Federausbau Vorderachse

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Maas
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Federausbau Vorderachse

#1

Beitrag von Maas » 16. Dez 2004, 22:24

Hallo Schrauber,

nachdem ich eigentlich nur etwas Unterbodenschutz beseitigen wollte, habe ich mir in den Kopf gesetzt, dass es besser ist, die Hebelstoßdämpfer gleich mal mit auszubauen und der Vorderachse eine kleine Verschönerung zu gönnen. Die Teile, die ich in der nächsten Zeit (hoffentlich) abbekomme, möchte ich strahlen und lackieren.

Jetzt die Fragen:
1.) Wie bekomme die Feder raus, um die Achsenteile abschrauben zu können? Ich habe dazu den Wagenheber unter den Federteller geschoben und die Kronenmutter mit Bolzen auf der Außenseite des Querlenkers (Limora Katalog Seite 228 Teile 59 und 54) und den Stabi entfernt. Dann habe ich den Wagenheber abgelassen. Die Feder hat sich dabei zwar entspannt, scheint aber immer noch kräftig unter Dampf zu stehen.
Muß ich jetzt auch die Mutter mit Bolzen auf der Innenseite abnehmen? Und wenn, wie kann man das dann richtig sichern? Ich laufe nur äußerst ungern mit fremden Federn im Gesicht umher. Weiter absenken läßt sich das nämlich nicht, da der Stoßdämpfer bereits am Achsanschlaggummi hängt.

2.) Wenn die hoffentlich bald abgeschraubten Teile gestrahlt sind, stellt sich die Frage nach der Lackierung. Hat vielleicht jemand da schon seine Erfahrungen gesammelt und Lehren gezogen?

Über jeglichen Tipp bin ich dankbar.

Gruß (der mit den schwarzen und rostigen Händen)Markus

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MGB1969
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#2

Beitrag von MGB1969 » 17. Dez 2004, 07:23

Moin!

Um die Feder an der VA zu entfernen brauchtst du immer einen Federspanner, der die Feder unter Spannung hält.
Anschließend kann man die Feder einfach rausnehmen.

Gruss

Andreas Pumpa
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#3

Beitrag von Andreas Pumpa » 17. Dez 2004, 08:29

Hallo MGB-ohne -Namen,
das stimmt nicht so ganz. Man bockt den Wagen recht hoch und stabil auf, Klötze oder so, den dann wieder freien Hydraulikheber schiebt man unter den Federteller, hebt etwas an, löst JETZT den Bolzen, oben oder unten. Den Federteller kann man durch langsames Ablassen des Hebers dann tief genug abklappen und die Feder, die noch eine geringe Restvorspannung hat, rausziehen. Tieferlegekram fällt einem sowieso vorher schon entgegen.

Mehrfach gemacht und überlebt.

Mit Adventsgrüßen,
Andreas

Jörg Hüsken
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#4

Beitrag von Jörg Hüsken » 17. Dez 2004, 10:43

Ich wüsste garnicht wie man es anders machen sollte. Einen Federspanner bekomme ich aussen doch garnicht angesetzt.
Die "Wagenheber-Methode" wird auch in allen Restaurierungsbüchern so beschrieben.
Mit etwas Vorsicht völlig ungefährlich.
Wichtig ist tatsächlich dass man genug Platz nach unten hat. Der Winkel des unteren Dreiecklenkers zur "Normalposition" dürfte fast 75 Grad sein bevor die Feder rauskommt.

Bild Joerg

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dieterrauh
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#5

Beitrag von dieterrauh » 17. Dez 2004, 18:37

Hallo,

kann man nicht auch die 4 Schrauben des Federtellers selber lösen und so die Feder mit dem Wagenheber nach unten ablassen?? Habs noch nie gemacht, erinnere mich aber das mal gelesen zu haben.

Oder haltet ihr das zu unsicher in Bezug auf Wegrutschen?

Gruß
Dieter

Maas
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#6

Beitrag von Maas » 17. Dez 2004, 21:03

Hallo zunächst einmal und danke für die Antworten.
So richtig schlau bin ich leider immer noch nicht mit dem Entfernen dieser bl... Schraube. Vielleicht bin ich ja aber auch einfach nur ungeschickt. Ich habe es bisher jedoch noch nicht geschafft, die Feder herauszuziehen, da meiner Meinung nach der Federtelle deutlich weiter nach unten müßte (die etwa 75° dürften noch lange nicht erreicht sein). Mir ist allerdings aufgefallen, dass der Federteller immer noch auf Höhe des Achsschenkelbolzens ist (nur ein minimaler Versatz zwischen Führungsloch Querlenker und untere Buchse). Da hätte ich eigentlich erwartet, dass sich der Federteller automatisch weiter senken läßt. Schon alleine wegen der Spannung der Feder. Rausziehen kann ich die Feder so jedenfalls nicht.
Kann es da vielleicht sein, dass durch Rost (oder sonstiges) der Drehzapfen am nach unten drücken gehindert wird?

@Dieter
Das mit den Schrauben lösen halte ich nicht für den richtigen Ansatz, da, wie du schon selbst bemerkt hast, die Gefahr besteht, dass der ganze Schmonzes wegrutscht. Aber vielleicht auch nicht. Bin da selbst noch jungfräulich, habe aber auch sehr großen Respekt vor der Sache. Aber das Ausbauen der Feder wird vermutlich auch nur die Spitze des Eisbergs für mich sein.

Vielleicht kann mir ja noch jemand einen Hinweis geben. Denn jetzt gibt es kein zurück mehr. Es kann also nur noch eine Frage der Zeit und der Nervenstärke sein.

Gruß Markus

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mp65101
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#7

Beitrag von mp65101 » 17. Dez 2004, 21:24

Hallo Markus,

weiß wohl nicht was für einen MG du fährst bzw. schraubst, aber habe gerade bei meinem Midget die Federn ausgebaut. Dabei habe ich 2 Schauben der 4 vom unteren Federteller entfernt und durch 2 Lange ersetzt. Dann die 2 restlich entfernt und die Muttern auf den langen Schrauben gleichmäßig gelockert. Ging ganz entspannend und einfach, ohne Angst eine Feder ins Gesicht zu bekommen. Die Feder ließ sich dann nach unten herausdrehen.

Viel Spaß beim schrauben

Gruß

Marcus

Maas
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#8

Beitrag von Maas » 17. Dez 2004, 21:56

Hallo Marcus,

habe ich glatt vergessen mitzuteilen. Ich fahre einen '78 B.

Deinen Vorschlag werde ich mir morgen noch einmal durch den Kopf gehen lassen. dann bin ich für so etwas vielleicht wieder zu gebrauchen.

Danke und Gruß Markus

Chenier1
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#9

Beitrag von Chenier1 » 17. Dez 2004, 23:11

hallo maas,
ich mache es so: federtelleller bleibt erst mal
1)Federentspannung (mittels Wagenheber oder eines modifizierten ,selbsgebauten Federspannepaars)
2) Die Feder frei machen durch: lösen des oberen , in Gummilagern sitzenden Bolzens
(Limora Seite 230 Nr. Bolzen 12, Kronenmutter 14)
Die Spannung der Gummilager geht weg wenn der Stoßdämpferarm durch lösen der Schraube 10 von der Welle freikommt und nach lösen der Schraube 17 die Gummilager freigibt.Jetzt müßte alles spannungsfrei sein . Wenn der Bolzen 12 dennoch herausgetrieben werden muß weil er im Gummi festsitzt amit Kupferstift etca arbeiten und nicht das gewinde stauchen,rächt sich beim Zusammenbau . Zusammenbau dann rückwärts.Zum selbstumgebauten federspanner mittels Bauhausmaterial mailen
Gruß
Chenier

Chenier1
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#10

Beitrag von Chenier1 » 18. Dez 2004, 09:44

Hallo maas, nochmal ich kurz , habe die falsche Taste gedrückt und mein Beitrag gin unredigiert raus.
Unter 1) muß es narürlich heißen daß die Feder gespannt, zusammengedrückt wird,aber von der Wagen-Last befreit wird,
dann läßt sich der obere Bolzen, wie beschrieben ,heraustreiben.Der Bolzenkopf liegt übrigens auf einer Seite mit einer Flachung an , gegen Verdrehung gesichert.
Auf der Welle des Stoßdämpfers sitzt die Schraube, welche den Arm auf der Welle hält in einer Nut. Der Arm läßt sich erst auf der Welle bewegen, wenn die Schraube ganz raus ist.
Nadelfreie Weihnachten!
Chenier

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#11

Beitrag von jupp1000 » 18. Dez 2004, 12:00

@ Marcus P.
Der Ausbau der Federn beim Midget unterscheidet sich doch erheblich von dem des "B".

@Markus M.

Wenn der Bolzen des Stoßdämpferarms und die Verschraubung des Stabilisators entfernt sind muß sich die Feder nach der oben beschriebenen Methode - Auto vorne aufbocken, Federteller hochdrücken, die o.g Schrauben lösen, Federteller ablassen, die Feder herausnehmen, ausbauen lassen.
Ich kann Die auch eine Seite des Manuals faxen, oder eine CD brennen.

Gruß
Heinz #1565

[Dieser Beitrag wurde von jupp1000 am 18.12.2004 editiert.]

Jörg Hüsken
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#12

Beitrag von Jörg Hüsken » 18. Dez 2004, 12:22

Eine schöne Anleitung mit ganz vielen bunten Bildern gibt es hier:
http://www.chicagolandmgclub.com/photos/mgb_susp/

Bild
Joerg

GUNDOLF
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#13

Beitrag von GUNDOLF » 18. Dez 2004, 15:31

....ja genau Jörg, so ähnlich mache ich es auch. Natürlich bleibt der ein oder andere Kratzer dabei nicht aus. Bei akribisch vorbereiteten Teilen würde ich so auch nicht verfahren.
Ich löse den Stoßdämpfer zum Achsschenkel, drücke den unteren Dreieckslenker so weit wie möglich nach unten und mit einem Montiereisen oder dergleichen und etwas guten Mutes bekomme ich die Feder immer raus. Auch der Einbau funktioniert in umgekehrter Reihenfolge so einwandfrei.

Gruß
GUNDOLF

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#14

Beitrag von Maas » 18. Dez 2004, 16:33

Hallo in die Runde und noch einmal ein großes Dankeschön für eure Beiträge.
Mein Rätsel ist gelöst. So wie ich die Lage einschätze, hat sich der Achsschenkelbolzen mit dem unteren Querträger verkantet. Und da ja bekanntlich Bilder mehr als 1000 Worte sagen (danke Jörg), bin ich der Angelegenheit beim genauen betrachten auf die Spur gekommen. Durch leichtes lösen der Schrauben des Federtellers auf einer Seite konnte ich die verkantete Stelle lösen und den Federteller deutlich weiter absenken.

Wie ich jetzt gelernt habe, gibt es durchaus mehrere Ansätze für den Ausbau der Feder. Gut zu wissen.

Mal sehen, was das nächste Problem sein wird. Jetzt geht es jedenfalls erst einmal wieder aufwärts und vor allem weiter 8-----).

Abschließend kann ich nur sagen: Erfahrung ist durch nichts als Erfahrung zu ersetzen.

Gruß Markus

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jupp1000
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#15

Beitrag von jupp1000 » 18. Dez 2004, 22:14

Hallo Markus,

auch diese relativ simple Achskonstruktion kann noch einige Überraschungen bereit halten. So sind oft durch "gute Pflege" die Kingpins in den Achsschenkeln festgegammelt, oder die Querlenkerbohrungen sind ausgeschlagen. Glücklicherweise sind die Ersatzteile doch sehr günstig und Du findest mit der Suchfunktion sicher noch einige interssante Tipps zum Thema Achsschenkelbolzen etc.

Gruß
Heinz #1565

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