Scheibenbrems Problem

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez

elvis
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#16

Beitrag von elvis » 27. Dez 2004, 17:14

Ich habe gehört, daß NISSAN Werkstätten meist noch mit solchen Geräten ausgestattet sind um die Teile am Fahrzeug abzudrehen. Abdrehen an einer normalen Drehbank bringt oftmal nicht den gewünschten erfolg, da ein Schlag der Radnabe dadurch nicht ausgegelichen werden kann. Ich hatte diese Problem an meinem andere Klassiker und wäre fast verzweifelt daran, bis ich von einem MitLeibundSeele-Automechaniker aufgeklärt wurde. Ein leichter Schlag der Radnabe führt dazu, daß sich neue Scheiben minimalst abnutzen an den Stellen, wo sie die Beläge immer leicht streifen. Der Schlag selber wird durch die Sättel/Kolben ausgeglichen. Ein tatsächlicher dicken-unterschied (blödes Wort) der Scheibe erzeugt jedoch ein Pulsieren/Vibrieren am Lenkrad der das Fahren fast unmöglich macht. Laut Tabellenbuch ist ein Schlag der Scheibe bis 0.4mm gerade noch ok (oder waren es 0.2mm ? Alzheimer...), ein Dickenunterschied von 0.02mm ist ebenfalls ein KO-Kriterium. Problem ist nur - wie mißt man diese 0.02mm nach ? Am Fahrzeug ist das fast unmöglich !
Hoffe den Werstattmeister sinnvoll wiedergegeben zu haben - er hat mir auf alle Fälle dabei geholfen mein Auto wieder fahrbar zu machen nach dem 2. Satz Scheiben den ich drauf hatte in recht kurzer Zeit ! (deutlich seltener und teurer als für den B)
Und es hat die letzten 10TKM inklusive Nürburgring (Hallo Andreas ;-) ) überstanden.
Gruß
Elvis

Harald
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#17

Beitrag von Harald » 28. Dez 2004, 10:57

Hallo,

einen Edding 3000 (Filzstift Wasserfest) auf den Bremssattel, mit der Spitze die Bremsscheibe leicht berühren, auflegen. An den Radbolzen die Bremsscheibe 360 Grad drehen. Ist die Scheibe IO wird ein gleichmäßiger Strich zu sehen sein. Die Welligkeit wird wohl am äußeren Rand der Scheibe am größten sein.
Ich habe schon selbst bei einen geringen Schlag der Scheibe durch abtragen mit einer Fächerscheibe auf einer kleinen „Flex „ die Sache in den Griff bekommen. Aber bitte sehr sorgsam arbeiten und immer wieder mit dem Filzstift den Erfolg testen.
Ich hatte mit dieser Methode bei einer neu montierten Bremsscheibe besten Erfolg.
Achtung: Das Abtragen auf "Eigene" Gefahr!

Harald

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jupp1000
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#18

Beitrag von jupp1000 » 28. Dez 2004, 20:15

Hallo Harald,

ich kenne Dich als verantwortungsbewussten und sehr gewissenhaften Menschen. Aber generell kann man Deine Methode sicher nicht weiterempfehlen. An einer Bremsscheibe mit einer Flex Material abtragen....? Uaaah!!

Herzliche Grüße

Heinz #1565

Harald
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#19

Beitrag von Harald » 29. Dez 2004, 08:01

Hallo Heinz,

Danke für das Lob und den Tadel!

Ich selbst würde das beschriebene Planen mit der „Flex“ auch nicht für andere machen, aber nur wegen der Arbeit! Für mich war das schon OK, da ich mir wirklich sehr große Mühe und sehr sauber gearbeitet habe. Mit einem Drehstahl wird ja auch nur an den gewissen Stellen Material von der Scheibe abgetragen. Diese Prozedur wurde an neuen mit 200 Km Laufleistung Bremsscheiben angewendet. Nach der Aktion war das Lenkradflattern beim Bremsen über etliche 1000 Km beseitigt. Der Erfolg bestätigte hier meine Arbeit. Ich stehe für meine angewendete Maßnahmen für mich selbst, wie man sagt, „gerade“. Gut, mit einer Flex, hört sich sehr grob an ist es aber nicht, man muss sich nur Zeit lassen.
Streichen wir also meinen Vorschlag mit der „Flex Bearbeitung“ aus der Beschreibung !
Ich entferne auch entstandene leichte Bremsscheiben Ränder die nach einer gewissen Laufleistung entstehen, mit einem Widia Flachschaber. Diesen lege ich auf den Bremssattel und drehe die Scheibe an den Radbolzen. Heinz, hört sich diese Prozedur auch „Extrem“ an?

Wünsche Dir und allen Driver noch einen guten Rutsch

Harald

elvis
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#20

Beitrag von elvis » 29. Dez 2004, 11:04

Mit einer Drehmaschine für am Auto wird vorder und Rückseite der Scheibe gleichzeitig abgedreht - absolut parallel. Zuvor wird die ganze Geschichte
noch schön justiert damit da nix rumeiert.
Ich denke, das ist das beste was man an Präzision am Auto erreichen kann um unter den 0.02mm zu bleiben laut Tabellenbuch.
Das mit der Flex - sorry, ist heute der 1. April ? - das hört sich an wie ein schlechter Witz ! Wie soll die Scheibe dabei noch parallel bleiben ?

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Ulix
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#21

Beitrag von Ulix » 30. Dez 2004, 11:56

Ich hatte diese Problem auch, mit neuen Scheiben und Belägen.

Ich habe dann mit einer Meßuhr mit Magnetfuß den Schlag der neuen Scheiben gemessen (am Auto). Beide waren innerhalb der angegebenen Toleranz.
Als ich zu den neuen Belägen die alten Scheiben wieder montiert habe, war das Problem weg. Hier habe ich auch wieder gemessen und das Ergebnis war ähnlich wie bei den neuen Scheiben.
Daher vermute ich daß es sich tatsächlich um Problem der Scheibendicke handelt.

Ich habe die neuen Scheiben auch mal um 90 Grad verdreht montiert und vorher alles sehr gut gereinigt - keine Verbesserung, deshalb wohl kein Schlag der Nabe.

Meine alten Scheiben sind eigentlich noch gut, aber wenn die runter sind werde ich die "neuen" Scheiben abdrehen lassen.

Gruß
Ulix, 67er Sprite

heila
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#22

Beitrag von heila » 30. Dez 2004, 18:40

Moin,
wenn das Umfeld der Bremse incl. Achse i.O. ist, kommt Elvis Beschreibung der Erscheinung am nächsten.
Man spricht tatsächlich von einer "Ungleichdicke" der Bremsscheibe. Das Wort "Auswaschung" trifft es aber noch besser. Es wird in der Tat einseitig punktförmig Material von der Bremsscheibe abgetragen. Ist dieser Abtrag groß genug, fällt der Bremsbelag bei jeder Umdrehung der Scheibe in dies "Loch" und wird danach wieder auf die ansonsten noch gleichmäßig dicke Oberfläche zurückgeführt. Das kann dann zu Pedalpulsieren und/oder Lenkrad-Drehschwingungen mit Geräuschbildung führen.
Auslöser können unter anderem ungleichmässig betätigte Kolben (leicht festgegangen), unzulässiger Scheibenschlag oder ungeeignete Paarung Beläge/Scheiben sein.
Bei dem erwähnten Scheibenpreis von 35.- Euro müssen wir uns nicht unbedingt über Unregelmässigkeiten wundern: wer soll für den Preis eine gute Bremsscheibe entwickeln und maßhaltig herstellen?
Übrigens: bei modernen Fahrzeugen versucht man die Auswaschungen mit hohem Aufwand zu verhindern, weil sich das in den Gewähleistungskosten niederschlägt.
Ansonsten: Laien sollten ihre Finger von der Bremse lassen.
Allzeit gute Fahrt und nur für den 31. guten Rutsch,
Heino

sencoo
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#23

Beitrag von sencoo » 2. Jan 2005, 19:14

Zu erst einmal vielen Dank für die vielen Beiträge zu diesem (meinem)Thema.

Nach Abwägung aller möglichen Ursachen für das beschriebene Problem bleibt nur ein Verzug der Bremsscheiben bei meinen Fahrzeugen übrig.
Wie bereits ursprünglich erwähnt sind die Bremsscheiben jeweils neu gewesen und alle anderen Komponenten überprüft, bzw. im i.O. Zustand.
Den Tip mit den Japan-Werkstätten werde ich
ausprobieren und die "alten" sprich verzogenen Scheiben plandrehen lassen.

Für alle Roadster und GT Fahrzeuge (außer V8)
gibt es einen Anbieter der Bremsscheiben und Bremsbeläge in OEM-Qualität(Erstausrüster) anbietet. Ich habe mir für den Roadster hier einen neuen Satz gekauft.
Die Adresse: www.duwrepair.de
Die Bremsscheiben sind von Norrbit und die Klötze von Ferredo.

Gruß
Heinz # 673

oldiefreund
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#24

Beitrag von oldiefreund » 9. Jan 2005, 17:05

hallo,
so wie es beschrieben wird,sinds die Vorderachsaufhängungen.Nun weiss ich leider nicht ,wie die bei deinem auto sind,solltest du schubstreben haben,dann sinds die buchsen,dann tritt auch dieses knacken auf,hast du querlenker,erneuere mal alle buchsen,falls nicht schon gemacht,und prüf mal auch die buchsen und übergänge vom stabi an die Achse,
viele grüsse

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