Wiederstandsleitung Zündspule

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t.becks
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Wiederstandsleitung Zündspule

#1

Beitrag von t.becks » 12. Jun 2005, 09:30

Hallo,

gestern war ich so weit, dass ich den Motor meines V8 Umbaus das erste Mal mit dem Anlasser drehen konnte. Verteiler eingebaut, Zündspule von Mallory an den neuen originalen 76er B Kabelbaum angeschlossen und den Anlasser betätigt. Nach geraumer Zeit baute sich der Öldruck auf. Jubel.
Nach dem Einstellen der Kontakte am Verteiler wollte ich den Zündzeitpunkt statisch einstellen. Die Prüflampe wollte nicht leuchten, dafür sah ich vorne unter dem vorderen Querblech weiße Wölkchen aufsteigen. Nix gutes ahnend sofort den Hauptschalter ausgeschaltet und nachgeschaut. Festgestellt, dass bei der Wiederstandsleitung zur Zündspule auf 10cm Länge die Isolierung weggeschmort war. Den Kabelbaum aufgeschnitten, noch ne Stelle gefunden. Die anderen Leitungen sind zum Glück nicht beschädigt.
Ich werde jetzt einen Vorwiederstand einsetzen und die Wiederstandsleitung entfernen.
Nur warum sie verschmorte kann ich mir nicht erklären. Die Anschlüsse an der Spule sind richtig belegt. Minus zum Verteiler, Widerstandsleitung und Plus vom Anlassermagnetschalter auf Plus.
Hat jemand eine schlüssige Erklärung??

Gruß

Thomas

[Dieser Beitrag wurde von t.becks am 12.06.2005 editiert.]

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Gerd E
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#2

Beitrag von Gerd E » 12. Jun 2005, 19:04

Hallo Thomas,
es könnte mit der Mallory Spule zusammenhängen, die evtl. einen geringeren Innenwiderstand hat und dadurch mehr Strom zieht. Vergleiche diesen Innenwiderstand mit dem einer Originalspule.
Octa...
Gerd

[Dieser Beitrag wurde von Gerd E am 12.06.2005 editiert.]

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#3

Beitrag von t.becks » 12. Jun 2005, 21:54

Hallo Gerd,

die Mallory Spule hat 1,5 Ohm und die originale Spule 1,6 Ohm Widerstand. Die Widerstandsleitung hatte ebenfalls 1,5 Ohm. Der Vorwiderstand für die Mallory Spule hat auch 1,5 Ohm. Habe ihn eingebaut. Nachdem ich die Zündung eingeschaltet hatte wurde er ebenfalls warm bzw. heiß. Nur wie heiß darf er werden?

Gruß

Thomas

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#4

Beitrag von Gerd E » 13. Jun 2005, 07:36

Hallo Thomas,
der Unterschied der Innenwiderstände ist ca. 7 % und für die starke Wärmeentwicklung der Leitung irrelevant. Das Symptom und das Nichtaufleuchten der Prüflampe deutet daraufhin, dass die +Klemme der Zündspule auf Massepotential liegt, z. B. durch Kurzschluss in der Mallory-Zündspule. Zur Einkreisung des Problems: Sind die angegebenen 1,5 Ohm ein original gemessener Wert oder Prospektdaten? Arbeitet der Magnetschalter richtig? Die Plusleitung (dient nur zur Spannungsanhebung beim Starten) vom Magnetschalter mal nicht anschließen, wird dann die Leitung immer noch warm?
octa...
Gerd

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#5

Beitrag von Thomas Assmann » 13. Jun 2005, 14:00

Hallo Thomas, ich hab bei meinem Mallory nur den Mallory Keramik Wiederstand eingebaut (ohne Widerstandskabel) und auch die Startanhebung nicht angeschlossen.Ich habe den elektronischen Unilite von Mallory der bestimmt noch empfindliche ist als der Doppelkontakt Verteiler, und fahre mit diesem Setup seit Jahren. Springt auch einwandfrei an.
Viel Glück bei der Suche, Thomas Assmann

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#6

Beitrag von Gerd E » 13. Jun 2005, 15:53

Auf jeden Fall muss geprüft werden, ob die Zündpulen-Plusklemme keinen Masseschluss hat; sonst springt der Motor nicht an, egal was für ein toller Vorwiderstand oder Widerstandskabel angeschlossen ist.
octa...
Gerd

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t.becks
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#7

Beitrag von t.becks » 14. Jun 2005, 00:49

Hallo Gerd + Thomas,

ich habe den Fehler lokalisiert!
Für die 12V Spannungsanhebung zum Starten des Motors habe ich die weiß-grüne Leitung des + Pols der Zündspule an die Leitung angeschlossen, die vom Startrelais zum Anlasser führt und den Magnetschalter betätigt. Meine Überlegung dabei war, wenn der Zündschlüssel auf Start gedreht wird, bekommt die Zündspule volle 12V Spannung, was im Prinzip auch stimmt. Allerdings nicht ganz.
Wenn der Zündschlüssel in Fahrtstellung steht, fließen 12V durch die Widerstandsleitung. An der Zündspule liegen dann ca. 6-7V an. Diese 6-7V liegen auch am Magnetschalter an. Das reicht beim Widerstandsdraht nicht, den Magnetschalter zu betätigen aber der Stromdurchfluss wird unverhältnismäßig hoch, was sich in Wärmeentwicklung äußert. Sprich, die Isolierung schmilzt weg.
Nachdem ich den Mallory Vorwiderstand montiert hatte und einen ersten Versuch startete, lief bei Fahrtstellung des Zündschlüssels kurz der Anlasser. Zuerst dachte ich, ich hätte den Zündschlüssel zufällig in Startposition gedreht. Der Widerstand wurde wie gehabt sehr warm, ist aber wesentlich robuster als die Widerstandsleitung und verkraftete das. Um nix falsch zu machen habe ich danach den Kontakt am Widerstand abgezogen.
Nachdem ich heute noch mal getestet hatte, tat sich erst mal nichts. Klar, das Kabel war ja abgezogen. Kabel drangehalten. Siehe da, Funken am Kabelschuh und der Anlasser trat in Aktion.
Beide Drähte am Anlasser getrennt. Der Widerstand wird nicht zu heiß und die Zündspule hat ihre 6V Spannung.
Ich werde jetzt ein Relais einsetzen und die 12V Startanhebung vom Magnetschalter trennen. Beim späten B sitzt am Anlasser ein kleiner Kabelschuh für den Anschluss der Startanhebung. Dem Rover Anlasser fehlt diese Kontakt.
War ne schwere Geburt und Danke für die Denkanstöße!

Gruß

Thomas

Harald
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#8

Beitrag von Harald » 14. Jun 2005, 08:14

Hallo Thomas,

überbrücke mit einem Relais, natürlich mit dessen Arbeitskontakt, im Startvorgang den in Reihe mit der Zündspule geschalteten Widerstand. Die Spannung für die Ansteuerung des Relais kannst Du von der Ansteuerung des Magnetschalter abnehmen.
Funktion: Wird das Zündschloss in Stellung Starten betätigt, steht am Magnetschalter des Anlasser 12 Volt Spannung an. Gleichzeitig wird der Kontakt des zusätzlich eingebaute Relais angezogen und überbrückt den Vorwiderstand nur für diese Zeit! Die Zündspule bekommt in dieser Zeit die volle Spannung um einen höheren Zündfunken zu erzeugen.
Nachdem der Motor läuft fällt das Relais wieder ab und der Vorwiderstand der Zündspule ist in Betrieb.
Anmerkung: Durch den hohen Anlassstrom beim Startvorgang fällt die Bordnetzspannung um einige Volt ab. Die Zündspule erhält dadurch auch weniger Spannung und demzufolge würde auch weniger Strom durch die Primärwicklung fließen. Das Magnetfeld für den Aufbau der Zündenergie währe mit unter zumal in der kälteren Jahreszeit sehr gering, was einen schlechter Start zur Folge hätte. Hochleistung Zündspulen arbeiten mit ca. 6 Volt. Der Vorwiderstand in Reihe mit der Zündspule verheizt die restlichen 6 Volt der Betriebsspannung. Wird nun der Vorwiderstand überbrückt, stehen für die Zeit des Anlassvorgang ca. 8 – 10 Volt an der Spule an, was keinen Schaden zur Folge hat.


Grüße
Harald

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#9

Beitrag von t.becks » 14. Jun 2005, 23:50

Nochmals "Danke" für die Antworten. Hat mir sehr weitergeholfen den Fehler und die Lösung einzukreisen.

Gruß

Thomas

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