Rule Britannia hat geschrieben:Um die Abgastemperatur zu senken, die Ventile zu schonen und die Zylinder zu kühlen laufen alle ab 4.000U mit einem AFR von 11 etwas fetter...
Da stehste aber ziemlich seeehr weit auf der sicheren Seite; schade um die verschenkte Leistung !
Bei 12-12.5 AFR bist noch reichlich genug sicher, was Innenkühlung anbetrifft.
Ich empfehle auch sehr, anstatt einer Sonde fürs Endrohr ein Gewinde für die Lambdasonde einzuschweißen (zumindest bei PKW´s). Einfach eine passende Mutter rundherum anschweißen, fertig. Bei Nichtgebrauch der LS wird das Loch mit einem Schraubstopfen verschlossen.
Relativ motornah angebracht nach der Zusammenführung der Einzelrohre ergibt es vielfach genauere Werte; aus eigener Testerfahrung gibt es doch nicht unbedeutende Meßunterschiede. Die angezeigten Werte erfahren bei einer Endrohrmessung eine relativ lineare Verschiebung zum Drehzahlniveau hin gesehen - in der Praxis heißt das einfach ausgedrückt daß ein bestimmter Meßwert bei der Endrohrmessung später auf dem Drehzahlband angezeigt wird. Gerade bei der Bearbeitung von Nadeldüsen nicht zu unterschätzen.
Wichtig ist bei der Arbeit mit der Lambdasonde auch, vergleichbare Werte zu erhalten.
Es bringt wenig, wenn man eine Messreihe unterbricht um Tage später (bei eventuell deutlich verändertem Wetter) fortzufahren.
Gerade gestern habe ich einen Motor auf dem Prüfstand bewusst gegengetestet um Wettereinflüsse aufzuzeigen: Nicht der indizierte Leistungsunterschied von 1% war interessant zu beobachten sondern die komplett verschobene Lambdakurve. (Wer ungläubig ist, kann gerne die Lambdakurven samt Meßprotokoll einsehen)
Im Klartext: Mit einem Unterschied von ca. 2,5 Stunden bei gleichzeitig veränderten Wetterbedingungen (erste Messreihe bei Sonnenschein, relativ wenig Luftfeuchte/Dampfdruck, zweite Messreihe bei deutlich fühl- und messbarer Schwüle kurz vor einem Gewitter) ergab sich eine relative Lambdakurvenverschiebung von 0,5 AFR ! Bei völlig unveränderter Motorspezifikation und gleichem Messprozedere. Nicht umsonst haben früher, also in der Zeit vor den elektronisch geregelten Einspritzsystemen im Motorsport, echte Motorenspezis anhand Erfahrungswerten kurz vor dem Start bei einem Wetterumschwung umbedüst. Im Motorradrennsport war dies bei den Zweitaktern bis vor wenigen Jahren noch völlige Tagesordnung.
Gruß,
Finney.