XPAG-Motor-Problem

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manfred jaeger
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XPAG-Motor-Problem

#1

Beitrag von manfred jaeger » 4. Mär 2004, 23:04

Mein Problem mit dem XPAG-Motor meines TC’s

In meinem XPAG-Motor halten die Stößeltassen des Ventiltriebes nicht! Bereits nach ca., 3.000 km sind diese eingelaufen und der Ventiltrieb fängt an zu klappern.
Alles deutet auf ein Schmierproblem hin.
Da das Problem bereits seit einigen Jahren besteht habe ich schon viel unternommen um Besserung herbeizuführen:

•Neue Stößeltassen
•Neue Nockenwelle
•Alle möglichen Ventilspiele von ganz eng bis ganz weit
•Neue Ventilfedern, diese hatten die gleichen Werte wie meine alten
•Stößeltassen gebohrt in der Hoffnung, dass Oel durch die Bohrung tropft und zwischen Tasse
und Nockenwelle schmiert
•Eine Oelrinne oberhalb der Stößentassen installiert um das schnelle Weglaufen des Oeles in
die Oelwanne zu stauen um Schmierung der Tassen zu erreichen
•Wieder neue Tassen
•Verschiedene Oele ausprobiert. Am längsten hat es mit PENRITE gehalten

Zugegeben, ich fahre meinen TC sportlich und mute ihm auch mal hohe Drehzahlen zu. Dies natürlich nicht auf Dauer. Wenn bei dieser Fahrweise die Sache nach 50.000 km beginnen würde könnte ich das eventuell akzeptieren aber nach 3000 ist absolut nicht normal!

Foto dazu unter : http://jaegermanfred.bei.t-online.de/im ... c_soeb.gif

Wer kann helfen???
Ich bin für jeden Tipp dankbar

Volkmar
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#2

Beitrag von Volkmar » 5. Mär 2004, 08:13

Hallo
Das sieht in der Tat übel aus, da sich die Partikel , welche sich aus den Stößelbecher auslösen, im Öl veteilen.

Meine Frage : Wie sieht die Nockenwelle aus? Gibt es hier Fotos?

Mein Tip: Da die Flanken der Becher nahezu unbeschädigt sind und diese in Folge von Ölmangel auch beschädigt sein müssten, daß die Becher zu weich sind oder sie unter zu hohem Druck stehen.

Gruß Volkmar

Burkhard
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#3

Beitrag von Burkhard » 5. Mär 2004, 18:12

Hallo Manfred, genauso sahen die von meinem MG-B auch aus, mit den dann nachfolgenden Geräuschen. Ich habe umgerüstet auf speziell gehärtete Stößel und die auch noch mit einer Bohrung versehen, die war aber nur noch per Funkenerosion einzubringen. Selbst bohren, bzw. überhaupt spanend bearbeiten war nicht mehr möglich. Daher tippe ich bei Deinen Stößeltassen auch auf mangelnde Härtung. Versuch doch mal neue Stößel nachhärten zu lassen.
Was natürlich auch 'ne Feine Sache wäre, das wäre die Verwendung von Rollenstößeln. Sowas hab' ich auch schon überlegt aber dann wieder ad acta gelegt weil zuviel Aufwand. Desweiteren wäre gerade, wenn es darum geht die Fahrzeuge schneller zu bewegen, den ganzen Ventiltrieb und dabei besonders die Stoßstangen zu erleichtern eine Maßnahme, die das Drehvermögen und Leistung zu erhöhen eine sinnvolle Maßnahme.

So long bis demnächst!

Gruß Burkhard

[Dieser Beitrag wurde von Burkhard am 05.03.2004 editiert.]

Manfred Hürland #224
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#4

Beitrag von Manfred Hürland #224 » 7. Mär 2004, 02:42

Hallo Manfred,

zur Problemlösung kann ich leider nicht beitragen, jedoch ist dies sicherlich kein XPAG-spezifisches Problem.

Stelle doch Deine Frage auch mal unter [url=http://www.oldtimer-info.de,]www.oldtimer-info.de,[/url] Rubrik "An der Werkbank". Dort gibt es auch sehr kompetente Besucher.

Übrigens ein Tipp. Wenn Du Deine von Dir aufgeführte Webadresse mit einem Bild setzt, ist das Bild in Deinem Beitrag.

Siehe auch:
Bild

Grüße
Manfred Hürland

manfred jaeger
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#5

Beitrag von manfred jaeger » 7. Mär 2004, 13:59

Hi,
vielen Dank für die ersten Tipps und auch den Hinweis mit dem Foto einstellen.
Zu Meinem Problem:
Die Härte der Becher wurde natürlich gemessen und entspricht den Werten die wir bei einem Motorinstandsetzer verglichen haben. Zudem habe schon 3 verschiedene Sätze verheizt. Die Nockenwelle ist auch die dritte. Die alte, originale wurde ausgetauscht weil die Nockenhöhe irgendwann nicht mehr stimmte. Gefolgt von einer „scharfen“ Welle die ich aber vom Charakter her nicht gut fand. Jetzt ist eine neue Welle seit ca. 2 Jahren drin welche die Becher relativ schadlos überlebt. Ein Foto davon gibt nicht viel her. Leichte Grate die entstanden sind habe ich mit einer Diamantfeile entfernt.
Auch der Verdacht, dass die Härtung der Becher nicht tief genug sein hat sich nicht bestätigt. Diese beträgt sogar mehrere Millimeter und erlaubt das Nachschleifen der Becher. Bohren mussten wir auch mit einer speziellen Methode weil alle herkömmlichen Bohrer versagten.

Hoffe weiterhin auf kreative Tipps!
Gruß
Manfred

Nur so zum Test stelle ich hier mal ein Foto meines TCs ein. Hier hat er im Schaufenster einer Bank den Winterschlaf gehalten.
Bild


[Dieser Beitrag wurde von manfred jaeger am 07.03.2004 editiert.]

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#6

Beitrag von manfred jaeger » 7. Mär 2004, 14:29

Hey,
das hat ja beim zweiten Versuch geklappt mit dem Foto!
Will noch folgendes Ergänzen zum Bild meiner Stößelbecher.
Der Rand der Becher ist unversehrt weil dort die Nockenwelle nicht mehr hin kommt! Der Verschleiß ist kreisförmig weil sich diese Becher drehen.
manfred

[Dieser Beitrag wurde von manfred jaeger am 07.03.2004 editiert.]

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Wolfgang Hueskes
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#7

Beitrag von Wolfgang Hueskes » 8. Mär 2004, 20:50

Hallo Manfred,
nach dem Erscheinungsbild des Verschleißes scheint es sich in der Tat um ein Schmierproblem zu handeln, zumal das Material ja wohl die erforderliche Härte aufweist.

Durch die mittig angebrachte Bohrung in den Stößeln erfolgt nicht etwa eine zusätzliche Ölzufuhr zur Nockenwelle hin, sondern genau das Gegenteil wird hierdurch erreicht.
Der zur Schmierung erforderliche Ölfilm, soll eine metallische Berührung der beiden Gleitflächen vermeiden und steht in Folge dessen unter recht hohem Druck, welcher sich durch das Abwälzen der beiden Gleitflächen zueinander aufbaut ( Druck = Stößelkraft / Auflagefläche).
Wird dieser Druck über die mittige (Entlastungs-)Bohrung abgebaut, kommt es zwangsweise zur metallischen Berührung und somit zum beschriebenen Verschleiß. Eine zusätzliche Nachschmierung kann von oben durch die Bohrung nicht erfolgen, da das Druckgefälle genau in die andere Richtung weist.
Deine Schilderung, daß Penrite-Öl ein etwas besseres Resultat zeigt, paßt auch zum Erscheinungsbild, da dieses Öl eine etwas höhere Viskosität aufweist und somit auch etwas besser trägt.

Ich rate dir also unbedingt ungebohrte Stößel einzusetzen.

Mit herzlichen octagonalen Grüßen aus dem Ölsumpf
Wolfgang Hueskes

[Dieser Beitrag wurde von Wolfgang Hueskes am 08.03.2004 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von Wolfgang Hueskes am 10.03.2004 editiert.]

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#8

Beitrag von manfred jaeger » 10. Mär 2004, 22:15

Hallo,
vielen Dank für die guten Tipps, auch die per eMail.
Schmierproblem: Wenn es das ist bleibt die Frage, wie man an diese Stelle mehr Oel hin
bekommt.
Federn zu stramm: Das kann ich genauer unter die Lupe nehmen. Dass es verschiedene
Lieferanten dafür gibt ist mir klar aber ich finde keine Kennlinienwerte zu den Angeboten aus denen ich erkennen kann ob es sich um weiche oder
harte Federn handelt. Der Sache gehe aber weiter nach.
Eventuell ist es ja ein Schmierproblem in Folge zu hohen Drucks verursacht durch zu stramme Federn.
Am 01.04 bin ich in Essen und schau mich dort einmal um. Vielleicht hab ich ja Glück auch wenn die Anbieter für Engländer dort sehr dünn gesät sind.
Gruß
manfred

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#9

Beitrag von manfred jaeger » 12. Mär 2004, 17:37

Habe mal in dem Zusammenhang noch eine ganz andere Überlegung angestellt.
Was ist denn, wenn meine Federn zu weich sind und dadurch die Sache zu flattern beginnt. Dann schlägt doch die Nocke wie ein Hammer auf den Amboss. Könnte das so auch zu dem geschilderten Verschleiß führen?
Gruß
manfred

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#10

Beitrag von stang » 15. Mär 2004, 11:59

Ich habe schon verschieden Nockenwellen/Stößel bei verschiedenen Motoren gesehen. Es ist sehr selten, daß alle Stößel gleichzeitig verschleißen, es geht gewöhnlich mit einem oder zweien los, nämlich mit denen wo die Ölversorgung die schlechteste ist.

Ich kenne den XPAG Motor nur vom Sehen, empfehle Dir aber die Ölverteilung genau anzusehen. Wo welche Teile geschmiert werden. Vieleicht wurde bei der letzten Motorüberholung ein Stopfen aus einer Ölgallerie nicht ersetzt und das Öl fließt woandershin ab..... nur mal als Gedankenanstoß. Oft sind diese Stopfen aus Messing o.a. und wenn Du den Motor chemisch reinigen läßt lösen die sich auf.

Die Löcher in den Stößeln halte ich dür eine schlechte Idee. Lifters haben eine "Halbkugelförmige" Oberfläche und das Loch in der Mitte zerstört das.

Stang

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#11

Beitrag von Andreas » 15. Mär 2004, 12:22

Führen nicht fehlende Stopfen in der Ölgalerie zum Zusammenbrechen des Öldrucks? Aber vielleicht andersherum: Ölgalerie oder sonstige Leitungen zugesetzt (Hylomarreste oder sonstwas)? Der Fahrer freut sich über hohen Öldruck, in Wahrheit passiert das Öl aber nur schlecht die offiziellen Wege?
Bei meinem MGA-Motor sind die Pleuel an einer Seite an den Big Ends angebohrt; von dort wird Öl auf die Nockenwelle gespritzt. Möglicherweise sind die Pleuel verkehrt herum eingebaut?

Andreas

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#12

Beitrag von manfred jaeger » 15. Mär 2004, 17:33

Hi Andreas,
tatsächlich ist das Loch in den Pleuel auf der anderen Seite als die Nockenwelle aber die Pleuel werden so eingebaut. Das habe schon MG-Spezis geprüft. Trotzdem Danke für den Tip.
manfred

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#13

Beitrag von manfred jaeger » 15. Mär 2004, 17:36

H Stang,
auch diesen Tipp werde ich nochmals prüfen. Der Oeldruck ist natürlich bombig und macht auch bei warmem Motor keine Probleme. Eine Spezielle Oelgallerie für die Nockenwelle gibt es meines Wissen im XPAG nicht!?
Gruß
manfred

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#14

Beitrag von Wolfgang Hueskes » 17. Mär 2004, 10:24

Hallo Manfred,

Hier die Antwort auf deine Frage zur Kennlinie der Ventilfedern.

Federkraft bei geschlossenem Ventil:
Innen 137,9 N bei 44,5 mm
Außen 275,6 N bei 46,7 mm
Ges. 413,5 N

Federkraft bei offenem Ventil:
Innen 191,3 N bei 36,8 mm
Außen 356,0 N bei 38,9 mm
Ges. 547,3 N

Diese Werte stammen aus dem original Werkstatthandbuch von MG.

Aber nochmals:

Meines Erachtens liegt das Verschleißproblem an der mangelhaften Schmierung, welche durch die an der Gleitfläche durchbohrten Stößel hervorgerufen wird.
Das sollte unbedingt geändert werden !!!!!

Mit octagonalen Grüßen

Wolfgang Hüskes

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#15

Beitrag von Volkmar » 17. Mär 2004, 11:33

Hallo

Mit der Bohrung als Grund bin ich nicht einfachstanden!

Beim MGB gibt es frühe Stößelbecher, welche Öffnungen serienmäßig hatten. Weiterhin kann man Compettionbecher kaufen, welche ebenfalls Ölbohrungen haben.

Die Schmierung ist mit oder ohne Bohrung vorhanden, denn das Öl steht im Becher, es kann entweder oben rauslaufen oder aus der Bohrung kommen.
Der Weg nach unten ist der selbe!?

Also woher kommt der Verschleiß?

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