MGB Getriebeöl

Der Name sagt eigentlich fast schon alles - der lockere Plausch rund um das Thema MG und andere britische Fahrzeuge ist hier die Hauptsache.

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Woro
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MGB Getriebeöl

#1

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 11:36

Hallo Experten,

ich habe ein bis heute ungeklärtes Problem mit dem Getriebeöl in unserem MGB (1971) mit overdrive Getriebe:

unsere Sommertour ging dieses Jahr mit 12 anderen Oldtimern in die Toscana (Italien). Die Tagestemperaturen waren reichlich hoch (ca. 40 C). Vor der Reise wurden u.a. der Ölstand im Getriebe kontrolliert. Nach einigen Tagen konnte ich den overdrive nicht mehr zuschalten. Eine Kontrolle der Ölmenge im Getriebe zeigte plötzlich, dass fast kein Öl mehr im Getriebe war. Unter dem Wagen waren keine sichtbaren Lecks / Undichtigkeiten zu sehen. Da, wo der Wagen am Abend geparkt wurde, waren auch keine Ölflecken zu sehen. Ich habe dann wieder Öl (20W50) bis zur max. Grenze eingefüllt. Dann hat alles wieder normal funktioniert für ein paar Tage. Dieses Spielchen wurde dann noch 2x wiederholt (Getriebe leer / Öl nachgefüllt). Immer noch kein sichtbares Leck und keine Flecken unter dem Wagen (beim Parken).

Wieder zu Hause angekommen (normale Temperatur) zum letzten Mal Öl nachgefüllt und ca. 1500 km gefahren = keinerlei Probleme mit dem Getriebeöl. Heute ist noch genauso viel Öl im Getriebe, wie nach dem letzten Nachfüllen.

Hat jemand eine Idee, was der Auslöser für dieses Problem sein kann ??
Kann es mit der Lufttemperatur zusammen hängen ??

Viele Grüsse aus dem Norden
Wolfgang

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Klaus Ullrich
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Re: MGB Getriebeöl

#2

Beitrag von Klaus Ullrich » 13. Nov 2018, 14:31

Hallo Wolfgang,

nur noch mal zum genauen Verständnis: war das gesamte Getriebeöl "weg", oder nur am Peistab (falls vorhanden) nichts mehr zu erkennen?

Gruß
Klaus

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Woro
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Re: MGB Getriebeöl

#3

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 14:41

Klaus Ullrich hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

nur noch mal zum genauen Verständnis: war das gesamte Getriebeöl "weg", oder nur am Peistab (falls vorhanden) nichts mehr zu erkennen?

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

am Peilstab war fast nichts mehr oder absolut nichts mehr zu sehen und ich konnte den overdrive nicht mehr zuschalten

Gruss
Wolfgang

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Klaus Ullrich
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Re: MGB Getriebeöl

#4

Beitrag von Klaus Ullrich » 13. Nov 2018, 14:42

Hallo Wolfgang,

wie viel hast Du in etwa nachgefüllt?

Gruß
Klaus

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Woro
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Re: MGB Getriebeöl

#5

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 14:45

Klaus Ullrich hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

wie viel hast Du in etwa nachgefüllt?

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

ich habe nicht genau gemessen. ich habe mit dem Peilstab kontrolliert - bis der max. angezeigt hat.
Es werden ca. 1,5 L gewesen sein.

Gruss
Wolfgang

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Re: MGB Getriebeöl

#6

Beitrag von andreas.clausbruch » 13. Nov 2018, 14:46

Hallo Wolfgang,
kannst Du bitte noch ergänzen, wie viel Öl Du jeweils nachfüllen musstest? Irgendwie kann ich mir (noch) nicht so recht vorstellen, dass Dein Getriebe quasi 'leer' gewesen sein soll. Klar ist, dass bei den von Dir genannten Temperaturen das Öl schon sehr dünnflüssig wird und damit sehr viel leichter 'verlustig' geht.
Überprüfe die Unterseite Deines B's unter und hinter dem Getriebe auf Ölnebel.
Octagonale Grüsse Andreas

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Klaus Ullrich
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Re: MGB Getriebeöl

#7

Beitrag von Klaus Ullrich » 13. Nov 2018, 14:49

Hallo Wolfgang,

1,5 Liter lösen sich ja nicht in Wohlgefallen auf!
Hast Du mal die Ablaufbohrung in der Getriebeglocke kontrolliert, da wo normalerweise der gespreizte Splint drin sitzt?
Ist der vielleicht nicht mehr vorhanden und die Bohrung ist von innen zugesetzt?

Gruß
Klaus

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Re: MGB Getriebeöl

#8

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 14:52

andreas.clausbruch hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
kannst Du bitte noch ergänzen, wie viel Öl Du jeweils nachfüllen musstest? Irgendwie kann ich mir (noch) nicht so recht vorstellen, dass Dein Getriebe quasi 'leer' gewesen sein soll. Klar ist, dass bei den von Dir genannten Temperaturen das Öl schon sehr dünnflüssig wird und damit sehr viel leichter 'verlustig' geht.
Überprüfe die Unterseite Deines B's unter und hinter dem Getriebe auf Ölnebel.
Octagonale Grüsse Andreas
Hallo Andreas,

es werden ca. 1,5L gewesen sein. Ich habe nur mit dem Peilstab gemessen bis der max. angezeigt hat.
An der Unterseite war nur sehr wenig Öl zu sehen (ganz ohne geht es ja wohl nicht). Rund um die Ablassschraube war fast nichts zu sehen.

Gruss
Wolfgang

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Re: MGB Getriebeöl

#9

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 14:56

Klaus Ullrich hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

1,5 Liter lösen sich ja nicht in Wohlgefallen auf!
Hast Du mal die Ablaufbohrung in der Getriebeglocke kontrolliert, da wo normalerweise der gespreizte Splint drin sitzt?
Ist der vielleicht nicht mehr vorhanden und die Bohrung ist von innen zugesetzt?

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

du hast vollkommen recht. Diese Menge kann sich nicht einfach in Luft auflösen.
Das mit der Ablaufbohrung und dem Splint musst du mir ein wenig genauer beschreiben. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstehe :?

Gruss
Wolfgang

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Re: MGB Getriebeöl

#10

Beitrag von Klaus Ullrich » 13. Nov 2018, 15:05

Hallo Wolfgang,

am tiefsten Punkt der Getriebeglocke, zum Anschluß an die Motorplatte hin gibt es diese Bohrung mit geschätzt 3-4 mm Bohrungsdurchmesser.
In dieser Bohrung sollte von innen ein Sicherungssplint durchgesteckt sein, der wiederum nach außen aufgespreizt ist. Dieser Splint hat Spiel und kann sich in der Bohrung bewegen, was ein Zusetzen selbiger verhindern soll.
Wenn nun etwa Getriebeöl aus dem gegebenenfalls defekten Simmering austritt, so sammelt es sich nicht in der Getriebeglocke sondern kann das "Revier" unter dem MG "markieren".

Gruß
Klaus

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Re: MGB Getriebeöl

#11

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 15:13

Klaus Ullrich hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

am tiefsten Punkt der Getriebeglocke, zum Anschluß an die Motorplatte hin gibt es diese Bohrung mit geschätzt 3-4 mm Bohrungsdurchmesser.
In dieser Bohrung sollte von innen ein Sicherungssplint durchgesteckt sein, der wiederum nach außen aufgespreizt ist. Dieser Splint hat Spiel und kann sich in der Bohrung bewegen, was ein Zusetzen selbiger verhindern soll.
Wenn nun etwa Getriebeöl aus dem gegebenenfalls defekten Simmering austritt, so sammelt es sich nicht in der Getriebeglocke sondern kann das "Revier" unter dem MG "markieren".

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

Danke für die Info. Das muss ich kontrollieren.
Meinst du mit Revier markieren, dass sich eine Ölpfütze unter dem Wagen sammeln müsste ?
Ich habe zu keinem Zeitpunkt unter dem Wagen Ölflecken gesehen.
Wenn der Simmering defekt sein sollte, müsste ich dann nicht auch das Problem sehen, nachdem wir wieder nach Hause gekommen sind??

Gruss
Wolfgang

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Re: MGB Getriebeöl

#12

Beitrag von Klaus Ullrich » 13. Nov 2018, 15:16

Hallo Wolfgang,

genau das habe ich mich ja gefragt und meine Überlegung war, wenn es nicht unter dem Getriebe raustropft, dann muss es ja irgendwie im "System" geblieben sein. Da wäre eine Möglichkeit die zugesetzte Ablaufbohrung.

Gruß
Klaus

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Re: MGB Getriebeöl

#13

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 15:24

Klaus Ullrich hat geschrieben:Hallo Wolfgang,

genau das habe ich mich ja gefragt und meine Überlegung war, wenn es nicht unter dem Getriebe raustropft, dann muss es ja irgendwie im "System" geblieben sein. Da wäre eine Möglichkeit die zugesetzte Ablaufbohrung.

Gruß
Klaus
Hallo Klaus,

Jetzt lass mich das bitte genau verstehen. Heisst dass, wenn diese Ablaufbohrung verstopft sein sollte, im "System" irgendwo noch ca. 3L Öl sind, die nicht am Peilstab angezeigt werden ??
Was hat diese Ablaufbohrung eigentlich für eine Aufgabe ??
Ich werde diese Bohrung auf jeden Fall (wahrscheinlich morgen) kontrollieren.

Gruss
Wolfgang

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Re: MGB Getriebeöl

#14

Beitrag von Josef Eckert » 13. Nov 2018, 15:51

Hallo Wolfgang,
diese Ablaufbohrung dient dazu wenn etwas Öl (kein Liter!!) aus Motor oder Getriebe richtung Kupplungsglocke diffundiert, dass dieses nach unten abkriechen kann. Dabei geht es um Milliliter, nicht um Liter.
Ein Liter Öl in der Getriebeglocke, oberhalb dieser Ablaufbohrung mit Splint, würde die Kupplung komplett verölen und außer Betrieb setzen.
Wenn das Öl wirklich "verschwunden" ist, vermute ich, dass es kochte und verdampft ist. Ist aber auch für mich ungewöhnlich in dieser Menge. Das kann vielleicht passieren, aber eigentlich kenne ich das nur im Rennbetrieb. Daher auch für mich die Frage was für ein Öl war da eingefüllt, reines Getriebeöl oder Motoröl wie MG (BMC) vorgab. Motoröl ist hitzefester. Es hatte schon einen grund weshalb 20W50 Motoröl auch im Getriebe empfohlen wurde.
Gruß
Josef

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Re: MGB Getriebeöl

#15

Beitrag von Woro » 13. Nov 2018, 15:58

Josef Eckert hat geschrieben:Hallo Wolfgang,
diese Ablaufbohrung dient dazu wenn etwas Öl (kein Liter!!) aus Motor oder Getriebe richtung Kupplungsglocke diffundiert, dass dieses nach unten abkriechen kann. Dabei geht es um Milliliter, nicht um Liter.
Ein Liter Öl in der Getriebeglocke, oberhalb dieser Ablaufbohrung mit Splint, würde die Kupplung komplett verölen und außer Betrieb setzen.
Wenn das Öl wirklich "verschwunden" ist, vermute ich, dass es kochte und verdampft ist. Ist aber auch für mich ungewöhnlich in dieser Menge. Das kann vielleicht passieren, aber eigentlich kenne ich das nur im Rennbetrieb. Daher auch für mich die Frage was für ein Öl war da eingefüllt, reines Getriebeöl oder Motoröl wie MG (BMC) vorgab. Motoröl ist hitzefester. Es hatte schon einen grund weshalb 20W50 Motoröl auch im Getriebe empfohlen wurde.
Gruß
Josef
Hallo Josef,

Ich habe bis jetzt absolut keine Probleme mit der Kupplung.
Welches Öl im Getriebe ursprünglich war, weiss ich nicht. Ich habe den Wagen erst letztes Jahr gekauft. Vor der Tour habe ich nur den Ölstand kontrolliert aber nicht ausgewechselt.
Auf der Toscana-Tour habe ich immer nur 20W50 Motoröl nachgefüllt.

Gruss
Wolfgang

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