MGB auf 165er Reifen rückgerüstet, schönes Ergebnis
Verfasst: 25. Aug 2009, 19:47
Liebe Gemeinde,
auch auf die Gefahr hin, des Eröffnens des 600ten Reifen-Threads bezichtigt zu werden, hier ein Erfahrungsbericht von meinem jüngsten Reifenexperiment:
Schon immer haben mich die vom Vorbesitzer meines MGB GT auf den originalen Rostyle-Felgen montierten 185er Reifen gestört. Immer wirkten sie eine Spur zu dick, immer schien es, als haben sie zuwenig Luft, und bei Nässe schmierte mir die Hinterachse weg, wie ich es nur bei meinem seligen Mexiko-Käfer erlebt habe. Die hohen Lenkkräfte beim Einparken verbuchte ich unter Fitnessübungen, das war ok.
Eigentlich hatte ich vor, die sieben Jahre alten Gummis erst nächstes Jahr zu wechseln, aber Fortuna wollte es anders: Auf meiner Lieblingsstrecke durch die goldene Wetterau platzte mir bei Tempo 100 in einer langgezogenen Kurve der rechte Vorderreifen. Der Wagen reagierte gutmütig, mit Bremsen und Gegenlenken ließ er sich auf der Spur halten. Also rechts rangefahren, Reserverad rausgeholt, Scherenwagenheber mit der über lange Jahre bewährten Eichenbohle unter die Federaufnahme und nach 10 Minuten ging die Reise weiter.
Dumm nur, dass das Reserverad das Format 165SR14 aufwies, macht zwar einen schlanken Fuß, aber zusammen mit den 185ern natürlich nur als Notreifen akzeptabel... Also in vorsichtiger Fahrt zurück nach Hause, im Internet geforscht, was denn beim Reifenhändler (Vergölst) um die Ecke verfügbar ist. Den eigentlich favorisierten Continental EcoContact 3 gab's nur als 175er, und eine weitere Eintragung wollte ich ebensowenig wie die bisherigen 185er Schlappen, also blieb nur das Originalformat, verfügbar nur als 165/80 R14 von Barum für 40 EUR das Stück.
Barum ist angeblich eine Billigmarke von Continental (Made in Czech Republic), aber offen gesagt bei 2 bis 3000 tkm Laufleistung p.a. ist mir das egal, die Dinger sind gerade eingefahren, wenn sie die übliche Altersgrenze erreichen, so what! Außerdem glaube ich, dass die Tschechen mindestens so gute Arbeit abliefern wie britische working class heroes in den 70s!
Und nun das Interessante: Nach erfolgter Montage (natürlich ohne das Gas-Gedöns, die Mobilitäts-Garantie usw., was Vergölst mitverkaufen wollte) ging es auf Kontrollfahrt. Die erste Überraschung: Die Lenkung (Original-Lenkrad) ging auf einmal federleicht, fast war ich enttäuscht, denn das Einparken ist jetzt kein "For boys only"-Job mehr. Die zweite Überraschung: In schnell gefahrenen engen Kurven wirkt der Wagen zwar jetzt etwas leichter, hat etwas mehr Seitenneigung, aber hält die Spur einwandfrei. Und wenn es bei Bodenwellen etwas Versatz an der Hinterachse gibt, ach je, das war mit den 185ern auch schon immer so, daran sind bestimmt die Blattfedern schuld...
Alles in allem habe ich die Entscheidung für das filigrane Originalformat nicht bereut - vielmehr, es gefällt mir gut, und das nicht nur wegen der schlanken Figur, die der Wagen dadurch bekommt.
Es mag sein, dass die Lösung aus ingenieursmäßiger Sicht Nachteile hat, so wie das Altautofahren insgesamt furchtbar kompliziert, anstrengend und klimaschädlich ist: ohne Navigationshilfe, Einparkassistent und CO2-Zertifikat im Handschuhfach. Aber ich mag das so und vielleicht gefällt es auch anderen, nur deshalb schreibe ich diesen Beitrag...
Michele
auch auf die Gefahr hin, des Eröffnens des 600ten Reifen-Threads bezichtigt zu werden, hier ein Erfahrungsbericht von meinem jüngsten Reifenexperiment:
Schon immer haben mich die vom Vorbesitzer meines MGB GT auf den originalen Rostyle-Felgen montierten 185er Reifen gestört. Immer wirkten sie eine Spur zu dick, immer schien es, als haben sie zuwenig Luft, und bei Nässe schmierte mir die Hinterachse weg, wie ich es nur bei meinem seligen Mexiko-Käfer erlebt habe. Die hohen Lenkkräfte beim Einparken verbuchte ich unter Fitnessübungen, das war ok.
Eigentlich hatte ich vor, die sieben Jahre alten Gummis erst nächstes Jahr zu wechseln, aber Fortuna wollte es anders: Auf meiner Lieblingsstrecke durch die goldene Wetterau platzte mir bei Tempo 100 in einer langgezogenen Kurve der rechte Vorderreifen. Der Wagen reagierte gutmütig, mit Bremsen und Gegenlenken ließ er sich auf der Spur halten. Also rechts rangefahren, Reserverad rausgeholt, Scherenwagenheber mit der über lange Jahre bewährten Eichenbohle unter die Federaufnahme und nach 10 Minuten ging die Reise weiter.
Dumm nur, dass das Reserverad das Format 165SR14 aufwies, macht zwar einen schlanken Fuß, aber zusammen mit den 185ern natürlich nur als Notreifen akzeptabel... Also in vorsichtiger Fahrt zurück nach Hause, im Internet geforscht, was denn beim Reifenhändler (Vergölst) um die Ecke verfügbar ist. Den eigentlich favorisierten Continental EcoContact 3 gab's nur als 175er, und eine weitere Eintragung wollte ich ebensowenig wie die bisherigen 185er Schlappen, also blieb nur das Originalformat, verfügbar nur als 165/80 R14 von Barum für 40 EUR das Stück.
Barum ist angeblich eine Billigmarke von Continental (Made in Czech Republic), aber offen gesagt bei 2 bis 3000 tkm Laufleistung p.a. ist mir das egal, die Dinger sind gerade eingefahren, wenn sie die übliche Altersgrenze erreichen, so what! Außerdem glaube ich, dass die Tschechen mindestens so gute Arbeit abliefern wie britische working class heroes in den 70s!
Und nun das Interessante: Nach erfolgter Montage (natürlich ohne das Gas-Gedöns, die Mobilitäts-Garantie usw., was Vergölst mitverkaufen wollte) ging es auf Kontrollfahrt. Die erste Überraschung: Die Lenkung (Original-Lenkrad) ging auf einmal federleicht, fast war ich enttäuscht, denn das Einparken ist jetzt kein "For boys only"-Job mehr. Die zweite Überraschung: In schnell gefahrenen engen Kurven wirkt der Wagen zwar jetzt etwas leichter, hat etwas mehr Seitenneigung, aber hält die Spur einwandfrei. Und wenn es bei Bodenwellen etwas Versatz an der Hinterachse gibt, ach je, das war mit den 185ern auch schon immer so, daran sind bestimmt die Blattfedern schuld...
Alles in allem habe ich die Entscheidung für das filigrane Originalformat nicht bereut - vielmehr, es gefällt mir gut, und das nicht nur wegen der schlanken Figur, die der Wagen dadurch bekommt.
Es mag sein, dass die Lösung aus ingenieursmäßiger Sicht Nachteile hat, so wie das Altautofahren insgesamt furchtbar kompliziert, anstrengend und klimaschädlich ist: ohne Navigationshilfe, Einparkassistent und CO2-Zertifikat im Handschuhfach. Aber ich mag das so und vielleicht gefällt es auch anderen, nur deshalb schreibe ich diesen Beitrag...
Michele