ähh...Öldruck "komisch"

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Mr.Pacer
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ähh...Öldruck "komisch"

#1

Beitrag von Mr.Pacer » 24. Okt 2005, 21:10

hi zusammen, habe mal eine Frage bezüglich des Öldrucks. Und zwar geht es um folgendes Phänomen: Öldruck bei höheren Drehzahlen super, auch im Standgas noch mind. 50psi. Lässt man den Motor längere Zeit im Stand laufen und wird das Öl warm, fängt die Öldruckanzeige an zu wackeln wie ein Scheibenwischer ;-) zwischen 50-70psi. Bis jetzt ist mir das nur bei meinem Gummiboot aufgefallen (original 40.000mls), heute habe ich meinen neu überholten Gt Motor (mit neuer Ölpumpe) das erste mal laufen lassen und er macht genau das gleiche Spielchen. Woran kann das liegen? an der anzeige vielleicht? Die Anzeige sprint mehrmals pro Sekunde hin und her, also relativ schnell..
Wäre über Hilfe sehr erfreut...
bis dahin nette Grüße vom neu erwachten 76er GT
bastian http://img462.imageshack.us/my.php?imag ... rge9nr.jpg

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Daniel Fulda
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#2

Beitrag von Daniel Fulda » 25. Okt 2005, 09:47

Hallo Bastian,

jetzt kommt wieder diese Glaubensfrage. Was fährst Du für ein Öl in Deinem Wagen? Ich kenne das Phänomen der "pumpenden" Öldruckanzeige seit Jahren an mehreren MGBs - vor allem wenn Öl mit der Viskosität 15W40 gefahren wird. Besser wurde es immer mit 20W50er Öl. Sorgen würde ich mir aber erst machen, wenn der Öldruck wirklich einbricht oder bei schnellen Kurvenfahrten zusammenbricht.

Grüße
Daniel Fulda

[Dieser Beitrag wurde von Daniel Fulda am 25.10.2005 editiert.]

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AST
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#3

Beitrag von AST » 25. Okt 2005, 10:48

Hallo Daniel,
ich habe das gleiche Phänomen bei meinem 75er
GT. Vor der kompletten Motorrevision , bei 15W50 ÖL ,
hat sich der Zeiger nach der Autobahnfahrt nur wenig um die Mittellage bewegt - und jetzt, wo alles neu ist , mit Duckhams
20W50 ÖL ,
zappelt er, wenn er heiss gefahren ist, wie wild im Rhytmus der Zündungen!
Dafür muss es eine andere Erklärung geben ,
als die Ölsorte ?
Grüsse , Axel

Mr.Pacer
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#4

Beitrag von Mr.Pacer » 25. Okt 2005, 11:53

sowohl als auch... habe im gummiboot penrite 20w50, im neu revidierten GT motor standard 15W40... also am öl kanns nicht liegen..

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Andreas
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#5

Beitrag von Andreas » 25. Okt 2005, 12:26

Bild
Bypass-Ventil (Nr. 26 mit Feder Nr. 24), Bild klicken für Komplettansicht

Im Ölkreislauf ist ein federbelastetes sogenanntes Bypass-Ventil eingebaut (Motorblock in Fahrtrichtung links, hinten, unten etwas über der Ölwanne), welches sich beim Erreichen eines bestimmten Öldrucks öffnet, um diesen nicht zu hoch werden zu lassen.

Da im Leerlauf die Ölpumpe naturgemäß nicht so viel fördert wie im normalen Betrieb, führt dies dazu, dass zwar kurzzeitig der fürs Bypassventil definierte Regeldruck erreicht wird, das Ventil dann sofort öffnet, der Öldruck entsprechend sinkt, aber nicht wieder so schnell aufgebaut wird wie bei normaler Betriebszahl, die Anzeige fängt also an zu "flattern".

Sollte die Feder bei einer Überholung nicht gewechselt worden, gibt sie möglicherweise schon bei recht geringem Druck das Ventil frei. Trotz Austausch der für den Öldruck relevanten Bauteile (Hauptlager, Pleuellager, Nockenwellenlager, Kipphebelwelle mit Lagern, Ölpumpe, Wunderöl) ist der Öldruck dann viel niedriger als erwartet. Ein Austausch der Feder, besser noch des gesamten Ventils könnte dann hier für Abhilfe sorgen.

Für den geschilderten Fall (Öldruck bei warmem Motor zwischen 50 und 70 Pfund) heisst es aber, simpel ausgedrückt: Macht nix.

Gruß,

Andreas

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#6

Beitrag von Ulli » 25. Okt 2005, 14:07

Hallo zusammen!

Dies passt vielleicht auch zu der ursprünlichen Frage !?!?
Kann es sein, dass die Ölpumpe auch bei Standgas und warmem Motor/Öl noch einen Druck von über 50 Psi aufbaut ??
Bei meinem B steigt der Öldruck lt. Instrument bei kaltem Motor auf ca. 80 Psi. Ändert seine Druckwerte aber nur minimal zwischen minimaler und maximaler Anzeige (hoher Drehzahl und Standgas). Bei kaltem Öl ist das ja wohl normal aber bei warmem Öl schwankt es auch lediglich zwischen ca. 55 und 70 Psi. Der Motor ist ein Gold Seal Austauschmotor und hat ca. 10000km seit dem Einbau gelaufen.
Der Druckgeber (elektrisch) ist neu (vor acht Wochen eingebaut). Zappeln tut die Anzeige nicht. Der Druckgeber arbeitet auch. Habe ich mit dem Ohmmeter gemessen. Motor aus = hochohmig; Motor an = ca. 70 Ohm; schwankt aber auch sehr gering.

Grüße von Ulrich

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#7

Beitrag von Andreas » 25. Okt 2005, 14:50

Ulrich,

nochmal die Feder: Baue ich eine stärkere ein (oder unterfüttere ich die vorgefundene Feder etwas, "spanne" sie also vor), komme ich natürlich ohne Probleme auch auf einen entsprechend hohen Öldruck - der ja dann auch nicht zwingend bei Freigabe des Ventils sehr stark sinkt, denn sofort nach Freigabe des Ventils baut er sich ja auch wieder auf.

Da würde ich mir also auch keine großen Sorgen machen. Sicherlich gibt es einen Zusammenhang zwischen Öldruck und der Fähigkeit des Öls, Wärme aufzunehmen und von den belasteten Stellen weg zu transportieren - aber ob diese Fähigkeit bei Drücken ab 74,45 Pfund/Quadratzoll verlassen wird, wage ich mal zu bezweifeln.

Nach meinem Dafürhalten wird es dann schrauberisch gesehen interessant, wenn plötzlich ein vormals normaler Öldruck beginnt zu steigen oder zu sinken - das ist stets ein Indiz dafür, dass irgendetwas Komisches (Komisch im Sinne von "Eigenartig", nicht im Sinne von "Lustig") im Motor vorgefallen ist (Öldruck plötzlich zu hoch: da könnte eine Bohrung verstopft sein, weswegen sich zu hoher Druck aufbaut; Öldruck zu niedrig: irgendeine Lagerschale bei der Kurbelwelle ist dabei, sich ins Kurbelgehäuse zu entschuldigen, der Öldruck geht an der entsprechenden Stelle verloren).

Die Anzeige muß ja auch nicht zwingend flattern...wenn sie zu träge ist, die Unterbrechungen des Öldrucks zu registrieren, siehst Du es halt nicht...

Aber wie schon oben gesagt: Macht nix...

Gruß,

Andreas

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#8

Beitrag von Ulli » 25. Okt 2005, 15:09

Hallo Andreas !

Besten Dank für Deine ausführliche Beschreibung.

Grüße von Ulrich

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#9

Beitrag von AST » 26. Okt 2005, 10:29

Hallo Andreas,
ich verstehe nach Deinen ausführlichen Erklärungen zur Funktion des Öldruck -ventils leider immer noch nicht,was in meinem
Motor passiert ,oder was sich nach Erneuerung des Ventils ändern würde ? Wenn ich den Motor kalt starte ( Öl = zäh )hat er nach meiner Anzeige( 0 bis 7 ) eine ruhige Zeigerstellung bei 4,5 . Im Leerlauf und unter Last.Ist der Motor heiss gefahren
( Öl = dünn )sinkt der Wert auf 2 und zappelt dann im leicht pendelnden Leerlauf rhytmisch zuckend ,wie im Takt,zwischen 1,8 und 2,8.Da das Öl nun heiss und dünnflüssig ist und sich daher nicht soviel Öldruck aufbaut wie im kalten Zustand hat das Überdruck - Ventil doch gar keinen Grund andauernd zu öffnen und zu schliessen, denn kalt (wenn der Druck am Höchsten ist) steht der Zeiger ja ruhig?
Was löst die pendelnde Anzeige aus ???
Grüsse , Axel

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#10

Beitrag von Andreas » 26. Okt 2005, 12:05

Axel,

kaltes Öl ist zähflüssiger als heisses Öl und reagiert träger. D.h. das Öffnen des Ventils, der daraus folgende Druckverlust, das dann erneute Schließen des Ventils und der Druckaufbau werden entsprechend träger übermittelt, die Anzeige flackert nicht. Bei warmem Motoröl ändert sich das dann, die ANzeige beginnt zu flackern.

Viele Grüße,

Andreas

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#11

Beitrag von AST » 27. Okt 2005, 10:33

OK Andreas ,
das bedeutet , dass das Ventil bei höheren
Drehzahlen ( Förderdruck = hoch )und heissem
Öl ständig geöffnet ist und so unter diesen
gleichbleibenden Bedingungen der Zeiger ruhig
steht - wohingegen im Leerlauf ( Förderdruck
= niedrig ) das Ventil am Grenzwert ständig öffnet und wieder schliesst und dabei durch die höhere Reaktionsgeschwindigkeit des heissen Öls der Zeiger zappelt ?
Grüsse , Axel

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#12

Beitrag von Andreas » 27. Okt 2005, 15:08

Axel,

so ungefähr kann man sich das vorstellen. Das Bypass-Ventil soll halt das überschüssige Öl direkt wieder in die Ölwanne zurücklassen.

Gruß,

Andreas

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