MGB Spur/Lenkung

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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MartinW
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MGB Spur/Lenkung

#1

Beitrag von MartinW » 12. Mai 2016, 20:28

Hallo zusammen,

mein B (Bj 1963) meldet sich mal wieder mit neuen Reparaturwünschen - denen ich auch gerne nachkommen würde, wenn ich nur wüsste, wo schrauben (-;

Beim Gaswegnehmen läuft der B nach rechts, wenn ich Gas gebe dann wieder nach links. Habe schon die Lenkung geprüft - ein Shim herausgenommen und das Zahnstangenspiel relativ eng eingestellt. Leider keine Besserung. Reifen - Luftdruck ist ok. Könnte es noch an Spur und Sturz liegen?

Bin für jeden Hinweis dankbar - schöne Grüße

Martin

Josef Eckert
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Re: MGB Spur/Lenkung

#2

Beitrag von Josef Eckert » 12. Mai 2016, 20:30

Hallo Martin,
schau mal ob die U-Bolt Muttern an der Hinterachse noch fest angezogen sind.
Gruß
Josef

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timedrifters
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Re: MGB Spur/Lenkung

#3

Beitrag von timedrifters » 12. Mai 2016, 20:49

Hallo Martin,

Tipp: Kennst Du Tiefenbronn..... ? Wat do you know about Tiefenbronn & MG ?

Jetzt wirds dann schwieriger, weil Ferndiagnose..... ;)

Ich würde mir mal die Vorderachse/Lenkung in der Gesamtheit ganz genau anschauen. Achsgeometrie mit Spur u. Sturz, Befestigung, Wirkung/Dichtheit der Stoßdämpfer, Spiel in den Lenkübertragungsteilen, fester Sitz Lenkung u. Lenkübertragungsteile, Festsitz Achskörper !, Querlenker/Achsschenkel Spiel, Radlagerspiel rundum, Radfestigung der Räder, Luftdruck nochmal prüfen, Schraubenfedern auf Bruch u. Federhöhe, Freigängigkeit der Bremssättel, HA: Hinterachsbefestigung u. Festsitz der U-Bolts der Blattfedern, Zustand der Blattfederbuchsen u. Schäkel usw, usw.....
Da bist Du ne ganze Weile beschäftigt u. hast Arbeit u. solltest eig. fündig werden.

Vorher noch eine Testfahrt auf einer NICHT ausgewaschenen Piste durchführen mit dem richtigen Reifenluftdruck, um auszuschließen, dass es nicht an der vorherigen Buckelpiste lag... u. das Fz eig. womöglich in Ordnung ist. ;)

Viel Erfolg beim Schrauben,
Edi

P.S.: ich bin pensioniert u. hab (außer Mittwochs) viel Zeit.... wenn das Wetter besser ist, kannst Du auch gerne auf die Baar kommen, dann machen wir das gemeinsam.
NON NOBIS, DOMINE, NON NOBIS, SED NOMINI TUO DA GLORIAM

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Re: MGB Spur/Lenkung

#4

Beitrag von Ralph 7H » 12. Mai 2016, 21:02

Hallo Martin,

prüfe die Befestigungsmuttern am Lenkgetriebe auf festenSsitz und zusätzlich auch, wie Josef es schon nannte. die Muttern an den U-Bolzen der Hinterachse. Dort sollte alles fest sein. Unter Umständen solltest du die Gummiauflagen der Federn an der Hinterachse ebenfalls (möglichst) erneuern, die Muttern (selbstsichernde nehmen) der U-Bolzen ebenfalls. Danach sollte eigentlich alles wieder alles O.K. sein, wie die Erfahrung zeigt.
Anzugdrehmomente für die Muttern gibt es nicht. Festziehen, bis sich die (neuen) Gummibeilagen ganz leicht verformen. danach ist erst mal wieder Ruhe in den nächsten Jahten...

Safety Fast !

Ralph

MartinW
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Re: MGB Spur/Lenkung

#5

Beitrag von MartinW » 15. Mai 2016, 12:57

...danke Euch allen. Die U-Bolts habe ich nachgezogen und bereits hierdurch eine deutliche Besserung bekommen. Als nächstes werde ich die Stoßdämpfer prüfen und den Sitz der Lenkung. Für Spur und Sturz-Einstellung würde ich mich über Hilfe freuen - Edi, schicke mir doch eine PM mit deinen Kontaktdaten, ich melde mich bei dir.

Danke

Martin

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Re: MGB Spur/Lenkung

#6

Beitrag von HeikoVogeler » 15. Mai 2016, 18:44

Hallo Martin
Du kannst beim B nur die Spur einstellen. Der Sturz ist fest.
Ich stelle die Spur mit dem trakrite von Gunson ein.
http://youtu.be/dpBMrKmoS7E

Damit stellst Du erstmal die Spur ein, indem Du den Spurstangenkopf des gegenüber legenden Rads verstellst. Danach stelle ich das Lenkrad gerade, indem ich beide Spurstangenköpfe im gleichen Maß gegenläufig verstelle.

Wichtig ist einen sauberen und geraden Untergrund für die Spurmessung zu finden.
Heiko
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MartinW
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Re: MGB Spur/Lenkung

#7

Beitrag von MartinW » 20. Mai 2016, 21:24

...kurzer Sachstandbericht (-; klingt gut, oder!

Habe alle Stoßdämper geprüft und tatsächlich war der vordere Linke defekt. Habe ihn revidiert (neue Dichtungen und neu befüllt) - jetzt dämpft er wieder prima. Außerdem die Lenkung auf festen Sitz geprüft und die U-Bolts nachgezogen.
Zwar ist es besser geworden, aber immer noch eindeutig n.i.o. -- Schade )-: .

Schöne Grüße

Martin

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HeikoVogeler
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Re: MGB Spur/Lenkung (U-Bolts)

#8

Beitrag von HeikoVogeler » 22. Mai 2016, 19:30

Die wie ich dachte an Paranoia grenzende Manie überall lose Muttern zu vermuten hat mich heute auch mal - erstmals - an die Kontrolle der Muttern an der Platte der Blattfederhalterung getrieben.

Und tatsächlich, man sieht es ihnen nicht an, aber sie waren teilweise sehr lose.

Also anziehen. Vielleicht mindert das auch das Knacken im Gebälk, daß vor allem beim langsamen Anfahren von hinten kommt.

Frage: Wie stark anziehen? Ich konnte nirgends Anziehmomente für diese Muttern finden. Lediglich soll man dafür sorgen, dass das Stück Gewinde, das unter der Mutter rauskommt, immer gleich lang ist.

Ziehe ich die Muttern mit gleichem Moment an, sind sie niemals gleich weit auf dem Gewinde.

Hat jemand einen Tip, wie stark die Muttern angezogen werden sollten?
ich danke Euch, Heiko
Heiko
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Josef Eckert
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Re: MGB Spur/Lenkung (U-Bolts)

#9

Beitrag von Josef Eckert » 22. Mai 2016, 20:26

HeikoVogeler hat geschrieben: Ziehe ich die Muttern mit gleichem Moment an, sind sie niemals gleich weit auf dem Gewinde.

Hat jemand einen Tip, wie stark die Muttern angezogen werden sollten?
ich danke Euch, Heiko
Heiko,
Mir hat mal ein guter Freund und BMC Rennmechaniker den Rat gegeben:
"Forget the torque wrench and take your senses."

Leider ist er schon lange tot, aber er war ein britisches Original. Er benutzte nie einen Drehmomentschlüssel. Er bekam mal einen vergoldeten bei den 24h Le Mans geschenkt und hatte ihn lieblos in seiner Werkzeugkiste mit allen anderen Schlüsseln liegen, aber nie benutzt.
Gruß
Josef

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HeikoVogeler
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Re: MGB Spur/Lenkung

#10

Beitrag von HeikoVogeler » 22. Mai 2016, 22:43

Sehr hilfreich, Josef. Welchen Sinn meinst Du? Geruchssinn? oder Gehör? Kann ich es sehen oder ertasten?

Spaß beiseite. Ich bin (noch) kein Rennmechaniker und habe einfach nicht die Erfahrung eines solchen.
Und leider hatte ich keinen guten Meister, der es mir zeigt. Daher brauche ich Tipps, die mir wirklich helfen. Ich habe jetzt mal 20 ft pound genommen. Damit werden die Gummis nicht zerquetscht, aber es ist deutlich fester als vorher. Fest genug? Keine Ahnung.
Heiko
Köln

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Re: MGB Spur/Lenkung

#11

Beitrag von igor2202 » 23. Mai 2016, 07:24

Hallo Heiko,

da ich erst vor 2 Wochen meine Blattfedern heraus hatte stand ich beim Wiedereinbau vor dem gleichen Problem wie du. Limora gibt dazu auf seiner Website zur Einbauanleitung für den Umbausatz auf Teleskopstoßdämpfer einen Anzugsdrehmoment von 3,72 kg/m (entspricht ca. 36 Nm) an. So habe ich dann die Nylocmuttern angezogen. Allerdings hatte ich das Gefühl das 36 Nm schon sehr heftig sind.

Textauszug
Untere Montageplatten
Bei diesem Kit werden die originalen Blattfeder-Halter als untere Montageplatten
verwendet. Stellen Sie vorab sicher, dass die Blattfedern gegen Absenken gesichert
sind. Lösen Sie die Muttern der U-Bolzen und entfernen Sie die unteren Halter.
Montieren Sie die linke Platte über Kopf an der rechten Blattfeder und entsprechend
die rechte Platte über Kopf an der linken Blattfeder (siehe hierzu Abb. 1). Befestigen Sie die Montageplatten mit je vier 3/8" Nylocmuttern aus unserem Satz. Das Anzugsdrehmoment für die Nylocmuttern beträgt 3.72 kg/m.


Vielleicht hilft dir das weiter.
Siehe auch http://www.limora.com/pdf/497886.pdf

Gruß Igor

Josef Eckert
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Re: MGB Spur/Lenkung

#12

Beitrag von Josef Eckert » 23. Mai 2016, 07:32

HeikoVogeler hat geschrieben:Sehr hilfreich, Josef. Welchen Sinn meinst Du? Geruchssinn? oder Gehör? Kann ich es sehen oder ertasten?

Spaß beiseite. Ich bin (noch) kein Rennmechaniker und habe einfach nicht die Erfahrung eines solchen.
Und leider hatte ich keinen guten Meister, der es mir zeigt. Daher brauche ich Tipps, die mir wirklich helfen. Ich habe jetzt mal 20 ft pound genommen. Damit werden die Gummis nicht zerquetscht, aber es ist deutlich fester als vorher. Fest genug? Keine Ahnung.
Sense steht im Englischen auch für Gefühl und damit ist gemeint, dass Du das Gehirn einschalten solltest und dann ins Handgelenk umsetzen. :wink:
Das hat mir damals der Rennmechaniker (Roger Menadue) viel drastischer beigebracht. "You´ve got it or leave it". Manchmal ist ein Drehmomentschlüssel und genaue Werte wenig hilfreich.

Das Gleiche gilt auch für andere Dinge für die es sogar genaue Angaben im Werkstatthandbuch gibt, z.B. Zündzeitpunkteinstellung. Die angegebenen z.B. 8° v.OT. sind nicht bis aufs Komma einzuhalten, sondern es kann auch sein, dass der Motor mit 6° v.OT. Einstellung besser läuft. Da ist Gefühl gefragt wenn man keinen Prüfstand gerade zur Hand hat.
Gruß
Josef

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HeikoVogeler
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Re: MGB Spur/Lenkung

#13

Beitrag von HeikoVogeler » 23. Mai 2016, 08:19

Danke Igor,
genau so eine Antwort hatte ich erhofft. Klar, hilfreich und nicht ausschließlich Anekdoten.
Da liege ich mit meinen umgerechnet 27Nm ja nicht so falsch.

@Josef: Nochmal: Du kannst jemandem wie mir, der Selbst keine Erfahrung hat und keinen Erfahrenen hat, der ihn korrigiert, ausschließlich mit "You´ve got it or leave it" kommen. Das ist in diesem Kontext unsinnig und gefährlich. Wir reden hier über technisches Gerät, das einem das Leben kosten kann. Ich habe schon viel erhebliche Fehler (meine Fehler eingeschlossen) gesehen, die rein durch Vertrauen auf das "Gefühl" entstanden sind. Ich hätte mir gewünscht, dass Du neben Deiner geschätzten Meinung auch ein wenig Hilfe angeboten hättest.
Heiko
Köln

MBL546E

Re: MGB Spur/Lenkung

#14

Beitrag von MBL546E » 23. Mai 2016, 09:04

HeikoVogeler hat geschrieben: @Josef: Nochmal: Du kannst jemandem wie mir, der Selbst keine Erfahrung hat und keinen Erfahrenen hat, der ihn korrigiert, ausschließlich mit "You´ve got it or leave it" kommen. Das ist in diesem Kontext unsinnig und gefährlich. Wir reden hier über technisches Gerät, das einem das Leben kosten kann.
Nein Heiko, da muß ich dir etwas widersprechen und mich eher auf Josef´s Seite schlagen:

Wenn du dich selbst als so unerfahren beschreibst, dann sollte man sich VORHER überlegen, ob man sich die Sache zutraut. EBEN weil es gefährlich werden kann sonst.
Und auch da ist vorab die Frage zu stellen: "Do it or leave it."

Weil sobald du anfängst zu schrauben, muss dir bewusst sein, daß es kein zurück gibt.

Und ich kann Josef´s "Anekdote" (die für mich durchaus keine ist) nachvollziehen: Wenn man damalige Werkstatthandbücher mit heutigen vergleicht, dann fällt auf um wieviel weniger mit "festen" Werten hantiert worden ist. Damals war klar: "Yes, I can. Or I leave it." Heute denkt leider auch der Unbegabteste (ist nicht auf Dich bezogen), mit Hilfe von YouTube kann er auf den Mond fliegen. DAS ist gefährlicher als die eigenen Sinne einzusetzen. Finde ich.

Und den Kontext von Josef´s Rennmechaniker kann man auch etwas relativieren: Damals ist überwiegend Gusseisen verwendet worden - das verzeiht Anzugfehler mehr als Leichtmetalloberflächen. Aber selbst da hilft "Sense".

Aber trotzdem: Wer einen Schraubenschlüssel oder eine Ratsche in die Hand nimmt und keinerlei Gefühl dafür hat, entwickeln lernt oder auch nicht die Kraftverhältnisse und Hebelwirkungen verschiedener Werkzeuggrößen auch nur annähernd im Gefühl hat, sollte besser keinerlei Schraubverbindungen anziehen. Egal, ob an Motorrad, Auto oder sonstwas.

Was nützt dir am Ende ein Drehmomentwert X, wenn das Gewinde verdreckt, schwergängig oder nicht nach Vorschrift z.B. eingeölt worden ist ?? DANN täuscht einem das "Klick" des Drehmomentschlüssels trügerische Sicherheit vor.
Ich prüfe mit der Hand und dem passenden Schlüssel nach Anzug mit dem Drehmomentschlüssel (wo ich diesen einsetze) fast immer nach, was mein "Handgefühl" sagt. Denn man kann fühlen ob "noch lose", "fest" oder gar bereits "mehr als fest" (und dann spürt man je nach Schrauben-/Gewindegüte schon daß es eine Überstreckung/Beschädigung gibt.)

Wer halbwegs Gefühl für Schraubverbindungen aufbringt, wird eher ein etwas zu langes (größerer Hebelarm) benutzen, als ein zu kurzes Werkzeug. Mit dem längeren Tool spürt man die Streckgrenze wesentlich besser; ein zu kurzes Werkzeug täuscht falsche Festigkeit vor und birgt zusätzlich erhebliche Verletzungsrisiken durch Abrutschen.

Meine Erfahrung.

Gruß,
Darius

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HeikoVogeler
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Re: MGB Spur/Lenkung

#15

Beitrag von HeikoVogeler » 23. Mai 2016, 09:42

Ich prüfe mit der Hand und dem passenden Schlüssel nach Anzug mit dem Drehmomentschlüssel (wo ich diesen einsetze) fast immer nach, was mein "Handgefühl" sagt. Denn man kann fühlen ob "noch lose", "fest" oder gar bereits "mehr als fest" (und dann spürt man je nach Schrauben-/Gewindegüte schon daß es eine Überstreckung/Beschädigung gibt.)

Wer halbwegs Gefühl für Schraubverbindungen aufbringt, wird eher ein etwas zu langes (größerer Hebelarm) benutzen, als ein zu kurzes Werkzeug. Mit dem längeren Tool spürt man die Streckgrenze wesentlich besser; ein zu kurzes Werkzeug täuscht falsche Festigkeit vor und birgt zusätzlich erhebliche Verletzungsrisiken durch Abrutschen.
Hallo Darius,
solche Information sind für mich wertvoll. Wertvoller als Drehmomentwerte. Ich danke Dir sehr dafür. Da kannst Du beliebig viele Anekdoten hinzufügen, die das Thema unterstützen oder auch nur erheitern, egal. Aber Anekdoten ohne solche Informationen/Erfahrungen haben für mich höchstens Unterhaltungswert, nutzen mir aber nicht.

Nebenbei:
Sollten wir uns jemals irgendwo auf ein Bier treffen - was mich sehr freuen würde -, musst Du mir unbedingt mal erzählen wie es zu der für mich überraschenden Männerfreundschaft zwischen Josef und Dir kommen konnte :-)
Heiko
Köln

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