Wieder ein tolles Erlebnis....Radlager vorne erneuern
Verfasst: 22. Jun 2014, 19:08
Hallo,
Hier nun mein angekündigter Bericht
Vor einiger Zeit hatte ich ein merkliches Spiel in meinem linken Vorderrad festgestellt, mit dem „Trick“, Bremse treten, müßte es also das Radlager sein und nicht die Achsschenkel.
An meiner Vorderachse sind originale Naben für Speichen-Räder verbaut.
Bei Limora also die Radlager plus einige Shims/Einstellscheiben mit verschiedenen Stärken (0,98€/Stück) bestellt. Als die Teile da waren, hab ich mich in meiner kleinen Garage/Werkstatt sofort dran gemacht.
Das Auto mit dem Hydraulikheber vorne hoch, Rad ab, ja und dann ging‘s schon los, wie bekomm ich diese Fettkappe raus? Hatte noch einen Bolzen mit dem richtigen Gewinde (5/16“-24) und ne etwas längere Mutter. Das hat auch einigermaßen gut funktioniert, Kappe war draußen.
Nun der Bremssattel, das Sicherungsblech entfernt, die 2 Schrauben gelöst, die Backen etwas zurück gedrückt, Sattel abgezogen und an einen Unterstellbock daneben aufgehängt.
Jetzt der nächste Hit, den Splint von der Kronenmutter entfernen…war ne tolle Fummelei, ich hatte gottseidank noch eine „Telefonzange“ mit langen schmalen Backen, Hammer und n‘alter Schraubenzieher waren auch sehr hilfreich, also der Splint war draußen. Nun die Kronenmutter raus, ich hab ja schon einige Zollnüsse, aber keine die passte, dann mit einer 29er Nuss die Mutter schließlich raus bekommen.
Was mich dabei sehr gewundert hat, daß die Mutter ganz locker war, erst hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, einfach die Mutter wieder an zu ziehen (80-90 Nm) aber nee, hatte ja nun die Teile da und wer weiß wie alt die Lager waren.
Nun konnte ich die kompl. Nabe (inkl. Bremsscheibe) abziehen. Alles Fett usw. erst mal entfernt, alles gereinigt/ausgeblasen. Jetzt die alten Lagerschalen entfernen, ich wußte es nicht, daß es die überhaupt gibt, ich hatte vorher nirgends davon gelesen, oder der Alde hatt’s überseh’n. Mit einer alten Verlängerung (von der kleinen ¼“ Ratsche) mit der Aufnahmeseite, nicht der Vierkantseite, diese Lagerschalen raus gekloppt, hierfür sind 2 Aussparungen an den Seiten, da passte die Verlängerung gut rein. Mit ein paar Schlägen immer abwechselnd rechts links, ging die Lagerschale einigermaßen gut raus. Bei dem „hinteren/inneren Radlager mußte natürlich erst der Simmerring raus, welcher die Nabe zu dem „Laufring“ abdichtet. Dieser Laufring war so fest mit dem Achsstummel verbunden und opt. sah es so aus, als wenn das ein Teil ist.
Die Aussparungen in denen sich die Lagerschalen befanden schön mit feinem Schmirgel gereinigt/poliert. Die neuen Lagerschalen mit Nüssen, Holzklotz usw. rein gekloppt, bei dem inneren/hinteren Lager nicht vergessen diesen „Collar“/Distanzhülse wieder in die Nabe zu stecken.
Als letztes den neuen Simmerring einsetzen und auch gleich diesen Laufring dazu in den Simmerring stecken. Nabe auf den Achsstummel stecken, nun die Fummelei mit diesen Shims, sie werden noch vor dem einfügen des „kleinen“/vorden Lagers auf den Achsstummel geschoben. Ich hatte ja meinen Neffen dabei, und der hatte ja sooo lange Finger….wir hatten also mit 2x 0,030“ Shims angefangen, war natürlich zu viel (zu viel Spiel) und es hat schon ne Weile gedauert bis wir (meinten) das richtige Spiel hin bekommen zu haben, nun die dicke Sicherungsscheibe aufgesteckt und die Kronenmutter drauf und auf ca. 80-90NM angezogen, jetzt das Spiel kontrollieren, Nabe muß schön frei laufen und kein Spiel haben. Beim Anziehen muß man noch drauf achten daß auch der Sicherungssplint rein passt, in der Nabe ist ein etwas größeres Loch zum einfügen des Splintes, im Achsstummel sind ebenfalls 2 Bohrungen (über Kreuz) für den Splint, da muß man sehen, daß das alles übereinstimmt.
Ich vergaß noch das Fett für die Lager, das liegt bei dem Lagersatz dabei, ebenso der Simmerring und der Splint. Die Lager habe ich reichlich eingefettet, (BEIDE)....irgendwo hab ich mal was gesehen/gelesen, das man das innere Lager nicht fetten soll? Warum? Oder hab ich da wieder mal was verkehrt verstanden?
So, die Fettkappe mit ein wenig Fett gefüllt und auch wieder rein gekloppt, Bremssattel wieder mit neuen Sicherungsblechen montiert, Rad drauf, alles feddisch, nicht vergessen beim losfahren die Bremse vorher ein paar mal zu pumpen….
Das Gleiche am nächsten Tag mit dem rechten Radlager….
Jetzt kommt das Erfolgserlebnis, einen Tag nach diesem Radlagerwechsel sind wir Samstags zu unserem MG-Treff - Fredi Budzinski nach Taunusstein gefahren, er hatte dort zu einem kleinen „Workshopp“ eingeladen (hat er übrigens ganz toll gemacht und sein Frauchen hat uns mit Kaffee und Kuchen überrascht).
Auf der Heimfahrt kurz vor Wiesbaden, hatt’s einen Schlag vorne links getan, dachte erst, ich wäre über irgendwas drüber gefahren, aaalso mit langsamer Fahrt wieder in die Garage geschlichen. Am nächsten Tag Auto wieder hoch vorderes linkes Rad wieder ab, Nabe runter, da sahen wir die Bescherung, das innere/hintere Radlager war total zerbröselt….Bei Limo angerufen, sie sagten mir nur, das sie schon sounsoviel verkauft hätten und bis jetzt noch keine Reklamation.
Ein Neues bestellt UND auch diesen Laufring, diesen hatte ich beim entfernen der Reste des Lagers auf dem Achsstummel beschädigt. Alles wieder eingebaut/zusammengebaut, Spiel wieder neu eingestellt usw.
Gestern, nach einigen gefahrenen KM, das Auto nochmal hoch und beide Lager nochmals überprüft, laufen leicht und kein Spiel und auch keine Geräusche, bin gespannt wie lange.
Hatte auch mal hierzu ein bekanntes Forumsmitglied angerufen, aber er meinte auch nur, was man dazu sagen könnte wären alles nur Vermutungen, naja meiner Meinung nach, hab ich alles richtig gemacht .
Ich hoffe nix vergessen zu haben...aber die Wahrscheinlichkeit ist seeehr hoch
Grüße vom alde Mann, Michel
Hier nun mein angekündigter Bericht
Vor einiger Zeit hatte ich ein merkliches Spiel in meinem linken Vorderrad festgestellt, mit dem „Trick“, Bremse treten, müßte es also das Radlager sein und nicht die Achsschenkel.
An meiner Vorderachse sind originale Naben für Speichen-Räder verbaut.
Bei Limora also die Radlager plus einige Shims/Einstellscheiben mit verschiedenen Stärken (0,98€/Stück) bestellt. Als die Teile da waren, hab ich mich in meiner kleinen Garage/Werkstatt sofort dran gemacht.
Das Auto mit dem Hydraulikheber vorne hoch, Rad ab, ja und dann ging‘s schon los, wie bekomm ich diese Fettkappe raus? Hatte noch einen Bolzen mit dem richtigen Gewinde (5/16“-24) und ne etwas längere Mutter. Das hat auch einigermaßen gut funktioniert, Kappe war draußen.
Nun der Bremssattel, das Sicherungsblech entfernt, die 2 Schrauben gelöst, die Backen etwas zurück gedrückt, Sattel abgezogen und an einen Unterstellbock daneben aufgehängt.
Jetzt der nächste Hit, den Splint von der Kronenmutter entfernen…war ne tolle Fummelei, ich hatte gottseidank noch eine „Telefonzange“ mit langen schmalen Backen, Hammer und n‘alter Schraubenzieher waren auch sehr hilfreich, also der Splint war draußen. Nun die Kronenmutter raus, ich hab ja schon einige Zollnüsse, aber keine die passte, dann mit einer 29er Nuss die Mutter schließlich raus bekommen.
Was mich dabei sehr gewundert hat, daß die Mutter ganz locker war, erst hatte ich schon mit dem Gedanken gespielt, einfach die Mutter wieder an zu ziehen (80-90 Nm) aber nee, hatte ja nun die Teile da und wer weiß wie alt die Lager waren.
Nun konnte ich die kompl. Nabe (inkl. Bremsscheibe) abziehen. Alles Fett usw. erst mal entfernt, alles gereinigt/ausgeblasen. Jetzt die alten Lagerschalen entfernen, ich wußte es nicht, daß es die überhaupt gibt, ich hatte vorher nirgends davon gelesen, oder der Alde hatt’s überseh’n. Mit einer alten Verlängerung (von der kleinen ¼“ Ratsche) mit der Aufnahmeseite, nicht der Vierkantseite, diese Lagerschalen raus gekloppt, hierfür sind 2 Aussparungen an den Seiten, da passte die Verlängerung gut rein. Mit ein paar Schlägen immer abwechselnd rechts links, ging die Lagerschale einigermaßen gut raus. Bei dem „hinteren/inneren Radlager mußte natürlich erst der Simmerring raus, welcher die Nabe zu dem „Laufring“ abdichtet. Dieser Laufring war so fest mit dem Achsstummel verbunden und opt. sah es so aus, als wenn das ein Teil ist.
Die Aussparungen in denen sich die Lagerschalen befanden schön mit feinem Schmirgel gereinigt/poliert. Die neuen Lagerschalen mit Nüssen, Holzklotz usw. rein gekloppt, bei dem inneren/hinteren Lager nicht vergessen diesen „Collar“/Distanzhülse wieder in die Nabe zu stecken.
Als letztes den neuen Simmerring einsetzen und auch gleich diesen Laufring dazu in den Simmerring stecken. Nabe auf den Achsstummel stecken, nun die Fummelei mit diesen Shims, sie werden noch vor dem einfügen des „kleinen“/vorden Lagers auf den Achsstummel geschoben. Ich hatte ja meinen Neffen dabei, und der hatte ja sooo lange Finger….wir hatten also mit 2x 0,030“ Shims angefangen, war natürlich zu viel (zu viel Spiel) und es hat schon ne Weile gedauert bis wir (meinten) das richtige Spiel hin bekommen zu haben, nun die dicke Sicherungsscheibe aufgesteckt und die Kronenmutter drauf und auf ca. 80-90NM angezogen, jetzt das Spiel kontrollieren, Nabe muß schön frei laufen und kein Spiel haben. Beim Anziehen muß man noch drauf achten daß auch der Sicherungssplint rein passt, in der Nabe ist ein etwas größeres Loch zum einfügen des Splintes, im Achsstummel sind ebenfalls 2 Bohrungen (über Kreuz) für den Splint, da muß man sehen, daß das alles übereinstimmt.
Ich vergaß noch das Fett für die Lager, das liegt bei dem Lagersatz dabei, ebenso der Simmerring und der Splint. Die Lager habe ich reichlich eingefettet, (BEIDE)....irgendwo hab ich mal was gesehen/gelesen, das man das innere Lager nicht fetten soll? Warum? Oder hab ich da wieder mal was verkehrt verstanden?
So, die Fettkappe mit ein wenig Fett gefüllt und auch wieder rein gekloppt, Bremssattel wieder mit neuen Sicherungsblechen montiert, Rad drauf, alles feddisch, nicht vergessen beim losfahren die Bremse vorher ein paar mal zu pumpen….
Das Gleiche am nächsten Tag mit dem rechten Radlager….
Jetzt kommt das Erfolgserlebnis, einen Tag nach diesem Radlagerwechsel sind wir Samstags zu unserem MG-Treff - Fredi Budzinski nach Taunusstein gefahren, er hatte dort zu einem kleinen „Workshopp“ eingeladen (hat er übrigens ganz toll gemacht und sein Frauchen hat uns mit Kaffee und Kuchen überrascht).
Auf der Heimfahrt kurz vor Wiesbaden, hatt’s einen Schlag vorne links getan, dachte erst, ich wäre über irgendwas drüber gefahren, aaalso mit langsamer Fahrt wieder in die Garage geschlichen. Am nächsten Tag Auto wieder hoch vorderes linkes Rad wieder ab, Nabe runter, da sahen wir die Bescherung, das innere/hintere Radlager war total zerbröselt….Bei Limo angerufen, sie sagten mir nur, das sie schon sounsoviel verkauft hätten und bis jetzt noch keine Reklamation.
Ein Neues bestellt UND auch diesen Laufring, diesen hatte ich beim entfernen der Reste des Lagers auf dem Achsstummel beschädigt. Alles wieder eingebaut/zusammengebaut, Spiel wieder neu eingestellt usw.
Gestern, nach einigen gefahrenen KM, das Auto nochmal hoch und beide Lager nochmals überprüft, laufen leicht und kein Spiel und auch keine Geräusche, bin gespannt wie lange.
Hatte auch mal hierzu ein bekanntes Forumsmitglied angerufen, aber er meinte auch nur, was man dazu sagen könnte wären alles nur Vermutungen, naja meiner Meinung nach, hab ich alles richtig gemacht .
Ich hoffe nix vergessen zu haben...aber die Wahrscheinlichkeit ist seeehr hoch
Grüße vom alde Mann, Michel