MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

Moderatoren: Gagamohn, JuanLopez

neuwo
Beiträge: 98
Registriert: 10. Dez 2012, 14:42
Fahrzeug(e): MGB Roadster MK1, 1966
Wohnort: Mülheim an der Ruhr

MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#1

Beitrag von neuwo » 10. Dez 2012, 14:53

Hallo,

ich bin ja nun schon etwas länger auf der Suche nach einem MG B Roadster (Bj. 1967 bis 1974, also kein Gummiboot). Nun wird mir gesagt, dass man einen B ohne Overdrive nicht kaufen sollte. Ist dies wirklich so bzw. macht es Sinn einen guten B zu kaufen und Overdrive nachzurüsten? Geht dies überhaupt in einem angemessenen Rahmen?

Gruß

Ulrich
Gruß aus Mülheim

Ulrich
#2234

Benutzeravatar
oport
Beiträge: 553
Registriert: 16. Aug 2007, 09:24
Fahrzeug(e): Porsche 924s, ...
Wohnort: Paderborn

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#2

Beitrag von oport » 10. Dez 2012, 15:31

Hallo Ulrich,

ein MGB macht mit oder ohne Overdrive einen Riesenspass. Musste ich einfach mal sagen :-)

Der Overdrive ist bei längeren Autobahnfahrten meiner Meinung nach schon fast zwingend, es sei denn Du fährst mit Ohrstöpseln. Die Senkung der Drehzahl bei normalen 120-130 km/h macht sich enorm bei der Lärmkulisse im Auto bemerkbar. Wenn Du fast nur auf Landstrassen fährst, geht es auch gut ohne OD.
Wenn Du auf der Suche nach einem B bist, mach den Overdrive zu einem KO Kriterium. Er lässt sich zwar nachrüsten, aber das Angebot an ordentlichen Bs mit OD ist so gross, dass sich das meiner Meinung nach nicht lohnt und man auch direkt einen mit OD nehmen kann...
CU OLAF
#1845

Christopher312
Beiträge: 64
Registriert: 4. Nov 2012, 00:34
Fahrzeug(e): Triumph Spitfire, Agostini Guzzi, uvam.

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#3

Beitrag von Christopher312 » 10. Dez 2012, 15:37

Hallo Ulrich!
Klare Antwort: Das liegt ganz an Dir!! :D
Und natürlich daran, was Du mit dem MG vorhast...
Wenn Du hauptsächlich in der Stadt und als Genussfahrer auf Landstraßen unterwegs bist, kann man durchaus auch ohne Overdrive glückliche werden.
Möchtest Du aber auch die ein odere andere Autobahnetappe oder Urlaubsfahrt nicht ausschließen, so ist ein Overdrive dringend anzuraten!
Anderenfalls bist Du in Deiner Höchstgeschwindigkeit schon ziemlich limitiert, da weder Dein Motor besonders an hohen Dauerdrehzahlen interessiert ist, noch Du vermutlich längere Zeit mit dem Geräuschpegel sowie dem Verbrauch glücklich sein wirst...
Und sich auf der Autobahn mühsam mit 110 von LKW zu LKW hangeln ist schlicht und ergreifend nervig. Mit Overdrive hingegen kannst du mit 130-140 locker und entspannt auf der mittleren Spur mitschwimmen - ohne Dich, Deinen Motor oder Deinen Geldbeutel zu quäler!
Bei meinem Spitfire war ich nach einiger Zeit sogar soweit, dass ich für SEHR VIEL GELD ein OD nachgerüstet habe. Deshalb kam für mich auch nur noch ein MG mit OD in Frage.
Cheers
Chris

guy konz
Beiträge: 772
Registriert: 5. Sep 2001, 01:01
Fahrzeug(e): MGB GT V8
Wohnort: 8220 mamer luxemburg

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#4

Beitrag von guy konz » 10. Dez 2012, 15:44

Hallo Ulrich,
es gibt ja manchmal einmalige Gelegenheiten. Solltest du den MG deiner Träume wirklich finden, würde ich ihn auch ohne OD kaufen und erst mal rumfahren, das Nachrüsten allerdings von vornherein finanziell mit einplanen. Denk dran, Motor muss raus und kompletter Getriebetausch.

Gruss
Guy

Benutzeravatar
Ralph 7H
Beiträge: 4695
Registriert: 17. Nov 2005, 01:01
Fahrzeug(e): TD, BGT, SLK
Wohnort: 26553 Neßmersiel

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#5

Beitrag von Ralph 7H » 10. Dez 2012, 15:51

Hallo Ulrich,

willkommen hier.

Die Überlegung, Overdrive ja oder nein, wird vielfach recht subjektiv diskutiert.
Geht man von heutigen Fahrbedingungen aus, anders als bis in die 70er Jahre, sind B's ohne Overdrive leider 2.Wahl.
Anders als Olaf das beschreibt, ist gerade auch auf kurvenreichen Strecken der Overdrive eine gute Ergenzung, wenn er im 3. oder 4. Gang genutzt wird.
Eine Nachrüstung beim MGB MKII ist keine besondere technische Herausforderung wenn man das Getriebe UND DEN PASSENDEN TACHO DAFÜR hat und diese Teile geprüft und wirklich einwandfrei sind.

Falls du Interesse an einem 71er Linkslenker B mit OD und Speichenrädern hast, kannst du mir eine PM senden. Ich biete solch ein Auto im Fühjahr 2013 an. Es hat eine aufwendige Nut&Bolt Restauration hinter sich und befindet sich nahezu in Neuzustand, wird aber nicht zum Discountpreis die Garage verlassen :wink:

Safety Fast !

Ralph

Benutzeravatar
ostfriese
Beiträge: 421
Registriert: 19. Aug 2010, 23:05
Fahrzeug(e): 76er MGB - zur Zeit leider B-los
Wohnort: Leer

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#6

Beitrag von ostfriese » 10. Dez 2012, 16:21

Moin,
bei meinem B kannst du beides probieren: Der OD ist noch immer nicht aktiviert - zur Zeit fehlt mit das Kleingeld und die Zeit, um daran zu gehen. Die Betätigung durch den Scheibenwischerhebel habe ich gefunden, die Verkabelung, weshalb auch immer war sie beim Kauf getrennt, habe ich wieder angeschlossen, aber es tut sich noch nichts. Weitere Forschungen kommen im Frühjahr.
Ich kann ansonsten allen Vorrednern beipflichten: Die Autobahnteile auf unserer Fahrt von der Nordseeküste in die Apen bis Meran waren gewöhnungsbedürftig. Da wir offen gefahren sind, allerdings nur eine Tempofrage - naja, und ein bisserl Tankkosten waren sicher auch mehr -. Aber da ich den Overdrive noch nicht ausprobieren konnte, kann ich noch nicht sagen, dass er mir fehlt.
Wenn du einen B mit Restaurationsbedarf am linken Schweller suchst, mit OD als "Option", nicht das Sammler-Schaufenstermodell und sonst technisch gut durchgearbeitet, kannst du meinen auch gern probieren (steht auch bei mobile.de :)
Wobei du bei Ralphs B sicherlich einen durchtrainierten Hasen bekommst, der von einem echten Profi in die Mangel genommen wurde - hätte ich noch keinen B und die Option auf eine Gehaltserhöhung, würde ich bei Ralph anfragen - blind.
Gruß
Klaus

Benutzeravatar
Burkhart
Beiträge: 678
Registriert: 26. Aug 2011, 22:12
Fahrzeug(e): MGB Baujahr 1970 Chrommodell
Wohnort: bei Magdeburg

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#7

Beitrag von Burkhart » 10. Dez 2012, 23:06

Hallo Ulrich,

ich kann den anderen nur beipflichten und würde auf jeden Fall, wenn möglich, einen B mit OD kaufen. Wir fahren oft nach Berlin, hin Landstrasse, da braucht man keinen OD, zurück Autobahn (u.a. wegen der vielen Blitzanlagen auf der Landstrasse, die man nachts notorsich übersieht), da ist der OD einfach eine Wohltat. Als mein OD kaputt war hab ich gemerkt, wie angenehm ein funktionierender OD tatsächlich ist (bzw. die Minderung von Drehzahl und Geräuschpegel, die durch das Zuschalten des OD bedingt wird). Also sehr zu empfehlen, das mit dem Nachrüsten kann wegen des Tachoantriebes, wie Ralph schon schrieb, etwas aufwändiger/nerviger sein.

Schöne Grüsse und schönen Abend

Burkhart

Benutzeravatar
RatHead
Beiträge: 45
Registriert: 8. Mai 2012, 12:12
Fahrzeug(e): MG B roadster Bj. 1976 # 2231
Wohnort: 46236 Bottrop NRW

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#8

Beitrag von RatHead » 11. Dez 2012, 10:51

Hallo Ulrich,

nach einem Jahr B mit Overdrive kann ich die Empfehlungen der meisten "members" nur bestätigen. Es ist einfach angenehmer auf Langstrecken mit eingeschaltetem OD zu cruisen. Mein B hat vom Vorbesitzer einen Sportauspuff, der erzeugt zwar einen schönen tiefen, sonoren Klang ist aber auf längerer Fahrt doch etwas nervig. Radio kann man vergessen :D. Die auf dem Markt befindlichen Fahrzeuge haben in der mehrzahl ohnehin den OD. Das hat auf en Preis eigentlich keine Auswirkung. Also ist die Nachrüstung wirtschaftlich nicht sinnvoll.
Ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Fahrzeugsuche.
"Good luck"

Egon

neuwo
Beiträge: 98
Registriert: 10. Dez 2012, 14:42
Fahrzeug(e): MGB Roadster MK1, 1966
Wohnort: Mülheim an der Ruhr

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#9

Beitrag von neuwo » 11. Dez 2012, 11:37

Hallo zusammen,

vielen, vielen Dank für Eure Meinungen.
Quintessenz: Es MUSS ein B mit OD sein.

Danke

Ulrich
Gruß aus Mülheim

Ulrich
#2234

Benutzeravatar
ostfriese
Beiträge: 421
Registriert: 19. Aug 2010, 23:05
Fahrzeug(e): 76er MGB - zur Zeit leider B-los
Wohnort: Leer

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#10

Beitrag von ostfriese » 11. Dez 2012, 11:55

Moin Ulrich,
das mit dem MUSS würde ich nicht so unterschreiben. Nach meinen Erfahrungen - und ich bin mit der rosa Brille "nach-langem-Suchen-MUSS-es-jetz-DER-sein" an meinen B gekommen. Die Investitionen waren irre bisher, der Schweller ist zusammen mit dem OD (vorhanden, aber funktioniert noch nicht) das hoffentlich vorerst letzte Vorhaben. Wenn alles andere stimmt, vor allem die Substanz des Bleches, nur der OD fehlt, und ich finde nichts wirklich alternatives, würde ich den ohne OD dann vorziehen. Ich habe jetzt auf meiner Suche nach meinem Wunsch-B (primrose, Chrom, altes Blecharmaturenbrett) soviel Schrott gesehen, dass ich dann lieber darauf verzichte. Mein B springt an, macht Spaß, ich mache mir bei Regen und Frost keinen Kopf, er ist trocken, im Winter warm, er wird fast täglich gefahren ,... dann eben weiß und Gummi. Das mit dem Schweller / Rost hätte ich beachten sollen, das war der Fehler. Und der kommt irgendwann teurer als der OD.
Gruß und viel Glück
Klaus

Benutzeravatar
Ingolstadt
Beiträge: 147
Registriert: 7. Aug 2011, 09:31
Fahrzeug(e): MGB GT Mk III
Wohnort: 86343 Königsbrunn

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#11

Beitrag von Ingolstadt » 11. Dez 2012, 14:30

...also ich hatte vor zwei Jahren einen MGB GT im Visier, der u.a. keinen OD hatte. Aus einem mißglückten Kommunikationsversuch heraus wurde dann nichts aus dem Geschäft...glücklicherweise, denn Wochen später wurde es dann einer mit OD.

Und auch wenn ich nicht (noch ;-) so schrecklich viel Langstrecke mit ihm fahre, ist's ohne OD nicht spaßig. Mit OD kann ich dann bei Tempo 100 auch eine schöne CD hören - wenigstens so ein bißchen ;-)

Beste Grüße aus dem Tiefschnee
Rainer

Schwarzfahrer
Beiträge: 106
Registriert: 5. Okt 2011, 10:30
Fahrzeug(e): Sorry,Spalte zur Auflistung zu kurz.

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#12

Beitrag von Schwarzfahrer » 11. Dez 2012, 18:08

So ein Overdrive ist schon eine tolle Sache.
Nur was nützt ein tolles Getriebe und der Rest ist mit der braunen Pest befallen,die du nur schwer über längere Zeit in den Griff bekommst.
Ein Getriebe ist nur ein eingeschraubtes Teil ,das auch "von Laien relativ einfach" nachgerüstet werden kann.Ist es beim kauf schon verbaut u. funktioniert ordentlich,auch noch 14 Tage nach dem Kauf,hast du Glück gehabt.
Nachrüsten mit einem geprüftem Teil ist einfacher als mit Rost zu kämpfen,vor allem weist du dann was du an deinem Neuerwerb die nächste Zeit nicht mehr tauschen musst.

Grüsse ,Schwarzfahrer.

Benutzeravatar
Rule Britannia
Beiträge: 378
Registriert: 8. Dez 2012, 01:04
Fahrzeug(e): MGA
Wohnort: Norderstedt in Schleswig Holstein

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#13

Beitrag von Rule Britannia » 11. Dez 2012, 21:49

ich sehe es auch so, lieber die bessere Karrosserie und wenn man dann noch Geld hat, den mit OD. Außerdem, der Fahrspaß kommt nicht mit dem OD, den braucht man nur zum Kilometerfressen...
Gruß
Frank

Benutzeravatar
Ralph 7H
Beiträge: 4695
Registriert: 17. Nov 2005, 01:01
Fahrzeug(e): TD, BGT, SLK
Wohnort: 26553 Neßmersiel

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#14

Beitrag von Ralph 7H » 11. Dez 2012, 23:24

Hallo Frank,

sorry, wenn ich hier widerspreche. Der Fahrspass mit dem OD getriebe ist immer und besonders auf anspruchsvollen kurvenreichen Strecken gegeben. Zum 'Kilometerfressen' eignen sich beim B auch andere Lösungen, die ich hier aber nicht zur Disskussion stellen möchte.
Tatsächlich ist der Overdrive eine Erweiterung der Fahrstufen um zwei weiter Übersetzungen und gerade auf kurvenreichen Etappen ein Segen, wenn man den dritten und vierten Gang zu einem 4., den 4. zum 5. ändern kann und insgesammt 6 statt 4. Übersetzungen zur Verfügung hat.
Wer ein bißchen praxis mit dem Zuschalten hat (lässt sich einfach über das Gaspedal synchronisieren), macht das in jeder Fahrbedingung ruckfrei mit dem Gaspedal und hat, besonders bei den Modellen von 1970 bis 1976 den Vorteil der Bedienung über den Lenkstockhebel.
Kombiniert man das ganze dann noch mit der Getriebeübersetzung der Modelljahre 1978 bis 1980 des damaligen Getriebes, bleiben wirklich keine Wünsche mehr offen.
Natürlich soll das nicht heißen, dass der OD nur was für den 4.Gang auf der Autobahn ist. Dort erleichtert er das Leben schon deutlich, sondern die Vorteile spielt er besonders für anspruchsvolles sportliches Fahren im passenden Drehmomentbereich aus, wenn es eben um anspruchsvolle Strecken geht, bei denen höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten das Salz in der Suppe sind.

Safety Fast !

Ralph

Benutzeravatar
Rule Britannia
Beiträge: 378
Registriert: 8. Dez 2012, 01:04
Fahrzeug(e): MGA
Wohnort: Norderstedt in Schleswig Holstein

Re: MGB: Overdrive unabdingbar oder nicht?

#15

Beitrag von Rule Britannia » 12. Dez 2012, 00:35

vielleicht Ralph, ich dachte nur an kurvenreiche Strecken auf der Landstraße, die man zwischen 50 und 120 flott fährt und dann die 95PS auch erst richtig ab 3.000U oder höher merkt. Dann stimmt auch der Sound bei vielleicht einer etwas lauteren Abgasanlage. Den OD sehe ich als "normaler" Cafécruiser erst ab 80-100 fürs Cruisen. Sind ja alle nicht so flott und fahrtechnisch versiert wie Du mit getunten Motoren und Fahrwerken unterwegs. Letztendlich kann man natürlich Gänge nicht genug haben, aber nur wenn man auch das Geld zum "Komplettpaket" hat, wenn nicht, hat man mit OD und Rost nur den halben Spaß. Für die paar PS sind 4 Gänge ok. Aber das muss jeder selber wissen wie und wo er mit der Kiste fahren möchte...
Gruß
Frank

Antworten