Reifen und Schläuche

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Gerd Mörchen
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Reifen und Schläuche

#1

Beitrag von Gerd Mörchen » 11. Sep 2002, 20:10

Hallo zusammen,
vor 2 Jahren habe ich meinem B 4 neue 165/14
Marke Conti in "schlauchlos" spendiert, aufgezogen auf Drahtspeiche mit Schlauch. Nach 2 Wochen erwischte mich die erste Panne in England, danach 2001 in Italien und jetzt gerade nochmals in Österreich. In allen Fällen war ein kleines Loch im Schlauch, undzwar im Bereich der Reifenflanke. Das Ganze verteilt sich auf 3 Räder, mit gleichem Erscheinungsbild. Nach der ersten Panne meinten unsere englischen Reifenservive-Leute, daß es nicht gut ist einen Reifen "schlauchlos" mit einem Schlauch zu fahren, da der Reifen "schlauchlos" eine Verrippung an der Innenseite hat, und damit am Schlauch scheuern kann, und somit zum Defekt führt.
Abhilfe sollte sein, Schlauch mit ordentlich Talkum zu montieren. Habe ich dann auch in England machen lassen, aber der Teufel hat mich wieder ereilt. Hat da jemand ähnliche Erfahrung? Zur Zeit ist das der entscheidene Punkt in meiner Zuverlässigkeitseinstufung.

Gruß Gerd

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chris_c
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#2

Beitrag von chris_c » 11. Sep 2002, 21:00

Hallo,

nichts gegen den englischen Reifenservice, aber wenn das Scheuern an der Reifenflanke nach zwei Wochen zum Defekt führen würde, wären wohl alle hier mit Speichenrädern ständig mit Reifenwechseln beschäftigt...

Ich habe auch vor einem Jahr schlauchlose Reifen von Continental monitieren lassen, bis jetzt keine Probleme. Allerdings ist so ein Schlauch mit Sicherheit sehr empfindlich was eindringende Fremdkörper angeht, auf der anderen Seite ist der Schaden relativ einfach zu beseitigen.

Da AFAIK zumindest beim "normalen" Reifenhändler nur noch schlauchlose Reifen zu haben sind, und einem insofern nichts anders übrig bleibt als "schlauchlose" mit Schlauch zu fahren, bleibt nur aufzupassen, was vor einem auf der Straße liegt und sich zu freuen, wenn diese Sorte Panne die einzige ist, die einen erwischt Bild

Gruß
Christopher

P.S. aber Felgenbänder zwischen Schlauch und Felge hat der Reifendienst schon montiert, oder?

Mathias Tolle
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#3

Beitrag von Mathias Tolle » 12. Sep 2002, 09:11

dem P.S. von Christopher würde ich folgen und noch ein wenig weitergehen: sind alle Felgenflächen, die mit dem Schlauch in Berührung kommen wirklich 100% glatt und ohne Kanten? Ggf. glattschleifen.
2. Hast Du immer neue Schläuche verwendet? Verwende niemals einen Schlauch das 2. mal.
3. Betrachte die Reifen von innen und schau, dass keine Fehlstellen o.ä. vorhanden sind.

Ich wünsch Dir viel Erfolg!
Mathias

wohe
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#4

Beitrag von wohe » 13. Sep 2002, 15:00

Hallo Gerd,
ich habe vor ein paar Monaten auch neue Reifen auf meine Speichenfelgen aufziehen lassen. Mein Reifenhändler konnte mir keine
Reifen mit Schlauch besorgen, Auf meine Frage ob nicht schlauchlose mit Schlauch montiert werden können, antwortete er: "Die schlauchlosen Reifen könnten auf der Felge beim Beschleunigen oder Bremsen rutschen und somit den Schlauch zuerstören.
Ich habe mir dann bei einem anderen Händler doch schlauchlose mit Schlauch aufziehen lassen. Der behauptete, daß bei den Beschleunigung- und Bremswerten meine MG-Midget 1275ccm Motor, keine solchen Werte auftreten und deshalb nichts zu befurchten sei. Nun habe ich die Reifen ca. 3000 km und
sie halten!

Gruß und schöne Herbst-Roadster-Tage
Wolfgang

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Gerd Mörchen
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#5

Beitrag von Gerd Mörchen » 27. Jun 2004, 21:33

Hallo zusammen,
die Sache mit den Reifenpannen verfolgt mich weiter. Nachdem ich nun weitere 3 Pannen in den Jahren danach hatte, habe ich mich vor einigen Wochen entschieden, wieder neue Reifen (165/80X14) auf den Drahtspeichen 4,5X14 áuf zu ziehen. Spez.Reifen für Schlauchbetrieb waren mir doch zu teuer, Dayton-Felgen für schlauchlosen Betrieb ebenso. Also 4 neue Firestone mit passenden neuen Schläuchen. Felgenbett kontrolliert
auf scharfe Kanten bzw. Unregelmäßigkeiten.
Bereich der Speichennippel komplett abgeklebt.Die ganze Sache ordentlich mit Talkum montiert, Luftdruck 1,6 vorn/2,0 hinten. Die ganze Sache lief dann bis Südtirol. Dann erwischtes es mich wieder,
hinten rechts. Kein Fremdkörper im Reifen, am Schlauch wieder ein Loch im Bereich der Reifenflanke, wie gehabt.
Irgendwie passt das nicht zusammen, ich bin doch nicht allein mit dieser Reifen/Felgenkombination unterwegs.
Bezüglich Defekte waren nun beide Reifentypen gleich, aber der Firestone ist bezüglich Lenkkräfte und Fahren bei Nässe
wesntlich schlechter als der Conti-Sportcontakt. Vielleicht hat da noch einer eine Idee.
Besten Dank für weitere Infos
Gruß Gerd

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DirkH
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#6

Beitrag von DirkH » 3. Okt 2004, 11:50

Hallo Gerd,

ich habe auf meinem B die gleiche Felge ( 4,5 x 14 ) und fahre seit ich das Auto habe ( 7 Jahre und fast 50.000 Meilen ) mit 185 / 70 R14 Reifen und Schläuchen und habe keinerlei Probleme.
Kann es sein das eine Felge die von 165 bis 185 zugelassen ist dem schmalen 165er Reifen, der ja nicht für den Betrieb mit Schlauch gedacht ist manchmal etwas wenig halt gibt ?
Zumindest ein Denkansatz.
Grüße, Dirk.

Jörn
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#7

Beitrag von Jörn » 3. Okt 2004, 15:16

Gerd,

eine Lösung für Dein Problem habe ich leider nicht, aber Du erlebst da ein absolutes Ausnahme-Phänomen.
Ich habe beispielsweise auf meinem MGB 5,5x14 Speichen mit 175-14ern und die fahre ich seit 1978 (Natürlich nicht die gleichen Reifen, aber immer dieselben Felgen!). In dieser Zeit bin ich sicher über 200.000km mit dem B gefahren und hatte keine einzige Reifenpanne.
Mit dem C dasselbe: normale "schlauchlos"-Reifen (185/65-15 bzw 195/65-15) mit Schlauch montiert und seit 50.000 km ohne Platten.

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#8

Beitrag von GUNDOLF » 3. Okt 2004, 17:36

Lieber Gerd,
was du da beschreibst ist schon außerordentlich ungewöhnlich. Kann mich insofern den Kommentaren anschließen was das Innenleben der Felge betrifft. Entrosten, glätten, neue Felgenbänder oder auch gutes Textielband und du hast (normalerweise) ruhe ! Ich jedenfalls hatte erst einen Plattfuß bei Speichen an den ich mich erinnern kann - bei einer noch nicht von mir behandelten Felge !
Gruß
GUNDOLF

-Stefan-
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#9

Beitrag von -Stefan- » 3. Okt 2004, 23:14

Hallo Gerd !

Bislang hatte ich einmal ein Problem (in 10 Jahren) mit einem Platten Reifen.
Es war in den Alpen, wo mir hinten Rechts ein Felgenband gerissen ist (wahrscheinlich durch die Kurvenkräfte in den Serpentinen :-) ). Der Reifenhändler hatte das defekte Felgenband dann durch Eishockeytape ersetzt, und das hält bis Heute.
Ich kann mir bei solch häufigen Vorfällen eigentlich nur Vorstellen, daß bei Dir ein ähnlicher Defekt vorliegt. Aber wer weiß ?
Ich hoffe, daß Du das Problem in den Grif bekommst, denn auf die Dauer muß dass schon ganz schön lässtig sein.

Gruss
Stefan

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#10

Beitrag von -Stefan- » 3. Okt 2004, 23:26

Ach ja:

Ergänzent zu den Beschleunigugskräften:
Auch bei meinem Motorad fahre ich schlauchlosmäntel mit Schläuchen auf Speichenfelgen, und das bislang ohne irgendwelche Probleme.
Ich denke, daß ich dort mit dieser Kombination nicht alleine sein dürfte, und die Dinger sind halt richtig schnell...
Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn sich dort alle Nas´ lang die Reifen verabschieden würden ...

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#11

Beitrag von dieterrauh » 4. Okt 2004, 08:45

Hallo zusammen,

ich glaube, der entscheidende Hinweis kommt von DirkH. Die schmalen 165er arbeiten in schnellen Kurven deutlich mit der Flanke. Dabei kann es passieren ,dass der Schlauch zwischen Flanke und Felgenhorn gequetscht wird. Die Folge ist dann genau so ein Loch im Schlauch im Bereich der Reifenflanke.

Bei Mountainbikes ist sowas gut bekannt unter dem Namen Snakebite (Weil durch die sehr schmalen Reifen immer 2 Löcher entstehen die wie ein Schlangenbiss aussehen).

Abhilfe bringt da vermutlich nur ein breiterer Reifen, der sich fester an die Felge schmiegt. Oder könnte auch schon höherer Luftdruck helfen?

Gruß
Dieter



[Dieser Beitrag wurde von dieterrauh am 04.10.2004 editiert.]

Jörn
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#12

Beitrag von Jörn » 4. Okt 2004, 10:16

Dieter,
wenn es so wäre, wie Du und Dirk vermuten, würde ich mal interessieren, wieso exakt jene 165er bzw. sogar die noch schmaleren 5.60-14 Diagonalis beim MGB auf 4,5er Felgen die Serienausstattung waren bis 1962 bis spät in die 70iger?
Folgt man der Argumentation, müßten damals die B-Besitzer reihenweise mit Platten am Strassenrand gestanden haben.Ich glaube nicht, dass breitere Reifen die Lösung sind. Zumal 185 er auf den normalen 4,5-Zoll Trennscheiben meines Wissens nach eigentlich nicht erlaubt sind. Oder gibt es 185er mit einer Freigabe für die schmalen Felgen?

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#13

Beitrag von dieterrauh » 4. Okt 2004, 11:18

Hallo Jörn,

wie schon gesagt - ich vermute nur. 185er auf den 4,5-Zöllern geht wohl nicht, aber wie siehts mit 175ern aus?

Ich hab keine Erfahrung mit Wirewheels - hab aber als Student ein paar Jahre als Fahrradmechaniker gejobt. Deshalb mein Erfahrungstransfer. :-)

Von welchem Hersteller ist denn die Felge bei Mörchen? Hat sie vielleicht ein besonderes Felgenhorn, das den Snakbite fördert?

vermutender Gruß
Dieter

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#14

Beitrag von -Stefan- » 4. Okt 2004, 11:26

Also ich kann mir auch nicht vorstellen, daß es an zu schmalen Reifen liegt, zumal der Spridget sogar mit 145´ern bei einer 4 Zoll Felge auskommen muss, ohne dass es zu Problemen kommt.
Noch einmal auf das Thema Moped zurückzukommen ...
In meinem Falle hat es einen 170´er auf einer 5 1/2 Zoll Felge.
Problem gibt es nicht, wobei der Reifen für die Felge auch recht schmal sein müsste.
Und was die dortigen Reifenpaarungen (Schlauchlosreifen mit Schlauch) betrifft, handelt es sich immerhin um Herstellervorgaben.

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dieterrauh
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#15

Beitrag von dieterrauh » 4. Okt 2004, 11:52

Also sag ich´s halt nochmal: Es kann ja an der ganz speziellen Kombination von genau diesem Felgentyp (-Hersteller) UND Schlauchlosreifen liegen.

Deshalb @ Jörn: In den 70ern hatten die Leute doch nicht reihenweise Schlauchlosreifen auf ihren Speichenfelgen, oder?

Herstellervorgabe ist auch 165er mit 4,5 Zöllern. Aber wenn die spezielle Felge sich nicht mit Schlauchlosreifen verträgt hat man auch nix davon. :-)

alternativsuchender Gruß
Dieter

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