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Schwarze Liste für MG B?
Verfasst: 9. Nov 2007, 20:24
von CarstenM
Hallo,
gibt es sowas wie eine schwarze Liste für den MG B?
Also z.B. eine Liste mit Fahrgestellnummern der Fahrzeuge,
die eigentlich schrottreif sind, aber doch immer wieder
auftauchen.
Viele Grüße
Carsten
Verfasst: 9. Nov 2007, 22:24
von Ralph 7H
Hallo Carsten,
nein, eine solche Liste existiert nicht, weder in D noch international.
Die Fahrgestellnummer, oder, bei neueren Exemplaren, die VIN sind nicht in einem unabhängigen Register zu verfolgen.
Es macht auch enig Sinn diesen Weg zu verfolgen da die ET-Versorgung für Karosserieteile (auch Strukturbleche) selbst viele modere Autos 'alt' aussehen lässt im Vergleich zu diesen Modellen und zusätzlich neue Karosserien komplett als Ersatzteil gekauft werden können, vollständig oder in Sektionen, je nach Bedarf zur Sanierung der Schäden.
Für die Komponenten des Antriebsstrangs und der weiteren Ausstattung gibt es alle Ersatzteile aus OEM Beständen oder Nachfertigungen, so dass nahezu ein komplettes Auto heute rein aus Ersatzteilen hergestellt werden könnte, wie es von der Firma Brown und Gammons ja auch mal mit einer der ersten Herretage MGB Karosserien unter Beweis gestellt worden ist.
Bevor du weiter überlegst, bedenke, dass der letzte MG in Abingdon/Thamse am 22. Oktober 1980 .hergestellt worden ist, also nicht jünger als 27 Jahre sein kann und diverse Vorbesitzer mitunter ihre Kreativität zur Ver(schlimm)besserung der Autos eingesetzt haben.
Vergleiche ich meine MG B's. die ich seit über 30 Jahren benutze mit meinem schönen Benz, kann ich heute nur sagen, Herr Tzetsche, für Ihr Unternehmen gibt es noch einiges nachzuholen, was die Zuverlässigkeit betrifft, das konnten 'Klitschen' wie MG schon erheblich früher und ich bin froh, das ich den Benz vor einigen Monaten noch akzeptabel verkaufen konnte, obwohl er von unbeschreibbarer Qualität war und den Kaufpreis an Werkstatt- und Teilekosten deutlich überschritten hat, trotz umsichtiger Behandlung und Pflege. Früher vergab der ADAC dafür die silberne Zitrone.
Wenn deine Frage aus der Begutachtung eines Gebrauchtwagens herrührt, beachte dabei immer, dass du ein Auto vorfindest, dass in seinem Konzept erstmal 1962 verkauft wurde, dessen Entwicklung aber in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts begann und die seinerzeitigen Maßstäbe bezüglich des Finish, der Fertigungs- und Verarbeitungsqualität sowie Möglichkeiten also beinhaltete und für damalige Haltbarkeitsüberlegungen (durchschnittlich ca. 8-10 Jahre) gefertigt war.
Vieles an diesen Autos sieht, vergleicht man es mit heutigen Fertigungsergebnissen im Karosseriebau, ganz einfach 'gemurkst und billig' aus, obwohl es durchgängiger Stand der Technik zu Anfang der 1960er Jahre war. Das betraf auch andere Hersteller, Ausnahmen waren da selten und Ansprüche an Finish und Fahrgeräusche nicht mit dem vergleichbar, was seit Beginn der 1990er Jahre als normal und gewöhnlich angesehen wird, also quasi die 'Mindestanforderung' bei heutigen Vergleichen festlegt.
Wenn dich ein solches Auto der Marke MG interessiert, sprich einen erfahrenen Enthusiasten in deiner Gegend an, Suchanfragen hier werden sicher gerne beantwortet. Schaut euch das Auto gemeinsam an und urteilt dann in Würdigung der mehr oder weniger historischen Einordnung.
Handelt es sich aber um ein suspektes Fahrzeug, nenn doch mal die Fahrgestellnummer oder die VIN an dieser Stelle, kann sein, dass man dann einige Verlautbarungen dazu erfährt, für jeden zu lesen oder als PM.
Hope this helps
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Verfasst: 11. Nov 2007, 17:53
von CarstenM
Hallo Ralph,
vielen Dank für die Antwort.
Die von dir genannten Punkte sind mir im großen und ganzen bekannt.
Ich dachte an eine Liste, die evtl. von MG (B) Fans erstellt wurde, da ja
zum Teil immer wieder Wagen angeboten werden, die nur noch für die
Presse oder evtl. als "Ersatzteillager" gut sind.
Bis jetzt bin ich immer noch nicht über die Anschaffung von Literatur
zum Thema MGB hinausgekommen (tja.....das nötig Kleingeld....)
Viele Grüsse
Carsten
Verfasst: 11. Nov 2007, 20:37
von Ralph 7H
Hallo Carsten,
unverhofft kommt oft...heißt es so schön, aber da ist was dran.
Wenn du vielen Leuten, die mit der Thematik zu tun haben sagst, was du suchst, kann das schon erstaunliche Ergebnisse auslösen. Bei mir hat das schon mehrmals funktioniert und die Preise waren teilweise so, wie sie realistisch für alte Gebrauchtwagen vernünftig sind und nicht den Vorstellungen einzelner Anbieter entspringen, die ich seit den letzten 15 Jahren zu verstehen versuche. Gern erinnere ich mich da an die 70er Jahre und meinen ersten B kaufte, 3 Jahre alt und zu einem Preis, für den du heute nicht mal eine Rostschüssel bei den einschlägigen 'Spezialisten' findest.
Einen B kommerziell zu restaurieren macht aus Sicht der Kosten nur dann Sinn, wenn man dazu die notwendigen handwerklichen Fähigkeiten besitzt oder koordinieren kann, ohne über den Wert der Dienstleistungen feilschen zu müssen (gegenseitige Hile ist damit gemeint). Wen das nicht zutrifft sind Kompromisse, meist technischer Art, warscheinlich. Zeitdruck und der Blick auf unnötige optische Verfeinerungen bläht dabei das Budget einer Überholung immer deutlich auf, ein return on investment stellt sich beim Fahren allgemein nicht ein, ist also mehr was fürs eigene Image und die Blicke der unbedarften Bewunderer.
Mir ist jedenfalls ein schlecht lackiertes Auto mit guter Substanz und Technik immer wichtiger als die spiegelblanken Exemplare, wo viel Geld in die Optik geflossen ist statt in Antrieb, Substanz und Fahrwerk.
Beides zusammen wäre natürlich optimal, finanziell aber problematisch darstellbar.
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Verfasst: 12. Nov 2007, 15:25
von CarstenM
Hallo,
richtig, mir ist ein Wagen mit solider Substanz und Technik auch
lieber, als ein auf Optik getrimmtes Fahrzeug.
Ich habe auf jeden Fall vor, wenn sich meine Suche konkretisiert,
auch dieses Forum zu nutzen.
Als Beispiel was mir so vorschwebt (ohne Werbung machen zu wollen)
ist ein blauer 1970er MGB bei der oldtimerfarm in Belgien (somit sollte die
Webadresse klar sein).
Naja, der Lotto-Jackpot bringt es vielleicht......... :lol:
Grüsse
Carsten
The dream...
Verfasst: 13. Nov 2007, 01:24
von magnette
... und dann schaust du dir die Bilder der Schweller/Kotflügelunterseiten oder Aufhängungsgummi an, freundest dich mit dem Meilentacho im Linkslenker an, noch ein bisschen Schrumpflack am Armaturenbrett, 2-3 Lucas-Elektrokabel richten, 4 Lautsprecher raus (oder wenigstens die im Kofferraum), prüfst die Farbe am Kofferraumboden, geniest den Chromgrill, wirfst einen Blick auf Brems- und Kupplungsgeber, hängst die Batterie wieder an und freust dich am neuen Heizventil. Nicht, dass ich den Wagen schlecht machen will, ganz im Gegenteil, sicher keine schlechte Basis und vor allem mal gute Bilder, die nicht nur die schönen und oft nichtssagenden Seiten eines Autos zeigen. Hut ab vor dem Anbieter in diesem Punkt, wenn man da an andere Photoserien denkt (es grüsst eb..). Aber ein kleiner Lottogewinn hilft immer.
Gruss und viel Glück beim Verwirklichen des Traums
Edi
Verfasst: 13. Nov 2007, 09:23
von CarstenM
Hallo,
na dann habe ich ja auch ohne grosse Kenntnis immerhin schon
einige der Problemstellen erkannt. Sollte aber auch nur ein
Beispiel sein, wie ich mir (m)einen B vorstelle.
Aber gut, mitterweile sind wir hier wohl etwas vom Thema abgekommen.
Trotzdem immer sehr interessant in diesem Forum.
In diesem Sinne
Carsten
Verfasst: 13. Nov 2007, 17:49
von KGaertner
Die Farbe wundert mich ein wenig? Da können andere Forumsmitglieder vielleicht mehr zu sagen.
Aus den USA kommt das Auto nicht. 70 gab es dort das Bananenarmaturenbrett und def. einen anderen Grill. Ausserdem drei Wischer und dieser hat nur 2.
Problem dabei: Ein 70er aus GB, der nicht zwischendurch restauriert wurde, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit anders (rostiger) aussehen.
Dafür war die Blechqualität bei diesem Jahrgang immer noch deutlich besser als bei den 74er/75er.
Die "Löcher" für die Lautsprecher in der Kofferraum-Rückwand sind hochgradig unzulässig. Werden einen dt. TÜV-Ing. aber wohl wenig interessieren.
Mein 70er Splitbumper kommt aus California. Null Rost - Wunderbar. Habe ihn jetzt bereits 22 Jahre. Not for sale...
Gruss
Karsten
Verfasst: 13. Nov 2007, 18:09
von KGaertner
... und für England sitzt das Lenkrad auf der falschen Seite ...
:-)
Also Meilen und links gelenkt... hmm. 69er der 70 zugelassen wurde?
Da braucht es wohl die Fahrgestellnummer um schlauer zu werden.
Verfasst: 13. Nov 2007, 18:23
von Ralph 7H
Hallo zusammen.
Ja, Karsten liegt da richtig, der kommt nicht aus den USA, ist aber doch so vom Band gelaufen für die Exportmärkte Schweiz und Benelux und das bis Mitte 1974. Die Jahrgangsangabe ist realistisch, die Kopfstützenform unter anderem ein Indiz dafür.
Natürlich ist das Kühlergrill nich mehr Original zum Baujahr passend, aber eher eine Bereicherung im Vergleich zu dem Leyland Fehlgriff der Modelle zwischen 1968 und 1972. Leider hat eines meiner Autos auch solch ein häßliches Originalteil noch drin.
Was andere Details angeht, so ist bei einem 37 Jahre alten Auto selten alles unberührt geblieben. Selbst in den späten 70er Jahren erhielt man über den Leyland Kundendienst mitunter nur noch Teile aus der aktuellen Produktion, wie ich das damals leidvoll erlebt habe. Sind also mal Teile erneuert worden, sei es der Optik wegen (Emblem auf der Heckklappe in diesem Fall), oder als Ersatz und bei Reparaturen, ist das durchaus als 'zeitgenössisch' einzuordnen.
Die übrigen Bilder zeigen eigentlich nur gewöhnliches, ohne auf Anhieb zu schockieren, der Preis scheint dazu im Verhältniss zu stehen.
Wenn es den Aufwand wert ist hinfahren und anschauen. Vorteilhaft dabei ist ja auch, dass dort zwei Stück stehen, man also was zum Vergleichen hat. Wenn es dann nicht zur Entscheidung führt... die belgische Küche sollte man sich nicht entgehen lassen...und kann die Fahrt vielleicht rechtfertigen
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Verfasst: 18. Nov 2007, 21:27
von bode
Ich denke, dass Carsten eher eine "Blacklist" unseriöser Autos/Verkäufer meint. Dass ist bei einem Modell, dass über eine halbe Million mal gebaut wurde natürlich ein fast unmögliches Unterfangen. Schon eher bei Verkäufern. Ich erinnere mich gerne an einen Erfahrungsaustausch hier über einen Verkäufer aus dem Schwäbischen, der sich als Oldtimer-Club ausgibt. Man muss da aber aufpassen, dass man nicht juristisch angreifbar wird und eine Abmahnung am Hals hat. Auf der anderen Seit kenne ich so manchen MGB der bei z.B. ebay o. Mobile auftaucht. Also kann es nicht schden, im Forum nach konkreten Autos zu fragen. Den "Belgier" finde ich übrigens etwas teuer.
Verfasst: 19. Nov 2007, 08:09
von jupp1000
....ein MGDC Clubkamerad, befand sich die letzten 2 Jahre auf der Suche nach einem B GT Linkslenker, orig. Chrommodell. Er kennt mittlerweile alle entsprechenden GT in Mobile und Auroscout und sonstwo angebotenen Fahrzeuge mit Vornamen. Ich habe auch ein Fahrzeug für ihn besichtigt.
Über seine Erlebnisse sollte er ein Buch schreiben - wie der tatsächliche Zustand und die Angaben der Verkäufer differieren.
Da ließe sich sicher auch der ein oder andere Eintrag in die "Schwarze Liste" erstellen.
Mittlerweile hat er wohl sein "Schätzken" gefunden - was lange währt......
Verfasst: 20. Nov 2007, 18:26
von jholdie
Hallo Heinz und hallo zusammen.
ja jetzt muss ich mich ja wohl outen...Seit einer Woche gehe ich mit breitem Grinsen durch unser bergisches Schmuddelwetter .... (trotzdem der A schon eingemottet ist)(':D')
Besser hätte es Heinz es nicht beschreiben können...in den zwei Jahren habe ich viele nette und "weniger nette", kompetente und weniger Kompetente Verkäufer getroffen. Komischerweise waren die GT´s (fast) immer im Zustand 2. Zweier habe ich jedoch so gut wie nie eine Zweier angetroffen....
Wenn jemand den ein oder anderen Erfahrungsbericht, zu dem ein oder anderen GT benötigt, kann er mich gerne anmailen. - Ich kenne mitlerweile einige... und die "Halbwertzeit" meiner gesammelten Erfahrungen (sprich Aktualität) dürfte noch mindesten 1 Jahr halten...so häufig "poppen" diese Kisten i.d.R bei Mobile.de u. Co. wieder auf.
Viele Grüße insbesondere in den Westerwald('

')
Jürgen