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Verlust von Bremsflüssigkeit
Verfasst: 15. Dez 2002, 18:20
von MatthiasL
Eine Frage an versierte Bastler:
Bin heute zum ersten Mal seit 3 Wochen wieder mit meine B gefahren und bin bei der ersten Kreuzung beim Bremsen bis auf das Bodenblech gekommen. Ich kontrolliere den Flüssigkeitsstand normalerweise mindestens alle zwei Monate, aber heute war im Hauptbremszylinder nur noch eine Pfütze, die Staubmanschette ist hier aber trocken. Das Bremsservo war von außen unauffällig. Leider war es recht feucht heute, und so konnte ich nach dem Fahren weder Bremsleitungen noch Bremssättel daraufhin beurteilen, ob hier ein Verlust begründet liegen kann. Also Trommeln runter, und tatsächlich findet sich hinten rechts hinter einer Staubmanschette des Radbremszylinders Bremsflüssigkeit, allerdings wirkt die Ankerplatte bis auf einen kleinen Rand am Durchtritt des Bremszylinders trocken.
Kann dieses (klein erscheinende Leck) tatsächlich einen Bremsflüssigkeitsverlust des gesamten Reservoirs verursachen? Vor allem ohne daß ein großer Fleck auf dem Garagenboden entsteht, wo der Wagen sonst im Trockenen steht?
Vielleicht hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht -
Grüße
MatthiasL
Verfasst: 15. Dez 2002, 18:43
von Matthias
Hallo Matthias,
ich tippe auf einen defekten Bremskraftverstärker. Die Bremsflüssigkeit gelangt dann über die Unterdruckleitung in den Motor und wird dort verbrannt. Ist vor ca. einem Monat bei meinem MGC auch passiert.
achteckige Grüße
Matthias Schulze #421
Verfasst: 15. Dez 2002, 19:17
von MatthiasL
Aha, der Bremskraftverstärker. Eine gute Idee. Gibt es dafür einen Reparatursatz, und wenn ja, kann man den empfehlen oder lieber gleich einen neuen Servo?
Danke und Grüße
MatthiasL
Verfasst: 15. Dez 2002, 19:17
von MatthiasL
Aha, der Bremskraftverstärker. Eine gute Idee. Gibt es dafür einen Reparatursatz, und wenn ja, kann man den empfehlen oder lieber gleich einen neuen Servo?
Danke und Grüße
MatthiasL
Verfasst: 15. Dez 2002, 19:17
von MatthiasL
Aha, der Bremskraftverstärker. Eine gute Idee. Gibt es dafür einen Reparatursatz, und wenn ja, kann man den empfehlen oder lieber gleich einen neuen Servo?
Danke und Grüße
MatthiasL
Verfasst: 15. Dez 2002, 19:18
von MatthiasL
Padon, wollte nicht dreimal das gleiche schreiben... das kommt davon, wenn der Computer mal etwas langsamer ist...
Verfasst: 20. Dez 2002, 22:07
von Matthias
Ja, Reparatursätze gibt es und zumindest beim Girling Servo des MGC ist eine Überholung in Eigenregie auch möglich. Beim MGB Verstärker von Lockheed weiß ich das nicht, denke aber, dass es auch da machbar ist. Die überholsätze sind allerdings nicht ganz billig (ca.130 bis 150 Euro).
Viele Grüße
Matthias #421
Verfasst: 22. Dez 2002, 20:09
von MatthiasL
Ich habe jetzt mal in meinem workshop manual geschaut, demnach braucht man ein special service tool C2030, so eine Art Abzieher, um die Abdeckung (end cover) des Bremskraftverstärkers zu entfernen; hat damit jemand Erfahrung, eventuell auch einen Tip, wie es ohne das Spezialwerkzeug geht?
Danke für die Ratschläge,
Matthias
Verfasst: 22. Dez 2002, 20:09
von MatthiasL
Ich habe jetzt mal in meinem workshop manual geschaut, demnach braucht man ein special service tool C2030, so eine Art Abzieher, um die Abdeckung (end cover) des Bremskraftverstärkers zu entfernen; hat damit jemand Erfahrung, eventuell auch einen Tip, wie es ohne das Spezialwerkzeug geht?
Danke für die Ratschläge,
Matthias
Verfasst: 23. Dez 2002, 16:31
von Matthias
Interessant, dann habe ich mir die Bremsflüssigkeit in der Unterdruckglocke meines C-Servos wohl nur eingebildet und auch der Bremskraftverstärker im Talbot Sunbeam Lotus eines Freundes war auch nicht defekt, als sich die gesamte Bremsflüssigkeit über die Verbindung zwischen Servo und Ansaugkrümmer in den Motor entsorgt hat. Das hätte man mir wirklich vorher sagen sollen, da hätte ich mir viel Arbeit gespart. Man lernt eben nie aus!
Und für was sind dann eigentlich die beiden Bremsleitungen am Servo angeschraubt, wenn da keine Bremsflüssigkeit drin ist, fragt sich
Matthias Schulze #421
[Dieser Beitrag wurde von Matthias am 23.12.2002 editiert.]
Verfasst: 23. Dez 2002, 20:02
von Jörn
Matthia,s
das sind keine Bremsleitungen, die da am Servo angeschraubt sind: das sind die Hüllen für die Bowdenzüge, die das Servo steuern!
Nein im Ernst:
wenn der B ein Servo hat, ist es ein Auto mit Einkreissystem, denn die 2Kreis-Systeme wurden immer ohne Servo ausgeliefert. (Das bedeutet natürlich nicht, dass ein Besitzer ein Servo nachgerüstet haben kann, der dann entweder die vorderen oder die hinteren Bremsen verstärkt).
Und mechanische Bremsservos gab es durchaus: bis in die 30iger hinein gab es tatsächlich mechanische Servobremsen, die in Kombination mit mechanischen Bremsen (Seil- oder Gestänge-bestätigt) eingesetzt wurden. Servos von Lockheed, Girling und anderen arbeiten hydraulisch.
Also MatthiasL, nicht verwirren lassen: die Diagnose von Matthias Schulze ist vermutlich korrekt. Wobei es möglich ist, dass die Flüssigkeit nicht verbrannt wird, sondern sich schlicht und erschreckend im Servo sammelt, weil die große Membram im Servo ein oder mehrere Löcher oder Risse hat - das habe ich einmal gehabt an einem MGB. Um das zu testen, nimm den Schlauch zum Krümmer am Servo ab und fühle mit einem Finger, ob es innen feucht ist.
Jörn
Verfasst: 23. Dez 2002, 23:00
von MatthiasL
Also, wenn ich gewußt hätte, daß ich so was lostrete...
Also, um die Spannung noch ein wenig zu steigern, werde ich den Bremskraftverstärker erst nach Weihnachten öffnen (und hoffentlich keine Bescherung vorfinden...) und das interessierte Publikum über das Ergebnis interessieren - falls ich das Teil ohne das Spezialwerkzeug überhaupt geöffnet bekomme!
Grüße, und Friede auch unter achteckigen Freunden -
MatthiasL
Verfasst: 24. Dez 2002, 09:51
von Jörn
MatthiasL,
was hast Du losgetreten? Eine Diskussion, mehr nicht.
Auch Dir schöne Weihnachten und viele tolle Geschenke :-))
Jörn
Verfasst: 24. Dez 2002, 14:42
von Kai-Uwe
...echt weihnachtlich hier...
Dropsdem allen ein feines Fest mit vielen lustigen Zollnüssen auf dem Weihnachtsteller wünscht
Kai-Uwe
Verfasst: 24. Dez 2002, 17:20
von MatthiasL
Ich kann mich dem Beitrag von Kai-Uwe nur anschließen. Denn obwohl ich schon einige Jahre Erfahrung mit meinem roten B habe, so stellt er mich doch immer vor neue Rätsel; das message board hat mir da schon einige Male geholfen, und ich bin ehrlich gesagt froh darüber, daß es sowas gibt. Klar, daß dabei mein Amateurverstand bei Profis mal zu Kopfschütteln führt (nur nochmal zur Beruhigung: Die Radbremszylinder werde ich, natürlich!, sowieso auswechseln) - egal, mir macht es weiterhin Spaß, diese Kiste am Laufen zu halten und Reisen damit zu machen, und da sind Tips von anderen Fahrern wertvoll. Danke also für die Hilfe, die Auflösung des Bremsverlusträtsels folgt dann...
MatthiasL
Verfasst: 25. Dez 2002, 02:19
von Andreas
1991 haben wir - meine liebe Frau Dagmar und ich - uns einen Urlaub in Kalifornien gegönnt. Eigentlich wollten wir auf dem Trip einen Mazda Miata kaufen, kamen aber schließlich - unter anderem wegen einer langen Nacht in einem Saloon an der Route 49 - mit einem TD heim.
Der Kauf dieses TD war für einige MG-Fans (nämlich Verkäufer und Käufer)auf diesem kleinen blauen Planeten der Beginn einer bis heute währenden Freundschaft - ja, das soll es geben, FREUNDSCHAFT wegen dieses Auto-Hobbies.
Nun schrieb mir unser Freund Bob heute nacht als kleinen Trost (weil unser beider Leben dieses Jahr neben Höhen auch die eine poder andere ungeahnte Untiefe aufwies):
"When life hands you lemons, ask for a bottle of tequila and some salt."
Und dies würd ich gerne auch ALLEN mitgeben, die sich - wannimmer, vonwemimmer - auf diesem Board angefressen fühlen.
Wir haben hier ein Kommunikationsforum - einer sagt etwas, viele hören es, manche verstehen es, einige davon falsch - falsch bitte nicht falsch verstehen, falsch nur im Sinne von: Anders, als der Sendende es gemeint hat.
Also, Freunde: Wir machen hier ein Board für Freunde eines bestimmten Hobbies. Es gelten Regeln im Umgang miteinander:
Seid nett zueinander.
Es gelten aber auch Regeln bezüglich der Sache - beim Umgang mit 1-Tonnen-160km/h-Gegenständen heisst das:
Safety first.
Vielleicht gelingt es, in Zukunft beides zu vereinen.
Viele Grüße,
Andreas
Verfasst: 30. Dez 2002, 18:54
von MatthiasL
Hallo, ich hoffe, jeder hatte so ruhige und entspannte Feiertage wie ich, in deren Verlauf ich mich liebevoll auch um den MG kümmern konnte...
Es war tatsächlich der Bremskraftverstärker! Bei meiner (Einkreis-)Version sind die beiden Teile des Vakuumzylinde ist mit einer Art Spannband zusammengehalten und ließen sich auch gut trennen - und dann kam mir auch schon die Suppe entgegen. Die Ursache: Korrosion im Bereich des Zylinders und der Dichtungen.
Daher gleich die nächste Fragen an die Bremsenspezialisten:
1. Wie kommt es, daß im Bremskraftverstärker verbrauchte und rostige Flüssigkeit ist, wo doch die Bremsflüssigkeit erst vor einem halben Jahr ausgeführt worden ist (bei stehendem Motor)? Muß man beim Wechsel den Motor laufen lassen und den Verstärker damit sozusagen in Betrieb nehmen, damit die Flüssigkeit auch hier ausgetauscht wird?
2. Kennt jemand einen (aus Erfahrung) guten Betrieb, am besten im Raum FFM, der den Bremszylinder des Verstärkers überholt?
Grüße
MatthiasL
Verfasst: 30. Dez 2002, 20:32
von t.becks
Hallo MatthiasL,
im Bremskraftverstärker, d.h. im Unterdruckbehälter, da wo die Membrane sitzt, befindet sich im Normalfall überhaupt keine Bremsflüssigkeit. Wenn dort Bremsflüssigkeit ist, ist der Kolben bzw. sind die Gummidichtungen verschlissen und die Bremsflüssigkeit gelangt in die Unterdruckdose und von dort in die Brennräume des Motors. Von außen ist nichts zu sehen, außer das der Auspuff die Bremsflüssigkeit in Form von weißen Qualm rausbläst.
Es gibt Überholsätze, welchen ich bei mir auch prophylaktisch mal eingebaut hatte. Wenn der Verschleiß nicht zu weit fortgeschritten ist geht´s so. Sicherer ist allerdings ein neuer BKV!
Und immer schön auf weiße Auspuffgase und den Bremsflüssigkeitsstand gerade beim Einkreisbremssystem achten.
Gruß
Thomas
Verfasst: 30. Dez 2002, 22:02
von MatthiasL
Werde wahrscheinlich doch einen neuen Bremskraftverstärker benötigen; einige Teile sehen nach dem Säubern doch recht stark korrodiert aus, insbesondere die "Kolbenstange", die ja auch anständig abgedichtet werden muß. Dann lieber gleich ein Neuteil, als für teures Geld den Rep.-Satz zu besorgen, die Arbeit mit dem Einbau zu haben und dann doch wieder ein Leck zu finden... das kann einem das schönste Auto vermiesen!
Grüße
MatthiasL
Verfasst: 1. Jan 2003, 12:05
von Matthias
Hallo Matthias,
freut mich ja schon irgendwo, dass ich recht hatte! Ich war mir aber auch fast 100 %ig sicher, denn vor kurzem hatte ich das selbe Problem.
Es ist in jedem Fall richtig, nicht zu sparen und einen neuen Bremskraftverstärker zu kaufen. Den für den B gibt es nämlich noch. Ich wäre froh, wenn das bei den Girling Servos beim MGC auch der Fall wäre. Vor drei Jahren habe ich einen nagelneuen Girling Servo auf der Veterama liegen gelassen, weil mir 500 DM zu viel waren. Heute, wo mein Servo defekt ist, wäre ich froh, ich hätte das nicht getan. Das Entlüften sollte dann auf jeden Fall bei laufendem Motor erfolgen, um alle Luft aus dem System zu bekommen.
Viel Spaß beim Schrauben!
Matthias #421
[Dieser Beitrag wurde von Matthias am 01.01.2003 editiert.]