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Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 11. Apr 2016, 11:24
von Yves
Hallo an alle MG'ler

Wir besitzen seit kurzem einem MGB GT von 1967. Infolge eines Zylinderkopfschadens, wurde eben dieser von mir ausgestauscht. Gestern habe ich den Motor dann zum ersten Mal erfolgreich gestartet und dabei ist mir folgendes aufgefallen : zwischen der Mutter und dem Gewinde der 2 äusseren Stehbolzens des Thermostatgehäuses steigt Wasser auf. Habe alles erneuert, Gehäuse, Stehbolzen und Dichtung (die dickere Grüne) und noch (keine) Dichtungsmasse benutzt. Alle Teile sind von Moss.

Ist dieses Problem euch vielleicht schon bekannt und gibt es villeicht eine Lösung dafür. Jetzt verstehe ich auch, wieso mir bei im Grunde genommen schnellen Thermostatwechsel zwei Stehbolzen bündig am Block abgerissen sind. Die Kombination aus Alu, Wasser und Stahl trägt dazu wahrscheinlich einiges bei.

Da ich normalerweise beim Schrauben zur lüftgekühlten Fraktion gehöre, muss ich mir wohl noch ein wenig englisches Grundwissen im Umgang mit unserem Neuzugang zulegen.

Yves

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 11. Apr 2016, 12:15
von Matthias
Hallo Yves,

wenn Du Glück hast, ist die Dichtfläche des Thermostatgehäuses verzogen. Das ist relativ einfach zu beheben. Wenn Du Pech hast, ist der Zylinderkopf im Bereich der Stehbolzen gerissen. Das hatte ich auch schon.

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 11. Apr 2016, 13:18
von Yves
Hallo Matthias,

Danke für die schnelle Antwort. Habe mir jetzt noch mal die Fotos angeschaut die ich vorher vom ZK gemacht habe. Tatsächlech sind bei diesen beiden Gewindebohrungen die schmalen Stege zwischen Schraubloch und der Thermostateinfassung durchgebrochen (bei der einen Schraube durch ein grösseres HeliCoilgewinde). Der ZK wurde von einem Motorenbauer auf Bleifrei umgerüstet und auf Dichtigkeit überprüft.

Das Wasser tritt nur tropfenweise aus, wird aber leider durch Ventilator überall verwirbelt. Könnte ich vielleicht durch das Anbringen von Dichtungsmasse etwas erreichen. Was kann man da empfehlen, Hylomar oder etwas anderes ?

Danke im Voraus,

Yves

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 11. Apr 2016, 13:52
von Gagamohn
Hallo,
als Dichtmittel nehme ich immer Dirko HT. Gibts z.B. bei Polo

Gruss
Bernd

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 11. Apr 2016, 14:54
von MBL546E
Widerspreche dem Bernd selten, aber "die" Dichtmasse existiert für mich nicht. Sondern durchaus mehrere verschiedene, je nach Einsatzzweck. Im Fall von Yves würde ich zu Hylomar greifen, wobei ein Bild der Bruchstellen hier hilfreich wäre um evtl. noch andere Tipps geben zu können.

Gruss,
Darius.

P.S. Yves, Du hast nicht zufällig auch noch einen Lotus ?

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 12. Apr 2016, 15:16
von Yves
Danke für eure Antworten, habe das Problem jetzt kurzfristig durch das Unterlegen von Dichtscheiben unter den Mutter und der Schraube gelöst. Zu den Dichtmassen, Hylomar kannte ich noch von früher, aber über Dirko habe ich auch viel gutes gelesen. Werde mir dann mal beide zulegen, wenn das Problem wieder auftritt.

Wahrscheinlich ist es so wie Matthias gesagt hat und das Wasser kommt durch den Gewindegang hoch. Kann ich übrigens das Thermostatgehäuse abnehmen ohne die Kühlflüssigkeit abzulassen ? Anbei schicke ich noch ein Foto.

Habe gestern bei der Probefahrt auch gemerkt das die Temperaturuhr wahrscheinlich nicht mehr richtig funktioniert, stand nach ein paar Minuten schon auf H. Heute morgen im kalten Zustand stand der Zeiger dann auf N. Gibt es bei diesem Temperaturfühler irgend etwas zu beachten oder muss er neu kalibriert werden ? Den vor dem ZK Wechsel hat er normal funktioniert. Ich glaube diese Fühler funktionieren ja nicht über Strom sondern über ein anderes System, oder ?

Und Darius, nein ich habe leider keinen Lotus sondern nur noch einen Käfer.

Gruss,

Yves

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 12. Apr 2016, 16:31
von MBL546E
Yves, um reine Gewindegänge abzudichten gibts was von Loctite.

(Also sind autoverrückte mit dem Vornamen Yves offenbar in LUX öfter daheim ;-))

Gruss,
Darius

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 13. Apr 2016, 11:12
von PM
Yves,

bei den Kühlwassertemperaturmessung gibt es beim B zwei Syteme:
1. mit Kabelsteckanschluss am Fühler nahe Thermostatgehäuse = ELEKTRISCH
2. mit dünnem Cu-Kapillarrohr zwischen Fühler und Instrument= MECHANIK

Wenn die Anzeige bei kaltem Motor nicht zurück auf Linksanschlag geht, so können beim Sytem 1 entweder Fühler oder Anzeigeinstrument defekt sein, oder schlechte Kontakte existieren. Hier kann man die einzelnen Komponenten austauschen und für guten elektrischen Kontakt sorgen.
Beim System 2. hilft nur Komplettaustausch!

Hope this helps

Peter vom linken Niederrhein

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 13. Apr 2016, 14:31
von Yves
Danke Peter,

Dann besitze ich wohl System 2, ist ein dünneres relativ steifes Kabel mit einem dickerem Draht umwickelt. Komisch ist nur, dass das Instrument vor meinem ZK Tausch wahrscheinlich funktioniert hat, auf jeden Fall war es immer auf Linksausschlag.

Wie ich bei verschiedenen Teilehändlern gesehen habe ist die Uhr ja direkt damit verbunden und das wird ja leider richtig teuer (250-300€).

Muss ich mal schauen was ich dann in diese Richtung mache.

Gruss,

Yves

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 13. Apr 2016, 16:00
von Matthias
Ja, Du hast System 2. Bei dem "dünneren, relativ steifen Kabel" handelt es sich um eine Kapillare, die mit Äther gefüllt ist. Die spiralförmige Wicklung dient dazu, diese Kapillare vor dem Abknicken zu schützen.

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 13. Apr 2016, 16:36
von marc-ks

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 13. Apr 2016, 22:15
von HeikoVogeler
Zu ãhnlichem Kurs habe ich dieses Instrument überholt in England bei Alan gekauft. Es dauerte etwas, aber was dann kam war super. alandavis@thegaugeshop.com

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 15. Apr 2016, 13:19
von Yves
Danke für eure Tipps.

Dann werd ich mal bei euren Adressen nach einem neuen oder aufgearbeiteten Instrument umschauen. Muss ich für den Ausbau das Armaturenbrett ausbauen oder geht das auch irgendwie einfacher ? Muss ich beim Einbau auf irgend etwas spezielles acht geben, den an dieser Uhr hängt ja auch der Öldrucksensor ? Habe eher Wurstfinger als Kinderfinger und könnte dann bei dieser Gelegenheit auch die Chokeeinheit wechseln welche sich nicht mehr arretieren lässt.

Gruss,

Yves

Re: Kühlflüssigkeitsaustritt über Thermostatstehbolzen

Verfasst: 15. Apr 2016, 14:32
von Matthias
Hallo Yves,

das Armaturenbrett kann drin bleiben. Das Instrument wird von hinten mit einem Bügel im Armaturenbrett gehalten, der wiederum mit einer Rändelmutter am Instrument fixiert wird. Die Druckleitung zur Öldruckanzeige ist am Instrument verschraubt und lässt sich mit einem Gabelschlüssel lösen. Am besten mal den Kopf unters Armaturenbrett strecken, dann siehst Du, wie alles zusammengehalten wird.