MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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Sebasmg
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MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#1

Beitrag von Sebasmg » 24. Mai 2021, 19:58

Hallo zusammen,

ich überlege mir den MG meiner Eltern nach ca. 40 Jahren wieder fit zu machen. Es handelt sich um einen Midget MK2 (denke ich mal). Angeblich Baujahr 66. Auf jeden Fall mit grünem Motordeckel.

Das Fahrzeug wurde vor 40 Jahren in die Garage gefahren und steht seitdem aufgebockt ohne Reifen. Es wurde wohl mal ein Versuch unternehmen, das Fahrzeug zu restaurieren, denn die hinteren Trommelbremsen sind abgebaut.

Der Motor ist wohl gänig, da immer mit WD40 in die Zündkerzenöffnungen gesprüht wurde.

Jetzt meine Frage: Wie den Motor wiederbeleben?

Wie grundlegend ich das Fahrzeug restauriere weiß ich noch nicht. Es soll technisch funktionieren und neu lackiert werden.

Freue mich von euch zu hören.

VG
Seb

Wo finde ich ein Typenschild? Falls es vorm Motor unterhalb der Haube angebracht war, ist es jetzt weg. Sieht so aus, als wäre da einmal was befestigt gewesen.

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2sheep
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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#2

Beitrag von 2sheep » 24. Mai 2021, 20:25

Hallo Seb,

Hilfreich wären ein paar detaillierte Bilder des Wagens und der Problemzonen. Dann kann man vielleicht besser sehen, um was es genau geht und in welchem Zustand es ist.
Wenn der Wagen 40 Jahre gestanden hat, musst du sehr vorsichtig sein um dir nicht noch mehr Arbeit und Kosten aufzuhalsen.
Nur mal ein paar Gedanken zum Motor:
- Tank leeren, Kontrolle auf Rost innen
- Benzinpumpe Lokalisieren und Überholen
- Am Motor Zündkerzen raus, Ventildeckel ab, Zustand feststellen (hierbei Endoskop hilfreich), Korrosion wäre nicht gut.
- Kühlwasser ablassen, erneuern, auch neue Schläuche parat
- Motoröl wechseln
- Ölfelder wechseln
- Wasserpumpe kontrollieren
- Keilriemen Neu
- Alles ein paar mal von Hand durchdrehen, es muss ohne Kerzen recht leicht gehen
- Vergaser würde ich reinigen und mit neuen Dichtungen versehen
- Kontrolle Benzin Leitungen

Nur so als ein paar Ansätze. Es werden sicher noch andere Ideen kommen.
Es ist übrigens nicht ganz unwahrscheinlich, dass der Motor und das Getriebe mal raus müssen, falls da Standschäden sind.
In einer Oldtimer Markt der letzten Monate war auch zum Aufwecken mal ein Bericht drin.

viele Grüße

Matthias

Sebasmg
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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#3

Beitrag von Sebasmg » 24. Mai 2021, 21:03

Hallo Matthias,

herzlichen Dank für deinen ersten Input. Bilder folgen, wenn ich das Fahrzeug einmal komplett freigelegt habe :lol:

Ein Bekannter hat mir gesagt, wer würde vor dem Start eine Motorspülung machen und den Vergaser Ultraschall-Reinigen. Aber eine Motorspülung macht doch nur Sinn, wenn der Motor bereits läuft oder?

Schönen Abend noch!

Seb

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#4

Beitrag von MH » 24. Mai 2021, 21:37

Seb, wenn Du Dein Profil um Deinen Wohnort ergänzt, könnte man Dir besser helfen, vielleicht auch vor Ort.

Grüße
Manfred

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#5

Beitrag von Axel Krug » 24. Mai 2021, 22:33

... und frischer Lack ist nach 40 Jahren Schlaf so ziemlich das unwichtigste, bring das Ding zum Laufen und schau was alles an Technik zu machen ist, das wird vermutlich schon genug Geld verschlingen fürs erste

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#6

Beitrag von Meenzerbub » 25. Mai 2021, 00:02

Hallo,
MH hat geschrieben: 24. Mai 2021, 21:37 Seb, wenn Du Dein Profil um Deinen Wohnort ergänzt, könnte man Dir besser helfen, vielleicht auch vor Ort. Grüße Manfred
viell. ?? PLZ.: 97215

Grüße vom alde Mann, Michel
Grüße vom Michel, Meenzer und RENTNER ;-)
MGB-Roadster; Bj.66; Fabr.Nr.:GHN3L-89xxx; Motor:18GB-U-H-42xxx;
# 2039

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#7

Beitrag von 2sheep » 25. Mai 2021, 08:23

Sebasmg hat geschrieben: 24. Mai 2021, 21:03

Ein Bekannter hat mir gesagt, wer würde vor dem Start eine Motorspülung machen und den Vergaser Ultraschall-Reinigen. Aber eine Motorspülung macht doch nur Sinn, wenn der Motor bereits läuft oder?

Schönen Abend noch!

Seb
Das sind sicher erst die Schritte zehn oder elf. Versuche erst einmal den Ist- Zustand zu erfassen, wie oben erwähnt vor allem Technik, und, meiner Meinung nach auch, der Korrosion an der Karosse.
Danach kannst Du anfangen zu planen und Dir über die Kosten klarer werden. Es wäre nicht das erste mal, das sich so etwas dann plötzlich als undurchführbar oder zumindest grob unwirtschaftlich herausstellt.
Es wird auf jeden Fall ein langer Weg.

viele Grüße

Matthias

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#8

Beitrag von JuanLopez » 25. Mai 2021, 09:29

Hallo Seb,

was meine Vorschreiber vergessen haben: Bremsen!

Hier alle Schläuche wechseln, die Nehmerzylinder entweder wechseln oder neu abdichten, den Geberzylinder auch neu abdichten oder austauschen.
Es kann sein, wenn nur ein Reservoir für die Hydraulikflüssigkeit da ist, dass Du auch die Hydraulik zur Kupplung neu machen musst. Bietet sich aber auch an.

Denn: Alle Gummiteile oder Gummidichtungen werden mit der Zeit spröde und somit undicht.

Mein Fahrplan wäre:
Alle Flüssigkeiten müssen getauscht werden.
Alle Gummiteile müssen überprüft werden und im Zweifel getauscht werden. Hier gibt es auch Gummiteile im Fahrwerk (Buchsen).
Zündung kontrollieren (statisch)
Vergaser überholen lassen
Tank kontrollieren
Neue Reifen
Motor mit der Hand drehen
Batterie tauschen
Zündkerzen tauschen
Mit dem Starter den Motor drehen und schauen ob Öldruck aufgebaut wird
Zündung anschließen und Motor starten

So in etwa würde ich es machen. Der Nächste Schritt kann immer erst angegangen werden, wenn der davor liegende positiv abgeschlossen wurde.

Von den Kosten ist dies sicher kein Projekt welches aus der Portokase bezahlt wird. Aber wenn Emotionen dabei sind, ok. Ein Midget ist keine Wertanlage. Aber er macht riesig viel Spass beim Fahren. Für den Fahrspaß lohnt sich die Mühe immer.
Gruß aus dem Nordschwarzwald
Juan #2476

Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. - Mark Twain
Habe keine Angst etwas Neues anzufangen. Denke immer daran: Amateure haben die Arche gebaut und Profis die Titanic.

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#9

Beitrag von Sebasmg » 25. Mai 2021, 10:21

Hallo zusammen!

herzlichen Dank für die Rückmeldungen. Ich habe zwischenzeitlich herausgefunden, dass es sich wie vermutet um einen MK2 mit 1098 cmm Bj. 1966 handelt.

Ich werde den Wagen erstmal freilegen und die Punkte durchgehen.

Schonmal besten Dank!

VG
Seb

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#10

Beitrag von Midget EX 66 » 25. Mai 2021, 10:37

Hallo Seb,
schau Dich auch mal bei den Spridgetsleuten um (www.spridgets.de). Suche auch, ob es einen MG-Stammtisch in Deiner Nähe gibt. Hilfe vor Ort ist allemal besser als Ferntherapie.
Wünsche Gutes Gelingen.
Bernhard

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#11

Beitrag von Sebasmg » 25. Mai 2021, 13:39

Hallo Bernhard,

vielen Dank für den Hinweis! Das macht natürlich Sinn was du sagst.

Die hinteren Trommelbremsen sind nicht mehr komplett, dafür verrostet. Ich würde da am liebsten einen Komplettsatz kaufen, da weiß ich dann wenigstens, dass jede Feder und Schraube dabei ist.

Bei den Teilehändlern die ich bisher gefunden habe, sehe ich nur Einzelteile.

Gibt es hierzu auch ein Komplettset auf dem Markt?

Schöne Grüße
Seb

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#12

Beitrag von Sebasmg » 25. Mai 2021, 13:41

Hier ein Bild von der Trommelbremse hinten.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#13

Beitrag von JuanLopez » 25. Mai 2021, 13:57

Hallo Sebastian,

es gibt kein Komplettset.
Gruß aus dem Nordschwarzwald
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Re: MG Midget nach 40 Jahren zum Leben erwecken

#14

Beitrag von Burkhart » 25. Mai 2021, 17:26

Hi Seb,

wenn Du selbst Dich nicht mit dem Modell auskennst, würde ich auf jeden Fall versuchen, den Wagen von jemanden anschauen lassen, der sich wirklich auskennt (!!), auch mit der Karosserie. Dir nützt der laufende Motor nichts, wenn die Karosserie wegen Durchrostungen nicht mehr reparabel ist (oder nur mit irrsinnigem Aufwand). Deshalb würde ich mit einer genauen Inspektion der Karosserie, durch jemanden, der die Schwächen kennt (und der Aufwand abschätzen kann) anfangen. Wenn die Karosse einigermaßen ok ist, dann kann man weitermachen.

Viele Grüße

Burkhart

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