Re: Welches 5 Gang Getriebe für MGA 1500
Verfasst: 27. Jan 2020, 14:21
Kollegen
Vorneweg: ich verkaufe kein Oel und bin auch nicht Ingenieur oder so, aber ich habe mich eingehend mit der Materie Oel befasst und mit diversen Fachleuten (OelHERSTELLERN) ausgetauscht. Nachfolgend mein Wissensstand - letztlich aber natürlich auch nur MEINE Meinung, gell!
Oele müssen im Motor, im Getriebe und in der Achse ganz unterschiedliche Dinge besonders gut können: Scherkräfte ertragen, bei Kaltstart schnell schmieren, Drücke übertragen oder Reibung abbauen oder aufbauen, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Ein Difföl, idR. ein 90er, muss z.B. hohe Drücke übertragen, dafür sind die Drehzahlunterschiede nicht so gross und v.a. nicht so plötzlich vorhanden wie im Schaltgetriebe. Im Diff bewegen sich die Zahnräder zueinander immer gleich, und das Oel ist für sehr lange Verweildauer ausgelegt.
Im Schaltgetriebe muss das Oel deutlich weniger Druck abfangen, dafür z.B. bei Kaltstart schnell einen Oelfilm aufbauen (Pumpfähigkeit). Ein wichtiger Faktor ist, dass im Getriebe die Synchronringe eine gewisse Reibung aufbauen müssen. Wieviel, ist u.a. auch vom Oel abhängig. Wenn man nun ein Motorenoel einfüllt, dann ist zwar das Getriebe leicht schaltbar, aber der Verschleiss an den Synchronringen ist grösser, weil dem Motorenoel Additive beigemischt sind, die die Reibung senken. Bronze-Synchronringe wie jene im T9-Getriebe werden von solchen Additiven angegriffen und verschleissen so schneller.
In den unterschiedlichen Kreisen, in denen das Ford T9 gebraucht wird, wird deshalb ein semi-synthetisches GL-4 Oel von 75W90 empfohlen, gelegentlich auch 80W90. Von Castrol gibt es eines mit dem Namen Syntrans Multivehicle 75W90, das den Spezifikationen, die Ford vorgeschrieben hatte, entsprechen soll (L......a verkauft’s auch). Wichtig ist, kein GL-5 zu verwenden - die Synchronringe lassen grüssen.
Übrigens: die Zahlen zeigen zwar die Viskositäten, aber ein 90er Getriebeöl entspricht in etwa einem 50er Motorenoel. Jeweils die erste Zahl steht für die Kalt-Viskosität, das W für Winter(tauglichkeit) und die zweite Zahl für die Warm-Viskosität.
Meine bescheidene Erfahrung ist, dass man den Oelunterschied möglicherweise kaum spürt. Es scheint allerdings langfristig einen Unterschied zu machen, was natürlich auch wieder von der Fahrleistung abhängig ist.
Hoffe, das hilft etwas im Dschungel der Schmierstoffe!
Happy motoring
Jan
Vorneweg: ich verkaufe kein Oel und bin auch nicht Ingenieur oder so, aber ich habe mich eingehend mit der Materie Oel befasst und mit diversen Fachleuten (OelHERSTELLERN) ausgetauscht. Nachfolgend mein Wissensstand - letztlich aber natürlich auch nur MEINE Meinung, gell!
Oele müssen im Motor, im Getriebe und in der Achse ganz unterschiedliche Dinge besonders gut können: Scherkräfte ertragen, bei Kaltstart schnell schmieren, Drücke übertragen oder Reibung abbauen oder aufbauen, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Ein Difföl, idR. ein 90er, muss z.B. hohe Drücke übertragen, dafür sind die Drehzahlunterschiede nicht so gross und v.a. nicht so plötzlich vorhanden wie im Schaltgetriebe. Im Diff bewegen sich die Zahnräder zueinander immer gleich, und das Oel ist für sehr lange Verweildauer ausgelegt.
Im Schaltgetriebe muss das Oel deutlich weniger Druck abfangen, dafür z.B. bei Kaltstart schnell einen Oelfilm aufbauen (Pumpfähigkeit). Ein wichtiger Faktor ist, dass im Getriebe die Synchronringe eine gewisse Reibung aufbauen müssen. Wieviel, ist u.a. auch vom Oel abhängig. Wenn man nun ein Motorenoel einfüllt, dann ist zwar das Getriebe leicht schaltbar, aber der Verschleiss an den Synchronringen ist grösser, weil dem Motorenoel Additive beigemischt sind, die die Reibung senken. Bronze-Synchronringe wie jene im T9-Getriebe werden von solchen Additiven angegriffen und verschleissen so schneller.
In den unterschiedlichen Kreisen, in denen das Ford T9 gebraucht wird, wird deshalb ein semi-synthetisches GL-4 Oel von 75W90 empfohlen, gelegentlich auch 80W90. Von Castrol gibt es eines mit dem Namen Syntrans Multivehicle 75W90, das den Spezifikationen, die Ford vorgeschrieben hatte, entsprechen soll (L......a verkauft’s auch). Wichtig ist, kein GL-5 zu verwenden - die Synchronringe lassen grüssen.
Übrigens: die Zahlen zeigen zwar die Viskositäten, aber ein 90er Getriebeöl entspricht in etwa einem 50er Motorenoel. Jeweils die erste Zahl steht für die Kalt-Viskosität, das W für Winter(tauglichkeit) und die zweite Zahl für die Warm-Viskosität.
Meine bescheidene Erfahrung ist, dass man den Oelunterschied möglicherweise kaum spürt. Es scheint allerdings langfristig einen Unterschied zu machen, was natürlich auch wieder von der Fahrleistung abhängig ist.
Hoffe, das hilft etwas im Dschungel der Schmierstoffe!
Happy motoring
Jan