Zündung MGB GT V8

Passt mal wieder nichts zusammen? Ein Ersatzteil ist nicht mehr lieferbar? MG Drivers sind hilfsbereit - und helfen sich in diesem Forum gegenseitig.

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british-beast
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Zündung MGB GT V8

#1

Beitrag von british-beast » 28. Apr 2005, 10:58

Hallo MG-Drivers,

habe ein Problem und hoffe das mir jemand per "Ferndiagnose" helfen kann...

Neulich drehte ich den Zündschlüssel und der V8 orgelte und orgelte und irgendwann sprang er an, allerdings hörte ich gleich, dass etwas nicht stimmt. Es hörte ich an wie ein Traktor.

Ich schaltete sofort den Motor aus, kontrollierte alle Kabel und als kein Erfolg in Sicht war nahm ich mein 73er Originalhandbuch und ging zur Säuberung des Zündverteilers über. Ich habe alle meine Schritte 3x kontrolliert aber wiederum nichts... Er orgelt und orgelt und sonst passiert nichts.

Ich fuhr irgendwann zu meinem Oldie-Spezialist, der gab mir dann einen neuen Zündkontakt und eine Zündspule zum Ausprobieren mit, aber wiederum nichts...

Gestern wusste ich nicht mehr weiter und habe dann den ADAC gebeten mit einem Abschleppwagen zu kommen, damit ich den MG in die Oldie-Werkstatt bringen kann. Der ADAC kam aber erst mal mit einem Sharan und war sich sicher, dass er den Schaden beheben könne. Er hat eine Stunde gebraucht, aber ohne Erfolg!

Der MG wurde überbrückt, bei eingeschalteter Zündung festgestellt, dass an der Zündspule nur 6,4 bzw. 6,5 Volt ankommen. Es wurde eine künstliche Leitung mit ca. 13 Volt gelegt aber es tat sich nichts...

Was kann ich tun. Ich bin völlig ratlos und das Schlimmste ist, dass ich am Sonntag mit dem MG eine Ausfahrt geplant hatte und der Oldie-Spezi keine Zeit mehr hat...

Vielen Dank schon mal für Eure Tipps!!!

Grüße aus Hessen

Alex

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Andreas
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#2

Beitrag von Andreas » 28. Apr 2005, 11:24

Alex,

die 6 Volt gehen bei einem originalen V8 in Ordnung, er hat ja eine 6-Volt-Zündspule (Teilenummer 16C6).

Es gibt noch weitere Fehlermöglichkeiten:
- Korrekte Zündspule eingebaut (6V)?
- Benzinversorgung in Ordnung? Fördermenge in Ordnung?
- Kondensator in Ordnung?
- Schließwinkel/Kontaktabstand in Ordnung?
- Zündanlage ansonsten technisch in Ordnung (Verteilerfinger, Verteilerkappe, Zündkabel, Zündkerzen)?
- Unterdruckverstellung angeschlossen und dicht?
- Unterdruckverstellung funktionsfähig?
- Alle Masseverbindungen in Ordnung?
- Zündschloß in Ordnung?
- Alle Anschlußkabel in Ordnung?
- Zündzeitpunkt korrekt eingestellt?

Geh das Ganze noch einmal Schritt für Schritt durch, Du wirst bestimmt fündig!

Viele Grüße,

Andreas

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british-beast
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#3

Beitrag von british-beast » 28. Apr 2005, 12:01

Hi Andreas,

vielen Dank erstmal für die Liste! Das werde ich versuchen so gut ich kann, bin leider kein KFZ-Mechaniker, aber es wird langsam... Bild)

- Korrekte Zündspule eingebaut (6V)? Ja, die ist drin. Das schein dann zu stimmen...

- Benzinversorgung in Ordnung? Fördermenge in Ordnung? Uuups, keine Ahnung, wie ich das prüfen soll, aber vor kurzem wurde eine neue Benzinpumpe eingesetzt und wenn ich lange "orgle" dann stinkt es auch massiv nach Sprit!

- Kondensator in Ordnung?
Es gibt ja 2 Stück. Einen neben der Zündspule und einen im Zündverteiler. Das muss ich mal checken!

- Schließwinkel/Kontaktabstand in Ordnung?
Habe leider kein Werkzeug womit ich es einstellen könnte. Der ADAC Mensch von gestern hat sehr viel verstellt, wobei ich nicht weiss, ob das jetzt alles stimmt...

- Zündanlage ansonsten technisch in Ordnung (Verteilerfinger, Verteilerkappe, Zündkabel, Zündkerzen)?
Davon gehe ich aus, Kabel und Kerzen sind Ende letzten Jahres neu rein gekommen und sitzen auch bombig, allerdings sollte ich die Kerzen nochmal kontrollieren!

- Unterdruckverstellung angeschlossen und dicht?
Das ist dieses kleine Ding was unter der Zündplättchen verläuft, richtig??? Wenn es das ist, werde ich nochmal nachsehen, ich hab ja das Handbuch!

- Unterdruckverstellung funktionsfähig?
I don´t know??? Wie teste ich das???

- Alle Masseverbindungen in Ordnung?
Muss ich prüfen...

- Zündschloß in Ordnung?
Sobald ich den Schlüssel drehe funktioniert ja etwas, nur eben nicht alles...

- Alle Anschlußkabel in Ordnung?
Welche sind gemeint??? Die Anschlußkabel der Zündspule: ja!

- Zündzeitpunkt korrekt eingestellt?
Das ist wieder etwas was ich nicht kann Bild(
Keine Ahnung??? Daran wurde aber nichts verstellt denke ich und vorher lief er ja auch ohne Probleme...

Danke und Gruß

Alex

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#4

Beitrag von AD » 28. Apr 2005, 12:23

Hallo,
wenn Du im Moment, und so sieht es ja auch aus nicht viel selber machen kannst, versuch es einfach mit dem Bosch-Dienst in Deiner Nähe.
Gruß und viel Glück
Axel

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british-beast
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#5

Beitrag von british-beast » 28. Apr 2005, 12:47

Kennt sich denn der Bosch Dienst mit solchen "alten Boliden" aus???

Gruß

Alex

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#6

Beitrag von Andreas » 28. Apr 2005, 13:31

Alex,

wenn Du dem Bosch-Dienst Einstelldaten mitbringst (Werkstatthandbuch!), kann der das auch prüfen. Mach in ggfs. nur auf die 6-Volt-Zündspule (und die Tatsache, daß dazu im Kabelbaum irgendwo noch ein Widerstand rumbaumelt) aufmerksam, sonst sind die möglicherweise verwirrt.

Noch zwei Tipps zu den Basics:
- Spritmenge: Im Motorraum bei den Vergasern siehst Du die Benzinleitung, die vom Benzinfilter zu den Vergasern geht. Diese Leitung löst Du am Vergaser und hängst sie in ein größeres Gefäß (z.B. leere :-) 1l-Mineralwasser). Dann schaltest Du für 15 Sekunden die Zündung ein (nicht starten!). Du hörst die Benzinpumpe laufen. Die Piumpe sollte in 15 Sekunden, wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, 1/4 Liter fördern (guckst Du vorher im Handbuch nach, irgendwo steht das drin).
Fördert Sie aber nur ein dünnes Rinnsal, bekommt Dein V8 zuwenig Sprit --> kein Sprit im Tank, Tank verstopft, Leitung verstopft, Filter verstopft, Pumpe kaputt.

NICHT VERGESSEN, NACH DER MESSUNG DEN BENZINSCHLAUCH WIEDER AM VERGASER ZU BEFESTIGEN!!!

- Unterdruckverstellung: Der kleine Schlauch vom Verteiler zu irgendwo oben auf Ansaugspinne ist es. Prüfung: Schlauch an der Ansaugspinne lösen, Verteilerkappe abbauen, kräftig am Schlauch saugen --> Du siehst, wie sich die Grundplatte im Verteiler verstellt. Tut sie das nicht, ist die Unterdruckverstellung nicht in Ordnung --> mieser Motorlauf im Leerlauf und im Übergang von Leerlauf zu Teillast, wenn ansonsten alles richtig eingestellt.

Zur Zündungseinstellung: Wenn Du es noch nie gemacht hast und keine Meßwerkzeuge hast (mindestens Prüflämpchen für die statische Zündeinstellung, mindestens Fühlerlehre für Unterbrecherkontaktabstand/Schließwinkel), würd ich es bei einem nicht laufenden Auto nicht als erstes Trainingsobjekt probieren --> Boschdienst.

Kopf hoch - wird schon wieder!

Gruß, Andreas

Whitehall_999
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#7

Beitrag von Whitehall_999 » 28. Apr 2005, 14:02

Moin, moin,
hast Du schon mal eine Zündkerze rausgeschraubt und gecheckt, ob da überhaupt ein Zündfunke entsteht? Zündkerze dabei mit Gewinde fest an Masse drücken und von Helfer starten lassen.
Viel Erfolg
Walter

Manfred Hürland
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#8

Beitrag von Manfred Hürland » 28. Apr 2005, 17:02

Hallo,

ich hatte dieses Problem vor einigen Wochen bei meinem TC, naja mit einem V8 nicht zu vergleichen. Nach div. Prüfungen wurde festgestellt, daß der Zündfunke nicht ausreichend stark war.

Der Fehler lag im Regler. HIer war eine Lötstelle gebrochen.

Ob dies mit Deinem V8 vergleichbar ist mag ich nicht beurteilen!

Grüße
Manfred

[Dieser Beitrag wurde von Manfred Hürland am 28.04.2005 editiert.]

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#9

Beitrag von british-beast » 2. Mai 2005, 23:50

HALLO DRIVERS!!!

ER RENNT WIEDER!!!

Erstmal vielen Dank an alle, die mir mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben!

Hier zur Aufklärung:
Auf der einer Messe habe ich mir neulich den Batterie-Trennschalter von Limora gekauft, war ganz begeistert und habe ihn sofort eingesetzt bin auch schon längere Strecken damit gefahren und deshalb hat sich die männliche Pol-Seite des Schalters (durch die die Schraube durchgesteckt wird) ganz langsam gelöst.

Zuerst sprang er nur mit Wiederwillen an, dann nur auf ein Paar Zylindern und danach gar nicht mehr.
Ich habe es auf die Zündung geschoben und habe dem Biest neue Zündplättchen eingesetzt, aber in Wirklichkeit hat wohl der Anlasser nicht genug Saft bekommen.

Ich wollte eine schnelle Lösung und habe den ADAC geholt, der hat ohne passendes Werkzeug ganz wild an der Zündung gefummelt und dabei natürlich auch einiges verstellt.

Also blieb mir nichts anderes, als meine Ausfahrt abzusagen und das Biest doch in die Oldie-Werkstatt zu bringen (über den ADAC - versteht sich). Die Zündung wurde neu eingestellt und jetzt faucht er wieder wie am ersten Tag...

GOTT SEI DANK!

FAZIT: NEVER CHANGE A RUNNING V8!

Vielen Dank nochmals...

Grüße

Alex

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