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Müssen wir jetzt alle in den ADAC eintreten?
Verfasst: 22. Apr 2008, 18:53
von bernie
http://www.oldtimer-info.de/aktuelles/d ... ericht.htm
hat einen ziemlich schlechten Geschmack die ganze Aktion.....
Verfasst: 22. Apr 2008, 20:32
von Jörn
Tja, das Ganze hat schon ein "Gschmäckle" übelster Sorte. Wird aber leider funktionieren aufgrund der Dummheit, oder besser gesagt, Naivität des größten Teiles der Oldtimer-Besitzer - wie habe ich hier auf diesem Board mal zum Thema Umweltzonen und Innenstadtsperren gelesen: "Ist mir egal, ich fahre eh nur auf dem Land" - funktionieren.
Vielleicht würde es helfen, zum einen die, wenn vorhanden, ADAC-Mitgliedschaft mit Verweis auf das Geschehen zu kündigen und dieses Mißfallen dem Oldtimerbeauftragten des ADAC per Mail oder Brief mitzuteilen.
Dann wäre es natürlich hilfreich, wenn die Oldtimerclubs in diesem Lande endlich begreifen würden, dass sie vielleicht mehr für sich und ihre Mitglieder täten, wenn sie weniger interne Klein- und Grabenkriege führen würden. Ich bin da jedoch skeptisch………
Andererseits: vielleicht gibt diese Sache dem Deuvet und den vielen ach so unzufriedenen Clubs mal Feuer unter dem Hintern. Beispielsweise könnten die Deuvet-Clubs und der Deuvet-Vorstand gemeinsam darüber diskutieren, wie die praktisch nicht vorhandene Aussendarstellung des Deuvet optimiert werden kann.
Und niemand, auch die Fiva nicht, kann die deutschen Oldiclubs zwingen, mit dem ADAC zusammen zu arbeiten. Man könnte auch als Club weiterhin im Deuvet bleiben, der aufgrund der nicht mehr an die Fiva zu zahlenden Beiträge pro Mitglied den Clubbeitrag reduzieren könnte ohne weniger Geld für sich zur Verfügung zu haben...
Aber ich träume nur und werde sicher gleich gekniffen und bin wach………
Verfasst: 22. Apr 2008, 21:41
von Ralph 7H
wenn man mit dem zu erwartenden Potential des ADAC unsere Interessen deutlicher vertreten kann, wäre das nicht unbedigt schlecht. Natürlich ist das ganze noch recht undurchsichtig, Dummheit spllte man aber keiner beteiligten Partei zunächst vorwerfen, ebensowenig den Drang nach Kommerzialisierung, -wie auch immer.
Ein Ausbooten war sicher nicht der Hintergrund des Wechsels, vielmehr der Wunsch Synergien zu nutzen. Für meine Einschätzung wird man seitens des ADAC sicher den Schulterschluss zum 'Vorgänger' suchen und auch finden, was das aber mit wiederwahlorientiertem parteipolitischem Kalkül wenigwissender politscher Mandatsträger zu tun har, bleibt mir bisher verschlossen. Gesetze werden hier immer noch im Parlament gemacht und dabei ist es sicher hilfreich einen starken Ansprechpartner mit öffentlichem Gehör zu haben, den ADAC, wenn es nötig ist. Und warum nicht? Sentimental können wir ja auch anderswo sein.
Lasst uns doch nicht erst mal etwas mit Bedenken befrachten. Wem hilft es denn, wenn jeder anschließend für sich in Anspruch nimmt es ja vorher schon gewusst zu haben?
Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird und unsere Interessenvertreter haben in der Vergangenheit Kompetenz bewiesen. Die Synergievorlagen für die Zukunft sind also reichhaltig genug um nicht mit der Bedenkenträgerei, wie sie hierzulande leider inzwischen zum Handwerkszeug der Journalisten zu gehören scheint (hör weg Jörn, du bist da nicht angesprochen!!!) belastet.
Man wird aus der sich eingestellten Situation sicher vorteilhaft und kompetent weiter unsere Interessen gemeinsam (also auch mit unserer bisherigen Vertetung zusammen, möglicherweise in Personalunion(?)), verfolgen.
Wieso es dann immer noch verschiedene Markenclubs in einem Land gibt ist dabei sich nicht das Thema an dieser Stelle, Zersplitterung hingegen dient keinem, wie ich meine.
Die Meldung zeigt jedenfalls: 'Erbhöfe' gibt es nicht. Nicht bei MG's und auch nicht anderswo. Die Zeit wird es zeigen, wie ich glaube.
Hoffe, dass sich jetzt NIEMAND wieder mal persönlich angegriffen fühlt, wenn doch, es war nicht maine Absicht.
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Verfasst: 22. Apr 2008, 21:54
von Jörn
Ralph, ich hab nix gehört!!!!
Aber ich kenne alle Beteiligten recht gut; den Deuvet-Vorstand ebenso wie die Denke und Philosophie des ADAC. Und sicher ist es nicht gut, gleich Totalopposition zu machen.
ABER: es gibt n.m.E. einen großen Unterschied zwischen der Motivation des Deuvet und des ADAC. Der ADAC ist ein nach Gutsherrenart geführter, undurchsichtig organisierter Konzern mit eindeutigen Monopolabsichten. Der ADAC hat die Oldtimer als wirtschaftlich interessant entdeckt, um die Mitgliederzahl weiter zu erhöhen und Dienstleistungen zu verkaufen. Eine tatsächliche Leidenschaft für Oldtimer und die Szene kann ich bei den ADAC-Beteiligten bisher nicht erkennen.
Und - bis zum Beweis des Gegenteiles - gehe ich davon aus, dass der ADAC die Oldies als Zielgruppe genausoschnell fallen lassen wird wie er sie entdeckt hat, sollten sich die wirtschaftlichen Ziele des ADAC in diesem Segment nicht erfüllen.
Mir fällt beispielsweise niemand ein, der in der Szene aktiv ist und beim ADAC im Oldtimer-Ressort was zu sagen hat. Wohingegen die Deuvet-Akteure - nicht falsch verstehen, die haben viel Mist gebaut - alle in der Szene und den Clubs verwurzelt sind.
Sollte aus dem Ganzen eine Kooperation von Deuvet und ADAC werden, hilft es der Szene, ansonsten wird es schwer werden. Leider zerfleischt sich die Szene selber und fördert damit diese Entwicklung. Wenn ich etwa das Statement vom R/C 107 Sl-Club über die Gründe für den Deuvet-Austritt höre und dann die heutige Stellungnahme des Vorstandes (siehe
www.motor-klassik.de), dass er doch eigentlich gar nichts gegen den Deuvet habe und die jetzige Entwicklung nicht gut finde (die er mit seinem Club mitverantwortet), dann drängt sich der Verdacht der Dummheit geradezu zwingend auf.
Verfasst: 23. Apr 2008, 12:28
von Josef Eckert
In der Position in der sich der ADAC befindet, braucht er nicht mal mit dem Deuvet zu reden. Wird er sicherlich auch nicht.
Herzblut für Oldtimer bei den ADAC Machern ist vielleicht sogar schädlich um Verstands-Entscheidungen zu treffen. Wirtschaftlich muß es sich für den ADAC lohnen und darauf kommt es an. Daran habe ich aber keinen Zweifel. Der Hang zum Freizeitoldtimer wird sich weiter ausweiten und kräftig boomen, vergleichbar der Zweiradfraktion. Ein lohnendes Geschäft für die Zukunft. Die großen hochkarätige Autos produzierenden Konzerne ziehen da auch mit.
Ein negatives Geschmäckle haben aber die sogenannten Oldie-Fahrer, die ihr Fahrzeug täglich nutzen wollen. Sie sind eigentlich von keiner Seite gerngesehen. Diese Klientel ist für Wirtschaft und Politik wenig interessant, da sie wenig zum Umsatz/Steuereinnahmen beitragen und gleichzeitig die Umwelt "vollstinken"!
An eine Kooperation von ADAC und Deuvet ist nicht zu denken. Der ADAC wird sein Ding machen. Das kann uns aber auch nützen, da ADAC Interessen auch nicht Deckungsgleich sind mit dem was Vater Staat gerne möchte. Oldie-Vielfahrer und "Modifizierer" werden es schwerer haben.
Gruß
Josef
Verfasst: 28. Apr 2008, 14:36
von 8eckler
Hat sich der ADAC oder Deuvet schon mal beim MGDC gemeldet? So als Interessenvertreter meinte ich.
Verfasst: 30. Apr 2008, 12:49
von Andreas Karl
Hallo,
das ganze Vorgehen ist schon überraschend. Allerdings sollte man nicht immer nur Schlechtes erwarten. Der ADAC verfolgt in erster Linie sicherlich kommerzielle Interessen. Aber zu behaupten, er hätte mit Oldtimern nichts am Hut ist auch nicht korrekt. Immerhin ist er Organisator z.B. der "Bayerischen Mille Miglia", der ADAC Bavara Historic. Außerdem nimmt der ADAC bei vielen Oldtimer-Rallyies mit historischen ADAC-Fahrrzeugen teil. Ich gehe mal davon aus, dass der ADAC auf Grund seiner Macht und Größe auch viel Positives bewirken kann und in der Öffentlichkeit mehr wahrgenommen wird als der DEUVET, den ich vor meine MG-Zeit überhaupt nicht kannt.
Grüße,
Andreas Karl