England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Zwergentreter
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England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#1

Beitrag von Zwergentreter » 18. Feb 2017, 19:52

Hallo liebe MG-Gemeinde!

Ganz kurze Neuvorstellung: 36 Jahre, aus der Eifel, erstes Auto mit 18 ein MG Midget, selbst umfangreich restauriert, seitdem MG-begeistert und generell Roadster begeistert. Dem Midget folgten diverse moderne Roadster, irgendwann auch wieder ein Midget, seit 5 Jahren ein Smart Roadster. Jetzt juckt es wieder nach einer Neuanschaffung.

Dabei habe ich festgestellt, dass Midgets und auch andere interessante Autos in England in rauhen Mengen verfügbar sind und das zu unfassbar günstigen Preisen. Würde gerne ein schickes Auto selbst importieren, aber....

... die Engländer scheinen not amused zu sein, wenn man ihnen die Autos von der Insel wegkauft?! Habe inzwischen 5 Verkäufer aus classiccarsforsale.co.uk teils mehrfach auf freundlichstem Englisch angeschrieben... aber keiner meldet sich und telefonisch hab ich auch noch nix erreicht.

Wie ist eure Erfahrung mit England-Import? Ist es normal, dass sich englische VK so sträuben? Woran liegt es? Hab denen geschrieben, dass ich das Auto problemlos selbst abholen und bar bezahlen würde.... *schulterzuck*

Würde mich über Tipps und eure Erfahrungen freuen.

Freundliche Grüße aus der Eifel, Thomas

Josef Eckert
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#2

Beitrag von Josef Eckert » 18. Feb 2017, 20:03

Hallo Thomas,
Engländer verkaufen eigentlich sehr gern nach Übersee, da sie dann keine Gewährleistung geben müssen, bzw. bei Problemen das Auto nicht zurücknehmen müssen. Was sie nicht mögen ist, dass der Käufer den Wagen mit dem englischen Kennzeichen überführen will. Davon gehen sie aus.
Oft ist es aber auch so, dass sie nicht auf e-mails reagieren, da ein interessierter Käufer immer telefonisch Kontakt aufnimmt und sich das Auto dann direkt ansieht. Problem könnte sein, dass sie ihrem eigenen Wagen auch den langen Weg nach Deutschland, bzw. erstmal durch England, auf eigener Achse nicht zutrauen!!! Und dann ein Fiasko erwarten müssen, wenn der Käufer nach 100 Meilen Fahrt liegen bleibt.
Biete an Du kommst mit dem Anhänger rüber und nimmst den Wagen gleich mit. Vielleicht sind sie dann mehr interessiert.
Gruß
Josef

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#3

Beitrag von Dietrich Krahn » 18. Feb 2017, 21:32

Hallo Thomas,
ich hatte bei drei Fahrzeug, die ich von der Insel geholt habe (1993,2010 und Ende 2016) nie Probleme gehabt, zwei wurden bei Händlern gekauft, der letzte Kauf privat über carandclassic.co.uk, Kontakt per Email sofort, dann mehrere Telefonate und dann problemloses Abholen des Fahrzeugs, die Vorbesitzer sehr freundlich und hilfsbereit und hatten kein Problem mit der Überführung mit den Originalkennzeichen (in allen drei Fällen)!
Also nur Mut, manche ältere Verkäufer schauen nicht regelmäßig in ihre elektron. Postfächer, Geduld zahlt sich aus. Hilfreich sind auch Freunde/Bekannte auf der Insel, die neben Kontaktaufnahme auch mal einen Blick auf das Objekt der Begierde werfen können.

Grüsse aus Kassel
Dietrich

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thomas_1802
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#4

Beitrag von thomas_1802 » 19. Feb 2017, 14:31

Hallo Namensvetter,
ich habe 2010 einen Midget und 2016 einen MGB GT V8 aus England geholt - beide auf eigener Achse mit englischen Kennzeichen. Deine bisherigen Erfahrungen kann ich nicht teilen, aber ich denke auch, dass der telefonische (Erst)Kontakt besser ist als Emails. Vorteilhaft ist auch ein Kontakt in England. Das Argument wegen Anhänger von Josef klingt plausibel, aber wie gesagt ich habe zwei MGs auf eigener Achse geholt.
Wenn du einen Midget suchst, würde ich an deiner Stelle Marcus Pieper kontaktieren - marcus.pieper@spridgets.net
Viele Grüße

Thomas #2450

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mp65101
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#5

Beitrag von mp65101 » 19. Feb 2017, 15:09

Hallo Thomas,
ich denke dein Problem liegt wo ganz anders. Das von dir beschriebene Portal "classiccarsforsale.co.uk" hat leider den üblen Beigeschmach, das sie Anzeigen nicht löschen. Habe ich in der Vergangenheit auch oft genug erlebt. Ich rufe dort beim Verkäufer immer persönlich an undbekomme dann zu hören, das der Wagen schon seit Monaten oder sogar Jahren verkauft ist. Leider gibt es auf der Seite kein Datum des Einstellens, aber wenn man in der Anzeige ließt, MOT bis 2015 bzw. 2016, dann weiß man wo der Hase läuft. Ich habe mich darüber schon zu oft geärgert, das ich auf die Seite schon gar nicht mehr gehe.

Ansonsten habe ich noch nie Probleme mit dem Kauf in England gehabt.
Gruß
Marcus
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#6

Beitrag von thomas_1802 » 19. Feb 2017, 17:30

mp65101 hat geschrieben:Das von dir beschriebene Portal "classiccarsforsale.co.uk" hat leider den üblen Beigeschmack, dass sie Anzeigen nicht löschen.
Deswegen schaue ich lieber bei http://www.carandclassic.co.uk/
Viele Grüße

Thomas #2450

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#7

Beitrag von otto0153 » 20. Feb 2017, 08:43

Hallo Thomas
Auch ich kann nur vermelden, daß ich absolut keine Probleme mit Kauf von der Insel hatte. Hatte ca. 10 Autos dort von Privat und Händlern gekauft. Alle waren sehr freundlich und hilfsbereit. Ein Morris Minor Convertible kam sogar aus Schottland und der hat den Wagen zur Übergabe an meinen Transporteur sogar nähe Londons gebracht. Ich weiß nicht woran es liegt, kann aber wirklich damit zusammenhängen, daß die Fahrzeuge schon verkauft und nicht gelöscht wurden.
Gruß
Helmut

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#8

Beitrag von Zwergentreter » 20. Feb 2017, 09:25

Vielen Dank für die herzliche Aufnahme und die vielen hilfreichen Antworten!
Es wird wohl daran liegen, dass die Fahrzeuge aus den Anzeigen längst verkauft sind und die Angebote nicht gelöscht wurden. Das relativiert natürlich die "immense Auswahl", die ich da vorgefunden hatte, erheblich....

Ich bin immer noch unsicher, ob es wieder ein Midget (diesmal dann ein Gummiboot), mal ein Spitfire (darf man das hier sagen oder ist das wie früher bei Golf und Manta? :wink: ) wird, oder sogar was "moderneres" wie ein Honda Beat oder ein Suzuki Cappuccino. Vor allem zu letzterem hatte ich bei classiccarsforsale viele Angebote gefunden, bei pistonheads und autotrader finde ich dagegen nix :cry:

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#9

Beitrag von MickBremen » 20. Feb 2017, 23:01

Ich habe zwar (leider) noch kein Auto direkt gekauft, hatte aber schon mehrfach Kontakt per Mail, da mir mein englisch fürs Telefon zu unsicher ist. Bislang immer freundliche und hilfsbereite Verkäufer gehabt.

Gruß Michael
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#10

Beitrag von kuepper.remscheid » 21. Feb 2017, 08:40

Das kann ich nur bestätigen, immer netter Kontakt.
Allerdings ist die Sichtweise was ein " gutes Auto " angeht, sehr weit auseinander.
Die Vorstellungen sind halt andere.
Deshalb kann ich nur den Tip geben:
Lasst euch vorher sehr gute und aussagekräftige Bilder zusenden.
Gruß
Stefan

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#11

Beitrag von mp65101 » 22. Feb 2017, 10:00

Hallo Stefan,
da unterscheiden sich die Deutschen nicht von den Engländern. Ich habe mir auch in Deutschland schon genügend Fahrzeuge angeschaut um festzustellen, das die Fahrt sich nicht gelohnt hat. Das werden auch Zustand 3-4 Autos als Topfahrzeuge angeboten. Rost wird zur Patina umgemodelt und wenn man was zum Zustand sagt, kommt die passende Antwort: Der ist ja auch schon XX Jahre alt und kein Neuwagen mehr!!!
Sicherlich ist nicht alles Gold was glänzt und vorsicht ist geboten, aber dies gilt halt überall. Das größte Problem ist meist die Unwissenheit über die Problemzonen dieser Fahrzeuge. Und da wird dann lieber ein frisch geduschter, aufgehübschter Wagen gekauft, der vor Spachtel kaum noch fahren kann, als ein ehrliches Auto.
Gruß
Marcus
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#12

Beitrag von JR77 » 22. Feb 2017, 20:17

Kommt u.a auch auf die Person an. Hab mehr Erfahrung mit USA und dort haben viele kein Bock auf Krauts und ein Rückruf nach D hab ich noch nicht erlebt. Aber hilfreich ist es wenn man jemand hat der im Land ist z. B. über ein Forumsmitglied und Kontakt aufnimmt, dann geht's besser.
Händler sind offener und auch bemüht bei der Verschiffung zu unterstützen.
Naja sind meine Erfahrungen

Gruß
Jens

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!

#13

Beitrag von Ralph 7H » 22. Feb 2017, 21:16

Hallo Jens,

schöne Bilder werden da gezeigt. US-Modell Herbst 1979 bis 1980.

Ausgeliefert mit 68 PS. Alle! Mit Briefkopie eines früheren B für den Tüv hier werden daraus dann 93 oder 95 PS, je nach Baujahr des 'Kopiespenders'.

Bilder, die die Substanz zeigen, und das ist der eigentliche Punkt beim MGB, werden nicht gezeigt. Achsen, Aufhängung, Motor, Getriebe? Warum dazu keine Angaben?
Weis der Anbieter zu wenig um diese wichtigen Details oder wird mal wieder versucht einen 'Deal' in die Wege zu leiten?

Sei vorsichtig und arbeite dich erst mal in die Problembereiche des MGB ein! Viel lesen und international recherchieren hilft. Auch mal nach 'MGB rust repairs' googeln kann den Blick für Details extrem schärfen.
Sei vorsichtig, wenn ein Auto angeboten wird, dass von einem renomierten Fachbetrieb in England perfekt 'restauriert' wurde und in 'as new condition' angeboten wird. Ich bin einmal auf solch einen (nahmhaften und bekannten) MGB Spezialisten gestoßen und hab da einen GT gekauft. Anschließend neu eingeschweißte Bleche für über 1000 GBP wieder herausgeschnitten, weil die meisten Clowns dort und auf der Insel nicht einmal in der Lage sind Reperaturbleche anzupassen und vernünftig einzuschweißen. Mangelhafte Ausbildung und mangelhafte Werkstattausstattung sind meist der Grund dort.

Türböden und Falze der Türhäute unten,Beim GT auch oben, Unterkante Kofferraumhaube, Vorderkante der Motorhaube mit Sicht aus dem Motorraum nach vorne (die äußeren Ecken!), Wagenheberaufnahmen, fotografiert von unten aus der Fahrzeugmitte...

Die Mechanik des MGB ist mit überschaubarem Aufwand und Kosten gut in Stand zu setzen. Geht es aber um die Karosseriesubstanz im verborgenen, Ist der Zeitaufwand extrem oder die beauftragte Instandsetzung oft jenseits des Fahrzeugwerts NACH der Reparatur.

Wenn du einen B kaufen möchtest, der wirklich GUT ist, darfst du nicht mit der populistischen Discountermentalität darangehen. Qualität kostet und zahlt sich immer aus!! 'Schnäppchen' zu lachhaften Preisen gibt es aber seit gut 15 Jahren nicht mehr. Nicht in GB und auch nicht mehr in den USA, Kanada oder bei den Witzbolden in den Niederlanden :cry:

Denke mal drüber nach!

Telefonnummern können über MP-Funktion ausgetauscht werden...

Safety Fast !

Ralph

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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#14

Beitrag von kuepper.remscheid » 23. Feb 2017, 08:42

Ralph, du sprichst mir aus der Seele !
Deshalb schrieb ich, schau nach einem Chrommodell.
Es ging unter anderem um die Motorleistung, den ( für mich ) schäbigen Amaturen, die Abgasentgiftungsanlage, den neidrigverdichteten Motor und weiter Nachteile dieser Modelle.
Ich will das alles hier aber nicht vertiefen.
Ich gehe immer davon aus, das sich jemand, der sich ein solches Auto kaufen möchte, ausgiebig erkundigt hat.
Gruß
Stefan

Zwergentreter
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Re: England-Import: Warum wollen die Engländer nicht?

#15

Beitrag von Zwergentreter » 23. Feb 2017, 09:29

Danke für die vielen Antworten.
Den MGB mag ich nicht so, der ist mir schon viel zu groß. Suche einen kleinen Roadster... wenn es ein MG wird, dann auf jeden Fall ein Midget. Aber momentan reizen mich Suzuki Cappuccino und Honda Beat mehr.
vg thomas

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