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Auto in der Garage. Fenster auf oder zu ?
Verfasst: 19. Nov 2012, 14:45
von LLosch
Hallo Gemeinde,
seit gestern steht mein Schätzchen in einer eigenen Garage. Soweit alles gut. Dennoch eine Frage:
Die Garage ist unbeheizt aber wenn die vielen Spinnenweben nicht trügen recht trocken. (Keine feuchten Stellen sichtbar)
Jetzt hat die Garage ein großes Fenster, welches in der Vergangenheit immer gekippt war.
Ich möchte keinen großen Aufriss mit "Luftentfeuchter" oder sonstiges tun. Dennoch die Frage: Was ist jetzt die bessere Alternative?
a) Fenster gekippt lassen, damit immer ein wenig Luftzirkulation bestehen bleibt ? Damit verbunden größere Temperaturschwankungen oder
b) Fenster schließen ?
Mein Schätzchen war trocken, als ich "Sie" gestern dort abstellte.
Gruß, Axel
Re: Auto in der Garage. Fenster auf oder zu ?
Verfasst: 19. Nov 2012, 15:17
von bernie
Einfache Regel:
wenn draussen kälter ist als drinnen: Fenster auf, weil kalte Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann als wärmere Luft.
Das erkennst du daran, dass bei einer winterlichen Fahrt bei Sonne keinerlei Feuchtigkeit an Deinem Auto zu sehen ist, aber sobald du mit dem kalten Auto in die warme Garage fährst, gibt die relativ warme Garagenluft ihre Feuchtigkeit ab, und Dein Auto beschlägt wie eine Mineralwaserflasche, die du aus dem Kühlschrank holst.
Heißt für die winterliche Ausfahrt:
Bei der Ankunft Garage aufmachen und die warme Luft rauslassen, damit das Auto nicht in der Garage beschlägt.
Nebenbei:
Tendenziell feuchte Keller (oder Garagen) bekommen immer in regnerischen Sommern Probleme, weil dann die warme feuchte Außenluft in die kalten Keller kommt und die warme Sommerluft dann an den Wänden kondensiert.
Bernie
Re: Auto in der Garage. Fenster auf oder zu ?
Verfasst: 19. Nov 2012, 21:32
von LLosch
Bernie,
es ist eine freistehende unbeheizte Garage.
Daher sollte es keine großen Temperaturschwankeungen geben.
Da das Fenster aber bislang immer auf Kipp stand, werde ich es wohl auch wieder kippen.
Ein bischen Durchzug ist wahrscheinlich besser als wenn die Luft steht und eventuelle Feuchtigkeit nicht weg kann.
Oder ???
Re: Auto in der Garage. Fenster auf oder zu ?
Verfasst: 19. Nov 2012, 23:06
von ostfriese
Moin Axel,
völlig richtig. Im vergangenen Jahr stand mein B in der Garage am Haus, bis mein Sohn mich fragte, ob der Engländer da in der Garage schwitzt. Als ich das sah, gabs nur noch Lüften. Diesen Winter habe ich ein wenig schlechtes Gewissen: Die Garage ist belegt und ich habe dem Kleinen ein Quartier neben dem Haus, zwischen Wand und einen großem Rhododendronbusch eingerichtet. Oben drüber eine dicke LKW Plane fest verspannt als Dach, aber so knapp in der Höhe bemessen und mit zeltartigem Gefälle, dass man sich ducken muss, um zum B zu gelangen. Wird ihm sicher kalt werden, aber ich fahre ihn regelmäßig (und viel) und er steht so relativ trocken.
Gruß
Klaus
Re: Auto in der Garage. Fenster auf oder zu ?
Verfasst: 19. Nov 2012, 23:48
von Ralph 7H
Hallo zusammen,
wen es interessiert, der googelt einfach mal nach 'Taupunkt' und weiß dann, woher das Problem kommt. Klaus Methode ist sicher besser als die geschlossene Garage. Axels Überlegung der geöffneten Belüftungsklappe in der Garagenwand ein Versuch der Schadensbegrenzung.
Anyway, steht das geliebte Achteckauto in der Garage ohne Zugluft, führen Temperaturschwankungen ab ca. 5°C zur Kondensation auf der kälteren Oberfläche. Meist ist das dann das heilige Blechle

, verbunden mit allen negativen Konsequenzen, die an Oxydationsformen in der Natur bereitgehalten werden. Das Ergebniss zeig sich dann etwas zeitversetzt in Form von Lackblasen und weißem Belag auf verzinkten Oberflächen oder auf Aluminiumteilen.
Hier hilft nur eins: permanenter Luftaustausch, soweit möglich.
Werden deutlich fallende Temperaturen angesagt, Garage dauerlüften. Steigt die Temperatur sprunghaft ... anzugleichen durch permanente Belüftung.
Wer in der glücklichen Lage ist und eine Solaranlage auf dem Garagendach hat, kann das alles natürlich durch Klimatisierung umgehen. Gute Lösung aber grenzwertig teuer im Betrieb.
Fazit... Große Hallen mit viel Rauminhalt oder offene Carports mit deutlichen Überhängen schaden weniger als unbeheizte Einzelgaragen.
Wundermittel wie z.B. Raumentfeuchter sind unwirksam für die Bekämpfung der Kondesation. Sie können Keuchtigkeit absorbieren, sind aber mit diesem Anforderungsprofil reichlich überfordert.
Beheizte Garagen oder Raum-Klimageräte können helfen, sind aber eine teure Version, wenn nicht schon beim Bau ein Anschluss an die Zentralheizung geplant wurde oder man den Strom zur Klimatisierung kaufen muss.
Eine Alternative für Kollegen mit Ölheizung sind PKW-Standheizungen. Webasto und Eberspächer bieten solche Heizgeräte an, die mit Diesel betrieben werden können und die Garagentemperatur in taufreien Grenzen halten können. In Abhängigkeit der Isolierung können dabei recht niedrige Verbrauchswerte und extrem trockene Luft realisiert werden. Ein halbwegs begabter Schrauber kann sowas mit niedrigem Schwierigkeitsgrad selber installieren und stellt fest, ein Lichtmaschinenumbau war sicher eine größere Herausforderung. Der Strom- und Heizölverbrauch sind sehr überschaubar und der Nutzen in jeder Hinsicht besser als die schicken Cocoons, die Teuer und unpraktisch immer wieder gutgläubige ihr Scheckbuch zücken lassen. Ein weiterer Vorteil: Auch im Winter kann man mit solch einerer Heitzung noch entspoannt schrauben, ohne am Werkzeug festzufrieren...
Just my 2 Ct.
Ralph