Zündspannung

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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DirkH
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Zündspannung

#1

Beitrag von DirkH » 9. Apr 2004, 08:37

Hallo MG ler,
habe seit ca. 5 Jahren in meinem 71 MG-B durch Bruch des Verteilergehäuses ( 25D: Nr. 41370 )einen neuen Verteiler ( 45D: Nr. 41427 ) einbauen müssen, zusätzlich MAGNETRONIC eingebaut.
Verteilerseits ist seit dem keine optimale Zündungseinstellung mehr möglich. Verstellkurven ziemlich unterschiedlich.
Bei einem kürzlichen Einstelldurchgang ( Vergaser u. Zündungskontrolle )am Motortester zeigten sich erhöhte unverbrannte Kraftstoffanteile ( 800 - 900ppm ) und eine Zündspannung von 7.000 V im Leerlauf und ca. 5.000V bei 3.500rpm.

Sind die 5.000 - 7.000 V in Ordnung, in meinem Handbuch ist die Angabe Zündspannung nicht zu finden.

Vorab Danke, Dirk

Grüße, Dirk

Schnippel
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#2

Beitrag von Schnippel » 10. Apr 2004, 06:59

Hallo Dirk,
die Zündspannung ist eindeutig zu niedrig.
Sie sollte nie unter 10000 V sein.Die Z-Spannung hängt allerdings von vielen Faktoren ab,sodaß sie im Fahrbetrieb schwankt.Ich empfehle dir eine rote Bosch Hochleistungszündspule einzubauen.Sie wird mit einem 1,8 Ohm Vorwiderstand betrieben und liefert Dir locker immer 15000-20000 Volt.Dazu die Bosch Super 4 Zündkerzen ! Das ist eine gute Kombination.Du wirst garantiert am Tester sehen , das die Werte für HC runter gehen.Und die Maschine läuft in allen Drehzahlbereichen spürbar besser.
Der HC im Leerlauf ist aber auch abhängig von der Nockenwelle,je schärfer sie ist desto höher geht der HC Wert.
Bosch Zündspule Nr.0 221 119 030
Bosch Vorwiderstand 0 227 900 001
Schnippel

[Dieser Beitrag wurde von Schnippel am 10.04.2004 editiert.]

26kanal
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#3

Beitrag von 26kanal » 14. Apr 2004, 11:15

Ich hab das nicht so richtig verstanden, du hast das Problem von Anfang an mit diesem Verteiler, oder hat es sich im Laufe der letzten 5 Jahre so entwickelt?
Bei den Umbausaetzen auf kontaktlose Zuendungen faellt mir immer eine Sache ein. Fuer die Drehzahl- un Lastanpassung des ZZP (Fliehkraft- und Unterdruchverstellung) ist weiterhin die vorhandene Mechanik der Verteiler im Einsatz, und die will von Zeit zu Zeit ein Troepfchen Oel haben, sonst verschleisst sie (schneller), eine kontaktlose Zuendung ist nicht wartungsfrei.
War denn der Verteiler i.O. beim Einbau?
Machst Du die Einstellarbeiten selber, oder musst Du dafuer viel Geld ausgeben? Da wuerde ich erstmal in die ueblichen Verschleissteile investieren, Kabel, Kerzen, aber auch Kappe, Rotor. Der richtige Kontaktabstand der Kerzen hat auch Einfluss auf die Zuendspannung. Alles gecheckt?
Du hast eine Unterdruckdose drauf, welche ist das, ist das die richtige, ist die i.O.?

Sorry, mir fallen nur weitere Fragen ein.
Volker

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DirkH
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#4

Beitrag von DirkH » 14. Apr 2004, 15:10

Hi Volker,

viele Fragen, ich denke der Wartungszustand meines kleinen roten Autos, wie mein B heist ist recht gut, Verschleißteile getauscht oder ziemlich neu, allerdings habe ich den Verteiler in der Tat noch nicht geölt, gute Idee.
Zum Werdegang:
Der durch Gehäusebruch ausgefallene 25D: Nr. 41370 mußte damals gegen einen 45D: Nr. 41427 von Kischka ausgetauscht werden ( mehrere Teilehändler angefragt ), nicht anderes lieferbar.
Vor Verteilertausch gab es einen AT Motor. Original Motor war 18V-584-Z-L-2741, AT Motor nur noch mit 18V definiert ( Nr. eingeschlagen ), welcher aber mit dem Original 25D gut lief.
Nach dem Verteilertausch brauchte der Wagen 98 Oktan Sprit ( Beschleunigungsklingeln ), vorher genügten mit altem 25D 85 Oktan. Alles bei gleicher Grundeinstellung wie zuvor.
Weiteres Problem in Sachen Zündspannung ist meiner Meinung nach die Zündspule, die MAGNETRONIC verlangt nach Herstellerangabe einen Primärwiderstand von min. 2,5 OHM. Damalige Bestandspule erreichte diesen Wert, ist aber nach ca. einem Jahr wg. starker Hitzeentwicklung ausgetauscht worden. Gleiches passierte diesen Frühjahr mit der Austauschspule, die jetzt eingebaute BOSCH Blau Spule tut es bisher, mußte aber auch noch nicht viel leisten ( Mistwetter ).

Eine weitere Ungereimtheit in der Kette.

Wie Du siehst viele Antworten, die leider aber immer noch Platz für Fragen lassen.

Danke für Deine Anteilnahme, Dirk

Axel Krug
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#5

Beitrag von Axel Krug » 14. Apr 2004, 15:42

Hallo Dirk,

die "blaue" von Bosch gehört soweit ich weiß auch zu den Spulen die mit Vorwiderstand betrieben werden müssen. Wenn die bisher eingesetzten jeweils zu heiß wurden spricht das dafür das auch die einen Vorwiderstand vermisst haben. Auch wenn die 2,5 Ohm der Spule für die Zündanlage ausreichen solltest Du der Spule das Leben erleichtern und einen Vorwiderstand einsetzen. Soweit ich weiß wird der passende (es gibt da sogar unterschiedliche Werte) mit der Spule geliefert.

Unterschiedlicher Sprit-/Oktanbedarf sollte sich nicht durch Verteilertausch ergeben sofern die Einstellwerte der Zündung stimmen und die Fliehkraft- und Unterdruckverstellung arbeiten.

Gruß
Axel

Jörn
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#6

Beitrag von Jörn » 14. Apr 2004, 16:23

Dirk,
ich habe in meinem MGB seit vielen Jahren eine Lumenition Optronic mit einer blauen BOSCH-Zündspule ohne Vorwiderstand. Läuft perfekt.
Das von Dir erwähnte Problem mit den unterschiedlichen Verstellwerten deutet auf einen verschlissenen Verteiler hin, bei dem entweder die Welle ausgeschlagen ist (bei kontakloser Zündung nicht so problematisch) oder die Fliehkraftverstellung nicht korrekt funktioniert.

Die erreichten Spannungen von 7 - 5000 KVolt sind viel zu niedrig. Beim B habe ich die Spannung noch nicht gemessen, aber bei meinem C mit kontaktloser Zündung (Piranha) haben wir bei 4000 U/min weit über 10000 Volt (ich meine sogar, mich an 20.000 Volt-Ausschlägen am Display erfreut zu haben) am BOSCH-Prüfer gehabt.

Es wäre auch mal interessant, die tatsächlichen Motordaten (18V??) zu klären, also welche Nockenwelle und welche Verdichtung. Dein Originalmotor hat ein "L" in der Motornummer und daher vermutlich die niedrige 8:1-Kompression besessen. AT-Motoren in Europa haben normalerweise die standardmäßige Kompression von 8,8:1. Das erkärt, warum Du jetzt Super+ brauchst und früher Normal getankt hast.
Es kann auch sein, das der 45D-Verteiler für den Motor die falschen Verstellkurven besitzt. Check mal auf [url=http://www.teglerizer.com,]www.teglerizer.com,[/url] welcher Verteiler auf den Motor paßt. Auf der Site ist ein Link "MG Automobiles", dort dann ein weiterer Verweis auf "Distributor Advance Curves".

Viel Erfolg beim Fehler klären!
Jörn

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#7

Beitrag von chris33 » 14. Apr 2004, 22:19

Hallo,

bei einer Transistor-Zündung ist die blau 12 V die richtige.Der Vorwiderstand ist doch bei einer T-Zündung nicht mehr notwendig. Ich habe keinen mehr drin nachdem ich umgerüstet habe.

Gruß Chris

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DirkH
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#8

Beitrag von DirkH » 15. Apr 2004, 11:14

Hallo Jungs,

interessante Anregungen, lassen wir das Thema Zündspule / - Spannung mal außen vor. Ich muß das schöne Wetter einfach ausnutzen fahren, beobachten und dann nochmal an den Tester.
Die große Frage bleibt der Motor.18V-584-Z-L-2741 deutet mit dem L auf low comp. (8,0:1)hin, die einschlägigen Tabellen geben aber einhellig 8,8:1 an. Hmmmm ?
Wie oder wo bekomme ich raus welche Spezifikation mein "Unterdefinierter" 18V AT Motor hat. Wären hier Firmen wie Victor Günther, Köln oder IOZ bei Koblenz hilfreich?
Wenn dies geklärt ist wäre eine Anpassung oder Tausch des Verteilers kein Problem, die Daten sind in genügend Tabellen aufzufinden.

Viel Spaß beim fahren und macht Euch zwischendurch bitte nochmal Gedanken.

Dirk

Jörn
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#9

Beitrag von Jörn » 15. Apr 2004, 11:28

Dirk,
Dein Originalmotor läßt sich Dank Clausagers MGB-Bibel (Original MGB, MGCC & MGBGT V8) leicht aufschlüsseln:

18V-584: Exportversion Nordamerika von Aug 71 bis Aug 72 (Modelljahr 72.
Z: zwei HIF4-Vergaser und Abgasentgiftung
L: low compression von 8:1
Ausserdem zeigt die Motornummer, dass das Auto original keinen Overdrive hatte.

Die Chance, dass der jetzige A-Motor eine hohe Verdichtung von 8,8:1 hat, liegt etwa bei 98,5%. :-))

P.S. Lese gerade, dass für den 25D-Verteiler eine Zündspannung von 8000 Volt vorhanden sein sollte

26kanal
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#10

Beitrag von 26kanal » 20. Apr 2004, 17:24

@Dirkh
Hey, nach der alten Motornr. ist Dein Wagen ein fruehes '72er US-Modell, wohl noch in '71 gebaut. Das ist exakt die Maschine, die auch mal in meinem (09/71) gesessen haben muss...
Der 25D mit der Nr. 41370 war der zur alten Maschine gehoerige Verteiler, siehe den genannten Link.
Ich hab diesen Verteiler heute noch drin, auch auf einem undefinierbaren Motor, allerdings High-Compression (entsprechende HIF4), und das laeuft zuverlaessig (mit 98 Oktan) aber nicht prickelnd. Da muss auch noch mal was geschehen.
Dein jetziger Motor: Man kann die Verdichtung auslitern (Kopf runter). Ich wuerde aber erstmal versuchen, herauszufinden, wo der herkommt, wer ihn "gemacht" hat. Wie lautet denn die gesamte Nr.?
Oktan-Zahl: Du hast anfangs den ATM (angenommen das ist ein HC mit 8,8 oder 9:1) mit dem alten 25D-Verteiler mit Normalbenzin gefahren, ohne Probleme? Und seitdem der 45D drauf ist, brauchts Super-Plus? Joerns Erklaerung fand ich schoen plausibel, aber Deine Beschreibung knuepft einen Zusammenhang mit dem Verteilertausch. Also sind die Aenderungen in den Verstellkurven schon deutlich gewesen.
Nochwas zum Verteilerwirrwarr: Moss-USA listet Deinen 45D #41427 als adaequaten Ersatz fuer alte 25D-Verteiler/aeltere Maschinen, empfehlen aber explizit fuer USA-Motoren ab '72 (m.W. alles Low Compr.) eine andere Spez. (#41599).
Hast Du die Vergaser damals auch angepasst?

@Joern
Zuendspannung: Danke Joern, so etwa hatte ich das auch in Erinnerung. Eine konventionelle Zuendung roundabout 10.000V. Transistorzuendungen deutlich hoeher.

Wenn die kontaktlosen Zuendungen derart bessere Spannungen liefern, muss dann nicht auch eine angepasste Zuendkerze her (siehe Schnippels Empfehlung)? Was empfehlen denn die Hersteller solcher Umruestsets?

Gruss
Volker

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