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Amerika Modell?
Verfasst: 13. Dez 2008, 16:21
von Günter Paul
Hallo Leute,
ist ja doch merkwürdig ruhig geworden,entweder fährt niemand mehr von Euch oder die Finanzkrise zwingt Euch Aktien,Anleihen und Obligationen zu ordnen...
Mich bewegt schon seit langer Zeit eine Frage,die ich dann einmal in diese ruhige Phase gebe...Ralph hat vor längerer Zeit einmal angemerkt,dass alle Fahrzeuge der B-Serie ,die für den Amerikanischen Markt bestimmt waren,einen schwarzen Motorinnenraum haben...mein Fahrzeug hat das auch,gab es Ausnahmen?Bei mir ist mit Sicherheit noch alles Original,bis auf geringes Beilackieren auch der Lack.
Oder habe ich ein Fahrzeug,welches für den Amerikanischen Markt bestimmt war?Welchen Sinn macht der schwarze Innenraum,warum wollten die Amerikaner so etwas??
Zugelassen hier in Deutschland von einem Engländer,Fahrgestellnummer GHN 5 ....Kunststoffarmaturenbrett,wie es hier unüblich gewesen sein soll,das mit dem Aufprallpolster auf der Beifahrerseite auch "Abigdon Pillow" genannt,
drei Scheibenwischer,Haifischmaul Kühlergrill und,wenn ich das richtig sehe,mit Sicherheitslenksäule..kann das sein,dass es sich um ein Amerikanisches Modell handelt??
Schon jetzt danke für Hinweise.
Gruß
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 13. Dez 2008, 18:56
von magnette
Also nicht alle US-B's haben einen schwarzen Motororaum. Mein 74er Sabrina GT (der letzte mit Chromstosstangen und den überdimensionierten Gummiklötzen anstelle der Chromhörner) hat jedenfalls die gleiche Motorraumfarbe wie die Aussenlackierung (bracken).
Gruss
Edi
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 13. Dez 2008, 22:56
von MH
Hallo, einige Amerika-MGB`s sind auch durch meine Hand gegangen. Ist zwar schon eine Zeit her, aber sie hatten nie einen Motorraum in schwarzer Farbe.
Grüße
manfred
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 11:17
von DirkH
Hallo Günther Paul,
eindeutig für US Modelle sprechen 3 Scheibenwischer. Im verregneten Kalifornien gab / gibt es die Vorschrift das xxx Prozent der Scheibe gereinigt werden müssen.
Ebenfalls eindeutig für US Modelle sprechen die großen Pfeilförmigen Positionsleuchten, sind einfach eine Zierde, ich habe die Teile an den hinteren Kotflügeln, nachdem bei einer Rallye ein TR 3 in mein Heck einschlug samt den alten Kotflügeln entsorgt. Die Vorderen gingen den Weg alles irdischen als bei der Restaurierung die vorderen Kotflügel ausgetauscht wurden. Mir war es einfach zu heikel ein komplett gemachtes Auto mit Rost in den Nähten zw. Kotflügel Ober- und Unterteil aufwendig zu lackieren.
Ebenfalls eine Bereicherung durch Kalifornische Sicherheitsvorschriften war das Abingdon Pillow, das aber auch in Deutschland und Schweden verbaut wurde, also nicht zwingend USA, siehe Claussager S. 44 und folgende.
Nicht eindeutig ist der schwarze Motorraum, serienmäßig behaupte ich mal gab es immer in Wagenfarbe lackierte Motorräume.
Mein US - B aus 8.71 ( GHN 5 .. ) hat einen in Wagenfarbe lackierten Motorraum, hatte die super Luftpumpe zur Abgasentgiftung ( lag beim Kauf im Kofferraum ) und die großen seitlichen Positionsleuchten.
Am Auto waren die die Kalifornischen Nummernschilder ( 576 FHQ CALIFORNIA ) mit Papieren und Bordbuch in dem bis Mitte 80 der Erstbesitzer brav seine Inspektionen eingetragen hat. Also ziemlich sicher ein US Auto.
Gruß, Dirk
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 16:13
von Ralph 7H
Hallo Günther,
über einen schwarz lackierten Motorraum für die US-Autos habe ich nicht geschrieben, dass viele US-Autos dort von Vorbesitzern einen schwarz lakierten Motorraum bekommen haben vielleicht schon.
Tatsächlich waren die Autos bei Auslieferung grundsätzlich einfarbig, also nur schwarze B's hatten einen schwarzen Motorraum, sonst natürlich immer in Aussenfarbe.
Die Ausführungen für Exporte nach Schweden und Deutschland waren allerdings in 1971 und 1972 identisch mit denen für die USA. Ausnahmen bildeten dabei nur der Motor ( Kompression, Vergaser, Luftpumpe, Emmisionsventile und Auffangbehälter) und die Begrenzungsleuchten. Zusätzlich waren die Autos mi 200 Kmh-Tachos und mechanischem Öldruckinstrument ausgestattet.
Hope this helps
Ralph
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 17:33
von Günter Paul
Schön,dass Ihr noch da seit...danke für die Hinweise,ich hab es ja immer schon als unmöglich empfunden,keinen Claussager zu haben,werde ich umgehend bestellen..
Seitliche Begrenzungsleuchten hatte der Wagen nie und die Frage nach der USA Version kam tatsächlich aus der Erinnerung an Ralphs Bemerkung und dennoch sieht man,dass einerseits im Kopf gespeichert wird,was hier geschrieben wurde und andererseits dann doch der Wortlaut entscheidend ist,...Ralph jetzt wollte ich doch wissen,ob mich Alzheimer erwischt hat

also ich habe es gefunden,aus dem Jahr 2007,am 21.11.von Dir geschrieben" . Wenn der Motorraum schwarz ist, muss das nichts heißen, in den USA eine sehr beliebte modification. "
insoweit hab ich damals gedacht..komisch,hab ich auch :shock:
Sorry Ralph,war dann doch nicht so eindeutig,wie ich es formuliert habe,..aber wer macht so etwas?Und warum?
Ich kann mir nicht vorstellen,dass einer der beiden Medizinstudenten,die den Wagen nach dem Botschaftssekretär in ihrem Besitz hatten,so etwas getan haben,der,von dem ich den Wagen gekauft habe,war bereits so Medizindurchdrungen,dass er das Geld kaum annehmen wollte und es seiner Freundin überließ das zu tun..na ja,dann hab ich eben einen schwarzen Motorraum muss es auch geben..wäre trotzdem schön wenn jemandem eine Begründung zu solch einem Tun einfallen würde,vielleicht bin ich ja auch nicht der einzige hier im Forum..wie hast Du geschrieben ,Dirk,etwa 3500 die reinschaun.

schreib jetzt bitte nicht,dass das nicht stimmt sonst bin ich platt,an diesem Sonntag...
Danke und Grüße aus Gelsenkirchen
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 18:40
von DirkH
Tja mein lieber Günther Paul,
den Spaß muß ich mir gönnen, 3.500 Leser ist falsch.
Ich habe nachgeschlagen, im beigefügten Thread schrieb ich gar von 3.700 Lesern.
http://www.mgdc.de/board/viewtopic.php? ... a&start=15
Aber eine derart große Resonanz, da machen 200 Zugriffe mehr oder weniger den Kohl nicht fett. ;-)
Aber das Du keinen Claussager hast, schlimme Geschichte.
Ich hatte mir die Bibel gegönnt da ich damals als überzeugter Golf Fahrer wirklich Null Ahnung hatte. Ich konnte tanken und wußte wo ich hin muß wenn was nicht geht.
Meine damalige Unterstützung war Fiat Spider Mann und um eine Mutation zu vermeiden wollte ich wenigstens wissen wie es aussehen muß, wenn ich auch nicht wußte wie das bewerkstelligen.
Schönen Sonntag Abend noch, Dirk
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 19:15
von Ralph 7H
Hallo Günther,
subjektiv betrachtet bleib schwarz länger weiß

, für 'Schönfinder' mit schmalem 'Zeitkonto' fürs Auto sicher eine geniale Errungenschaft.
Wie hat man das früher beim Barras (Marine in meinem Fall) genannt

:
Du musst mal wieder nachteeren, das Weiß kommt schon wieder durch...
Fahr ihn so, wie er ist und bekomm keinen Schrecken beim Blättern im Klausacher. Das, was Ditlev da teilweise zu Papier gebracht hat ist inzwischen äußerst rar.
Meine Vorlieben zu gunsten eines gut gewarteten Autos, mit all seinen zeitgenössischen Spuren gegenüber einer Anhängerimmobilie für die Show, ist ja nicht ganz unbekannt. Wer fährt denn inzwischen noch einen B, der dem Auslieferungszustand entspricht? Meine sind jedenfalls alle mit mir gealtert und haben dabei auch von Entwicklungen profitiert, die teilweise erst nach Oktober 1980 möglich wurden, besonders als man ab 1981 keine MG-Teile mehr bekam, Internet noch nicht erfunden war und man mit John Hill telefonieren musste, damit es weiter ging, soweit Woodhouse in Köln-Maßdorf den nötigen Ersatz nicht mehr an Lager hatte.
Wer der Szene in den letzten zwanzig Jahren zugetreten ist, kennt einfach die Schwierigkeiten nicht, die wir damals mitunter hatten und die auch dafür stehen, dass einige unserer Autos eben nicht mehr in jeder Hinsicht 'Original' sind. Geschadet hats jedenfalls nicht und der Szene ist damit mehr gedient worden als viele Newcomers das heute glauben.
Wenn die Sache hier in D doch weit ernster und 'enger' betrachtet wird als in der World Wide MG Community, sollte man sich davon die Freude eintüben lassen? Mit Sicherheit nicht!
Es ist dein Auto. Seit Jahrzehnten! Haben wir uns in dieser Zeit nicht auch etwas angepasst? Man muss ja nicht meinen der B sei eine Aktie, obwohl man bei manchen Verkaufsangeboten das manchmal vermittelt bekommt. Anyway, er ist immer noch DAS Beispiel dafür, wieviel Spass das Leben machen kann, im sitzen und angezogen...

, du versthst was ich meine... in seiner weise geau so unvergleichbar
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 14. Dez 2008, 23:05
von Günter Paul
Verdammt Dirk,...das war knapp
aber selbst die VOB gewährt Abweichungen von +- 10%

.
Ich danke für Eure Beiträge, nehme ich jetzt als Betthupferl..
Gruß
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 18. Dez 2008, 18:40
von Günter Paul
So,
jetzt liegt er vor mir auf dem Tisch....Anders Ditlev Clausager,eine Schande,dass ich ihn mir nicht schon früher gegönnt habe,ist so etwas wie der Stowasser für Lateiner oder der Neufert für Bauleute..
Dirk,das war die richtige Formulierung von Dir...schlimme Sache ihn nicht zu haben,also für alle,die noch keinen Weihnachtswunsch geäußert haben,sicherlich eine gute Empfehlung.
Jetzt habe ich zwar ausreichend Lesestoff für die kommenden Feiertage, möchte aber dennoch die Frage stellen,hat schon jemand das Drivers Magazin... oder weiß schon jemand wann damit zu rechnen ist?
Gruß
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 19. Dez 2008, 16:03
von Günter Paul
Hat sich erledigt,habe Post bekommen...
schade,dass Jörn ab Mitte 2009 nicht mehr zur Verfügung steht...da wird einiges verlorengehen,sicherlich nicht leicht zu ersetzen....
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 8. Jan 2009, 16:49
von Günter Paul
Hallo Jungs,
wenns kalt ist,bleibt Zeit zum Nachdenken,und ich werde diesenThread jetzt schließen und dennoch eine letzte Frage stellen,weil ich immer noch keine schlüssige Erklärung für Details an meinem Wagen gefunden habe.
Clausager war die eine Quelle und die andere David Knowles,übrigens auch sehr zu empfehlen.
Mein 71er hat wie schon erwähnt das Abingdon pillow als Armaturenbrett,mit quadratischem Öldruckmesser,der lt.Clausager (S.45 oben)nur in US Exportmodellen verbaut worden sein soll ....,das Haifischmaul,also den nach innen versetzten Kühlergrill,Stoßstangenhörner mit Gummiauflage,drei Scheibenwischern und keine seitlichen Positionsleuchten und genau das ist es,was die Unstimmgkeit erzeugt.
Sämtliche Darstellungen in beiden Büchern,zeigen drei Wischer ausschließlich in Verbindung mit den Positionsleuchten und ausschließlich mit dem Hinweis auf US Fahrzeuge bei mir jedenfalls fehlen die und waren auch vorher nicht dran.
Jetzt die Frage und dann ist Ruh..
Hat jemand von Euch einen solchen Wagen,oder steh ich allein damit?
Gruß
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 8. Jan 2009, 20:41
von Ralph 7H
Hallo Günter Paul,
da ist eigentlich wenig falsch an deinem Auto, im Grunde ist es so original gewesen für die Exportmärkte Deutschland und Schweden.
Die Stückzahlen lagen in dieser Zeit im Bereich von ca. 400 Autos (GHN und GHD) für beide Länder zusammen! Alle anderen Karosseriefeatchers, außer den seitlichen Begrenzungsleuchten entsprachen der US-Version.
Anders waren die Motoren, die elektrische Anlage teilweise, Türhaut- und Schlossverstärkungen an der B-Säule, Beckengurte und elektrischer Öldruckmesser, Meilentacho, die vorderen Blinkleuchten (Amber/monochrom) mit Standslicht in den Reflektoren der Scheinwerfer und die umgekehrte Anordnung von Blinker und Rücklicht in den hinteren Lampen.
Die Modelle von 1969 bis 1972 (jeweis Modelljahr, nicht Kalenderjahr) hatten alle ein zurüchversetztes Grill für alle Märkte und das 'Abingdon Pillow, ein Zugeständniss an unsinnige Reguierungswut in den USA zu dieser Zeit. Autos bis zum Beginn des Modelljahrs 1972 verfügten zusätzlich über ein 'Sportlenkrad' mit gelochten Speichen.
Das erwähnte Buch basiert auf den Daten, die der Autor recherchiert hat und die sind teilweise etwas Lückenhaft, aber das kann man auch bei McComb teilweise nachlesen wenn eigene Vergleichsmöglichkeiten dazu nicht bestehen (das meine ich wörtlich und ohne reininterpretierbaren Hintergedanken - nur für den Fall daß das jemand deuten will und darüber schreiben möchte...).
Ob an dieser Stelle etwas zu oberflächlich recherchiert worden ist oder keine Informationen mehr bestanden haben, weiß ich nicht. Ebenso kenne ich nur die Übersetzung vom Heel-Verlag. Andere MG-Bücher aus diesem Verlag belustigen häufig mit ihren Fehlern und der oft recht nachlässig erfolgten Korrektur vor Drucklegung. Wer Automobilbücher korektur lesen will muß nicht ausgebildeter Lektor sein, er muss sich mit der beschriebenen Materie auskennen sonst wird eben Heel auf dem Buch stehen

.
Als Kreuzrefernz kann man da nur noch den originalen BL-MGB Ersatzteilekatalog zu Rate ziehen (nicht die Nachdruckversionen von Moss und deren Derivate). Nur hier lässt sich an Hand der ET-Abbildung, ET-Nummer und des Infotextes zur Teilenummer die Zuordnung zu Baujahr, FG-Nummer und Zielmarkt feststellen, eine Aufgabe, die ein wenig technischen Sachverstand erfordert...
Wenn du möchtest kannst du natürlich auch ein Herritage Certificate für dein Auto 'kaufen'. Darin wirst du dann feststellen können, daß dein B warscheinlich von J.A.Woodhouse in 5000 Köln engeführt worden ist (möglicherweise damals noch Stollberger Straße, sonst Dürener Straße). Ob man den Überführungsfahrer dann auch noch nennen kann weiß ich nicht, aber es war zu dieser Zeit Ewin Resch aus Köln-Lindenthal, der die Autos damals am Schiff abholte.
Wenn die Erstzulassung in Bonn-Bad Godesberg erfolgte und ein deutscher Händler eingeschaltet war ist die Auslieferung vermutlich über die Firma Erpelding, Köln oder Mini Manni Manferd Hochkeppel in Frechen erfolgt, die waren von Bonn aus nächstliegend.
Jetzt hoffe ich nur, dass uns nicht irgend eines unserer Autos einfriert. Am liebsten würde ich derzeit ja so

rumlaufen oder fahren, aber bei diesen Temperaturen
Waiting for better times to come
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 9. Jan 2009, 10:09
von Günter Paul
Mein Gott Ralph,
was Du an Wissen und Erfahrung gesammelt hast,ist wirklich umwerfend....
Ich werde das von Dir geschriebene ausdrucken und meinen Unterlagen hinzufügen,die ich im Laufe der Jahre zusammengtragen habe,wer immer den Wagen übernimmt...mein Sohn zeigt reges Interesse...soll partizipieren.
Ein herzliches Danke..
Günter Paul
Re: Amerika Modell?
Verfasst: 9. Jan 2009, 16:53
von Hobi
Ja, das habe ich mir auch gedacht...
Ralph, hast du schon mal dran gedacht selbst ein Buch zu dem Thema zu verfassen? Das ist eine ernste Frage!