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Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 18. Jun 2016, 17:53
von Chrizplus
Hallo zusammen,

ich habe mir einen Dichtsatz für den Kupplungsnehmerzylinder besorgt, weil der alte leckte. Ich frage mich nun, wo die kleine Gummidichtung eingelegt wird. Ist diese hinter dem Zylinder, so wie hier http://mgfast.com/MGB_clutch_slave.jpg oder davor, d.h. in Kontakt mit dem Stößel?

Wenn die Kappe hinter dem Zylinder ist, wie bekomme ich den Zylinder heraus?

Vielen Dank und Grüße, Christian

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 18. Jun 2016, 18:10
von Chrizplus
Habe den Zylinder soeben herausbekommen und siehe da, dahinter war die Gummikappe. War nur etwas irritiert, weil beim Abmachen der alten Manschette extrem viel Schmodder zum Vorschein kam, der aussah wie ein zerbröselter Gummi.

Eine weitere Frage hätte ich noch: wie kann ich beurteilen, ob die Lauffläche des Zylinders noch in Ordnung ist? Bei meinem Zylinder ist es mit neuer Dichtung so, dass ich den Zylinder reindrücke und er dann nicht mehr rauskommt (es ist kein Unterdruck vorhanden, da der Schlauch nicht angeschlossen ist) Ist das normal? Oder sollte die Feder in der Lage sein, den Zylinder im Ruhezustand wieder rauszudrücken?

Vielen Dank und Grüße, Christian

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 18. Jun 2016, 18:27
von kuepper.remscheid
Hallo Christian,
Das hilft dir jetzt nicht weiter, aber ich kann es nicht verstehen das jemand einen Nehmerzylinder selbst überholen will, obwohl ein neuer 25 Euro kostet.
Wenn es vernünftig überholt werden soll, musst du auch hohnen und so weiter......
Gruß
Stefan

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 18. Jun 2016, 18:47
von Chrizplus
Ja das stimmt, Stefan. Allerdings habe ich schon oft gelesen, dass die Nachbauen Probleme machen, daher wollte ich es erstmal mit einem Dichtsatz versuchen.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 01:12
von marc-ks
Die billigen Nachbauzylinder sind Schrott, das fängt mit dem Zylindergehäuse an und endet mit dem Kolben. Die Dinger wiegen gefühlt die Hälfte der Originalen, keine Ahnung was das für ein Material ist, besonders die Kolben sind weich wie Butter. Nach 2 Reparaturen durch Ersatz innerhalb eines Jahres habe ich letztlich auch den alten überholt und gut ist. Ohne Hohnen, einfach säubern, Gummi rein und gut.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 08:22
von HeikoVogeler
Ich stimme Marc zu. Sauber machen, neue gummis, zusammenbauen. kein hohnen. habe ich auch so gemacht und funktioniert. Ich suche ja nicht die billigste Art MG zu fahren, sondern Spaß. Und es macht mir Spaß das alte Material zu pflegen.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 10:46
von timedrifters
Hallo,
ich hab schon in den 70'igern Wasserschleifpapier u. Bremsenmontagepaste von ATE zum ausschleifen kleiner Riefen in Bremssätteln u. Kupplungshydraulik verwendet.

Funktioniert tadellos.

Gruß
Edi

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 10:57
von Norbert Sch
nachdem ich den Nachbau-Zylinder in den Händen hatte, habe ich mich auch dazu entschlossen, den alten Zylinder zu überholen.
Mit 1000er Schleifpapier die Laufflächen an rauen Stellen überschliffen und alles geht wieder.
...und bei der Gelegenheit hatte ich dann auch gleich den Geberzylinder mit einem Dichtsatz überholt.
Gruß
Norbert

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 10:58
von Norbert Sch
...ergänzend - den Geberzylinder kann man auch wunderbar in eingebautem Zustand überholen.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 11:21
von Matthias
Norbert Sch hat geschrieben:nachdem ich den Nachbau-Zylinder in den Händen hatte, habe ich mich auch dazu entschlossen, den alten Zylinder zu überholen.
Mit 1000er Schleifpapier die Laufflächen an rauen Stellen überschliffen und alles geht wieder.
...und bei der Gelegenheit hatte ich dann auch gleich den Geberzylinder mit einem Dichtsatz überholt.
Gruß
Norbert
Man könnte natürlich auch einen originalen neuen Nehmerzylinder kaufen. Gibt's z.B. bei Hartmut Stevens. Kostet halt mehr, als der Repro-Murks.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 13:05
von Norbert Sch
Hallo Matthias
ich kaufe auch gerne bei Hartmut Stevens ein. Aber ich repariere auch gerne alte Teile am alten Auto. Aktuell weise ich hier meinen Sohn (17 Jahre) ein. Wenn er einen Kupplungszylinder überholt, lernt er mehr dabei, als beim Kauf einen neuen.
Gruß
Norbert

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 13:33
von MBL546E
Norbert Sch hat geschrieben:Aktuell weise ich hier meinen Sohn (17 Jahre) ein. Wenn er einen Kupplungszylinder überholt, lernt er mehr dabei, als beim Kauf einen neuen.
.... schön, daß man an den Nachwuchs denkt.

Aber "überholen/instandsetzen" heißt NICHT nur mit 1000er S-Papier, dem Finger drin rumrühren, neue Gummis rein, fertich.

Ich liebe solche Ausdrücke wie "Zylinderkopf überholt" (=Ventilschaftdichtungen ersetzt), "Vergaser überholt" (=Deckeldichtung + Nadelventil neu) oder Kupplungszylinder "überholt"(= nicht gehont, nicht ausgebuchst falls notwendig, nur neue Gummis).

Sorry, aber man sollte schon ehrlich zu sich selbst sein. "Dichtsatz (unbekannter Qualität meistens) eingebaut" kommt doch dem Ganzen wesentlich näher.

Wie viele Motoren mir schon kurz nach einer "kompletten Überholung" wieder unter die Finger gekommen sind und die dann (endlich!) komplett zerlegt werden mussten, weiß ich nicht mehr. So viele waren es schon.

Gruß,
Darius

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 13:51
von HeikoVogeler
>>Aber "überholen/instandsetzen" heißt NICHT nur mit 1000er S-Papier, dem Finger drin rumrühren, neue Gummis rein, fertich.

Darius, dramatisierst Du hier nicht unverhältnismäßig?
Bei einer Motorüberholung bin ich ja bei Dir. Die Kosten, die hier entstehen, wenn man an der falschen Stelle spart, sind ja ungleich höher als bei einem Kupplungszylinder.

An einem Kupplungszylinder kann man das doch ruhig mal so probieren. Insb. wenn man nicht als Profi an Autos von Kunden werkelt sondern nur an seinem eigenen Fahrzeug sein Glück versucht.

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 14:42
von MBL546E
Heiko,
mir geht es lediglich um die allzu inflationäre Verwendung des Begriffs "Überholung/überholt"
In jeder Verkaufsannonce wird dies fast (missbräuchlich) verwendet.

Und hier ging es nur um die Schulung des Nachwuchses.

Und da bin ich der Ansicht, daß der Junior nicht "überholen" lernt. Sondern nur das Erwähnte.

Überholen/instandsetzen ist Handwerk. Und Handwerk ist Kunstwerk.
Tausch von Gummis etc. ist aber keine Kunst. :mrgreen:

So schließt sich der Kreis.

Gruß,
Darius

Re: Kupplungsnehmerzylinder überholen

Verfasst: 19. Jun 2016, 15:34
von Günter Paul
Hallo zusammen...
Sohn anlernen , toll wenn er und dass er interessiert ist .

Ich war gerade überrascht über den Einwurf ,...kostet doch nur 25,- Euro .
Ich habe vor etwa zwei Jahren meinen Nehmer gewechselt und siehe da , tatsächlich , 25,- Euro netto , also rd. 30,- Euro .

Kommt natürlich noch der neue Stößel und Schlauch so wie Verbindungsteile dazu aber , wenn jemand von der Porsche oder Jaguar Fraktion reinschaut , dem fallen die Ohren ab , bei solchen Preisen .

Stevens ist mitunter teurer , ich bin sozusagen ein alter Kunde von ihm , bis auf wenige Teile war ich immer zufrieden , insbesondere aber schätze ich seinen Sachverstand , er ist eben nicht nur Verkäufer .

Ob man immer sagen kann seine Teile , weil teurer , sind besser , weiß ich nicht , der Preis wird über die Menge definiert , häufig sind es die gleichen Händler , welche die Teile liefern .

Das war allerdings nicht der Grund warum ich den Nehmer bei Limora bestellt habe ,aber jetzt steht das Teil ab sofort bei mir unter Beobachtung :wink: ...mal sehen , wie lange es gut geht .

Hier ist das Teil , äußerlich sieht man keinen Unterschied , aber es ist wie so oft , die inneren Werte zählen.. :D .
Gruß
Günter