Seite 1 von 1
verschlissene Stösseltassen
Verfasst: 1. Sep 2002, 10:56
von Christof Kass
Hallo zusammen,
Mein 18 V Motor ist bis jetzt nach Überholung ca. 10000 km gelaufen. Da ich auf eine schärfere Nockenwelle umbauen wollte, habe ich gestern die alte Nockenwelle ausgebaut. Dabei musste ich feststellen, dass die Stößeltassen starke Abnutzungserscheinungen aufweisen. Nicht nur, dass man Pittingbildung an der Stirnfläche sieht, auch die Zylinderflächen zeigen ringförmige Riefen und axiale „Muster“, die schon fast wie Risse aussehen. Diese Stößeltassen waren zuvor in einem anderen Motor eingebaut und sahen beim Umsetzen in den neuen Motor neuwertig aus.
Aufgefallen ist mir ein relativ großes axiales Spiel der Nockenwelle. Nach meiner Messung beträgt es 0,25 mm.
Könnte das die Ursache sein, wie kann ich das Spiel verringern?
Sind die Ursachen anderswo zu suchen und was kann ich tun?.
So kann ich den Motor jedenfalls nicht mehr in Betrieb nehmen.
Verregnete Grüße aus der Oberpfalz
Christof
[Dieser Beitrag wurde von Christof Kass am 01.09.2002 editiert.]
Verfasst: 2. Sep 2002, 17:49
von Burkhard
Hallo Christoph, die Pittingbildung ist für mich nichts neues, ich habe bislang keinen Motor zerlegt, der nicht wenigstens an zwei Stößelbechern Pittingbildung hatte. Ich habe bei meinem aktuellen Motor deshalb gehärtete Stößelbecher eingebaut, in die ich zwecks besserer Schmierung der Laufflächen der Nocken kleine Bohrungen habe einerodieren lassen. Ob das Problem damit gelöst ist, kann ich noch nicht sagen, ich habe sie seither nicht mehr kontrolliert.
Fatal bei der Pittingbildung ist aber, dass die Nockenwelle, die, zumindest als Origianlteil, nicht die härteste ist, dann auch einläuft, was einen unrunden Motorlauf und Leistungsverlust zur Folge hat.
Ich habe deshalb bisher immer neue Stößelbecher eingebaut, die kosten ja nicht die Welt.
Gruß Burkhard
Verfasst: 2. Sep 2002, 21:20
von Christof Kass
Hallo Burkhard,
Danke für den Trost. Wo kann man denn die gehärteten Stössel kaufen, oder muss man die härten lassen?
Folgendes habe ich inzwischen zusätzlich erfahren:
1.) Bereits gelaufene Stößel soll man nicht in einem anderen Motor verwenden, habe ich aber gemacht.
2.) Die Ölbohrung im hinteren Nockenwellenlager sitzt nicht mittig, habe ich gerade bei ausgebauter Nockenwelle und Ölwanne gesehen. Die Hälfte der Bohrung wird von der Lagerbuchse verdeckt: dann kommt weniger Öl in die Steigleitung und letztendlich auch weniger an die Stössel: könnte was ausmachen. Zur Behebung des Problems entweder Motor total zerlegen und neue Lager einpressen oder das Loch mit einer Feile aufweiten. Ob das wohl hinhaut? Das Loch, wo der Öldruck am Lager ankommt, ist leider gar nicht einsehbar.
Dieser Motor ist jetzt mein vierter und alle waren auf unterschiedliche Weise irgendwie vermurkst. Gibt es denn wirklich nur Pfuscher in diesem Geschäft?
Wahrscheinlich sind sie aber einfach nur unfähig und können nichts dafür.
Gruß
Christof
Verfasst: 2. Sep 2002, 23:09
von Burkhard
Hallo Christof, die Stößelbecher hab' ich damals bei Kischka gekauft und die Bohrungen hab' ich über einen ehemaligen Arbeitskollegen gemacht bekommen. Das mit dem vermurksten Motoren höre ich immer mal wieder, auch hier im board, alle Motoren die ich bisher hier in Eigenregie habe machen lassen laufen problemlos. Mein derzeitiger Motor hat seit der Überholung auch schon wieder 80tkm auf dem Buckel und läuft und läuft ..., hat ordentlich Leistung und braucht von allen Betriebsstoffen nicht besonders viel.
Gruß Burkhard
Verfasst: 3. Sep 2002, 08:10
von newfoundlanddog
Hallo,
das richtige Spiel ist 0,08 - 0,18 mm. Mit einer neuen "camshaft locating plate" hat es bei meinem Motor wieder gestimmt.
Günter
Verfasst: 3. Sep 2002, 19:59
von achimroll
Hallo zusammen,
nun möchte ich den Thread um ein weiteres Problem in Sachen Ventiltrieb ergänzen.
Seit einiger Zeit weisen mich immer wieder freundliche Driver darauf hin, doch einmal die Ventile meines A einzustellen. Das ist bereits geschehen, doch egal, ob ich im Neunersystem oder Überschneidungssystem einstelle, das Nähmaschinenklappern bleibt.
17/1000 bei warmen Motor sollte doch stimmen, oder?
Wenn ich den Motor bei abgenommenem Ventildeckel laufen lasse, kann ich das Klappern beheben, wenn ich ein dünnes Blatt der Fühlerlehre beim 3. Ventil zwischen Ventil und Kipphebel halte.
Ich hatte dann den Kipphebel in Verdacht (evtl eingelaufen, so dass man mit dem breiten Blatt der Fühlerlehre nicht mehr einstellen kann). Ein Austausch des Kipphebels brachte nichts. Also habe ich mich weiter nach unten vorgearbeitet. Die Stößelstange macht einen ordentlichen Eindruck, die Stößeltasse war unten nach innen gewölbt und pickelig (vermutlich das beschriebene Pitting). Doch auch der Austausch der Stößeltasche brachte nichts. Nun bin ich ratlos. Kann es denn an der Nockenwelle liegen, dass ein Ventil, obwohl richtig eingestellt klappert?
Außerdem interesiert mich noch eure Meinung dazu, nach welchem System die Ventile denn nun einzustellen sind.
Nette Grüße
Achim
(tak, tak, tak, tak, tak, tak, .... ich kann mich einfach nicht dran gewöhnen)
Verfasst: 3. Sep 2002, 21:30
von Christof Kass
Die Nockenwelle und die Lager als Ursache für Klappern schließe ich auch nicht mehr aus. Scheint aber dazu keine Erfahrungen zu geben.
Laut Werkstatthandbuch 1.Ventil einstellen, wenn 8. Ventil ganz offen usw., so würde ich es auch machen.
Ich jedenfalls habe mich gerade entschieden: der Motor kommt raus.
Vielen Dank noch mal für die Tipps, werde sie berücksichtigen.
Jetzt brauche ich nur noch einen, der die Nockenwellenlager wechseln kann. Dann kommt eine Kent 717 Nockenwelle rein und gehärtete Stössel.
Grüße -Christof Kass-