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British Motor Heritage Certificate

Verfasst: 27. Jun 2016, 22:48
von Didi_DO
Hallo zusammen,

ich habe mir ein British Motor Heritage Certificate von meinem GT erstellen lassen.
Das Interesse an der History meines Wagens war so groß, das ich den unverschämt hohen Preis dafür bezahlt habe :-)

Der Vorbesitzer konnte mir nicht all zu viel zur der Geschichte des Autos erzählen.

Im Certificate steht, das mein Wagen in Harvest Gold ausgeliefert wurde(tolle Farbe übrigens)
Der Wagen ist allerdings jetzt weiß und ich habe in keiner Ecke einen Hauch Harvest Gold gefunden.
Weder in den Türen ...unter dem Armaturenbrett ..Bodenbleche oder sonst wo..
Entweder der Mitarbeiter von BMC war damals farbenblind oder mein Auto wurde perfekt neu lackiert.
Die zweite Ungereimtheit ist, das der Wagen angeblich am 22.01.1974 an einen Händler in Spanien geliefert worden sei.
Ich habe den Wagen in Holland gekauft und dort kann man die Historie der Zulassung online abfragen.
Demnach ist mein Wagen am 05.03,1974 in Holland zugelassen worden und war dauerhaft bis zu meinem Kauf auch dort angemeldet.
Alle anderen Angaben im Zertifikat passen.
Was meint Ihr, bzw. welche Erfahrungen habt Ihr mit factory records vom BMIHT?
Sind die Angaben valide??

Gruß
Dietmar

Re: British Motor Heritage Certificate

Verfasst: 28. Jun 2016, 07:14
von Josef Eckert
Hallo Dietmar,
ich hab schon ca. 20 Certificates für mich und Freunde beim BMIHT bestellt. Davon waren bestimmt 3 bis 4 erstmal nicht korrekt, der englische Schlendrian.
Ich habe für einen meiner Autos 2 Certificates, auf einem wurde er mit wire wheels, auf dem anderen mit disc wheels ausgeliefert. Bei einem anderen bekam ich das Certificate und es war LHD vermerkt, obwohl der Wagen verbrieft ursprünglich als RHD nach Ceylon ausgeliefert wurde.
Durch Nachhaken beim BMIHT wurde es dann immer korrigiert. Wenn Du mal in Gaydon bist, schau Dir mal die build books und die micro fishes mit den Builddaten an, dann verstehst du warum da Fehler auftreten. Die Daten eines Fahrzeugs werden aus mehreren unterschiedlichen Quellen zusammengesucht und da muss der Archivar nur mal etwas abrutschen und schon hat er falsche Daten. Es sind immer noch die ursprünglichen über 50 Jahre alten Build-Bücher aus den die Daten händisch rausgeschrieben werden. Manche Extras wurden nur durch farbige Markierungen gekennzeichnet. Ich glaube zu jedem Certificate ist der Archivar eine halbe Stunde beschäftigt um die Daten zusammenzustellen. Deshalb ist der Preis dafür eigentlich nicht zu teuer. Man könnte nur vieles effektiver machen. Aber die Engländer haben da ihren eigenen Kopf (Brexit lässt grüßen).
Gruß
Josef

PS: Versuche mal bei Mercedes Benz die Herstellungsdaten zu bekommen. Aber frag vorher nach dem Preis. Da musst du Dich vorher auf einen breiten Stuhl setzen, dass es Dich nicht umwirft.

Re: British Motor Heritage Certificate

Verfasst: 7. Jul 2016, 11:27
von klausee
Hallo Dietmar,

ich habe bis jetzt nur ein Heritage Certificate erhalten, und es stimmt sehr genau. Ich habe dadurch sehr Interessante Details über meinen MGB (Bj. 70) erfahren, z.B. die Bestätigung erhalten, dass er als LHD US-Modell ausgeliefert wurde und später nach England reimportiert und auf RHD umgerüstet wurde. Auch die Originalfarbe (Bronze Yellow) ist bei mir in den Ecken noch zu sehen. Inzwischen ist er rot. Für meinen zweiten MGB, einen GT (ebenfalls Bj. 70) habe ich wieder eines angefordert und bin sehr gespannt. Den Preis finde ich in Ordnung, wenn man in Betracht zieht, dass ein Datenblatt beim TÜV-Süd auch über 100 Euro kostet.

Viele Grüße

Klaus