MGDC-Forum

Hallo allerseits,
ich möchte eine neue Schaltwelle einbauen. Da muss aber ein Stahlstift in eine Bohrung getrieben werden.
Ich kriege den Stift aber nur wenige Millimeter hinein. Wie macht man das? Kann mir jemand einen Tipp geben?

Die Welle hat einen Durchmesser von gut 13mm, der stift erinen Durchmesser von ca. 6mm. Er wird ca. 11mm tief in die Welle getrieben.

Vielen Dank

Hallo Heiko,

ich würde erst mal messen ob die Passung überhaupt in Ordnung ist, also Teile nach Maß.
Wenn ja, Stift in die Kühltruhe und Welle in den Ofen bzw. Heißluftfön oder Brenner.
Mit der maximaler Temperatur aber aufpassen was der Stahl darf bevor du Ihn weichglühst.

Am besten geht es dann natürlich mit einer Presse, aber wer hat die schon...

Gruß Thomas

Hallo Thomas,
das mit der Wärme habe ich probiert. Und - ich wage es aus Scham kaum zuzugeben - die schöne Welle wohl zerstört.
Man sieht das auch an der Farbe an den Fotos. Wenn ich Wikipedia glauben darf, habe ich sie "angelassen".
Ich habe sie bei gut 200°C in den Backofen getan. Das hat gereicht, die Oberfläche nicht nur zu verfärben, sondern auch
schön aufzurauen. Das ist natürlich Mist. Die Welle muss ja möglichst reibungsfrei durch die Schaltgabeln und durch das Gehäuse laufen können.

Ich hätte nie gedacht, dass so eine niedrige Temperatur bei Stahl eine solche Wirkung hat.

Gibts hier im Forum vielleicht Metallurgen, die das etwas aufklären können?

Hallo Heiko,
ich würde auch mal die Passe nachmessen. Hatte mir auch mal bei einer a.T. Nockenwelle die Finger schier abgebrochen beim Versuch das Antriebsritzel für den Drehzahlmesser da drauf zu kriegen.
Am Ende war ich in einer mechanischen Werkstatt und die Welle war deutlich zu groß. Also überdrehen lassen und siehe da es passte...
Gruß
Simon

Hallo Heiko,

lass das das von einem Fachbetrieb machen! Instansetzer findest du im Industriegebiet Nippes und in Lovenich. Die haben die erforderlichen Kühlmöglichkeiten mit flüssigem Stickstoff und Erfahrungen mit der Wärmebehandung der Wellen.

Safety Fast

Ralph

...das Anlassen macht den Stahl nicht weich sondern zäher, Spannungen im Werkstück werden abgebaut. Dadurch wird er elastischer und kann Biege - und Torsionskräfte besser aufnehmen - geringere Bruchgefahr. Zieh ihn mit 600/1000 Körnung ab (läppen).
Ich denke nur 200° dürften ihm bez. der Festigkeit nicht geschadet haben.

Kurze Rückmeldung:
Habe die Welle wie von Ralph empfohlen zum Fachmann gebracht. War nicht leicht einen freundlichen zu finden.
Bin dann bei Riemschoss in Hennef gelandet. Sehr freundlicher und sympathischer Betrieb, muss ich sagen.
Dort hat mir der Senior den Pin am nächste Tag für ein sehr angemessenes Entgeld eingepresst.
Schließlich bin ich mit fertiger Welle, großer Freude und einem Weihnachtsgruss der Firma in Form eines kleinen Christstollens nach Hause gefahren.

Das Getriebe war dann in einem halben Tag zusammengebaut und montiert. Erstaunlich wie einen manchmal Kleinigkeiten aufhalten können.

Danke für Eure Unterstützung.

....habe Riemschoss hier schon öfter empfohlen.

Heiko, war die Welle noch OK? Du hattest doch Befürchtungen wegen der Hitzeeinwirkung und der Oberflächengüte. Ich denke mal ja, oder? (siehe mein vor. Posting)

Hallo Heinz,
Riemschoss Sen. meinte ich könne die "angelassene" Welle weiterverwenden.
Ich hatte mittlerweile aber schon eine neue bestellt und die haben wir dann genommen.