Zylinderkopfdichtung "B"

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.
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jupp1000
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Zylinderkopfdichtung "B"

#1

Beitrag von jupp1000 » 19. Aug 2003, 10:59

Hallo zusammen,

hat jemand bereits Erfahrung mit der neuen Payen Dichtung, bei der zündkerzenseitig die Wasserkanäle zusätzlich mit einem "Dichtungsring" eingefasst sind?

Gruß
Heinz #1565

MichaelW
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#2

Beitrag von MichaelW » 19. Aug 2003, 11:43

Hallo Heinz,

wir haben kürzlich am B eines Freundes eine neue Dichtung mit solchen "Verstärkungen" eingebaut.

Die Dichtung hat einen guten Eindruck gemacht. Der Motor war danach einwandfrei dicht. Leider ist er noch nicht sehr viel gefahren um etwas über die Langzeithaltbarkeit auszusagen.


Viel Erfolg

Michael

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Daniel Fulda
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#3

Beitrag von Daniel Fulda » 19. Aug 2003, 12:29

Hallo Heinz,

ganz so neu ist die Idee mit dem Dichtungsringen um die Wasserkanäle in der MGB-Zylinderkopfdichtung nicht. Die Firma Brown & Gammons hat diese bereits vor 6 oder 7 Jahren angeboten. Ob die Dichtungen allerdings identisch mit denen von Payen hergestellten sind weiss ich allerdings nicht. Die Dichtung von B&G arbeitet im meinem B seit 1996 zuverlässig und im Vergleich mit meiner vorigen Maschine und vielen anderen Motoren, die ich in MGBs gesehen habe fehlt auch nach langeren scharfen Autobahnfahrten im Sommer der sonst übliche Wasseraustritt an der Zündkerzenseite des Motors.

Grüße

Daniel
(#1111)

stang
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#4

Beitrag von stang » 19. Aug 2003, 13:01

Ganz ganz wichtig ist, daß man bevor man eine Zylinderkopf Dichtung tauscht, die Oberfläche von Kopf und Block überprüft und ggf. plant. Meistens wird nur der Kopf geplant und der Block nicht. Oft sind die Blöcke an den Außenseiten höher als in der Mitte an den Stegen zwischen den Zylindern.

Als Dichtungen habe ich die B&G Dichtung verwendet aus Composite Material mit Ringen für die Zylinder und die Wasserkanäle. Ich mußte bei einem Motor den Kopf nach 3 Jahren abnehmen wegen eines Ventilschadens. Die Dichtung war super und hatte sich sehr gut angepasst. Dichtflächen an Kopf und Block mussten mittels Flex/Drathbürste greinigt werden.

Dichtungsprobleme hatte ich mit dieser Art von Dichtung bisher nie, natürlich nur nach gründlicher Bearbeitung von Kopf und Block Flächen.

Stang

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#5

Beitrag von Mark Leitiger » 19. Aug 2003, 15:27

Hallo!

Ich bin jetzt schon über 300 km mit der neuen Payen-Dichtung unterwegs und habe keine Probleme mit der Dichtheit, werde aber demnächst die Schrauben nachziehen. Übrigens empfehlen alte Hasen, die Dichtung vor dem Einlegen beidseitig ganz dünn mit Graphit(-Fett) einzureiben, wußte ich 'damals' aber noch nicht. Das läßt ein gleichmäßigeres Übertragen der Anzugsmomente auf die gesamte Dichtfläche zu.

Gruß

Mark

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#6

Beitrag von Mike Standring » 19. Aug 2003, 17:18

Ich habe 1993 eine 0815 Dichtung eingebaut, vorher die besagte Kante mit Hylomar oben und unten eingeschmiert. Der Motor leckt seitdem nicht mehr (zumindest zwischen Kopf und Motorblock). Vielleicht nicht sehr elegant aber es funktioniert...

Gruss aus Berlin

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Daniel Fulda
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#7

Beitrag von Daniel Fulda » 20. Sep 2003, 23:43

Hallo Heinz,

noch ein Nachtrag zu der Kopfdichtung von Payen. Du darfst nach dem rsten Starten des Motors die Kopfschrauben auf keinen Fall nachziehen, wenn Du so eine Dichtung verwendet hast. Die Dichtung ist mit einem Harz getränkt - frag mich jetzt bitte nicht welches - , welches beim ersten Starten des Motors durch die entstehende Wärme weich wird und die Dichtwirkung verstärkt. Wenn Du jetzt nach einigen hundert Kilometern die Kopfschrauben nachziehst, brechen die nach dem ersten Abkühlen des Motors wieder erhärteten Molekülbindungen des Harzes wieder auf und Du erzeugst im schlimmsten Fall eine erneute Schwachstelle in der Dichtung.

Grüße
Daniel #1111

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#8

Beitrag von jupp1000 » 21. Sep 2003, 09:50

Hallo Daniel,
danke für Deine Antwort. D.h. überhaupt nicht nachziehen? Naja, es wäre in jedem Fall zu spät. Ich habe schon nachgezogen.
Bis jetzt (3000 km) ist alles OK. Ich habe den alten Schraubertrick - Dichtflächen leicht einölen - angewandt. Aber da gibt es auch viele Philosophien, die von absolut fettfrei bis zu Graphitfett reichen. Sicher ist das auch von der verwendeteten Dichtung abhängig.
Deine Argumente leuchten mir allerdings ein.

Gruß
Heinz #1565

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Daniel Fulda
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#9

Beitrag von Daniel Fulda » 21. Sep 2003, 18:47

Hallo Heinz,

Du hast richtig verstanden: überhaupt nicht nachziehen. Wenn's wie hier schon passiert ist würde ich mir sicherheitshalber eine Ersatzdichtung mit ins Auto legen. Ich glaube nicht, daß sich der durch das Nachziehen möglicherweise entstandene Defekt in kürzester Zeit bemerkbar machen wird. Eher halte ich das für einen langsam fortschreitenden Effekt der schlußendlich in der durchgebrannten Dichtung endet. Bis dahin würde ich nach der Devise "Never touch a running system" eher zurückhaltend agieren und das Ersatzteil für den entscheidenden Moment halt mitführen - nimmt ja auch nicht wirklich viel Platz weg, gell?

Grüße
Daniel #1111

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#10

Beitrag von jupp1000 » 21. Sep 2003, 19:17

Hallo Daniel,
...also auch die Bohrmaschine mit Drahtbürste, Schaber, Drehmomentschlüssel, Ratschenkasten, Staubsauger f. die Brösel,
Fühlerlehre (hab ich was vergessen?)und natürlich die neue Dichtung.
Alles schon eingepackt, denn die alte Schrauberweisheit besagt: was Du im Auto dabei hast, geht nie kaputt.
Nochmals danke für Deine aufmunternden Worte.

Ich melde mich wieder, wenn's passiert!

Gruß
Heinz #1565

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Daniel Fulda
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#11

Beitrag von Daniel Fulda » 21. Sep 2003, 21:13

Hallo Heinz,

ich ziehe auch immer die gesamte Werkstatt hinter den B her. Nur im August/September, im Urlaub in Italien hatte ich keine Kopfdichtung dabei. Du darfst 3x raten was kaputt gegangen ist. Das Resultat: MG huckepack mit dem ADAC und meine Frau und ich mit dem Mietwagen nach hause. Kleine Sünden, wie das Daheimlassen einer Ersatzdichtung werden halt gleich bestraft.

Nur um die jetzt kommenden Frage gleich zu beantworten: Seit Freitag rennt er wieder mit einer neuen Dichtung von Payen.

Grüße
Daniel #1111

Mathias Tolle
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#12

Beitrag von Mathias Tolle » 22. Sep 2003, 09:29

Hallo Daniel,

hier kann ich es mir nicht verkneifen, Dir den Tipp mit dem European Touring Handbook des MGCC und MGDC ans Herz zu legen. Mit diesem Buch hättest Du problemlos eine Dichtung in Italien besorgen können und nach 2-3 Stunden Reparatur hättest Du mit neuer Dichtung weiterfahren können. Sollte vielleicht für alle Auslandsreisende als Tipp gelten!

Viele Grüße
Mathias

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Daniel Fulda
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#13

Beitrag von Daniel Fulda » 23. Sep 2003, 09:48

Hallo Matthias,

danke für den Tip. Eine Liste mit den jeweiligen Landesclubs und bekannten Werkstätten begleitet mich auf jeder Fahrt mit dem MGB (auch bei der Letzten). In Anbetracht der im letzten Urlaub vorliegenden Situation - Auto bei einbrechender Dunkelheit liegengeblieben, direkte Reparatur am Straßenrand nicht möglich, Abschleppen durch den ADAC in die nächste Werkstatt, diese diagnostiziert eine übergesprungene Steuerkette und behauptet auch auf mehrfache ungläubige Nachfrage meinerseits die Kompression auf allen Zylindern sei in Ordnung, alternativ wäre eine Reparatur auf eigene Faust auf der engen Bergstrasse vor unserem Urlaubsquartier mit dem Risiko von einem der verrückten rasenden Italiener über den Haufen gefahren zu werden möglich gewesen (vorausgesetzt man hätte den Wagen irgendwie die steile und enge Straße hinauf geschleppt bekommen) - habe ich mich dann trotzdem für den "Huckepack-Heimtransport" mit dem ADAC entschieden.
Trotzdem ist es beruhigend zu wissen, daß das European Touring Handbook des MGCC und MGDC bestimmt weitergeholfen hätte. Bild)

Grüße
Daniel #1111

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achimroll
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#14

Beitrag von achimroll » 23. Sep 2003, 22:21

Hallo Rolf,

Drivers Club Mitglieder können es über Matthias Schulze beziehen, (siehe auch: http://www.mgdc.de/ubb/Forum8/HTML/000864.html )
Car Club Mitglieder werden es ohnehin haben, nehme ich an.

Nette Grüße
Achim

[Dieser Beitrag wurde von achimroll am 23.09.2003 editiert.]

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