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Zylinderkopfproblem beim Midget

Verfasst: 16. Aug 2006, 09:40
von Mathias Tolle
Hallo zusammen,
ich habe mal wieder ein Problem mit meinem Midget, wo ich Eure Erfahrung bräuchte.
Als ich ihn vor 2 Jahren kaufte, lief er einwandfrei, hatte allerdings ein klein wenig Wasser verbraucht und hat ab und zu beim Gasgeben starke blaue Fahnen abgegeben. Aber nur ab und zu! Die blauen Fahnen verschwanden allerdings, nachdem ich die Vergaserdüsen auswechselte :?: . Es waren übrigens eindeutig blaue und keine schwarzen Wolken. Der Wasserverbrauch nahm im Laufe der Zeit zu, so dass ich letztendlich, da ich immer einen Überdruck im Wasserkreislauf hatte, die Zylinderkopfdichtung als Ursache erkannte und sie auswechselte.
Nun kommt das Übel: Der Motor läuft zwar ‚normal‘, bläut aber die ganze Straße voll, so dass ich kaum aus dem Rückspiegel schauen kann. Ferner ist bei Belastung ein leichtes, bisher nicht da gewesenes Klacken, ich meine vom Zylinderkopf, zu hören.
Hat jemand eine Idee, was ich jetzt machen soll? Nochmal die Zylinderkopfdichtung auswechseln, oder habe ich durch den Dichtungswechsel irgend was an den Ventilführungen losgetreten?

Vielen Dank schon mal für Eure Ratschläge.
Mathias

P.S.: Der Zylinderkopf ist ca. 10 Jahre alt und hat ca. 20 - 30.000 km gelaufen (Austauschkopf, bleifrei)

Verfasst: 16. Aug 2006, 10:15
von -Stefan-
Hallo Mathias !
Was die blauen Fahnen betrifft, könntest du einmal die Ventieldeckeldichtung prüfen.
Bei meinem Sprite trat folgendes Phänomän auf: nach dem Wechsel der Ventildeckeldichtung hatte der Wagen blaue Fahnen aus dem Auspuff geworfen, daß einem Angst und Bange wurde. Grund dafür war offensichtlich, daß die Dichtung undicht war, und so wie es aussah, Luft in den Kopf gesogen wurde. (Der Kopf bei mir besitzt keine Ventilschaftdichtungen). Nach gründlicher Montage der Korkdichtung war dann plötzlich wieder Ruhe, und alles wie gehabt O.K.
Hoffe, der Tipp ist die eine Hilfe
Gruß Stefan

Verfasst: 16. Aug 2006, 10:29
von jupp1000
hallo Mathias,

bei Problemen nach Reparaturversuchen sollte man immer methodisch vorgehen. Was habe ich gemacht - was könnte dabei schief gegangen sein.

Logischerweise hast Du:

die Vergaser und den Auspuffkrümmer demontiert
die alte Kopfdichtung entfernt - den Kopf gesäubert
den Kopf auf Risse kontrolliert
die Ventilführungen gecheckt
die Ventilschaftdichtungen gecheckt/erneuert
die Stehbolzen korrekt angezogen
eine einwandfreie Kopfdichtung richtig eingebaut
die korrekten Anzugsmomente verwendet
die Kipphebelwelle korrekt montiert
Auspuff und Vergaser wieder korrekt angebaut, dabei nichts verstellt
Ventilspiel eingestellt

Bestimmt habe ich noch etwas vergessen.

Dabei kann natürlich einiges schief gegangen sein.
Und Du weißt ja:

blauer Rauch - Öl
weißer Rauch - Wasser
schwarzer Rauch - zuviel Sprit

Das hat Dir sicher nicht wirklich weitergeholfen....

Ich würde auf Riss im Kopf tippen. Halt' uns auf dem Laufenden.

Viel Erfolg :)

Verfasst: 18. Aug 2006, 10:13
von Mathias Tolle
Stefan, Du bist Spitze! 'Knutsch'
Ich hätte es ja nicht geglaubt, aber es lag tatsächlich an der undichten Deckeldichtung. Die alte hatte sich an den Seiten reingezogen und es entstand ein kleines Loch. Eine Neue reingebaut und probegefahren: Nach anfänglichem ganz leichten bläuen (der alte Dreck musste erst raus) ist jetzt alles i.O.!!! Nun brauchen meine netten Autokollegen hinter mir nicht mehr das Nebellicht einschalten ;) und ich bin ein großes Problem los.
Stefan, sollten wir uns mal bei einem Treffen sehen, gibt es eine Runde nach Deiner Wahl. (Vielleicht in Bad Lippspringe?)
Kann mir eigentlich einer erklären, wie das Öl aufgrund einer undichten Deckeldichtung in den Brennraum gelangt, wobei der Öleinfüllstutzen belüftet ist, d.h. eine Be-Entlüftung sowieso vorhanden ist :?:

Viele Grüße und nochmals Danke für den Tipp
Mathias

Verfasst: 18. Aug 2006, 11:31
von midget
Hallo,

und wieder etwas dazugelernt.

Danke
Gruss

Frank

Verfasst: 18. Aug 2006, 12:54
von AST
Hallo Mathias ,
vielleicht liegt es daran , dass die Sogverhältnisse an der Zylinderkopfoberkannte in der Nähe der Stösseldurchführungen durch die offene Dichtung optimal sind, um die Innendruckverhältnisse so zu stören,
dass es dann dem Ölnebel ermöglicht wird, sich von unten an den Kolbenringen vorbei in die Brennräume zu mogeln ? Du kannst ja leicht durch die Gegenprobe , indem Du einfach mal kurz "ohne Öleinfülldeckel" fährst , herausfinden , ob es nur an der " Öffnungsgrösse " liegt
( entgegen der vohandenen Deckelbelüftungsöffnung ) , wenn dann die Bläuerei wieder losgehen sollte ?
Grüsse , Axel

Verfasst: 21. Aug 2006, 10:00
von Mathias Tolle
Hallo zusammen,
nur der Vollständigkeit halber:
ich habe es ausprobiert, beim Laufenlassen ohne Einfülldeckel gibt es keine! blauen Fahnen.
Ich denke, manche Sachen muss man einfach hinnehmen, auch wenn man sie nicht erklären kann ;)

Nochmals vielen Dank für den Tipp, der Kleine läuft jetzt prächtig.
Immer gute Sicht nach hinten wünscht
Mathias

Verfasst: 22. Aug 2006, 10:17
von -Stefan-
Hi Mathias !
Das freut mich doch, daß er wieder läuft. Mitunter scheinen mir unsere Kleinen halt echte Sensibelchen zu sein :roll: . Aber echten Kummer machen sie einem eben doch eher selten.
Gruß Stefan