Motorrevision mit "Fremdteilen"

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Ferdi
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Motorrevision mit "Fremdteilen"

#1

Beitrag von Ferdi » 28. Okt 2016, 20:38

Hallo Forum,
ich habe beim Kauf meines MGB GT damals (vor 5 Jahren) eine Vielzahl an zusätzlichen Teilen im "Beifang" mitgekauft, so auch einen revisionsbedürftigen Gold-Seal-Motor, der seit der Zeit in der Ecke steht.
Nun spiele ich seit einiger Zeit mit dem Gedanken, diesen Motor mal zu öffnen und selbst zu überholen.
Ich habe bei meinem MGB eigentlich alles selbst gemacht - ausser Lack und Motorrevision. Und letzteres würde ich gerne ändern, mehr so aus Interesse.
Daher überlege ich auch, den Motor nicht unbedingt "original" zu überholen, sondern mich beschäftigt eher die Frage, mit welchen "Fremdteilen" dies möglich ist, bspw. mit Kolben von einem Groß-Serienfahrzeug bei etwas mehr Hubraum und und und...
Hat jemand von euch damit Erfahrung? Was geht und mit welchen Teilen geht es? Wo sind die Grenzen?
Wäre spannend, darüber mehr zu erfahren.

Viele Grüße,
Ferdi

Josef Eckert
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Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#2

Beitrag von Josef Eckert » 28. Okt 2016, 21:59

Warum?
Einen BMW Motor wird sicherlich niemand mit Mercedes Teilen aufbauen.
Gruß
Josef

Ferdi
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Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#3

Beitrag von Ferdi » 28. Okt 2016, 22:25

Warum nicht?
Es geht mir bspw. darum zu erfahren, bis zu welchem Bohrungsmaß der Block aufgebohrt werden kann und welche Kolben dann genutzt werden können. Es wäre doch denkbar, daß ein moderner Kolben einfacher und günstiger verfügbar ist als ein Standard-Übermaßkolben.
Und es geht um die Frage, was technisch geht und was nicht.

Viele Grüße,
Ferdi.

MBL546E

Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#4

Beitrag von MBL546E » 28. Okt 2016, 22:25

Josef,
so fragt nur jemand, der denkt ein Motor sei aufgebaut wie ein Lego-Bausatz.

Wenn ich schnell und kurz darüber nachdenke, kann man maximal auf die Schnelle eine Steuerkette, Ventile, Keile, Federn, Führungen aus anderen Sortimenten anhand von Maßen "mal" eben hernehmen.

Schon bei Kolben müssen mehrere Parameter annähernd passen, damit man nur darüber nachdenken kann. Dto. bei Lagerschalen, Pleueln.

Bei allem stellt sich aber genau die Frage,welche auch du gestellthast : WARUM ???

Da will jemand die Uhr neu erfinden, weiß aber nicht wie sie übersetzt ist. Man sollte ihn davor "retten".

Immerhin geht auch jede kaputte Uhr zweimal am Tag für jeweils 60s richtig....

Besorge dir entsprechende Literatur, lese und bilde dich weiter, dann wirst du schnell erfahren, was diverse Tuner vor über 40 Jahren schon rausgefunden haben. Also was "geht" aber viel mehr was nicht "geht". Und wenn du einen solchen Motor schneller machen willst, dann brauchst du Tuningteile und nicht "moderne" Teile anderer Marken. Auch Tuningteile können nach modernen Kenntnissen gefertigt sein. Preiswerter als mit Serienteilen wirst du aber einen solchen Motor niemals aufbauen können.

Du kannst natürlich eigene, teure Erfahrungen verbunden mit Frust machen, oder du benutzt die Erfahrungen welche andere Leute bereits teuer bezahlt haben vor Jahrzehnten um sie nicht erneut machen zu müssen.

Wenn du das MG-Rad neu erfinden willst, weil du denkst mit deinem jugendlichem Elan könntest du sämtliche Erfahrungen anderer Leute ausser Kraft setzen: Viel Erfolg !

Wenn du selbst etwas auf die Beine stellen willst: Lesen, lesen, lesen. Wenn du danach Durchblick hast, also etwas wirklich kapiert hast, weitermachen. Wenn nicht: Machen lassen.

Ich baue seit über 30 Jahren Motoren. Aber ich lerne immer noch dazu. Nur so als Hinweis.

Ferdi
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Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#5

Beitrag von Ferdi » 28. Okt 2016, 22:55

Vielen Dank schon mal für die bisherigen Antworten.

Sie beantworten zwar nicht konkret meine Frage, sind aber dennoch interessant und aufschlussreich.

Dennoch: wenn sich vielleicht doch schon mal jemand konkret und praktisch mit diesem Thema beschäftigt hat, wäre es spannend, mehr darüber zu erfahren.

Viele Grüße,
Ferdi

Oktogon
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Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#6

Beitrag von Oktogon » 28. Okt 2016, 23:08

Nochmal - was willst du mit dem Motor ?
Ihn "tunen" und in den eigenen Wagen einbauen ?
Ihn verkaufen oder
nur auf unkonvetionelle Art schrotten ?

Freu dich doch, dass du einen Gold-Seal-Motor hast - wenn es wirklich einer ist - und mach ihn so original wie möglich fertig.

Gruß

Rudolf

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Ralph 7H
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Re: Motorrevision mit "Fremdteilen"

#7

Beitrag von Ralph 7H » 28. Okt 2016, 23:09

Hallo Ferdi,

Darius hat dir ja schon reinen Wein eingeschenkt.

Hinsichtlich der Kolben ist es ohne Kolbenbuch und den Ist-Maßen der jetzigen Kolben nahezu aussichtslos so weiter zu kommen.
Wenn du weist, was erreicht werden soll, bieten sich verschiedene Ansätze.
Wenn man den B-Series Motor kennt und einige male einen 'heißen' gebaut hat, der aber auch noch auf der Straße normal gefahren werden soll, kennt man die Unterschiede und weiß, wo Leistung zu holen ist bei diesen Kanonenofen.
Passende Teile gibt es viele dafür und sie sind meist günstig(er) als sie hiesige Händler anbieten, aber man muss eben wissen was, warum, wofür gebraucht wird und wie der Motor betrieben werden soll.
Kompromisse dabei einzugehen ist falsch. Erst muss das Konzept/Erwartungen formuliert sein, dann kann man Erfahrungswerte nennen.

Was willst du erreichen? Wie soll der Motor dann genutzt werden?
Viel ist möglich aber nur wenige Maßnahmen sind Sinnvoll und Leistungssteigerungen erfordern kompromissloses Arbeiten und viel Nachmessen.

Stell doch bitte erst mal fest, was für einen Gold Seal du hast, damit dir klar wird, auch durch nachfragen hier, was man an Innereien beibehalten kann/sollte und was bearbeitet/getauscht werden sollte. Dazu wirst du den Kopf abnehmen müssen und auch die Ölwanne. Gold Seal sind Leyland AT-Motoren. Was drin ist, lässt sich nicht aus der Motornummer einwandfrei ableiten!

Also denk mal drüber und dann bitte weiter im Text. Hier fehlt die Zeit und der Platz ein individuelles Tuning Buch zu schreiben. Dazu kannst du aber mal Googeln. Von Peter Burgess gibt es sowas (wenn Peter auch nicht alles berichtet, was er darüber weiß und sagen könnte) oder such mal nach dem Hufacker MGB Tuning Manual oder dem MGB Special Tuning Manual vom BMC oder Leyland.

Safety Fast !

Ralph

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