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MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 14:32
von Philip11
Liebe Forumsgemeinschaft,
mein Name ist Philip und ich interessiere mich für den Kauf eines MGB GT V8.
Vielleicht ganz kurz zu meinem automobilen Werdegang: Nach der üblichen "Ich habe Bullit gesehen und möchte von jetzt an einen Ford Mustang Fastback Phase" habe ich seit 2 Jahren einen Alfa Spider Fastback, der mir sehr viel Spass macht.
Nun ist es Zeit für ein geschlossenes Fahrzeug. Da mich die Form und die (relative) Alltagstauglichkeit des MGB GT schon von jeher angezogen hat, soll es ein solches Auto werden. Und, Steve McQueen sei Dank, soll das Auto einen V8 unter der Haube haben

Es kann auch gerne ein Rechtslenker sein, ist mein Alfa auch. Weiterhin sollte es zwingend ein Chrommodell sein, entweder ab Werk oder umgerüstet.
Schrauben kann ich bislang nicht und ich habe auch kaum Zeit, es zu lernen. Daher bin ich auf ein solides Fahrzeug angewiesen und würde etwaig notwendige Restarbeiten von einer Werkstatt (in Berlin) erledigen lassen.
Nach einigen Stunden im Internet war festzustellen, dass in GB für mich als Laien interessante Fahrzeuge angeboten werden. Allerdings kann ich bislang keine - und insbesondere nicht via internet - Kröte von einer Prinzessin unterscheiden. Bei einem Kauf würde ich daher zwingend einen Experten mitnehmen, der das Fahrzeug auf Herz und Nieren prüft.
Um jedoch eine Vorauswahl treffen zu können, hätte ich einige Fragen an Euch:
1.) Was haltet Ihr generell von einem MGB GT V8 Import aus GB?
2.) Was haltet Ihr beispielsweise von diesen Angeboten:
http://www.carandclassic.co.uk/car/C364246#
http://www.carandclassic.co.uk/car/C358328
http://www.carandclassic.co.uk/car/C264713
3.) Wie schätzt Ihr die Preisstruktur für MGB GT V8 ein in Deutschland und GB - oder gibt es auch noch andere Länder, die man beachten sollte? Ich brauche keinen Data Classic 2er, ein solider 3er würde mir reichen.
4.) Ist die Erlangung einer H-Zulassung ein Selbstgänger - die Berliner Umweltzonen lassen insoweit keinen Spielraum...?
5.) Gibt es weitere wichtige Punkte, die man unbedingt auf dem Radar haben sollte?
6.) Bietet hier jemand vielleicht ein Fahrzeug an, das passen könnte?
7.) Doch einen Mustang?
Ganz herzlichen Dank vorab und viele Grüße,
Philip
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 14:56
von MH
Philip, für mich persönlich käme nur No. 23 in Frage, mit dem ich mich
tiefer beschäftigen würde. Der mittlere MG wäre mir zu ungepflegt (siehe
Motorraum - das Auto ist nur optisch aufbereitet) und der erste MG
ist mir persönlich zu prollig und vermutlich ein Umbau. Hier würde ich
immer ein originales Fahrzeug bevorzugen.
Just my two cents, ohne V8-Wissen.
Grüße
manfred
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 15:43
von guy konz
Hallo Philip,
zuerst musst du mal festlegen wieviel du ausgeben willst.
Du solltest dir bewusst sein, dass die Autos praktisch alle geschönt sind und die Wirklichkeit meistens meilenweit von der Beschreibung abweicht und das nicht nur in UK. Ein Freund von mir hat kürzlich einen in Deutschland gekauft, ehrliches Auto, Preis um die 18.000.- Euro.
In UK ist natürlich das Angebot grösser, unter 11.000.- Pounds gibts aber kaum was Gescheites, die Preise sind am steigen.
Wenn dann mal ein gutes Exemplar in UK auftaucht ist es meistens weg bevor du dein Flugticket gekauft hast. Ratsam ist es, um viele unnötige Reisen zu vermeiden, eine Vertauensperson in UK mit der Besichtigung zu beauftragen. Ich denke da an Chris Betson von Octarin Services, der macht sowas.
Denk an die alte Maxime, der Teureste ist nachher oft der Günstigste, besonders wenn du nicht selber schrauben kannst.
Peter Ventola hat kürzlich mehrere Mgs hier im Board angeboten, darunter auch einen V8, frag doch mal ob der noch zu haben ist.
Bei einer Conversion musst du natürlich aufpassen, dass auch alle V8 Teile verbaut worden sind, denke da an Bremse, Hinterachse und vor allem Getriebe. Letzteres ist oft ein Rover 5 Gang, eigentlich kein Nachteil wenn anständig insstalliert. Beim original V8getriebe musst du vorsichtig sein, rausspringender Rückgang, unübliche Geräusche, Reparaturen werden teuer da spezifische V8Teile nicht mehr lieferbar sind.
Einige V8 machen auch Probleme bei der Kühlung, zur Zeit dürfte das allerdings nicht auffallen.
Der V8 ist eigentlich pflegeleicht, allerdins falls der Motor raus muss, wird's schon mal wesentlich teurer als beim 4 Zylinder.
Ich wünsch dir viel Erfolg bei deiner Suche, eins kann ich dir sagen, der V8 macht echt Spass, meiner steht nicht zum Verkauf.
Gruss
Guy
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 16:28
von Philip11
Hallo Guy,
hallo Manfred,
vielen Dank für Euer schnelles Feedback!
Kurz zum finanziellen Rahmen: Ich würde gerne unter der Schwelle von EUR 15.000 bleiben, habe aber Spielraum.
Besten Dank für den Hinweis auf Chris Betson von Octarin Services, den ich anschreiben werde.
Was Konversionsmodelle betrifft: Haltet Ihr es für besser, einen Werks-V8 zu kaufen? Instinktiv würde ich das bevorzugen, auch wegen des H-Kennzeichens.
@ Guy: Wie würdest Du die drei Modelle einschätzen, die ich im ersten Beitrag gepostet habe? Mich würde Deine Analyse interessieren, auch um zu lernen, wie Du an die Frage herangehst, um ein gutes von einem schlechten Auto zu unterscheiden...
Viele Grüße,
Philip
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 16:40
von Ralph 7H
Hallo Philip,
willkommen hier!
Beim MGB gilt grundsätzlich: Karosseriesubstanz ist alles! Auch beim V8. Dazu kommt dann speziell die Qualität des Autos. Viele Angebote reichen vom originalen V8 in gutem bis hoffnungslosem Zustand, über mehrfach englisch restaurierte Exemplare, die vielfach mit überschweißten Schwellern und großzügigem Einsatz von Faserspachtel, Füller und Lack wieder hübsch aussehen und durch eine tolle Lederausstattung punkten, die es original nie gab. Sowas würde ich nicht anfassen.
Eine weitere Kategorie sind die Conversions. Hier findet man teilweise ausgezeichnete Autos die dann richtig Geld kosten und Spaß machen, bis hin zur Langzeit Bastelbude und sowas kommt für dich ja nicht in Frage.
Zu der Auswahl:
Nr. 1 ist eine Conversion mit BGTV8 Ansaugbrücke und Vergasern auf einem Rover SD1 Motor, vermutlich mit Rover 5-Gang Getriebe. Die Angaben zu Details sind zu spärlich für eine Beurteilung. Was zusätzlich schockiert ist die Hutze auf der Motorhaube. Mir wäre der Aufwand zur Besichtigung zu groß.
Nr. 2 ist noch einigermaßen original aber neu lackiert worden. Was darunter verborgen ist muß man glauben. Vorsicht ist angebracht und über die Substanz wird kein Wort verloren! Vermutlich ist dieser Wagen aber dem ersten Angebot hinsichtlich Originalität und Erhaltungszustand etwas überlegen, auch wenn erheblich in die Optik investiert worden ist.
Nr. 3 wird vom Händler angeboten. Das Auto scheint weitgehend original zu sein. Stoßstangen und Kühlergrill erneuert, die Batterien... kein Wunder nach so langer Standzeit. Das muss man auf den Posten 'Aufarbeitung' buchen.
Neue Sitzbezüge waren dann wohl zu teuer. Der Rücksitz ist stümperhaft überarbeitet. Einzeln wird dieser Bezug nicht angeboten und der komplette Satz liegt bei fast 500 Pfund.
Angesichts des Preises und der langen Standzeit ist das Auto zu teuer und es sind deutliche Kosten für Fahrwerksgummis und neue Hydrostößel zu erwarten, obwohl dieser V8 eigentlich der einzige ist, den man sich vielleicht anschauen könnte.
Tut mir leid, alle drei sind wirklich nicht herausragend und würden mein O.K. vermutlich nicht bekommen. Nach 30 Jahren mit dem BGTV8 bilde ich mir ein die kleinen Details einigermaßen zu kennen.
Zulassungstechnisch sind beim GTV8 keine dramatischen Hürden zu erwarten. Auch das H-Kennzeichen ist unproblematisch zu erzielen. Die Ersatzteileversorgung ist vergleichbar mit der ds MGB 1800, wenn auch einige Getriebeteile für den V8 schon mal abenteuerlich zu beschaffen sind.
Les dich mal etwas in die Thematik ein. Auf
http://www.mgcars.org findest du einiges über die MGB-Baureihen und weitere Details und Angebote im V8 Register, das dort verlinkt ist.
Safety Fast !
Ralph
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 16:45
von guy konz
Hallo Philip,
Eigentlich kommt nur der letzte in Frage, aber der steht schon mehrere Monate zum Verkauf.
Kuck auch mal auf dem englischen Ebay oder hier :
http://www.v8register.net/index.htm.
Gruss
Guy
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 21:53
von Florian84
Hi Philip,
guckst du hier im Forum - falls nicht eh schon geschehen - ist ganz frisch:
http://www.mgdc.de/cms_de/index.php?opt ... =MG%20Talk
Bis dann
Florian
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 21:57
von Florian84
...da hab ich mich wohl selbst ausgetrickst, sollte weniger (oder mehr?

) Grippetabletten nehmen
Also oldschool, findest du unter "Fahrzeugmarkt hier im Forum:
Hallo zusammen,
ein Freund aus GB verkauft seinen Werks V8. Das Auto hat eine bekannte Historie, wurde letztes Jahr neu lackiert und technisch auf Vordermann gebracht.
Überführung auf Achse problemlos möglich - hinfliegen und damit nach Hause fahren.
Preis VB. 13.000€
Kontakt: Geoff Hunter (email:
hunters360@btinternet.com) oder über mich:
aconite1000@hotmail.com
_________________
schöne Grüße
Heinz #1565
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 22:14
von HeikoVogeler
Hallo Phillip,
ich habe ein gutes Jahr lang nach einem V8 gesucht und einige gefahren.
Keiner war sein Geld wert. Wer heute einen guten V8 verkauft, weiss was er dafür nehmen kann. Du wirst unter 18.000,-- nichts gutes finden. Und dann hast Du schon Glück gehabt.
Ich habe statt dessen ende letzten Jahres einen frühen 4Zylinder genommen.
Hauptgrund vom V8 wegzugehen war
1. hat Ralph behauptet ein guter 4 Zylinder macht ähnlich Freude
2. kann ich das nach den Probefahrten nur bestätigen
3. haben mir noch zwei andere V8 Besitzer abgeraten
Der V8 in der Standard Konfiguration des GT hat mich gar nicht überzeugt. Ausser einem zugegeben tollen Sound hat er nicht viel zu bieten. Er ist nicht drehfreudig und hat mich auch unten rum nicht überzeugt. Meist bin ich mit meinem 4Zylinder B Roadster angereist. Jedesmal war ich auf dem Heimweg begeistert wie flink und flott der doch im Vergleich zum V8 immer noch ist.
Gut, der V8 ist schon stärker und schneller, er begeistert mich aber nicht. Dafür ist viel teurer in Anschaffung und Unterhalt. Nimm lieber die 15000€ und kauf einen top 4Zylinder GT.
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 26. Feb 2013, 22:34
von MH
...oder einen C
http://www.autoscout24.ch/de/d/mg-coupe ... &vehtyp=10
Da muss nur das ganze Gedöns vorne entsorgt werden.
Grüße
manfred
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 28. Feb 2013, 16:17
von guy konz
Hallo Philip,
kuck mal in deiner Mailbox.
Guy
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 28. Feb 2013, 21:48
von jupp1000
Heiko, was müssen diese V8 Gurken gewesen sein......
Mal von einem getunten 4 Zylinder abgesehen, kann ein ordentlicher V8 aber wirklich alles besser, zumal er nicht schwerer als ein 4 Zyl. ist und eine vergleichbare Straßenlage hat.
Ich hatte 2 Jahre lang beide gleichzeitig, einen 4 Zyl. Roadster und einen V8 GT.
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 28. Feb 2013, 23:37
von Ralph 7H
Hallo Heinz,
Hello All,
klar, dass ein 3,5 liter Motor (oder bis gut 4,6) deutlich mehr Kraft (Drehmoment) hat als ein kleinerer 4-Zylinder. Bei meinen Autos sah das so aus:
GTV8 3,5 erhöhte Kompression, vernünftige Krümmer, 390er Holley auf der drehmomentbetonenden Ansaugbrücke, 3,3er Achsübersetzung... das Auto war dem B, den ich gleich erwähne, ab 130 KmH spürbar überlegen, soweit man unter 200 blieb. Danach hatte der Roadster alle Sympatien.
Der V8 hatte auf dem Prüfstand 188 PS Hinterradleistung. Aerodynamische Hilfen- keine.
Roadster Stage 6, 1868ccm, erhöhte Kompression, 292° Nockenwelle, Rally/Race Zylinderkopf, erleichterte Triebwerksteile, ausgewogen auf 1/10 Gramm, feingewuchtet, HIF6-Vergaser, ST-Verteiler, OD-Getriebe mit den Gangrädern der 1978-1980 Variante, 3,9er Hinterachse, hat nur 123 Hinterrad-PS. Durch die deutlich bessere Drehfreudigkeit, bei einem nutzbaren Drehzahlband bis knapp über 6000 UpM, war der Roadster bis 130 KmH spürbar flinker als der V8. Danach war das Drehmoment dem V8 förderlich. Ab etwas mehr als 190 KmH war der V8 schnell zunehmend schwer zu beherrschen, trotz entsprechender Fahrwerksmodifikationen. Der Roadster, mit gleichen Modifikationen des Fahrwerks fühlt sich auch noch bei 210 (mit Works-Hardtop) sicher an und ist noch bremsbar. Für mehr Speed wäre eine andere Achsübersetzung und andere Nockenwelle und Vergaser nötig (was aber die normale Fahrbarkeit im Alltagsbetrieb nahezu ausschließt). Beim GTV8 war das dann schon Grenzwertig.
Meinen V8 habe ich nie ausfahren können. Das Auto habe ich nach 30 Jahren Verkauft und meine erreichte Höchstgeschwindigkeit nach GPS (Garmin 45, also kein Navi sondern ein nautisches Gerät) war maximal 135 MpH. Ich habe Glück gehabt, Vergnügen war es nicht wieder in den Bereich von unter 190 KmH zu kommen, ohne spürbare Bremsen und ohne erkennbare Spurtreue.
Vermutlich hätte das mit einem dieser häßlichen Spoiler anders ausgesehen?
Jedenfalls ware es ein schönes Auto um lange Strecken mit moderater Geschwindigkeit zu fahren. Mehr Spaß mach mir aber der Roadser und das nicht nur auf der Autobahn. Besonders in kurvenreichen, engen Passagen ist das spontane Drehvermögen eines optimierten 1800er immer noch überzeugend und, passende Fahrwerksmodifikationen vorausgesetzt, immer noch auf dem Niveau gut gefahrener Z3, MX5 2,0, SLK 2,0 und vielen anderen ähnlichen Klassikern deutlich überlegen.
Wer dann gerne die Leistung aus dem Drehzahlkeller haben möchte, dem kann ich den Kompressor von Hans Petersen, NZ, empfehlen. Vergleichbare Fahrleistungen, weniger mechanischer Aufwand aber man darf dann nicht die möglichen Drehzahlorgien erwarten, die ein gut gemachter 1800er in Petto hält.
Noch ein Wort zu den Drehzahlen: Der 4-Zylinder erträgt sie gut. Schaden richtet man bei diesen Motoren erst dann an, wenn man glaubt seinen Motor schonen zu müssen und gerne niedertourig fährt. Schäden am Ventiltrieb werden so förmlich provoziert!
Safety Fast !
Ralph
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 1. Mär 2013, 14:30
von Axel Krug
Schreib doch mal was zu den Kosten Ralph, ein so aufwendig getunter 4-Zylinder ist doch um ein Vielfaches teurer wie ein V8 mit den geringen Modifikationen. Wenn man jeweils die Serienvarianten vergleicht hat der V8 aber sowas von die Nase vorn was die Fahrleistungen angeht und das bei absolut vergleichbaren Kosten sowohl in der Anschaffung als auch beim Betrieb.
Wenn man Fharzeuge vergleicht sollten sie auch annähernd den gleichen Zustand haben. Ein ausgenudelter V8 ist natürlich weniger reizvoll als ein gut gewarteter 4er, da kann der Eindruck beim Probefahren schnell mal ein falsches Bild erzeugen.
Muss aber letztendlich jeder für sich entscheiden.
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 1. Mär 2013, 15:28
von Ralph 7H
Hallo Axel,
hinsichtlich der Kosten für den Antrieb ist natürlich die Beschaffung des Motors alleine nicht der eigentliche Faktor. Beim V8 kommen Getriebe, Kardanwelle, Hinterachse, Vergaser und Ansaugbrücke, Kühler, Ausgleichsbehälter und Schleuche, Anlasser, Instrumente und Auspuffanlage dazu, ebenso andere Bremsscheiben und Zangen.
Teile, die beim 4-Zylinder nicht in diesem Umfang zu Buche schlagen.
Beim 4-Zylinder kostet ein gut gemachter und leistungsgesteigerter Motor gerne schon mal 5000 € und das ist noch nicht die mögliche Grenze, wenn man es dann wirklich rennmäßig haben will.
Im Einzelnen... bei einem funktionstüchtigen Ausgangsmotor... Motorüberholung mit neuen Dichtungen und Lagern, bohren und honen, Kolben (hier muß man sich schon Gedanken machen, wie hoch der Motor denn gelegentlich gedreht wird und kann sich dann schnell für Gußkolben entscheiden). Neue Ansaugbrücke und Vergaser werden erst dann ein Punkt, wenn man bei der Nockenwellenwahl zu optimistisch ist. in diesem Fall kommt spätestens noch die Frage nach einem passenden Zündverteiler dazu.
Zusatzkosten für die Erleichterung des Schwungrades und das Auswiegen der Teile des Kurbeltriebs entstehen, bleiben aber im Rahmen. Ein deutlicher Posten ist allerdings der Zylinderkopf, soweit man nicht in der Lage ist hierbei auf eigene Möglichkeiten zurück zu greifen.
Und beim V8... beginnt die Fragestellung auf Basis eines Chrom-4Zylinders, sind zunächst einige Karosseriearbeiten nötig. Deren Rahmen sprengt gewöhnlich die Möglichkeiten des ambitionierten Schraubers! Motoraufhängungen und Kühlerhalterungen sind für den V8 verschieden, ebenso einige Bleche im Motorraum. Die Lenkung muss im allgemeinen verändert werden.
Beim Motor gibt es eine inzwischen recht übersichtlich gewordene Auswahl und die aus dem Range oder Disco sind nicht unbedingt die ideale Basis. Dann kommen BV8-spezifische Anbauteile hinzu. Zusätzlich muss ein passendes und gut funktionierendes Getriebe beschafft werden. Sowas ist inzwischen kostenmäßig schon eine Hausnummer und die Achsübersetzung verdoppelt die Kosten dafür gerne zusätzlich.
Krümmer, Auspuff, Ansaugtrakt, Vergaser, Wasser- und Benzinpumpe, Riemenscheibe, gegebenenfalls ein neues Schwungrad, Instrumente, Bremsanlage, Kühlsystem und endloser Kleinkram summieren sich dann deutlich über den 4-Zylinder im Rally-Race-Trimm.
Meinen Umbau des V8 habe ich Anfang der 80er Jahre gemacht. Ausgangsbasis war ein 73er BGT und ein junger Rover SD1 Vitesse mit Totalschaden.
Trotz niedrigerer Preise damals wurde der Aufwand fünfstellig in DM und 1983 konnte man dafür noch tolle A, B und C kaufen.
Heute sollte sich jeder Umbauwillige darüber klar sein, dass der Umbau auch fünfstellig ausfallen wird, in € allerdings.
Ein weniger großen Aufwand bereiten die Autos ab Mitte 1975, besser noch ab Modelljahr 1977. Hier muss wenigstens nicht so viel an der Karosserie gearbeitet werden.
Natürlich kann man auch den US-Weg mit einem Camaro V6 als Ausgangsbasis wählen. Das macht die Sache dann wirklich günstig und schnell. Eine H-Zulassung dafür ist aber aussichtslos.
Wer mit einem V8 liebäugelt sollte auch mal mit einem gut gemachten 1800er fahren (klassisches Motortuning oder Kompressor) und natürlich einen ordentlichen C. Dann vergleichen mit guten V8 und RV8.
Wenn es um günstige Autos mit großem Motor geht entscheiden dann die eigenen Möglichkeiten:
GTV8 als Restaurierungsobjekt günstig kaufen, GTV8 als sehr guten turn key kaufen und den Preis dafür schlucken, selber umbauen und viel Geld und Gedult aufbringen oder einen RV8 kaufen und die Euro 1 Einstufung auf Euro 2 ändern lassen (wie das anhand der Verwandschaft zum Discovery 3,9 geht, weis der jeweilige LI beim TüV im allgemeinen).
Was zusätzlich für den RV8 spricht ist sicher seine Exclusivität und der derzeit wirklich günstige Einstiegspreis, gemessen am gebotenen Package.
Safety Fast !
Ralph
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 1. Mär 2013, 15:50
von oport
Hallo,
ich denke der Vergleich einer Conversion mit einem 4-Zylinder stand hier nicht zur Debatte. Wenn ich einen 4-Zylinder auf V8 umbaue, gehen sehr schnell 20TEuro insgesamt durch (wenn man Fachleute damit beauftragt). Für den Umsatz braucht man gar nicht viel tun, wenn man es gut machen will.
Wenn wir beide Autos im Serientrimm und damit Kosten/Nutzen bzw. Leistung betrachten, dürfte es sehr eindeutig zugunsten des Factory V8 ausgehen. Preislich mag es da 5-10 TEuro Unterschied im Einkauf bei guten Exemplaren geben, die ist der V8 aber allemal wert.
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 2. Mär 2013, 07:29
von jupp1000
@ Olaf: genau so!
Wie ich schrub: "Abgesehen von einem getunten 4 Zylinder........"
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 2. Mär 2013, 08:53
von Axel Krug
@Olaf +Heinz... genau das ist es, nicht der Umbau war Diskussion sondern die Serienfahrzeuge. Ich bin ja nun schon seit Jahren etwas entfernt von MGs was meinen Fuhrpark betrifft. Schaue aber immer mal wieder was so angeboten wird, mein 72er B Roadster hat mir viele Jahre großen Spaß bereitet. Wenn ich aber so die Preisentwicklung sehe und dann vergleiche was ich bei TVR an V8-Spaß fürs Geld bekomme zieht es mich doch immer wieder zu den Plastikbombern :-)
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 2. Mär 2013, 13:18
von Thomas Assmann
Ist zwar teuer, steht in der Schweiz hinter Genf, sieht aber auf den Bildern sehr gut aus...
http://www.bahmancars.ch/Occasions-vue- ... uid%5D=139
vielleicht wäre der es ja....
Thomas
Re: MGB GT V8 (aus England importieren?)
Verfasst: 28. Mär 2013, 16:07
von Philip11
Liebe Alle,
zunächst einmal herzlichen Dank für alle wertvollen Hinweise zum Kauf. Sie haben gefruchtet, und somit möchte ich mich nunmehr als glücklicher Eigentümer des von Heinz` Freund aus GB angebotenen MGB GT V8 outen (Foto anbei). An dieser Stelle nochmals Dank an Heinz für die Vermittlung des Wagens.
Überführt wurde er auf eigenen Rädern, nur bei der Überwindung der Strecke Dover-Calais hatte er Unterstützung. Der Motor ist spitze, lässiger bin ich bislang noch nie gefahren
Was steht jetzt an? TÜV, AU, H-Abnahme, deutsche Zulassung, Kofferraumdichtung erneuern und dann auf gutes Wetter für Ausfahrten in Berlin warten...
In diesem Zusammenhang: Hat jemand Tips für die Zulassung? Mein bisheriger Plan ist es, die gesamte Abnahme - vor allem aus Zeitgründen - unter der Regie einer Werkstatt erledigen zu lassen.
Bestimmt kommen in den kommenden Wochen noch viele Fragen zu dem Wagen auf, die ich dann in diesem Forum gerne stellen würde.
Bis dahin aber erst einmal frohe Ostern und viele Grüße,
Philip