Planung: Komplettrestauration MGB GT

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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project6
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Planung: Komplettrestauration MGB GT

#1

Beitrag von project6 » 20. Sep 2010, 17:17

Hallo liebe MGler!
Nach reiflicher Überlegung will ich meinen 66er MGB GT Mk. I RHD (3-Synchro) komplett überholen. Erst war ein V8-Umbau wg. dem netten Drehmoment geplant, doch der Aufwand erscheint mir zu hoch und ich will zumindest etwas die Historie (und das H-Kennzeichen) wahren. Ziel ist es, einen leistungsfähigen kleinen Alltags- und Wochenendflitzer mit perfektem Finish aufzubauen.

Der Wagen wurde mal im UK restauriert (na ja…) und hat jetzt an jeder Ecke ein Problemchen, weshalb in der Summe ein Komplettaufbau sinnvoll ist. Geplant sind folgende Arbeiten:
- Karosserie sandstrahlen, schweißen, neu lackieren, versiegeln…
- Fahrwerk zeitgemäßer umbauen (Hebelstoßdämpfer, PU-Buchsen etc.)
- Getriebeumbau auf OD oder 5-Gang (Ford Sierra wie in div. Literatur beschrieben)
- 4-Zylinder kpl. überholen, etwas leistungssteigern (Ziel: < 10 kg/PS)
- 15“ Chromspeichenräder
- Neues Interieur mit Sitzen, Teppichen und Himmel
- Neue Elektrik nach modernen Standards etc.

Grundsätzlich besitze ich genügend Know-How, den Wagen selbst zu zerlegen, ihn tlw. zu überholen und zu montieren. Externe Dienstleister werden aber auch nötig sein. Eine Werkstatt kann ich zum Glück mein Eigen nennen. Mir stellen sich deshalb folgende Fragen:

- Welchen (v. a. finanziellen) Umfang muss ich eurer Erfahrung nach grob für das ganze Projekt einplanen?
- Ist ein etwas „heißerer“ 4-Zylinder (Hubraumvergrößerung, gewuchtet, gelitert, poliert, sauber eingestellt…) ein guter Weg für den sportlichen Alltag? Oder lohnt sich das Tuning nur wenig? Sind schärfere Nocken sinnvoll? Machen bspw. DCOE-Vergaser Sinn?
- Gibt es empfehlenswerte B-Motoren-Profis?
- Hat jemand Erfahrung mit dem 5-Gang Ford-Getriebe?
- Soll ich doch lieber nen VW Golf kaufen?

Freue mich auf eure Erfahrungen! Schon jetzt vielen Dank!

PROJECT6

PS: Hier noch 2 Bilder vom letzten Sommer:
BildBild

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Gagamohn
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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#2

Beitrag von Gagamohn » 20. Sep 2010, 19:45

Hallo Noname,
verfolge diesen Beitrag. http://www.mgdc.de/board/viewtopic.php?f=5&t=15502

Gruss
Bernd

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#3

Beitrag von jupp1000 » 20. Sep 2010, 20:30

Hallo project6,

je nach Eigenleistung (+ externe Arb.zeit etc.) wirst Du irgendwo zwischen 10.000 und 20.000€ rauskommen. Genauere Angaben von Dir würden den Rahmen besser abstecken. Z.B. eine wirklich gute Profilackierung kann mind. 5.000 - 8.000€ kosten. Ein gut gemachter Motor beginnt sicher auch ab 5.000€, usw. usw......
Du kannst so etwas wirklich nur für Dich selbst machen, das Geld siehst Du beim evtl. Verkauf nicht wieder.
schöne Grüße

Heinz #1565

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project6
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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#4

Beitrag von project6 » 21. Sep 2010, 09:41

Danke, Jupp!
jupp1000 hat geschrieben: ...je nach Eigenleistung (+ externe Arb.zeit etc.) wirst Du irgendwo zwischen 10.000 und 20.000€ rauskommen. Genauere Angaben von Dir würden den Rahmen besser abstecken…
Zum Glück habe ich keine 2 linken Hände und nen Vater, der KFZ-Meister ist. Machbar für mich sind deshalb sicher:
- komplette Demontage und Aufbereitung der meisten Teile
- Schweißarbeiten
- Vorbereitung für den Lackierer
- Zusammenbau, Einstellarbeiten etc.

Was ich mir ganz konkret weniger zutraue bzw. nicht kann:
- Sandstrahlen
- Neuen Kabelbaum legen
- Optimierung des Motors am Zylinderkopf
- Auswahl der richtigen Motorperipherie für mein individuelles Tuningziel
- Lackierung etc.

Hierfür werde ich mich sicher an mir tlw. bekannte Spezialisten in Berlin und Umgebung wenden.

Allerdings sind mir keine empfehlenswerten Motortuner mit Erfahrung am B-Series-Motor bekannt – hier bin ich für Tipps dankbar! Tipps?

Vielleicht könnt ihr mir deshalb die Maßnahmen an euen B-Motoren mal näher beschreiben – was passt für welchen Anspruch und welche „Module“ (Hubräume, Vergaser, Nocken, Auspuff etc.) habt ihr kombiniert??? Das wäre äußerst spannend.
jupp1000 hat geschrieben: …Du kannst so etwas wirklich nur für Dich selbst machen, das Geld siehst Du beim evtl. Verkauf nicht wieder.
Das ist klar. Ich habe im letzten Winter einen kleinen 5stelligen Betrag in den Aufbau einer alten Moto Guzzi Le Mans gesteckt und erwäge derzeit deren Verkauf. Das ist sicher kein „gutes“ Geschäft, aber darum geht’s mir auch nicht.
Bild
(Der Fahrer bin ich übrigens nicht, das könnte fast mein Großvater sein…)

Der BGT ist für mich als italo-anglophiler Mobilist „the one to go for“, denn kleine alte Kisten mag ich sehr und der GT ist wunderschön, langlebig… - aber das wisst ihr alles selbst. Es soll vielleicht das „Auto fürs Leben“ werden. Verkauf dann ausgeschlossen…

Bye! Sven

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#5

Beitrag von dietermf » 21. Sep 2010, 10:47

Hallo Sven,
Gute Adressen für getunte Motoren in England sind Octarine Services und/oder für Teile Peter Burgess. Nachden ich mit einem 2.1 l Stage 2 Motor großes Pech hatte, habe ich mir von MechSpec einen gewuchteten Motor für rund 2000 EUR einschließlich Fracht gekauft. Dieser ist mit den SU HS6 Vergasern aus dem Stage 2 und einem 123 Verteiler bestückt. Leistet daher aber nur rund 95 bhp. Im Vergleich zum Stage 2 Motor mit scharfer Nockenwelle und optimiertem Kopf läuft dieser Motor ruhiger, hat einen Leerlauf von rund 750 rpm und "dieselt" nicht mehr nach. Nach rund 2500 km bisher noch keine Probleme. Wenn man nicht den Ehrgeiz hat gegen die heutigen TDIs bestehen zu müssen, gegen die man sowieso keine Chance hat, reicht so ein Motor vollkommen.
Ralph Siebenhaar kann Dir wahrscheinlich gute Ratschläge in Bezug auf die verschiedenen "Stagemotoren" geben. Er zieht auch den getunten Vierzylinder dem V8 vor.
Ich fahre das Sierra T9 5-Gang Getriebe, kann aber keinen Vergleich mit dem 4-Gang Overdrive anstellen, da ich das noch nicht gefahren habe. Der Vorteil soll in der Übersetzung des 2. Gangs liegen, der 5. Gang kommt dem 4. Gang mit Overdrive sehr nahe.
Kabelbäume gibt es bei den bekannten Ersatzteilhändlern, kommen aber alle von der Mutter Moss. Kabel Schmidt fertigt Kabelbäume auf Bestellung.
Für Restaurierungstips gehe mal auf die Homepage von "My little red MG". Holger baut gerade einen MGB GT auf und hat eine beeindruckende und ausführliche Fotodokumentation erstellt.
Viele Grüße
Dieter
Grüße aus dem Drachenfelser Ländchen
Dieter

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project6
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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#6

Beitrag von project6 » 23. Sep 2010, 09:42

Danke für eure Infos. Mit Ralph 7H werde ich mich in Verbindung setzen. Und die einschlägigen Fachleute sind mir zumindest tlw. ein Begriff gewesen.
Der Kostenrahmen zwischen 10 und 20 K €war auch meine grobe Schätzung und wird sich wahrscheinlich nur durch extrem profundes Wissen etwas minimieren lassen. Mal sehen, das ganze wird’s mir wohl trotzdem Wert sein…
Noch eine Frage an Dieter: Wenn du das Ford T9-Getriebe fährst – hast Du den Umbau selbst gemacht/machen lassen? Woher kommen die „Adapter“ und – nicht ganz unwichtig – bist Du zufrieden damit?
MfG, Sven

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#7

Beitrag von KGaertner » 23. Sep 2010, 17:55

- Karosserie sandstrahlen, schweißen, neu lackieren, versiegeln…
- Fahrwerk zeitgemäßer umbauen (Hebelstoßdämpfer, PU-Buchsen etc.)
- Getriebeumbau auf OD oder 5-Gang (Ford Sierra wie in div. Literatur beschrieben)
- 4-Zylinder kpl. überholen, etwas leistungssteigern (Ziel: < 10 kg/PS)
- 15“ Chromspeichenräder
- Neues Interieur mit Sitzen, Teppichen und Himmel

Warte ab, wie die Karosserie nach dem Sandstrahlen aussieht.
Die dann notwendigen Blechteile bekommst Du über alle möglichen Adressen. Passform richtet sich nach Deinem Invest .. :-)
Ich habe im vergangenen Jahr einen 64 B zum strahlen gegeben; der Wagen (deutsches Auto) sah wirklich sehr vernünftig aus. Von den Schwellern mal abgesehen. Nach dem Strahlen war die Karosse trotzdem ein Sieb ..

Bild

Neue Bodenbleche (MKI)
Neue Innenkotflügel,
Neue hintere Kotflügel
Aufwendige Ausbesserungsarbeiten am Heck
Nach dem vollständigen reinigen der Frontkotflügel habe ich ebenfalls neue beschaft...
(Alles MGOCspares)

Bild

Für die Lackierung waren die nächsten 5k fällig (s.o)

Bild


Viele Teile kann man aufarbeiten; ich habe das gemacht...reinigen, strahlen, pulverbeschichten. Etliche Stunden und auch eine Menge Geld sind dabei für das Fahrwerk draufgegangen.
Lenkung demontieren, reinigen, prüfen, lackieren und wieder zusammenbauen.
Querträger alle Pulvern lassen, Costello bietet eine kleine Alu-Gabel an, die zwischen Achsträger und Karosse kommt; damit verbessert sich das Lenkverhalten mit modernen Reifen merklich..

Du bekommst fast alle Teile neu und günstiger. Tja. Entscheidung oder ein Stück Holz.

Ich habe alle Dämpfer gereinigt, geprüft, (Simmerringe ansehen !!) neu lackiert .. ok. Neue sind definitiv günstiger; insbesondere, wenn Du auf Koni umrüstet. Das habe ich an der Hinterachse auch gemacht.
Fällig sind auf jeden Fall neue Lager, Diff. prüfen .... alles reinigen, lackieren neu zusammenbauen. Ich habe die blauen Poly Bush Teile verwendet.. noch mal nen hunderter .. egal.

"der fährt aber viel besser als meiner .. und lenkt so leicht ein ...) x-mal gehört ...

Bremsleitung, Kabelbaum, Kleinmateriatal, Schellen (was in der Summe großes Geld kostet..) gibt es über die britischen Händler MGBHive etc zu vernünftigen Preisen.

Alten Kupplungsgeber und Bremszylindergeber in „Neuzustand“ versetzt. Ich mag keine Plastikdeckel.
Bremssattel: überholen (lassen) oder neu machen ? Ich habe sowohl vernünftige Qualität (MGOCSpares) als auch "Mist" bekommen.. Aktuell sind die Sättel "spotbillig", You get what you pay for.

Instrumente überholen... Neue Dichtungen und ggf Chromringe in UK besorgen
Das Armaturenbrett versieht der MGOC für rund 50 GBP mit neuem Wrinkle-Lack. Sagenhaft. Für mich eine lohnenswerte Investition.

Bild

Scheinwerfer, Relais usw habe ich komplett ersetzt.

Dito Benzinpumpe. Aber erst nachdem ich meinte, ich bekomme die "originale" wieder hin. Alles gereinigt, gestrahlt, (SU hat tolle Repsätze..), umgebaut auf Elektronik... dann eine neue gekauft, weil die Pumpleistung so lala war.. Ich kann die Pumpe jetzt allerdings blind demontieren und zusammensetzten :-) – habe eine Menge gelernt und mit meinem Bruder beim Ausprobieren viel Spaß gehabt. Danke für Dein Geduld Bruderherz !

Inneneinrichtung habe ich komplett bei PJM geordert. Absolut ok und ihren Preis wert.

Vergaser: Alten bei BOB Tylor zum überholen abgegeben; der hat ihn weggeschmissen und mir einen Neuen verkauft. Allererste Sahne :-)

Ansaugkrümmer innen und außen poliert. Übergang zu den SU Luftfiltern angepaßt und poliert.

Den Motor hat mein bester Freund überholt. (Beide nicht zu bezahlen) Kopf geplant und nachgearbeitet, Umbau auf Bleifrei.
Neue Kolben, etc, Kurbelwelle geschliffen und gewuchtet. PS bekommst Du, wenn Du die Pleuelstangen erleichterst und wuchtest (weniger bewegte Masse :-)
Auslass poliert.
Ölpumpe neu...
Alles sauber lackiert, neues Schwungrad (Standard, weil sonst Leerlauf futsch)
fertig.

Bild

Geld? Das dürften bei einem Motorenbauer min. 5k sein.

Beim Zusammenbau habe ich vorwiegend Edelstahlschrauben verwendet. Ja. UK. Im Dutzend günstiger.

Altes Lenkrad gegen Les Leston getauscht. Glück gehabt auf ebay USA :-)

Bild

Speichenräder vom Morgan Park in HH besorgt. Warum 15'' ?? Egal meine 14‘‘ haben jetzt Pirelli-Reifen drauf und laufen gut. Achtung beim montieren und wuchten der Reifen. Das sollte eine Firma machen, die schon mal eine Speichenfelge in der Hand hatte (und einen passenden Adapter in der Werkstatt)

Bild

Was fehlt noch? Jede Menge Gummidichtungen (vom Motor- und Innenraum bis zu Türeinstiegen und Haubendeckeln) Zumindest für letztere gibt es nur einen Lieferanten, der leidlich dem Original entsprechende Dichtungen liefert: Martin McGregor. Damit paßt dann aber auch alles und Türen schließen gut. Außerdem sieht es klasse aus.

Stoßstangen neu verchromen, Fensterrahmen polieren (fällt beim GT weg) Neue Frontscheibe besorgen... Wohin verkaufen die Händler nur den ganzen Schrott ?? zu dünnes Glas, falsche Krümmung, Luftblasen in neuen Scheiben ... unglaublich)

Scheibenheber überholen, Scheibenrahmen neu verchromen .. alles wieder zusammenfummeln.. Das ist ein echtes Puzzle .. viel Kamillentee dabei trinken :-)

Beim GT bitte auch auf den Fensterchrom achten, insbesondere die "Neuteile" für die Heckscheibe und die Ausstellfenster sind überwiegend Schrott.. besser die alten aufarbeiten .. 1200 Körnung.. :-)

Das einzige Teil, was nicht auseinander war: Das OD-Getriebe. Und es schaltet :-)

Ich höre jetzt mal auf.
Du entscheidest, wie "gut" Dein Auto am Ende sein soll. Ich höre oft: Überrestauriert. Ja. Stimmt. So hätten "B" damals Abingdon verlassen sollen ...

Jens Harrasz schätzt die Wiederherstellungskosten seinen B GT MKI auf etwas über 40K Euro.
Ich habe wohl einen ähnlichen Betrag in meinen Roadster investiert.
Mindestens einmal im Leben sollte jeder Mann ein Auto bauen :-))

Zu Deiner Idee einen Golf zu kaufen? Ein Golf 6 ist preislich sicherlich eine Alternative.

Viel Spaß bei Deinem Projekt und berichte mal

Karsten

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#8

Beitrag von project6 » 23. Sep 2010, 23:07

KGaertner hat geschrieben:...
Mindestens einmal im Leben sollte jeder Mann ein Auto bauen :-))

Zu Deiner Idee einen Golf zu kaufen? Ein Golf 6 ist preislich sicherlich eine Alternative.
Da gebe ich Dir recht! Und nen Golf, hah!, NIE IM LEBEN!

Danke Karsten, das war schon mal sehr hilfreich, speziell die britischen Lieferanten waren mir z. T. noch nicht bekannt. Ist jetzt alles in meinen Favoriten…

Ich selbst habe durchaus einen ähnlichen Anspruch wie Du, was Qualität und Konsequenz betrifft. Manches kann man heute besser als damals machen, muss man aber nicht. Doch eine top Lackierung, saubere Details und im Kleinen verfeinerte Lösungen bereichern einen MG sicher nur. Mein GT bekommt sicher eine wirkliche Heizung, digitale Zündung, ein besseres Fahrwerk und und und.

Bei meiner restaurierten Guzzi habe ich bspw. zu 100% VA-Schrauben genutzt (wo möglich), alles fein gestrahlt, gepulvert oder lackiert und viele Lösungen „cleaner“ umgesetzt, als es Original der Fall war. Gleiches gilt für mein künftiges MG-Projekt. Hinzu kommt eine wirklich genaue Planung, denn die verschafft einem im notwendigen Moment den Überblick.

Dein Wagen kann sich wirklich sehen lassen. Schön! Weiß man denn jetzt, welche Leistung dieser Motor bringt? Details über Umbau und Ergebnis sind erwünscht!

Gute Nacht, Sven

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dietermf
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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#9

Beitrag von dietermf » 24. Sep 2010, 08:14

Hallo Sven,
das Sierra T9 Getriebe war schon beim Kauf eingebaut. Wenn man von einem "modernen" Auto in den MGB steigt, ist halt keine Umgewöhnung erforderlich und man braucht nicht daran denken, den Overdrive auszuschalten. Ich habe erst nachträglich gelesen, das Du einen 3-Synchro hast. Erkundige dich, ob das T9 Getriebe von den Dimensionen her in den Getriebetunnel paßt. Die Adaption liegt hauptsächlich in der Kupplungsglocke und Du brauchst wahrscheinlich eine neue Kardanwelle. Adressen für die Adaption: www.hi-gearengineering.co.uk, www.mossmotors.com/graphics/products, www.britishclassiccarparts.com etc. Hangele dich einfach mal mit 'MGB 5-Gang Getriebe' oder 'MGB 5-Speed Gearbox' durchs Internet und gehe auch mal auf die MGOC Seite. Adapter kostet ca. 1000 EUR, Getriebe soll beim 'Schrotthändler' 250 bis 300 EUR kosten.
Beim Teilekauf gehe ich persönlich immer nach UK. Selbst bei dem heute ungünstigeren Wechselkurs sind die Teile in der Regel billiger. Ich kann mich erinnern, dass ich mal einen Erlebnisbericht über den Eigeneinbau eines 5-Gang Getriebes im Netz gesehen habe, kann ihn aber nun nicht mehr finden. Wenn Du sowieso den Motor machen willst, wird das ganze später als Einheit eingehängt.
Hallo Karsten,
wenn ich die Möglichkeiten hätte, würde ich den MGB genauso wie Du aufbauen. Ich habe bei meinem, als Zustand 2- gekauften Roadster, auch schon eine Mengen Stunden und Geld gesteckt um den Mist anderer "Fach"-Leute zu bereinigen. Wenn man die Sache von Grund auf gründlich macht, weiss man was man hat, Patina hin, Patina her.
Viele Grüße und viel Erfolg
Dieter
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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#10

Beitrag von Josef Eckert » 24. Sep 2010, 08:20

Hallo MG-Enthusiast,
ich glaube Du solltest Deinen Enthusiasmus erst etwas runterschrauben, bevor Du mit Deinem Objekt beginnst, sonst wird es sicherlich am Ende eine Enttäuschung. Dein Wagen ist ein "Oldtimer" und wird nie den Standard eines modernen Fahrzeugs erreichen. Eigentlich passen Motor, Elektrik, Heizung, und, und, und alles "englisch" perfekt zum Auto.
Ein Umbau nach Deinen Vorstellungen ist vielleicht eine nette bastlerische Herausforderung, doch erzeugt er sicherlich bei alten Hasen ein mittelstarkes Achselzucken und Augenbrauenanheben.
Solltest Du ihn mal verkaufen wollen, wird dies sicherlich eine finanzielle Enttäuschung werden, denn es ist schwierig für einen solchen Umbau einen Käufer zu finden.
Ich würde das Projekt nochmals überdenken.
Gruß
Josef

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#11

Beitrag von project6 » 24. Sep 2010, 11:17

@Josef & depee:

Sicher kann man eine Restauration auch völlig originalgetreu umsetzen, doch ich möchte mir selbst mein Traumauto bauen und will dabei, wenn es mein Gewissen zulässt, nicht ganz auf den Fortschritt verzichten. Sog. „Alte Hasen“, Originalheimer und Wiederverkaufswerte sind ja auch gar nicht Bestandteil meiner Überlegungen! Und synthetisch wird der GT mit 44 Jahren sicher nicht…
Eine digitale Zündung bspw. hat viele Vorteile und beeinflusst den Eindruck eines Oldtimers keineswegs. Und ein Fahrwerksupdate heißt nicht, dass ich hinten doppelte Querlenker und Niederquerschnittsreifen mit innenbelüfteten Scheiben einbaue, sondern nur „sanfte“ Updates realisiere. Damit kann ich gut leben und das Ziel ist sicher nicht das Fahrverhalten eines modernen PKW. Sonst sind wir schon wieder beim Golf 6…
Gerade die „Schrulligkeit und Härte“ von Oldtimern macht ja deren Reiz aus – und das soll auch erhalten bleiben. Genauso wie die historische Botschaft – daher auch kein V8.
Letztlich kann ja auch jeder nach seiner Facon machen, was er will. Sonst würden wir ja alle die gleiche Kiste fahren. Schreckliche Vorstellung!

Bye, Sven

PS: Arbeiten an Fahrzeugen mit VA-Schrauben ist übrigens wesentlich angenehmer… :-)

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#12

Beitrag von Josef Eckert » 24. Sep 2010, 11:35

Hallo Sven,
ich wollte nur auf die "Gefahren" eines solchen Umbaus hinweisen. Ich bin da kein Kreuzritter für Originalität. Nur wenn ich ein Wagen auf Originalität beurteilen muss. Mir ist eigentlich ziemlich egal was andere mit ihren Autos machen. Ich sehe nur, wie bei manchem nach der anfänglichen Euphorie das Erwachen kommt und dann das große Wehklagen wenn das Traumauto plötzlich einem anderen/besseren Traumauto weichen soll oder man plötzlich Geld braucht. Auch Geschmäcker sollen sich im Laufe des manchmal langen Lebens ändern.
Gruß
Josef

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#13

Beitrag von KGaertner » 24. Sep 2010, 11:54

Moin zusammen,

auch noch mal eine Anmerkung:

Beim Austauch vieler Teile ist es immer eine Überlegung wert, welchen Sinn die Aktion tatsächlich macht:

Bsp. 1,2,3 Ignition ..
Wenn die Zündung am Auto zuverlässig mit den alten (originalen) Teilen funktioniert, dann empfehle ich unbedingt, diese im Fahrzeug zu lassen. "Nachbauten" von originalen Verteilern... naja. Dann lieber eine (zuverläassige) 1,2,3

Lucas C40 / C39 ... wenn das Teil funktioniert. Klasse. 600.- Euro Umbau auf Hightech? Macht nur Sinn, wenn 20 zusätzliche Verbraucher angeschlossen werden... in meine Autos kommen keine 500W Verstärker mit Monsterboxen. Der Sound entsteht unter der Haube :-)

Das gilt auch für modernste Anlasser-Technologie etc ....

Koni's waren schon während der Bauzeit der Fahrzeuge ein sinnvolles Extras.

Wenn ich die Lenkungsgeometrie an modere Reifentechnologie anpassen kann. Klasse.

Und sonst? Laßt uns nicht wieder die Diskussion über "Überrestauration" etc anfangen.
Das ist alles Hobby und das Geld gibt es für gute Restaurationen -wenn überhaupt- in 20 Jahren zurück.

Ich hätte lieber einen Thread mit "Erfahrungen zur Qualität von Teilen" ...
Warum sind beispielsweise an manchen Wasserpumpen (Water Pump, QCP178, £54.00, now £13.00) Schmiernippel montiert und an anderen nicht ??
Wer liefert original Heizungsventile, die dicht sind und funktionieren ?

DAS wären echten Hilfen..

8eckig
Karsten

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#14

Beitrag von Hobi » 24. Sep 2010, 13:53

@Karsten
Costello bietet eine kleine Alu-Gabel an, die zwischen Achsträger und Karosse kommt; damit verbessert sich das Lenkverhalten mit modernen Reifen merklich..
könntest du darauf bitte ein wenig näher eingehen bzw. hast du da mehr Infos zu ?
Grüße
Holger

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Re: Planung: Komplettrestauration MGB GT

#15

Beitrag von KGaertner » 24. Sep 2010, 14:17

Please find enclosed http://www.frontlinedevelopments.com/mg ... parts.html

Bild

MGBs were produced with a castor angle of 6.5 degrees to allow for tyre slip of 10 to 11 degrees. Modern tyres have a slip angle of 2 to 3 degrees, causing the MGB steering to load up and become increasingly heavy the harder you corner.

Castor angle is employed primarily to self-centre the steering at speed. As modern tyres are far more directional, less self-centring force is required and therefore less castor.

Frontline's innovative castor wedges fit between the chassis and the front crossmember to rotate it forwards by around 3 degrees, thereby reducing the castor angle.

The result gives noticeably lighter steering that doesn't load up when cornering, increases positive feedback through the steering and improves directional control.

Bild

Wir waren auch erstmal etwas kritisch. Der Wagen lenkt aber in jedem Fall super und leicht ein. Gutes Feedback von der Straße. Besser als meine anderen MGB. Und alle die den Pullhandle bislang gefahren sind, fragen "Baujahr 64 ?, fährt echt gut, super Lenkung" :-)

Einbau war einfach, da die gesamte Vorderachse eh "raus war". Wer die Vorderachse nun nicht komplett überholen wil: Die vier selbstsichernden Muttern an den Bolzen, die den Vorderachsträger am Chassis halten lösen, den "Keil" drunter und mit neuen (!) Muttern wieder sichern. Evtl. Spur prüfen.
Frontline hat ruckzuck geliefert. Wenig Porto, da ALU ... wieder so eine Optimierung, für die Du einen Samstag hinhängen kannst :-)

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