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Kauf MGB

Verfasst: 24. Mai 2004, 21:54
von EnglishCarFan
Hallo,
Ich kann evtl. einen MGB Baujahr 64 im Originalzustand bekommen. Zustand 4+, derzeit nicht fahrbar da Ewigkeiten stillgellegt. Gibts irgendwelche Schwächen bei dieser Serie und worauf soll ich noch achten wenn ich ihn anschauen werde?

Gruß, Andreas

Verfasst: 24. Mai 2004, 23:33
von Manfred Hürland
Hallo, auf alles!

Oder frag Dich selbst:

Was kannst Du?

Grüße
Manfred Hürland

Verfasst: 24. Mai 2004, 23:58
von achimroll
Hallo Andreas,

auf der Seite
http://mitglied.lycos.de/mgbinfo/Mainframe.htm

findest Du einen Kaufberatung. Außerdem kann es nie schaden, sich an einen Stammtisch zu wenden und dort mal mit erfahrenen MGB Fahrern zu sprechen.

Viel Erfolg und nette Grüße
Achim

Verfasst: 25. Mai 2004, 08:39
von Manfred Hürland
Hallo Achim, Dein Hinweis auf eine Kaufberatung in allen Ehren.

Aber es fragt jemand nach einem Zustand 4 (vermutlich dann 5) MGB auf was man achten muss. Das Auto ist nicht fahrbereit und im desolaten Zustand.

Was erwartet dann einen Käufer? Natürlich eine Komplettrestauration mit ganz viel Geld oder man kann alles selbst machen. Und auch dann ist dieses Objekt geschenkt zu teuer.

Was soll ich dann mit einer Kaufberatung? Der Anfrager benötigt Hilfe in Form von Beistand bei der Besichtigung.

Ein wenig mehr Realität wünscht sich
Manfred Hürland

Verfasst: 25. Mai 2004, 09:00
von dieterrauh
Hallo Manfred,

du hast Recht, bei Zustand 4+ ohne Besichtigung kann eigentlich fast nur Schrott rauskommen. Aber Wunder gibt es immer wieder... :-) Also sollte Andreas wirklich jemand mitnehmen, der den Aufwand realistisch beurteilen kann.

Achim hat aber auch Recht, eine gute Kaufberatung ist Gold wert. Und wenn sie gut ist klärt sie auch darüber auf dass das bessere Auto immer der bessere Kauf ist, dass ein MGB im Zustand 5 nicht wirtschaftlich zu restaurieren ist, dass genügend gute Autos auf dem Markt sind, ....

Es schadet sicher nichts, mehrere Kaufberatungen zu lesen. Auch über die Suchen-Funktion dieses Boards kann man sich ein sehr gutes Bild vom Aufwand machen.

Und der Tipp mit dem Stammtisch ist auch prima.

Vielleicht ist das auch nicht Andreas erster Oldtimer und er kann den Aufwand selbst ganz gut abschätzen, wenn er die typischen Ecken kennt. Das wäre interessant zu wissen. Seine email deutet auf einen Mini-Fan hin.

@Andreas: Wenn du in deinem Profil deinen Wohnort angibst meldet sich vielleicht jemand, der in der Nähe wohnt und sich auskennt.

Gruß
Dieter

editieren: Tippfleher

[Dieser Beitrag wurde von dieterrauh am 25.05.2004 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von dieterrauh am 25.05.2004 editiert.]

Verfasst: 25. Mai 2004, 17:51
von Andreas
Bild

Einen interessanten und recht vollständigen Eindruck bezüglich der Dinge, die bei einem Zustand 4-Auto zu tun sind, vermittelt Skye Poier auf seiner Website: http://www.mgbexperience.com
Hier wird weniger der Einfluss einer möglicherweise nicht präzise ausgerichteten Chromzierleiste auf den Marktpreis diskutiert, sondern vielmehr thematisiert, welche Arbeit (oder welche Ausgabe) auf einen zukommt, wenn das Blech im Umkreis von 5 Quadratzoll rund um das Befestigungslöchlein eben dieser Zierleiste fehlt.
Insofern: Empfehlenswerte Lektüre, überaus anregend, und als Kalkulationsgrundlage für die anstehende Restaurierung (Zeit- oder Finanzaufwand, siehe Manfreds Beitrag) gut zu gebrauchen.

Andreas

[Dieser Beitrag wurde von Andreas am 25.05.2004 editiert.]

Verfasst: 25. Mai 2004, 23:25
von Manfred Hürland
Andreas, das Auto ist doch 3-!

Fehlt doch nur die Windschutzscheibe und ein Sitz. Ein bißchen Lack u. Teppichboden und schon steht er wie eine eins!

Grüße
Manfred Hürland

Verfasst: 26. Mai 2004, 03:15
von BlackB
hehe... das nenn ich Optimismus Bild
falls bei dem Vorhaben kein guter Karosserieklempner zur Seite steht,kann man die Sache schon vergessen.Wenn man´s richtig ordentlich machen will,dann dauert es ...und dauert und wenn man noch denkt das der Wagen in 3 Wochen fertig für den Lacker sein müsste findet man sicher noch eine Stelle an der man noch nicht war und braucht nochmal 3.
Mein B sollte auch schon ab nächste Woche fahrbereit sein....naja ich habs auf Anfang Juli verschoben .Aber ich bleib optimistisch

Verfasst: 26. Mai 2004, 19:12
von jupp1000
Hey Manfred,

warum so zynisch? Hast Du etwa schlechte Erfahrungen mit zu optimistischen Zustandsbescheibungen gemacht?

Gruß
Heinz #1565

Verfasst: 26. Mai 2004, 19:28
von EnglishCarFan
Also nochmal etwas konkreter.
Ist ein Grüner mit der Erstzulassung September 64. Er hat 3 Vorbesitzer, keine Durchrostungen und auch sonst recht wenig Rost. Im Laufe der Jahre hat nur die Innenaustattung in Form von Gebrauchspuren etwas gelitten. Da er z.Zt wegen langer Standzeit noch nicht wieder läuft, kann ich nichts über Motor und Getriebe sagen. Kilometerstand:keine Ahnung.
Ist sicher schwierig einzuschätzen, aber wie liegen so die Preise für diese Baujahr?

Verfasst: 26. Mai 2004, 23:28
von Andreas
Na, "grün" klingt doch schon mal ganz gut ;-)
Vielleicht kann man ihn beim nächsten großen MG-Treffen unauffällig gegen einen anderen grünen tauschen...
Spaß beiseite:
"Markt" nennt für den B in den Zustandskategorien folgende Preise (von...bis heisst: Baujahr 62/Baujahr 74):
2: 13.600 - 12.000
3: 9.200 - 7.900
4: 5.300 - 4.600
5: 2.800 - 2.500

Nun nehmen wir eine Preisliste eines einschlägigen Händlers und rechnen wie folgt (kannst Du auch selber machen, so haben aber alle was davon):

Stellplatz 1/2 Jahr 180 EUR
Innenausstattung/Verdeck (nur Material, ohne Sattlerarbeiten) ca. 1.950 EUR
Motorinstandsetzung (bohren, honen, Kurbelwelle schleifen, Ölpumpe, Nockenwelle, Stößel, Kolben, Kleinteile neu, Ventilführungen neu, Ventile einschleifen, planen) 2.100 EUR
Kühler, Gummischläuche, Deckel etc. 300 EUR
Austausch-Overdrive 500 EUR
Getriebe überholen 1.200 EUR
Neue Räder und Reifen 1.500 EUR
Neue Radlager 140 EUR
Monatliche Einladung an Helfer zum Bierweghaun, 1/2 Jahr 180 EUR
Anlasser, Lichtmaschine, Wischermotor, sonstige Elektriktricks 700 EUR
Differential überholen (Teile) 400 EUR
Bremsen (Hydraulik, Dichtungen, Beläge) 400 EUR
Karrosseriedichtungen, Durchführungsgummis etc.
Schrauben und sonstige Kleinteile 450 EUR
Böse Überraschungen 1.500 EUR
Lackierung 2.000 EUR

STOP - hier sind wir bei genau 13.600 EUR angekommen, siehe Manfred Hürland oben: Geschenkt ist noch zu teuer.
Übrigens hast Du bis hierher alles selber zerlegt und wieder zusammengebaut, sowei den Wagen komplett lackierfertig vorbereitet. Wir haben KEIN einziges Blechteil getauscht oder geschweisst, bis hierhin.
Leider haben wir auch keine Fahrwerksgummis getauscht, die alten Spurstangenköpfe dringelassen, ebenso die defekten Stoßdämpfer. Das die Scheinwerfer vorne blind sind sind und der verrostete Chrom noch am Auto baumelt ist egal, denn die Karre kommt eh nicht über den TÜV, da Warnblinkleuchte defekt, aus dem Hauptbremszylinder Öl austritt und leider die Trommeln noch hätten ausgedreht werden müssen.
Gottseidank musten wir kein Werkstattzubehör und Spezialwerkzeug (z.B. Motorkran) kaufen, da wir schon perfekt ausgestattet sind!
Hilft nur noch ein Inserat: "95% restaurierter MGB, nur noch Kleinigkeiten zu machen, alles neu, grün, umständehalber gegen Gebot..."

Klingt bitter, ist aber leider so.

Mithin: Entweder bekommst Du die Fuhre geschenkt und hast ca. 17.500 - 20.000 EUR später einen guten MGB für Dich selber, oder Du lässt es, oder es ist Dir egal (ne, ist es nicht, sonst hättest Du nicht gefragt...)

Ich wünsche Dir viel Mut und Glück bei Deiner Entscheidung!

Andreas

Verfasst: 26. Mai 2004, 23:52
von magnette
Wenn ich diese Rechnung anschaue, stellt sich mir doch die Frage, ob man einen MG nur mit Hochpreis-Neuteilen (die ja doch meist nur Asiatische Repros sind...) restaurieren kann oder es nicht doch auch günstigere Alternativen mit vorhandenen Teile gibt. Warum nicht ein bisschen Patina belassen bei einer Restauration/Wiederherstellen (oder reden wir von Renovation/Erneuern)? Muss es denn immer eine glänzende "Weihnachtskugel" werden? Klar kommt eine komplette Restauration nicht billig, aber nehmt einem Anfänger doch nicht allen Mut. Und "geschenkt" ist heutzutage wohl auch bei einem Zustand 5er B noch ein Wunschtraum.
MfG und noch etwas schmutzigen Fingern vom Restaurieren meines MGs.
Edi

Verfasst: 27. Mai 2004, 10:20
von Andreas
Nun, die Berechnung beruht auf den Angaben von EnglishCarFan - Karrosserie rostfrei, Innenausstattung zerfleddert, der Rest geht nicht.
Aisatische Blech- oder Chromteile sind in der Aufstellung nicht berücksichtigt worden, weil das Geld schon vorher alle war.
Wenn EnglishCarFan nun die genaue Bestandsaufnahme bei seinem Objekt der Begierde macht, weiß er, was ihn an welchen Stellen erwartet - funktioniert das Getriebe, weiß er also: 1.200 EUR gespart. Und bei einem Ankauf eines Restaurierungsobjektes sollte man stets mit dem schlimmsten rechnen...und da ist ja immer noch der Posten "Monatliche Einladung an Helfer zum Bierweghaun" in der Kalkulation enthalten, für Trost ist also gersorgt
Bild
Übrigens: Von der glänzenden Weihnachtskugel sind wir (wegen Verzicht auf neues Blech) noch weit entfernt...

Viele Grüße,

Andreas

Verfasst: 27. Mai 2004, 11:41
von fox
Hallo zusammen,

ich kann die sehr nüchterne Berechnungsweise von Andreas nur unterstreichen. Sicherlich kann man eine "rolling restauration" vornehmen, solange der Wagen rollt und man gewisse Abstriche in Kauf nimmt. Dennoch wird man niemals vor Unwägbarkeiten und/oder völlig unvermittelt auftauchenden Problemen gewappnet sein, solange man das Auto nicht wirklich genau kennt.
Ich habe in 1997 meinen substanziell wirklich guten, aber eben etwas "angegammelten" 73er B Karosserie- und Fahrwerksmässig fachmännisch überarbeiten lassen und zwar zum Sonderpreis eines befreundeten Meisterbetriebes. Gesamtkosten: ca. 24.000 DM. Dabei wurden weder die Innenausstattung angefasst noch der Motor geöffnet, aber eben sehr sorgfältig und aufwändig gearbeitet.
Ich gebe allerdings zu, dass ich selbst damals nicht Hand angelegt habe.

Gruss

Martin

P.S. Ich habe übrigens diese relativ teure Investition nicht bereut, obwohl sie sich (in Geld) wohl nie mehr "auszahlen" wird! Ich weiss seitdem einfach ganz genau woran ich bin und gehe seitdem ohne Herzklopfen auch auf grosse Touren (bin bisher ohne Probleme bzw. den ADAC immer wieder heil nach Hause gekommen) und nutze den Wagen im Sommer als Alltagsfahrzeug. Dadurch ist übrigens auch gewährleistet, dass eine durchaus auch von mir geschätzte Patina sich im Laufe der Zeit von ganz alleine wieder einstellt. Und sind wir mal ehrlich: Zu schrauben gibt´s an einem MG doch immer was Bild

[Dieser Beitrag wurde von fox am 27.05.2004 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von fox am 27.05.2004 editiert.]

Verfasst: 27. Mai 2004, 22:57
von BlackB
...stimmt...!
Aber etwas Spass muss man auch an der Restauration haben,deshalb entweder mit dem gedanken tragen mehr Geld auszugeben und im nächsten JAhr damit evtl.schon zu fahren oder weniger bezahlen und sich einige JAhre nebenbei Zeit nehmen.

Selbst mein im Dezember erstandenen B im 3er Zustand hat bisher ca 3500 Euro verschlungen (abgesehen vom Werkzeugen etc.). Und das ist noch wenig denn das meiste (bis auf Lack und schweissarbeiten)hab ich selbst gemacht. Jedes Wochenende und jede freie Minute seit Januar.
Aber Hauptsache man hat Spass daran so eine alte Kiste wieder aufzubauen,die Geduld und nicht nur das fahren im Kopf.

Verfasst: 28. Mai 2004, 12:35
von jupp1000
Hallo zusammen,

hier noch ein paar juristische Spitzfindigkeiten (Quelle: Oldtimermarkt 6/04)zum Thema: Annoncen und Internetauktionen.
Wer bei Ebay ein "komplett restauriertes Fahrzeug" anbietet ohne den Ausschluss der Gewährleistung, hat bereits beim ersten Gebot juristisch einen Kaufvertrag geschlossen, der auch mit einmem anschließenden Kaufvertrag nicht mehr verändert werden kann. Eine Vollrestauration, oder die Zusicherung bestimmte Baugruppen generalüberholt zu haben ist somit Grundlage des Vertrages.
Das gilt auch sinngemäß für Zeitungsinserate etc.
Sollte sich der vollrestaurierte Zweier als zusammengekloppte Ruine erweisen, schlagt ihn dem Verkäufer um die Ohren und verlangt Schadenersatz, denn das steht so im neuen Gewährleistungsrecht (schlagen ist bildlich gemeint!!)

Gruß
Heinz #1565

Verfasst: 28. Mai 2004, 13:13
von Andreas
...da mag man ja garnichts mehr verkaufen...obwohl, wenn kein Angebot mehr, dann steigen die Preise, und dann lohnt sich plötzlich wieder die umfangreiche Restaurierung...hmmm.

Verfasst: 29. Mai 2004, 12:22
von EnglishCarFan
Nach all Euren Hiobsbotschaften hab ichs erstmal sein gelassen und warte dann doch auf ein Exemplar, wo man weiß was man hat.
Das Problem an einer Restauration oder nur "fit machen" ist halt der unüberschaubare Kostenfaktor.
Vielen Dank für die rege Beteiligung an meiner Frage.

Gruß Andreas

Verfasst: 30. Mai 2004, 10:58
von BlackB
.... Hey,das soll Dich aber nicht davon abhalten doch einen MG zu kaufen. Denn der B ist ein absolut Einsteigerfreundliches Auto und zwar in Hinsicht auf den Preis der Ersatzteile wie auch in der technik und der damit verbundenen Restauration.
Nur Mut. Bild