Seite 1 von 1
Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 30. Mär 2010, 20:19
von Smutje79
Hallo zusammen,
Ich möchte mich wieder mal dem höchst brisanten und überaus gerne disskutierten Thema Hohlraumkoservierung und Unterbodenschutz widmen
Ich habe mich durch sämtliche Disskusionen in diesem Forum zu diesem Thema durchgelesen, habe aber leider trotzdem noch einige Frage, die mir einige von Euch sicher beantworten können.
Zuerst zur Ausgangslage meines Fahrzeuges: Karosserie frisch zurück vom Lackierer (wenns interessiert, siehe unten...), alles kompl. in Wagenfarbe lackiert, Radkästen zusätzlich mit Steinschlagschutz unter dem Lack. Das Fahrzeug wird nie einen Winter mit Salz und all dem schlimmen Zeugs auf der Strasse sehen, ich habe keinen Druckluftkompressor möchte das Fahrzeug aber für die Ewigkeit ohne Väterchen Rost besitzen.
Nun, Mike Sanders kennen wir alle... Topprodukt, aber leider scheint die Verarbeitung nicht ohne zu sein. Bei weiteren Recherchen bin ich auf Waxoyl und Eurol Seilfett gestossen, von beiden Produkten wird (fast) nur Positives berichtet und beide können scheinbar auch recht einfach und mittels einer Handpumpe / -spitze verarbeitet werden.
Hat jemand von Euch mit einem dieser Produkte schon Erfahrungen gemacht, bzw. diese selbst angewendet? Wie ging das mit der Verarbeitung und welche Hilfsmittel habt Ihr dabei eingesetzt?
Wenn ich mir so meine (neuen) Schwellen an der Karosserie ankucke, finde ich unten am Unterschweller Löcher, jedoch keine am Innen- und Aussenschweller. Muss ich diese noch aufbohren, um mit der Sonde rein zu kommen? Dasselbe für den Längsträger hinten und vorne... wo sind da Löcher? Die restlichen Hohlräume sind mir klar, unter den Kotflügeln sind die Spritzbleche auch noch nicht drin, die kommen erst rein, wenn dann die Hohlräume schon konserviert sind.
Und noch eine wichtige Frage: Welchen Durchmesser sollen diese Löcher haben, sprich wie dick sind diese handelsüblichen Sonden denn?
Zum Unterbodenschutz: Ich habe sowieso vor, diesen erst am Schluss aufzubringen, wenn nicht mehr unter dem Fahrzeug mehr geschraubt werden muss, aber was könnt Ihr da so empfehlen? Auch da bietet Waxoyl ein Produkt an, das einfach mit Pinsel / Rolle aufgetragen werden kann… hat das schon jemand von Euch verwendet?
So, ich weis, das ist viel auf einmal, aber jeder soll von mir denken was er will… ich bin eben ein bisschen Perfektionist
Grüsse aus der Schweiz,
Stefan
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 31. Mär 2010, 11:11
von Smutje79
Hallo DP,
Wo würdest Du denn die Bohrlöcher für Aussen- und Innenscheller ansetzen? Ich denke am besten immer unten, damit das restliche auch gleich wieder ablaufen kann, oder?
Zudem hast Du dich zu gar keinem Produkt geäussert... was ist Dein Favorit?
Gruss,
Stefan
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 31. Mär 2010, 19:49
von Ralph 7H
Hallo Stefan,
meinen Gt habe ich seit 1980 alle paar Jahre mit dünnflüssigem Hohlraumwachs behandelt. Anfangs mit Theroson, später mit Waxoil aus dem Warmwasserbad, dann mit dem, was gerade zur Verfügung stand oder angeboten wurde. Sanders Hohlraumfett habe ich nicht probiert, das gab es damals nicht und Fett auf Wachs behagte mir dann doch nicht.
Darius hat dir ja schon seine Meinung zum Tropfen gesagt, das kann ich nur bestätigen.
Rost in Hohlräumen haben meine B's jedenfalls nicht.
Bei der Behandlung solltst du dich aber nicht nur auf die inneren und äußeren Schweller beschränken. Die vorderen Radkästen hinter den Schwallblechen, im Motorraum die trumpet sections,
der Querträger unter dem Ölkühler, die chassis legs im Motorraun, der vordere Fahrschemel, Kastenprofile im Unterboden, hintere Radhäuser innen, die gesammte C-Säule und die Nähte der hinteren Kotflügel Und Ausstellfenster von innen sind genau so Kandidaten wie die Türen an den inneren Kanten oben und unten, vorne und hinten, wie auch die vorderkante der Motorhaube und die erreichbaren innenkanten der Hecklappe. Vergiss nicht die hinteren Längsträger und die Oberseite des Tanks.
Am Unterboden klebt man dann die Nahtstellen ab und pinselt warmen Hohlraumschutz auf alle Stoßkanten. Dort reicht Unterbodenwachs eben nicht aus.
Einige Eindrücke zeigen dir dazu auch die Bilder in Lindsey Porters DIY-Restauration Buch zum MGB.
Meine Erfahrungen mit diesen Konservierungen haben mir gezeigt, dass nicht der Producktname für besseren oder schlechteren Schutz steht. Es ist vielmehr die gründliche Verarbeitung in ausreichender Menge und mit gelegentlichen Auffrischungen.
In der Autoindustrie wird teilweise wirklich mit warmem Wachs geflutet, dass dann wieder abläuft. Man würde sich diesen Aufwand dort nie leisten, wenn es einfacher und schneller ginge...
Gruß vom Niederrhein
Ralph
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 1. Apr 2010, 16:52
von Günter Paul
Hallo zusammen,
ich hab früher mal mit Waxoil gearbeitet,war mir zum Vernebeln nicht flüssig genug...und im Laufe der Zeit ist das Zeug in dem Kanister immer härter geworden..

.ob die Hohlräume an meinem Wagen ohne Rost sind , weiß ich nicht,da hat noch niemand mit einer Sondenkamera hineingeschaut ...aber ich gehe davon aus,dass es nicht so ist.. nach fast vierzig Jahren und dem Alltagsbetrieb des Fahrzeugs,immerhin hab ich ihn früher mit einem VW Käfer verwechselt und ihn im Alltagsbtrieb genau so eingesetzt,was er doch erstaunlich zuverlässig gemeistert hat
Seit einigen Jahren benutze ich ein Produkt,welches bei dem letzten Vergleichstest bei Oldtimer Markt eine recht gute Beurteilung bekommen hat FLUID FILM Liquid A.
Das Korrosionsschutzmittel wurde für die Konservierung von Ballastwassertanks genutzt und soll mit Erfolg in der Schiffahrt bei entsprechend gefährdeten Stellen eingesetzt worden sein.
Das Zeug ist unbegrenzt lagerfähig,was für mich wichtig ist,weil ich nur ab und zu so einen Anfall bekomme und die Sonde in alle möglichen Öffnungen stecke und mit richtig viel Druck vernebele und da kann man wirklich von vernebeln sprechen,das sah etwa so aus ,als wenn Schwelbrand beim Dachbahnschweißen aufgetreten ist,es kam aus allen Fugen und wer nicht wusste was ich treibe,konnte wohl glauben,dass ich den Wagen abfackel
Zusätzliche Löcher hab ich auch gebohrt um überall hinzukommen natürlich mit Stopfen wieder veschlossen aber das Raustropfen ist in der Tat eine richtige Sauerei,dann muss ich mir schon überlegen,bei wem ich gerade parke...

Gruß
Günter Paul
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 12. Apr 2010, 20:43
von Smutje79
Hallo zusammen,
Ich habe mich nun aus diverses Gründen für Waxoyl entschieden... das Produkt macht in den verschiedenen Tests einen ganz guten Eindruck, scheint gut verarbeitbar zu sein und wurde mir zusätzlich von einem guten (Alfa)-Schrauber-Kollegen empfohlen. Während ich auf die Lieferung warte, habe ich mir mit Eurer Hilfe und diversen anderen Quellen eine Liste der Bauteile zusammengestellt, die gerne Hohlraumversiegelung in sich haben... ich werde die Liste bei Gelegenheit hier einstellen.
Löcher habe ich mittlerweile auch genügend für alle Hohlräume entdeckt, das einzige Teil, dass kompl. verschlossen zu sein scheint, sind meine neuen Aussenschweller. Wo setzt man da am besten die Bohrung(en) an, damit diese später nicht mehr sichtbar sind? Und wieviele Bohrungen sollen es den sein?
Die restlichen Hohlräume (innerer Schweller, Unterschweller, Längsholme hinten und vorne, Radkästen hinten und vorne, die diversen Falze, Radläufe und Kanten, C-Säule und Querträger) haben alle irgendwelche Bohrungen oder (noch) offene Gewinde, da ja an meiner Karosserie noch fast nichts angebaut ist.
Und schliesslich noch eine kleine Sache am Rande: Die originalen Waxoyl-Produkte kriegt der private Mann nirgends zum freien Kauf in der Schweiz, nach Anfrage bei Waxoyl Schweiz (immerhin der Hauptsitz von Waxoyl weltweit...), lies sich die nette Dame trotzdem überreden, mir AUSNAHMSWEISE ein Angebot für zwei Kanister zu machen. Nun der Hacken: Bei einem grossen, deutschen Händler krieg ich die selbe Menge für fast den halben Preis! Tja, ein Prost auf die freie Marktwirtschaft...
Einen weiteren Erfahrungsbericht gebe ich Euch dann nach der Hohlraumbehandlung an einem sonnig, warmen Tag in Bälde...
Grüsse,
Stefan
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 27. Apr 2010, 12:26
von Smutje79
Hallo zusammen,
Kann mir jemand sagen, wo man am besten die Aussenschweller zwecks Hohlraumversiegelung mit Sonde aufbohrt?
Wo setzt man da am besten die Bohrung(en) an, damit diese später nicht mehr sichtbar sind? Und wieviele Bohrungen sollen es den sein?
Danke für Eure Tipps.
Grüsse,
Stefan
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 27. Apr 2010, 15:31
von Xpower
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 28. Apr 2010, 08:49
von dietermf
Hallo zusammen,
da ich mal gelernt habe, dass es keine dummen Fragen gibt:
mein Roadster hat wahrscheinlich noch nie eine Hohlraumversiegelung erfahren, obwohl vom Zustand her mal eine Neulackierung durchgeführt wurde. Meine Frage: ist vor der Hohlraumversiegelung eine Behandlung mit Rostumwandler wie z. B. mit Fertan notwendig oder kann die Versiegelung ohne Vorbehandlung durchgeführt werden?
Viele Grüße
Dieter
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 10. Mai 2010, 08:39
von Mayk
Moin,
ich würde mal mit einer Kamera die Hohlräume untersuchen und wenn da nur etwas Rost (also Oberflächlich und nicht durch) ist direkt mit Mike Sander Fett arbeiten. Das Zeug (wie auch alle anderen Fette) funktioniert am besten bei Teilen die leicht an gegammelt sind. Nicht so toll sind fette bei neuen Blechen da muss man auf Wachs umsteigen da dass Fett auf dauer einfach so vom Blech runterläuft.
Bei meinem Roadster kommt erst Wachs rein und dann noch etwas Mike Sanders Fett. Allerdings habe ich mir für den Wagen ein "Kipp" Gestell gebaut und kann ihn dadurch auf den Rücken legen. So bleibt der Wagen dann 1-2 Tage in der Sonne stehen (mit meinem Lackierer verhandel ich gerade ob ich das in der Heizkabine machen kann) und wird dann wieder auf die Füße gestellt. Der Wagen selber ist/wird im unteren Bereich und an allen anderen nicht von außen Sichtbaren stellen mit 3 lagen Brantho Korrux Nitrofest lackiert, 1 Lage Brantho Korrux Deck Lack und zu guter Letzt in Wagenfarbe lackiert. Die 3 in 1 Grundierung habe ich in Weiß genommen damit man später Beschädigungen durch Steinschlag usw. einfacher sieht. Ob das so funktioniert wie ich es mir erhoffe wird sich hoffentlich nie zeigen :-)
Gruß
Mayk
Re: Hohlraumversiegelung / Unterbodenschutz
Verfasst: 11. Mai 2010, 10:35
von RobertBauer
Smutje79 hat geschrieben:
Kann mir jemand sagen, wo man am besten die Aussenschweller zwecks Hohlraumversiegelung mit Sonde aufbohrt?
Wo setzt man da am besten die Bohrung(en) an, damit diese später nicht mehr sichtbar sind? Und wieviele Bohrungen sollen es den sein?
Hallo Stefan,
es reichen wenige zusätzliche Bohrungen, da der MGB schon mit reichlich vielen Abläufen gesegnet ist.
1. Im hinteren Viertel des Außenschwellers ("Dog Leg"), also kurz vor dem hinteren Radlauf, an der Unterkante senkrecht nach oben
2. Die Längsträger hinten vom Kofferraum aus an der höchsten Stelle waagerecht, ca. 6-8mm, je nach Hohlraumdüse.
Für alles andere sollten eigentlich die vorhandenen Abläufe reichen, insbesondere Innen- und Außenschweller sind damit ja reichlich ausgestattet, ebenso der Querträger unterm Boden.
Wichtig ist, die A-Säule nicht zu vergessen, und die diversen Hohlräume zwischen Windschutzscheibe und Motorraum... die Radhäuser sind durch das demontierbare Schottblech gut zugänglich, die Längsträger sind im vorderen Bereich im Motorraum mit einem Stopfen verschlossen, der zur Versiegelung herausgenommen werden kann.
Interessant ist auch noch der Hohlraum zwischen Tank und Kofferraumboden, hier funktioniert z.B. Fluid Film aus der Dose recht gut.
Die hinteren Keder lassen sich gut mit einem Kantenschutz, der z.B. mit Mike Sanders gefüllt ist, schützen. Gleiches gilt für die Kanten in der Kotflügelinnenseite.
Habe letztes Jahr rund 15 Dosen dieser Ware im GT versenkt, ohne wirklich etwas wieder herausgekrochen wäre...
Gruß, Robert.