Und viele der Vorkriegsfahrzeuge waren ein absoluter Genuss für Auge und Ohr. Ich war kilometerlang mit einem ziemlich schnellen Bugatti unterwegs - einfach aufregend. Und wenn ein SSK über alle vier Räder schiebend vor einem auf die Döttinger Höhe einschert, ist das schon ein Erlebnis.
Die langsameren Vorkriegsfahrzeuge, die mir unterwegs begegnet sind, stellten eigentlich nie ein echtes Problem dar. Man muss sich halt auf unerwartete Manöver einstellen. Jedenfalls haben mir im Laufe der 2 Stunden deutlich mehr unsichere TR6-Fahrer gefährlich im Weg gestanden, als Vorkriegs-Treter.
Für mich hat die Veranstaltung jedenfalls einen extrem hohen Wiederholungsfaktor.

Gruß

Bernd

Verfasst: 28. Jun 2006, 11:05
von ghn4
Bernd Schneider hat geschrieben: Der einzige Punkt, in dem ich die Kritik, die im TR-Forum aufkommt, wirklich nachvollziehen kann, ist der, dass Motorräder und Autos gleichzeitig auf die Strecke gelassen wurden. Das geht einfach nicht - nirgendwo. Die Linien sind zu unterschiedlich, und wenn dann auch noch große Geschwindigkeitsunterschiede hinzu kommen, sind die Probleme vorprogrammiert.
Das stimmt wohl.
Hier ein Auszug aus dem Bericht des Polizeipräsidiums Koblenz genau zu diesen vorprogrammierten Problemen:


Insgesamt zwei getötete sowie drei verletzte Motorradfahrer sind die Bilanz einer Folge von Unfällen auf der Nordschleife des Nürburgrings am Sonntagmorgen.

Die polizeilichen Erkenntnisse zum Ablauf der Ereignisse stellen sich derzeit wie folgt dar:

Gegen 10.30 Uhr verliert zunächst ein 34-jähriger Motorradfahrer aus dem Kreis Siegen beim Anbremsen einer leichten Linkskurve im Streckenabschnitt „Fuchsröhre“ die Kontrolle über seine schwere Maschine.
Der junge Mann stürzt, die Honda CBR 1000 kommt nach rechts von der Fahrbahn ab und prallt gegen die Dreifach-Leitplanke. Anschließend überschlägt sich das Krad mehrmals, rutscht quer über die Fahrbahn und kommt erst nach mehr als 100 Metern zum Stillstand.

Ein unmittelbar nachfolgender Motorradfahrer kann nicht mehr ausweichen und fährt über den auf der Fahrbahn liegenden Verunglückten. Hierdurch kommt auch dieser aus dem Kreis Düren stammende und ebenfalls 34-jährige Honda-Fahrer zu Fall und nach links von der Fahrbahn ab.

Während der aus dem Kreis Siegen stammende junge Mann noch an der Unfallstelle verstirbt, wird der Fahrer des nachfolgenden Motorrades mit dem Rettungshubschrauber mit Verdacht auf schwerste Rückenverletzungen in eine Spezialklinik geflogen.

Der Fahrer eines nachfolgenden Porsche Boxster kann dem immer noch auf der Fahrbahn liegenden 34-Jährigen noch ausweichen.
Sekunden später nähern sich zwei weitere großvolumige Motorräder der Unfallstelle, deren Fahrer auf der bei dem Unfall entstandenen Ölspur zu Fall kommen. Die beiden 42 und 48 Jahre alten Motorradfahrer erleiden hierbei leichtere Verletzungen.

Wiederum nur Sekunden später nähern sich ein BMW M5 sowie ein Porsche 997 der Unfallstelle, deren Fahrern es jeweils gelingt, ihre Fahrzeuge rechtzeitig abzubremsen.
Der Porsche ist noch nicht vollständig zum Stillstand gekommen als ein weiteres Motorrad, ein Ducati Sondermodell, nahezu ungebremst auf das Fahrzeugheck auffährt. Durch die Wucht dieses Aufpralls wird der Ducati-Fahrer über den Porsche geschleudert und kommt schließlich vor dem BMW auf dem Grünstreifen zum Liegen.
Der 54-jährige, aus dem Kreis Neuss stammende Fahrer, erleidet dabei ebenfalls tödliche Verletzungen.

Angesichts der schlimmen menschlichen Folgen nur Nebensache: Der bei den geschilderten Unfällen entstandene Sachschaden summiert sich auf mehr als 150.000 Euro.

Zur Unterstützung der polizeilichen Unfallaufnahme wurde ein Gutachter hinzugezogen, insbesondere zur Klärung der aus rechtlicher Sicht bedeutsamen Frage, ob der erste Verunglückte an den Folgen des Sturzes oder des Überfahrens durch den Nachfolgenden verstorben ist.

Die Nordschleife des Nürburgrings war bis ca. 15.00 Uhr für den Publikumsverkehr gesperrt.


Quelle des Textes:

Polizeipräsidium Koblenz
Moselring 10-12
56068 Koblenz
Telefon: 0261/103-1

Verfasst: 28. Jun 2006, 11:52
von Andreas
Das ist einfach blöd gelaufen.

Erstens: Es kam bei der Veranstaltung in puncto Begegnungen der dritten Art auch drauf an, wann man auf die Strecke gegangen ist. Manche Teilnehmer haben von den Vintage-Fahrzeuge nur sehr wenig mitbekommen, und ich habe mich halt einmal durch den ganzen Piulk hindurchgekämpft.

Zweitens: Es kommt drauf an, wie man mit der Sache umgeht. Man kann es drauf anlegen, man kann vorsichtig fahren, oder man kann die Strecke verlassen. Ich habe dann vorgezogen, letzteres zu tun, als sich die riskanten Szenen, Dreher und schwere Unfälle im Feld häuften. Ob ich da nun 1,5 Stunden fahre oder derer 2, davon geht meine Oldtimer-Welt auch nicht unter.

Cheers,

Andreas

Verfasst: 28. Jun 2006, 19:28
von M.Stass
ghn4 hat geschrieben:
Bernd Schneider hat geschrieben:
Das stimmt wohl.
Hier ein Auszug aus dem Bericht des Polizeipräsidiums Koblenz genau zu diesen vorprogrammierten Problemen:


Insgesamt zwei getötete sowie drei verletzte Motorradfahrer sind die Bilanz einer Folge von Unfällen auf der Nordschleife des Nürburgrings am Sonntagmorgen.
...
der Bericht bezieht sich jedoch auf ein Ereignis das vor 3 Wochen oder so leider passierte....
Nicht das jmd. das falsch versteht ;)

Verfasst: 29. Jun 2006, 10:46
von bernie
Fotos gibt es unter:
http://www.franks-photo-service.de/galerie.html
Das dauert aber wohl noch ein wenig, bis die alles ins Netz gestellt haben, es gibt aber Fotos vom Sonntagmorgen auf der NS.

Verfasst: 29. Jun 2006, 17:45
von AST
HALLO ,
ich sehe es eigentlich genau so wie Bernd Schneider, denn als ich die Vintagefahrzeuge am Start sah, kam in mir so etwas wie gespannte Freude auf , einmal hautnah miterleben zu können wie sich die alte Technik auf dem Ring bewährt. Leider ägerte mich mein GT an diesem
Tag auf besonders hinterhältige Weise, denn als ob er eine Zeitschaltuhr
eigebaut hätte, lief er dreiviertel der Strecke wie ein geölter Blitz und dann
plötzlich ,ohne erkennbaren Grund, hielt ihm irgenetwas den Hals zu und
ich musste mich mit 80 /90 Km/h im Randgewässer tummeln . Dadurch
verschob ich mich im Renngefüge nach hinten und kam auch mit den Vintagefahrzeugen in Berührung. Besonders ein Halbrundenmatch mit
einem dundelblaumetallic Monoposto mit fettem Auspuffrohr ( Typ unbekannt ), als meiner wieder richtig zog, war atemberaubend ! Enorm
wie schnell dieses Ding mit den hohen, dünnen Reifen durch die Kurven
ging. Ebenso eine schnelle Hats mit dem VERITAS von der Fuchsröhre
bis Wehrseifen ( wo mein Leistungsmangel wieder einsetzte ) war toll
- parallel den unter Vollast keuchenden Motor - und dieses Super -Fahrwerk des 50iger Jahre Renners in direkter Schlaglänge zu erleben - einfach grandios ! Doch dann erwischte auch mich noch das kalte Grauen
im Bereich Pflanzgarten. Ein rechts fahrendes , schmales Vitage-Motorrad
mit Fächerauspuff , zog unvermittelt und ohne sich umzusehen, gerade
als ich mit Geschwindigkeitsüberschuss zum Überholen ansetzte mit ca.
einem Meter Abstand vor meine Nase. Unter heftigem Bremsen schaffte ich es diesen Abstand zu halten und das Motorrad nicht abzuschiessen, doch versetzte mein Vorderwagen dabei so heftig, dass er mit dem linken
Vorderad volle pulle über die Curbs räuberte und ich die allergrößte Mühe
hatte ihn in der Spur zu halten und nicht noch einen Abflug hinzulegen. Der Motorradfahrer zischte unberührt, ohne es miterlebt zu haben,
davon ! TROTZ ALLEM WAR ES WIEDER SCHÖN und ich werde weiter
Kreisel !
Grüsse , Axel

Verfasst: 29. Jun 2006, 18:07
von Andreas
...ja, Axel, das habe ich im Rückspiegel miterlebt, ich bin an dem Jungen eingangs Pflanzgarten vorbei, Du direkt hinter mir. Er hat einfach nicht geguckt...es war zwar klar, dass er irgendwann auf die linke Seite musste, um die Rechtskurve ausgangs Pflanzgarten zu bekommen, aber da war durchaus noch etwas Zeit.

Ich bin heilfroh, dass es bei dem allseitigen Schrecken gebliebe - und Respekt, wie Du Deinen GT noch irgendwie da rauslaviert hast.

Cheers, Andreas

Fotos

Verfasst: 6. Jul 2006, 14:53
von Heiner Thüroff
Hier gibt es auch noch ne Menge Fotos.

http://www.racingpix.de/

Grüße
Heiner