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Werkstatterlebnisse...

Verfasst: 26. Mai 2002, 15:06
von mialb
Hallo zusammen,

zunächst ein toller Erlebnisbericht vom noch andauernden Werkstattaufenthalt meines MGBs.

Anfang März hab ich den Kleinen zu meiner Stammwerkstatt gebracht, um zum einen eine normale Inspektion und AU durchführen zu lassen. Außerdem waren einige Roststellen an den Schwellern aufgetaucht und der Bremszylinder war undicht. Dies sollte alles behoben werden. Da ich beruflich ziemlich eingespannt war, gab ich dem guten Mann Zeit bis Ende April, da ich auch davon ausging (hab ich ihm auch gesagt!), daß neue Schweller eingeschweißt und lackiert werden müssen und dies eventuell ein Karosseriebauer tun müsse, diesen sollte er auch beauftragen.

Ende April telefonierte ich mit ihm und er meinte, daß er aufgrund der Krankheit seiner Frau noch zu nichts gekommen sei. Ok, kein Problem, er versprach mir, bis zu meinem Geburtstag am 13.05. sei alles fertig. Also kam ich frohen Mutes am 13.05. zur Werkstatt. Dort teilte mir der gute Mann mit, daß er immer noch nichts getan hätte, auch meinte er, daß man mit den Schwellern ja zum Karosseriebauer gehen müssen, das könne er ja nicht machen. Aha, hatte ich nicht Anfang März so etwas in Auftrag gegeben?
Gut, er vertröstete mich jetzt auf Freitag (17.05.).

Donnerstags bekam ich einen Anruf, daß der Wagen im Hof gestanden habe und jemand dagegen gefahren sei, das linke Rücklicht sei kaputt und der Lack leicht abgesplittert. Dabei hatte ich ihn extra gebeten, den Wagen nicht draußen abzustellen. Er hätte aber schon ein neues Rücklicht bestellt, aber ich könne den Wagen erst diesen Freitag (24.05.) abholen. Ich kam dann diesen Freitag wieder in die Werkstatt und was war passiert: Er meinte, er könne die Bremsen nicht reparieren, da er einen neuen Hauptbremszylinder noch beschaffen müsse. Wahnsinn, was hat er denn seit Anfang März gemacht? Ich ging dann um den Wagen herum, der in der Zwischenzeit völlig verdreckt war und mir viel dann noch auf, daß der Kühlergrill eingedrückt war, die Stoßstangenhörner schräg standen und ein 0,5 cm langes Stück der Karosseriekante zum Grill abgesplitter war. Auch ließ sich plötzlich der Kofferraum aufgrund eines sperrenden Schlosses nicht mehr schließen und die neue Heckleuchte war schon wieder kaputt! Er meinte dann, daß mir natürlich alles ersetzen würde, aber er müsse erst die Teile bekommen.

Toll, ein schönes Frühjahr, sollte der Wagen bis Ende dieser Woche nicht fertig sein, hole ich ihn eben so ab. War vielleicht auch mein Fehler, daß ich ihm nicht gleich in den A... getreten habe. Allerdings hat er sonst auch immer gute Arbeit geleistet.

Wie sehen denn Eure Werkstatterlebnisse aus? Ist das ein Einzelfall Gibt es überhaupt Werkstätten, die sorgsam mit unseren kleinen Lieblingen umgehen? Mich ärgert eben, daß der Wagen gur geputzt und gepflegt abgegeben wurde und er jetzt aussieht, als käme er gerade vom Schrottplatz! Außerdem hatte ich mich schon für heute bei einer Oldtimerrallye angemeldet und jetzt sitze ich bei gutem Wetter zuhause! Die Teilnahmegebühr werde ich ihm natürlich von der Rechnung abziehen, falls ich überhaupt bezahle...

Jetzt bin ich völlig entnervt und meiner Freundin gehts nicht anders, ist ja schon schlimm, den Kleinen so leiden zu sehen!

Außerdem bin ich jetzt am überlegen, ob es nicht besser ist, den Wagen völlig neu lackieren zu lassen, also alles raus, neu lackiert und dann wieder alles eingebaut.
Nach dem ganzen Spaß bin ich mir aber nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnt, den Wagen noch so zu restaurieren. Wäre es nicht besser, den B (Bj. 76, US-Modell ohne OD, aber AT-Motor 95 PS, Chromumbau, Scheibenrahmen mit Kratzern, Tank eingebeult, fährt aber teuflisch gut, mechanisch gur überholt, Innen vor 5 Jahren alles neu gemacht) zu verkaufen und dann einen älteren B in gutem Zustand zu erwerben. Was meint ihr denn dazu?

Viele Grüße von einem total gefrusteten

Michael

Verfasst: 2. Jun 2002, 12:59
von Matthias
Ich an Deiner Stelle würde das Auto wieder richten, denn es handelt sich um DEIN Auto, das du so gerichtet und umgebaut hast, wie DU es wolltest. Ein anderer B ist zunächst einmal der B eines anderen Menschen, auch wenn Du das Auto gekauft hast, und Du wirst einiges Geld reinstecken, bis dieses Auto dann wieder so ist, wie Du es Dir vorstellst. Außerdem weißt Du bei Deinem jetzigen B genau, was Du hast.

Ist zwar eine ganz persönliche Meinung aber ich fahre schließlich auch schon seit 17 Jahren genau MEINEN B, den ich auch nie hergeben werde.


viele Grüße


Matthias Schulze #421


PS: Deine Werkstattstory ist wirklich unglaublich! Tut mir wirklich leid für Dich