Hilfe! Motor läuft nur noch mit Vollgas. MGB GT 1973

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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henki
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Hilfe! Motor läuft nur noch mit Vollgas. MGB GT 1973

#1

Beitrag von henki » 22. Jan 2005, 13:59

Hallo alle,

hatte bei meiner Überführung am vergangenen Donnerstag ein Erlebnis der besonderen Art. Kurz bevor ich mit meinem GT zum Lackierer gefahren bin, habe ich ihm nochmals die Brust gegeben. Beim Hochschalten vom 3. in den 4. Gang blieb das Gaspedal fast durchgetreten hängen. Shit! Die Motordrehzahl hing beim Treten der Kupplung voll am Anschlag und ich habe zum Glück sofort den Zündschlüssel erwischt, den Motor abgeschaltet und hoffentlich das vorzeitige Motorsterben verhindert.

Nachdem ich nun am dunklen Straßenrand auf Fehlersuche gegangen bin und mindestens 1000 Liter Regenwasser auf mich niederprasselten habe ich dann ein verbogenes und herausgesprungenes Betätigungsteil des hinteren Vergasers (HS4) gefunden, welches die Drosselklappe nicht mehr betätigte. Gaszug und Gaspedal sind definitiv leichtgängig und ohne Knicke o. ä. Komisch war, dass beide Drosselklappen im Ruhezustand ziemlich geschlossen waren.

Ich habe also das Betätigungsteil wieder mit der Nut in die hintere Drosselklappebetätigung gesteckt, den Motor angelassen und die Drehzahl war leicht erhöht bei ca. 1200 U/min. Der Motor hört sich zum Glück genauso ruhig an wie vor dem Zwischenfall und hat meiner Meinung nach auch volle Leistung.

Ich bin dann die letzten 15 km relativ entspannt zur Lackiererei gefahren und nach ca. 5 km fing das ganze Spiel von vorne an... Relativ leicht beschleunigt, Gangwechsel durchgeführt, und schon wieder geht mir die Drehzahl ins Unendliche. Zum Glück war ich in Lauerstellung mit einer Hand am Zündschlüssel, habe in Rekordzeit das Aggregat abgestellt und bin mit Rollen bzw. mit kurzen Beschleunigungen zur Werkstatt gefahren. Im Licht habe ich dann nochmals das Betätigungsteil des hinteren Vergasers überprüft, und diesmal war es korrekt befestigt. Ich habe alle möglichen Leitungen und Anschlüsse überprüft, weder lose Anschlüsse noch sonst irgendwelche von außen sichtbare Mängel gefunden. Leider komme ich erst in der kommenden Woche dazu mal in die Vergaser zu schauen um weitere Fehlerquellen ausfindig zu machen.

Nachdem Ihr nun meine nette Geschichte gelesen habt, und den Grund meiner Erkältung kennt;-), würde ich gerne wissen ob Ihr schon mal so einen Fehler hattet. Alles spricht meiner Meinung nach dafür, dass mind. eine Drosselklappe geöffnet sein muss. Bei abgestelltem Motor sind jedoch beide Drosselklappen geschlossen. Eine z. B. herausgefallene Düse kann doch eigentlich nicht die Drehzahl derartig hochschnellen lassen. Als ich die letzten km mit eingelegtem Gang kurz beschleunigt habe, war es wie eine normale Beschleunigung unter Teillast...

Hat irgendjemand eine Idee zu diesem Fehler? Danke Euch jedenfalls schon mal im Voraus für jeden Hinweis, und nun werde ich mich wieder meinem Erkältungsbad widmen...;-)

Wünsche Euch ein nettes WE und dass Euch sowas nicht auch passiert.

Beste Grüße

Markus


[Dieser Beitrag wurde von henki am 22.01.2005 editiert.]

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Sigi
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#2

Beitrag von Sigi » 22. Jan 2005, 15:15

Hallo henki

Dass das Gaspedal hängen blieb, deutet m.E. stark darauf hin, dass sich der Gaszug langsam aufzulösen beginnt und die rausstehenden einzelnen Drähtchen sich in der Führungsmanschette verklemmen, was das Zurückgleiten erschwert bzw. verunmöglicht. (Trotz der drei ziemlich starken Federn.)


Hatte mal dasselbe Problem, (bei mir fand es aber zum Glück schon beim Starten in der Garage statt und nicht irgendwo unterwegs) das Erneuern des Gaszugs löste es dann. Hoffe, das lässt auch das Malheur bei dir verschwinden.

Gute Fahrt

sigi

henki
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#3

Beitrag von henki » 22. Jan 2005, 15:58

Hallo Siggi,

danke für Deinen Hinweis. Wie bereits geschrieben, ist der Gaszug absolut leichtgängig. Es fühlt sich so an als würde das Gaspedal sogar beim Motorstart ein wenig zurückgezogen. Als ob die Drosselklappe(n) durch die Strömungsgeschindigkeit im Ansaugtrakt geöffnet würde. Habe schon daran gedacht, dass eine Drosselklappenwelle gebrochen wäre. Aber dann würde die Drosselklape bei Handbetätigung des gestänges nicht öffnen und schliessen...???

Bin weiter für jeden Hinweis dankbar.

Grüße

Markus


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Daniel Fulda
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#4

Beitrag von Daniel Fulda » 22. Jan 2005, 23:46

Hallo Markus,

bewegen sich denn wirklich die Drosselklappen oder nur das Vergasergestänge. Die Welle des Vergasergesstänges für den Gaszug wird, wenn ich mich richtig erinnere mit geschraubten Klemmen an der Drosselklappenwelle des jeweiligen SU Vergasers befestigt. Wenn hier etwas lose sein sollte könnte das die Symptome Deines B erklären. Zur überprüfung müssen die Luftfilter runter und der Blick auf die Drosselklappen freigegeben werden.

Grüße
Daniel Fulda (#1111)

Harald
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#5

Beitrag von Harald » 26. Jan 2005, 11:18

Hallo Markus,

werde Dir eine PDF-Datei zusenden. Hier ist die Lage der Rückzugfedern und einiges an Einstellungen zu sehen. OK?
Eventuell könnte Dir das schon helfen.

Gruß
Harald

henki
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#6

Beitrag von henki » 5. Feb 2005, 13:12

Besten Dank, für Eure Tips und nun zur Auflösung... Sigi, du hattest leider Recht...;-) Obwohl ich 100%ig sicher war, dass der Gaszug leichtgängig war, habe ich das Ding ausgebaut und kontrolliert. Da hat sich doch tatsächlich ein Drähtchen abgelöst und zum Motortöter entwickelt... Nun ist ein neuer Gaszug eingebaut, und alles läuft wie´s laufen soll...

Besten Dank nochmals für Eure Mühe!

Grüße

Markus

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