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Gummialarm!

Verfasst: 11. Apr 2002, 22:23
von AlexP
Bisher habe ich die Gummiboote mit Leidenschaft verteidigt. Aber jetzt ist Schluss und das liegt keineswegs an den Stoßstangen, sondern an einem anderen Gummi: dem linken Motorlager nämlich. Um dieses formschöne Teil (rund statt der eckigen Chrom-Variante) zu wechseln, darf man sich den Spaß gönnen, die Lenkung auszubauen. Ganz egal, ob der Motor dranhängt oder nicht. Oder kennt jemand eine andere Lösung (von großflächigen Aufklappungen mittels schwerer Gerätschaften einmal abgesehen)?

Verfasst: 11. Apr 2002, 23:05
von Andreas
Ist es denn nicht sowieso empfehlenswert, zur Durchsicht die Lenkung hin und wieder auszubauen??
Spaß beiseite: meines Wissens gehts nur so. Aber vielleicht reicht auch Lösen der Lenkung vorne und ablassen? Viel Platz braucht man ja nicht für die Mutter...
Da wir gerade bei den Lagern sind: viele ärgern sich, wenn beim Motorausbau der untere Gußrahmen des Motors an den Aufhängungen hängenbleibt. Da gibt es einen einfachen Trick: Einfach die komplette rechte (sic!) Motoraufhängung lösen, schon geht es wie von selbst.
Und Gummiboote haben was - vor allem, wenn sie im dunklen Anzug daherkommen...

Andreas

Siehe auch: http://www.mgcars.de/seiten_d/mgb76.html

Verfasst: 12. Apr 2002, 01:34
von AlexP
Klar doch, bin ja auch Schwarzfahrer - zumal jetzt nach einem Tag im Ölsumpf. Und schön, dass es wohlmeinende Freunde gibt, die nach einem Tag in und an der Grube den fahlen Schimmer der Neonröhren im Allerheiligsten durch Rotlicht ersetzen wollen - um die Räumlichkeiten als Sado-Maso-Tempel zu vermieten, weil das doch wohl der wahre Zweck sei... Danke auch für den Tipp mit dem rechten Gummi - leider war diese Schraube alles andere als gangbar. Und links: tja, die Lenkstange lässt sich kaum absenken, da nach unten zu wiederum etwas Blech im Wege ist. Auch kann man so oder so keinen Schlüssel in Position bringen, wenn der Motor erst wieder an Ort und Stelle ist, da die Ölwanne die Bewegungsfreiheit arg limitiert. Was solls`, es gibt Schlimmeres: zum Beispiel einen überholten Zylinderkopf aus England, der erstens krumm ist und zweitens Risse hat...

Verfasst: 12. Apr 2002, 08:56
von Ttiger900
Mann, mach mir nicht dat Hemd am flattern. Meiner ist gerade zum überholen drüben....

Verfasst: 12. Apr 2002, 09:08
von AlexP
Hoffentlich bei Peter Burgess ...
Der ist nämlich sehr kulant, wie ich gerade erfahre, und sogar bereit, mir einen anderen Kopf zu schicken, wenn ich ihm den rissigen zurückschicke. Allerdings sind da noch die Transportkosten - da kann ich den gelieferten Schrott auch gleich hier wegschmeißen und die 500 Euro als teure Erfahrung abschreiben. Aber es war bestimmt nur ein Einzelfall: Der englische Kopf eines Feundes hat keine Risse an den Auslaßventilführungen. Der war nur krumm... Nun streite mal mit einem britischen Lieferanten, wessen Schuld das ist. Das sollte sich jeder überlegen, der ferne Experten dem Motorenbauer um die Ecke vorzieht.
Nachtrag:
Burgess hat inzwischen zugesagt, auch den Transport zu erstatten bzw. den Motor kostenlos zu reparieren, falls die Risse in den Ummantelungen der Auslassventilführungen Schäden zur Folge haben sollten, was er ebenso vehement bezweifelt wie die Möglichkeit, dass die Unebenheit der Köpfe in seiner Werkstatt entstanden sein könnte. Die Moral von der Geschichte: Bei Auslandsgeschäften vorher genauestens die Modalitäten für den Fall der Fälle klären. Ein erhöhtes Risiko bleibt natürlich doch stets auf Kundenseite. Ich werde den Kopf nun ausprobieren (in der Saison will ich fahren und nicht warten und nur schrauben)und hoffentlich nicht auf das sehr anständige Angebot zurückkommen müssen.



[Dieser Beitrag wurde von AlexP am 15.04.2002 editiert.]

Verfasst: 13. Apr 2002, 05:40
von Kai
Motorlager am B (Gummiboot)

Also, meinereiner hatte die Gummilager gewechselt (zusammen mit den Lagerschilden, die bekommen gerne Risse, scheint mir..mein Motor lag daher nämlich schon auf dem Rahmen auf und daher passten auch die Luftfilter, die sonst niemand in seinen B bekam...)und das eigentlich ziemlich problemlos. Naja, ich hatte den Motor ganz draußen, da ich eh an die Kupplung mußte, aber im Großen und Ganzen war das Leger ein kleineres Problem (gibt es ein Größeres als den Motor wieder auf das Getriebe zu fummeln? Rein von den Dimensionen her gesehen wohl kaum...) zugegeben, es klemmt hier und da manchmal, aber es ging auch ohne Lenkungsausbau......vielleicht ist bei meinem MG aber auch einfach alles so krumm, daß es funktionierte.....

Kai

Verfasst: 14. Apr 2002, 12:01
von AlexP
Hallo Kai,
die Lenkstange verdeckt weitgehend den Zugang zu der Mutter, die auf dem Bolzen des runden(!) Gummiboot-Gummilagers sitzt. Einen Schlüssel kann man nur durch einen schmalen Spalt zwischen Lenkstange und darüberliegendem Blech des angeschweißten Motorbocks ansetzen. Da der Bolzen exzentrisch auf dem Gummilager angeordnet ist und das Lager am Motor wiederum justiert werden muss, scheint es mir nur möglich, das Gummilager bei (wieder) eingebautem Motor endgültig zu fixieren. In diesem Moment aber verdeckt die Ölwanne den Zugang zum Spalt. Vielleicht kann man sich einen Schlüssel entsprechend zurechtbiegen. Wie hast Du es denn bewerkstelligt?

Verfasst: 15. Apr 2002, 02:14
von Kai
Du redest doch von der Mutter am Bolzen, nicht wahr? Nicht von den Schrauben, die das Lager am Motorschild befestigen? Da hatte ich eher das Problem, daß ich in der Halterung so wenig Spielraum hatte, den Schlüssel zu bewegen....sobald ich mein Gummiboot wiederhab (*schnüff* er ist übers WE in der Werkstatt behalten worden....) schau ich aber nochmal genau nach!

Kai

Verfasst: 16. Apr 2002, 13:44
von AlexP
@Kai: richtig, gemeint ist die Mutter für den Bolzen. Hoffe, er fährt wieder!

Verfasst: 16. Apr 2002, 23:10
von Kai
Jawollja, er fährt wieder- und was noch wichtiger ist: Er bremst jetzt auch wieder gescheit...;-)Safety fast....

Also, ich bin mir sicher, daß ich daß Gummilager ohne Lenkungsausbau hinbekommen hab. Spezialwerkzeg? Aus dem Baumarkt eine Rolltasche mit Schraubenschlüsseln, die war sogar extrem billig und begleitet mich schon mein gesamtes Schrauberdasein lang...im Zweifelsfalle komm ich gerne mal vorbei, wenn es nicht allzu weit weg ist...

Kai

Verfasst: 17. Apr 2002, 00:56
von AlexP
Kai (auch Nachtmensch?), erstmal Glückwunsch, dass Du ins Frühjahr oktagonal starten kannst. Und herzlichen Dank für Deine Hilfsbereitschaft! Wenn der Motor endlich wieder seinen Kopf hat (derzeit wird noch heftig über zusätzliche Dichtungsvarianten debattiert), werde ich es mal mit "drinnener" Lenkung versuchen. Die muss eh solange drinbleiben, bis der Motor halbwegs an Ort und Stelle ist. Da mein Kran nur seitwärts beweglich ist, muss ich das Auto bewegen können. Und das ist etwas beschwerlich, wenn die Räder ihre eigenen Vorstellungen über die Richtung entwickeln. Vielleicht lade ich Dich dann zur "Gummiparty" ein, wenn ich mir die Finger gebrochen habe ... Langsam wird die Zeit knapp: Am 1. Mai ist die legendäre Tour der BCC Rhein-Main!

Verfasst: 18. Apr 2002, 00:31
von Kai
Da will ich unbedingt mit hin;-) Ja, ich bin ien ziemlicher Nachtmensch, notgedrungen, tagsüber hab ich keinerlei Zeit...

Ich biete Dir nochmal an, wen Du in der Nähe wohnst, was ich annehme (BCC Rhein-Mein ist für Dich interessant), komm ich gerne mal vorbei. Was den IEnbau des Motors angeht: Ich hab mir eine Welle gedreht, die mir den Einbau der Kupplung erleichert (dann fluchtet das gute Stück dorekt, so daß das Gefummel erst mit dem genauen einsetzen losgeht)

Den Spaß mit Motor rein und Motor raus hab ich mit nem Stapler unternommen, das ist wesentlich einfacher als das Auto zu rangieren...aber das kann ich Dir nur anbieten, wenn Du an nen Hänger rankommst... Auto mit Kupplung hätte ich sonst zu bieten...

Ansonsten: Bau das Lager doch jetzt schon ein...Es wird doch eh "nur" mit zwei Schrauben befestigt? Wäre das einfachste..und zur Not kannst Du die Lenkung auch abbauen und dann wieder anschrauben... btw, hast Du Deinen Motorraum lackiert und den Querlenker gecheckt? Wenn der Motor eh draussen ist, bietet sich das an..auch der Unterbodenschutz ist in der Situation bestens aufzusprühen! Motor lackiert? ;-) Alles der Krempel, den ich immer machen wollte, und dann machen konnte...wobei ich auf den Akt mit der Kupplung gerne verzichtet hätte!*gg*

Kai

Verfasst: 18. Apr 2002, 01:16
von AlexP
Um das alles zu machen, baue ich ihn im Herbst lieber nochmal aus - sonst kann ich diese Saison vergessen ;-)
Danke für das Stapler-Angebot - aber ich finde es irgendwie sportlicher, mit dem alten Laufkatzenkettenkran von 1943 zu arbeiten, zumal jetzt auch die Bremse wieder funktioniert ... Einzelheiten dann am 1. Mai - siehe www.british-car-connection.de unter Veranstaltungen. Ich habe mir schon mal einen Leih-B gesichert ;-))Gute Anreise!

Verfasst: 5. Mai 2002, 22:23
von AlexP
Es ist vollbracht: Motor drin, Gummi-Lager ebenfalls, und zwar ohne Ausbau der Lenkung! Nach den guten Tipps hier habe ich die Sache nochmals behirnt. Hauptproblem: Mit den Fingern kommt man nicht an der Lenkstange vorbei dorthin, wo die Mutter auf den Bolzen des Gummilagers muss. Ergebnis: Die Unterlegplatte mit dem Loch, die wohl das Hochrutschen des Motors verhindern soll, in den fahrzeugseitigen Lagerbock mit Dichtungspaste leicht eingeklebt. Dann von unten einen Maulschlüssel mit reichlich Silicon-Dichtungspaste im Maul eingeführt. Von vorne an der Lenkstange vorbei eine selbstsichernde Mutter (spart das Theater mit dem Sicherungsring, für den sowieso kaum Platz ist) mittels Magnetheber eingeführt und in den Schlüssel bugsiert. Schlüssel mit Mutter hinter Schraubenloch ausgerichtet und mit Tape befestigt. Nach Aushärten der Dichtungspaste ließ sich das Gummilager wiederstandslos auf die Mutter drehen. Dann Mutter mit kleinem 9/16 Maulschlüssel leicht angezogen. Anschließend Motor eingebaut, Lager am Lagerschild ausgerichtet und befestigt. Problemmutter mit flachem Maulschlüssel, der gerade so durch den Spalt passt, abwechselnd von unten und von vorne angezogen. Fertig. Gummierte Grüße und Dank an die Tippgeber!