MGDC-Forum

20W50 laut MGC Bedienungsanleitung.

Moin zusammen,

über das richtige Öl diskutiert man ja schon so lange es Autos gibt. Meine Meinung, ein richtig oder falsch gibt es eher nicht. Ich tue mich da aber auch immer recht schwer.

Ich denke ein 20W50 von damals ist mit den heutzutage angebotenen mit den vielen Additiven und Zusatzstoffen, völlig anders. Aber mit unter findet man ja noch alte 20W50 mit Spezifikation aus den 90er Jahren in Baumärkten, so dass man Überall das gleiche rein schütten kann. Aber gerade ganz moderne Öle schäumen garnicht mehr, es sei denn man haut zu viel rein.

Ich beobachte seit ca 5 Jahren, dass fast alle Oldtimerölanbieter explizit für OD-Getriebe keine Getriebeöle mehr anbieten, weder mineralisch noch teilsynthisch. Liegt sicher an der geringen Nachfrage und somit hohen Kosten. Eigentlich schade für die richtigen Reibwerte der OD-Kupplung.

Ob mit oder ohne OD macht man mit einem normalen SAE30 oder einem milden 80W-90 nichts verkehrt. Ich benutze mit OD auch das Castrol Manual EP Getriebe-Öl 80W-90 in GL4, habe aber auch Freunde, die seit vielen Jahrzehnten auf GL5 schwören und auch damit noch nie Schäden an Getrieben oder Buntmetallen gehabt haben, weder beim Cruisen noch auf der Rennstrecke.

In diesem Sinne lieber ein einfaches billiges Getriebeöl mit der richtigen Menge.

So , habe nun gewechselt incl. Overdrive Sieb und Dichtung!
Ist jetzt SAE80 GL4 Liq. Mol. drin und was soll ich sagen:
Ein Problem, was ich von Anfang an hatte , mit einem hakeligen
3. Gang , ist weg ( wirklich weg!) und er läßt sich butterweich
schalten. Overdrive funktionert einwandfrei.
Muß allerdings zugeben , das ich keine Ahnung hatte/ habe , was vorher
drin war!
Also bei mir war das der richtige Schritt.
Mein Schrauber meint übrigens , wenn am Getriebe noch nie etwas gemacht wurde ,
ist es egal , ob GL4 oder 5 reinkommt , da die alten MG Getriebe
überhaupt kein Buntmetall haben und somit nichts angegriffen werden kann.

Morgen geht es an die Blattfederbuchsen , der heutige Tag war perfekt!

Gruß Klaus

Rockola1438 hat geschrieben: Mein Schrauber meint übrigens , wenn am Getriebe noch nie etwas gemacht wurde ,
ist es egal , ob GL4 oder 5 reinkommt , da die alten MG Getriebe
überhaupt kein Buntmetall haben und somit nichts angegriffen werden kann.

So, so, also ist Messing dann kein Buntmetall ?

Die Funktionsweise eines Synchronringes in Verbindung mit Ölsorten und deren Additiven ist leider anscheinend nicht vielen "Schraubern" bekannt.

Das kann soweit gehen, daß nach einem Ölwechsel und dem Einfüllen eines zu modernen Öls "plötzlich" und wie von Geisterhand die Gänge "kratzen".

Wie beim Motoröl auch kann man sich mit verkehrtem Getriebeöl sehr schaden.

Also wenn ich das, was bis jetzt geschrieben wurde grob (!) zusammenfasse, dann kann man doch folgendes sagen (Falls ich komplett daneben liege, bitte berichtigen).

Mit 20W/50 Motoröl für Klassiker macht man grundsätzlich nichts falsch
Mit 80W/90 GL4 (z.B. das Castrol Manual EP Getriebe-Öl 80W-90 in GL4) macht man grundsätzlich auch nichts falsch
Bei 80W/90 GL5 (z.B. Ravenol GPX, Hypoid, GL5) scheiden sich die Geister schon

Best

Burkhart

Darius ,
nur haben ältere MG Getriebe keine Synchronringe aus Messing sondern
aus Stahl ( hab ich selbst gesehen) , wann das geändert wurde , keine Ahnung!

Rockola1438 hat geschrieben:Darius ,
nur haben ältere MG Getriebe keine Synchronringe aus Messing sondern
aus Stahl ( hab ich selbst gesehen) , wann das geändert wurde , keine Ahnung!

Klaus, du hast vorhin keinerlei Baujahrsbeschränkung genannt; "ältere" ist relativ.

Siehe z.B.:

http://www.limora.com/de/synchronring-1-72993.html

Und auch Synchros aus Stahl (zumeist mit Beschichtung) sind auf das korrekte Öl angewiesen, sonst können sie nicht korrekt arbeiten. Reibungsminderer und andere moderne Additive sind schlecht für eine korrekte Funktuonsweise.

Deshalb hat mein Schrauber auch die Einschränkung gemacht : wenn am Getriebe noch
nichts gemacht wurde. Wann das geändert wurde werde ich ihn fragen !
Der Mann ist kein Spinner oder Schnacker , sondern hat ein riesiges Wissen
über englische Nachkriegsfahrzeuge.

Aber ist auch jetzt egal , bei mir ist nun Alles super.

Gruß Klaus

PM hat geschrieben:Willi,
1. Entleerung von kaltem oder warmem Öl ?
2. wenn Du das Getriebeöl nur am unteren Ablassstopfen entleert hast, so hast Du den OD Teil wahrscheinlich nur teilentleert; da bleibt mindestens 1/4 ltr im Solenoid/Pumpenbereich drin.
3. So wie ich dich kenne, hast Du aber gleichzeitig das Magnetsieb des OD gereinigt und müsstest eigentlich alles entleert haben.
4. Prüf mal den Ölstand nach einigen Stunden und mach nochmal den Test, sofern der Füllstand OK ist.
5. Meine erste Füllung war Castrol 20W50; später Penrite Gearbox 30. Beide funtionieren einwandfrei.

Gruß
Peter

Hallo Peter und MGler
habe das Öl in warmen Zutand abgelassen und wie du schreibst Pumpenbereich und Magnetsieb erneuert.
Heute Morgen war der Schaum weg.
Allerdings hatte Heiko recht, 3,4 Liter lt. Handbuch war zuviel. Wesentlich über MAX Marke.
Knappen 1/2 liter abgelassen und jetzt zwischen MIN und MAX
Warum soll ich soll ich wechseln, bisher immer 20W50 gefahren und werde dabei bleiben.
Sobald entsprechendes Wetter ist ist wird eine Probefahrt gemacht.

Grüsse aus Stolberg
Willi

Motor fällt nicht auf Leerlauf, wenn ich im 3. oder 4. Gang bei eingeschaltetem O.D. das Gas wegnehme.

Hallo Burkhard,
darf.ich nochmal nachfragen? Das Problem, dass der Motor in den Leerlauf fällt, trat nur auf, wenn ich OHNE OD im 4. Gang vom Gas gegangen bin.
Ich bin deswegen so wie interessiert an der Frage, weil ich seinerzeit 2 Dinge geändert habe und das Problem war/ist weg. Ich habe das Öl getauscht und die ganze OD Steuerung auseinandergenommen und neue Dichtungen eingebaut. Allerdings keine Verschmutzung oder kaputte Dichtungen wahrgenommen.

Nach Genuss dieses Threads scheint es mir aber eher so zu sein, dass das Öl nicht der ausschlaggebende Grund für das Problem war.

Moin Heiko,

sorry, Deine Frage kann ich beim besten Willen nicht beantworten, ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Mechanik eines OD nicht richtig verstehe, auch wenn ich sie gerne verstehen würde. Insofern weiß ich nicht, warum das Problem mit dem "auskuppeln" bei ausgeschaltetem OD (so scheint es ja zu sein, oder) auftreten konnte. Vielleicht kann jemand anderes aus dem Forum das Phänomen erklären, ich würde mich (auch) sehr dafür interessieren.

Mein OD war damals irreparabel, unser Ralph7H hat mir dann einen gebrauchten verkauft, der ist seit mehreren Jahren eingebaut und funktioniert prima, ich musste allerdings auch einen neuen Tacho besorgen, da der Tachantrieb eine andere Übersetzung hatte (schwarz gegen blau). Der alte OD liegt jetzt im Keller und wartet auf bessere Zeiten bzw. auf Überholung!

Viele Grüße

Burkhart

Hallo Zusammen,

British Leyland hat im Juni 1975 im Servicebulletin für MGB und MGBGT EP80W/90 GL4 freigegeben. Liegt mir als PDF-Datei vor, hann aber hier leider nicht hochgeladen werden!

Mein Roadster aus August 1975 war bereits mit diesem Getrieböl ausgeliefert worden, wie ich damals festgestellt habe. Im Jahre 1973 wurde dieses Öl bereits zur Befüllung der BGTV8 Getriebe verwendet. Ein entsprechender Hinweis ist im Suplement des B-Servicemauals für den V8 abgedruckt.

Hoffe das hilft.

Safety Fast !

Ralph

Danke Ralph,

ich habe gestern das GL4 besorgt und werde am Wochenende "umstellen". Freue mich schon ganz besonders darauf, den Deckel vom OD abzuschrauben um die Reste des GL5 abzulassen .

Cheers

Burkhart

Rockola1438 hat geschrieben:Darius ,
nur haben ältere MG Getriebe keine Synchronringe aus Messing sondern
aus Stahl ( hab ich selbst gesehen) , wann das geändert wurde , keine Ahnung!

I am sorry to correct you, Klaus. Aber die Schaltgabeln sind beim MGC-Getriebe und auch beim vierfachsynchronisierten Getriebe des MGB aus Messing. Und die können auch ganz ordentlich verschleißen.

Matthias hat geschrieben:I am sorry to correct you, Klaus. Aber die Schaltgabeln sind beim MGC-Getriebe und auch beim vierfachsynchronisierten Getriebe des MGB aus Messing. Und die können auch ganz ordentlich verschleißen.

Hallo Matthias,
Klaus hat die Synchronringe gemeint, die Schaltgabeln waren immer aus Messing. Es gibt tatsächlich, meines Wissens aber nur für das späte 3-synchro Getriebe, eine Variante bei der der Synchronring vom ersten auf zweiten Gang aus Stahl ist. Allerdings erfordert das auch ein anderes Zahnrad bei gleichem Synchronkörper.