MGB Tubeachse Einstellung Kegelrad/Tellerrad

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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MGB10/76
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MGB Tubeachse Einstellung Kegelrad/Tellerrad

#1

Beitrag von MGB10/76 » 3. Sep 2008, 12:02

Hallo an Alle,

nach dem ich nun schon eine ganze Weile im Forum lese und auch gute Ratschläge gefunden habe, habe ich nun doch eine Frage:
Ich habe eine Speichenradachse und möchte dort im Zuge eines V8 Umbaus Kegel-/Tellerrad (3,08)und Differenzial tauschen (LSD). Jetzt finde ich aber nirgends Angabe wie das Spiel bzw. der Abstand der Zahnflanken zueinander sein soll. Die ausgebauten Teile (3,9) waren sehr spielarm. Heist das ich kann die neuen Teile einfach einbauen und die alten Abstandsscheiben / Kugel-und Walzlager weiter benutzen ? Wäre irgendwie fast zu einfach.

Vielen Dank für Eure Antworten

Grüße
Ralf

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Ralph 7H
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#2

Beitrag von Ralph 7H » 3. Sep 2008, 13:00

Hallo Ralf,

im offiziellen BMC/Leyland Werkstatthandbuch wird das erklärt. Es bedarf erheblichen Aufwands und ich weiß nicht, ob die Stauchbuchse inzwischen wieder lieferbar ist oder angefertigt werden muss.
Die sogenannten Owners Workshop Manuals verweisen bei diesem Tehma meist auf eine Fachwerkstatt für Getriebe und Achsen, selbst normale Servicewerkstätten sind bei der Sailsbury Achse meist überfordert.

Wenn du es gerne mal ausprobieren möchtes kannst du die grundsätzlichen Informationen für die Differenzialeinstellung von jeder ähnlichen Achse verwenden.
Ohne Tusche und sehr gute Messuhren, am besten digital, und sehr viel Gedult, einer ausreichenden Auswahl an Einstellscheiben und gutem passenden Werkzeug ist das kein Tehma zum selbermachen!

Gruß vom Niederrhein

Ralph

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Matthias
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#3

Beitrag von Matthias » 3. Sep 2008, 13:33

Hallo Ralf,

als ich meinen C restauriert habe, hat mir ein Engländer, der damals mit Christoph Gockelns MG Centre Deutschland zusammengearbeitet hat, die Hinterachse überholt, wobei ich zugeschaut habe. Das Einstellen des Lagerspiels ist im Prinzip "Routinesache" (wenn man Erfahrung hat, die ich nicht habe ;) ). Wichtig ist auch, dass der Kardanwellenflansch wieder mit der richtigen Vorspannung montiert wird. Der drückt nämlich auf eine sogenannte crushable bush, eine Hülse, die beim Festziehen des Flansches bewusst deformiert wird um das Axialspiel einzustellen. Wenn du ein neues Differential einbaust, brauchst du auf jeden Fall eine neue Büchse, auf die Ralph ja auch schon hingewiesen hat.

Auch wenn der Tausch sicher in Eigenregie zu bewältigen ist, würde ich diesen Job einer Werkstatt überlassen. Es besteht einfach zu viel Möglichkeit, einen Fehler zu machen, der hinterher Geld kostet.


achteckige Grüße


Matthias 421#

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#4

Beitrag von MGB10/76 » 3. Sep 2008, 20:45

Hallo Ralph, Hallo Matthias,

danke für die schnelle Antwort, bin perplex ob der Geschwindigkeit dieser. Nun habe ich jedenfalls die Bestätigung das es nicht so einfach ist. Die Stauchbuchse hatte ich gar nicht so war genommen, da diese Limora nur als Distancebuchse angibt. Nun werde ich mir das Buch besorgen(gibt es das noch ?) und alternativ auch eine Werkstatt. Kennt jemand eine Spezialwerkstatt im Raum Halle/Leipzig ??

Vielen Dank

Viele Grüße

Ralf

Jörg Hüsken
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#5

Beitrag von Jörg Hüsken » 4. Sep 2008, 10:28

Ich kann leider nicht zustimmen.
Das Wechseln von Kegel- und Tellerrädern ist kein Hexenwerk. Man braucht nur die richtigen Messmittel und ein wenig Feingefühl. Habe gerade wieder zwei 4HA Achsen mit Sperrdiffrential auf der Werkbank.

Klar gibt es hier (in Sachsen) eine Menge Leute die sich mit so einfachen Sachen wie Hinterachsüberholung auskennen.

Schick mir mal deine Telefonnummer und ich ruf dich an.


Joerg (aus 01591)

Jörg Hüsken
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#6

Beitrag von Jörg Hüsken » 4. Sep 2008, 12:47

Diese Sailsbury Achsen findet man Im vielen Jaguars (Mk2 und S sowie als "Differentialgehäuse" auch in den E-Types).
Es gibt sie in Landrovern ebenso wie in allen Jensen ab dem CV8 aber auch in Baumaschinen!!!
Viele Teile wurden in die DANA 66 Achsen übernommen, was eine Vielfalt von preiswert verfügbaren Übersetztungen (von 1:2.9 bis 1:5.03) zur Folge hat.
Sperrdiffrentale gibt es für diese Achsen (dank DANA 66) ebenfalls in großer Auswahl - und nicht nur von Quafi.

Ist sehr ähnlich aufgebaut wie die späten MGB, MGC und BGT V8 Achsen, nur stärker dimensioniert.

Die erste Achse, die ich völlig zerlegt und umgebaut habe war die von meinem BGT V8 "Kit-Car" und die hält jetzt seit ungefähr 50.000 km hinter dem recht kräftigen 4.6l Motor.

Joerg

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#7

Beitrag von Jörg Hüsken » 4. Sep 2008, 22:15

Nur zur Klarstellung - wegen der vielen Anfragen:

Ich lebe nicht von der Restauration von Oldtimern und ich überhole auch keine Achsen für andere MG Fahrer gegen Bezahlung.
Dazu fehlt mir leider die Zeit.
Gern vermittle ich euch Kontakte zu einer wirklich guten Firma, mehr kann ich leider nicht tun.


Schönen Gruß


Joerg
Zuletzt geändert von Jörg Hüsken am 10. Sep 2008, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.

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#8

Beitrag von AST » 10. Sep 2008, 09:34

Hallo Jörg,

die vielen Anfragen und deine eindeutige und selbstverständliche
Antwort zeigen doch , dass in der Gemeinde ein hoher Wissens-
und Rereratur- Bedarf zu dem Thema DIFF-REP besteht.
Wie aus deinen Ausführungen ablesbar kennst du dich damit
bestens aus und traust dich auch an die Umsetzung mit
langanhaltendem Erfolg !

Wäre es vielleicht möglich, dass du uns weniger erfahrenen
MG´lern mit Hinterachsproblemen im Rahmen eines

H I N T E R A C H S - W O R K S H O P S

als REFERENT ( Lehrmeister ), eventuell in Verbindung mit
einem Stammtisch , helfen könntest die Hemmschwelle
davor zu verlieren, damit auch wir uns nach fachkundiger
Vorführung demnächst selber ( wegen der hohen Kosten )
unsere DIFF´s richten können ?

Lass es mal in Dir reifen.

Nette ( hoffentlich bald klackfreie Grüsse ) , Axel

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DirkH
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#9

Beitrag von DirkH » 10. Sep 2008, 13:09

fragt doch im Winter noch mal bei Jörg nach, vielleicht hat er ja dann Langeweile.

Duck und weg.

Ups habe eben erst DP`s Kommentar zu easy doing Hinterachsen gelesen, wahrscheinlich fahren wir deshalb mit den musikalischen HA durch die Gegend und ich habe umsonst in Sachen Lehrgang nachgehakt.

Gibt es denn Adressen von Firmen die es wirklich können?



Grüße, Dirk

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#10

Beitrag von Jörg Hüsken » 10. Sep 2008, 15:25

Stimmt, die mangelnde Erfahrung führt zu deutlich mehr Zeitaufwand als bei einer Profireparatur - aber es geht.
Um die wesentlichen Punkte aufzuzeigen auf die man achten muß, können wir auch einen Workshop organisieren - aber nur an einem Wochenende und nur in meiner Nähe, heißt also in Dresden.
Das ganze in den Räumen einer bestens ausgerüsteten Fachwerkstatt - üben müßt ihr dann aber zuhause.

Es dürfte bei einer Firma die Achsen überholt (also aus den Bereich der Land- oder Baumaschinen oder von Nutzfahrzeugen) nicht mehr als 3 -400 Euro kosten, wenn ihr die ausgebaute Achse (Kann jeder selbst machen, auch ohne große Vorkenntnisse) und die notwendigen Teile anliefert.

Aber mal im Ernst, wer hat den wirklich ein kaputtes Teller- und Kegelrad?
Die Dinger halten im MG A oder B ewig. Das "Klonck" Gerausch kommt nicht daher (zur Lösung siehe: http://www.chicagolandmgclub.com/photos/b_clunk/ ) - und die Scheiben austauschen kann man wirklich an einem Wochenende in der eigenen Garage ohne Probleme machen.

Wer sich einen V8 baut, der ist in der Regel ohnehin technisch etwas versierter und weiß auch ein geeignetes Unternehmen in seiner Nähe zu finden.

Joerg

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#11

Beitrag von AST » 10. Sep 2008, 16:44

Hallo Jörg ,

der Austausch der Pertinax Anlaufscheiben und der beiden
Kupferkalotten an den Sonnen- und Planetenrädern hat bei
meinem Diff. die Angelegenheit nicht bereinigt !
Beim Einsetzen fühlte sich alles schön engtoleriert an und ließ
sich schön satt von Hand durchdrehen. Beim ersten Losfahren
gab´s nur ein leises "Knack", dann nach 2TKM schon wieder ein
"Klack" und nach 6TKM erneut das vertraute "Klonck". Da muss
noch etwas anderes im Spiel sein ? Beim Trennen der Kupplung
erweckt es den Eindruck , als ob im Diff eine Längsausdehnung in
Richtung Antriebsstrang stattfindet , was das "Klonck" auslöst ?
Ich hatte die Gelegenheit eine frisch überholte Hinterachse aus GB
am Kardaneingang zu drehen. Die geht so schwer , dass man dafür
beide Hände braucht , wohingegen sich meins mit spielerischer
Leichtigkeit drehen lässt ! Grübel , Grübel ?

Grüsse , Axel

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#12

Beitrag von jupp1000 » 10. Sep 2008, 17:32

Hi Axel,

denk an das Video - die Fiberscheiben setzen sich noch, d.h. das Diff geht zunächst schwer, läuft sich aber noch ein.

Ein interessanter Link: www.gal-getriebetechnik.de
schöne Grüße

Heinz #1565

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#13

Beitrag von AST » 11. Sep 2008, 09:22

Hi Heinz ,

du hast nicht verstanden , was ich damit sagen wollte !

Erst sitzt alles schön stramm , doch dann leiert die Chose
durch SONSTWO im Differential vorhandenes Spiel wieder
zu schnell aus, weil die Scheiben und Kalotten den durch
das Spiel erhöhten Drücken und Spitzenbeanspruchungen
nicht lange genug standhalten kann. Man muss also erst
die "Ursache" des des übermässigen Scheiben- und Kalotten-
Verchleisses beseiten, bevor die sich endgültig und
langfristig haltbar setzen können, oder ?

Grüsse , Axel

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